Hoffnung auf den Ausbildungsplatz!

Sohnemann versucht seit fast einem Jahr einen Ausbildungsplatz bei einer Firma zu ergattern. Leider hat es bis jetzt noch nicht geklappt. Darum geht er seit September in ein Schulungsinstitut und hat dort seine Lehre als Informationstechnologe angefangen. Es gefällt ihm zwar, doch er bekommt dort leider nur die Theorie. Darum wäre es für ihn wichtig, dass er eine Firma bekommt, wo er auch die Praxis erlernen kann.

Wir sind schon sehr sehr lange auf der Suche, und heute hat er wieder ein Vorstellungstermin bei einer Firma. Ich traue mich nicht einmal zu hoffen, dass es diesmal klappt, den er wurde schon sehr oft enttäuscht. Immer hat er super Firmen gehabt, wo er sich vorstellen ging, doch leider hat es nie gereicht. Er ist so schüchtern. Obwohl er in den letzten 3 Monaten immer neue Leute kennen gelernt hat und gesehen hat, dass die Firmen bzw. die Leute und sogar die Chefs auch nur Menschen sind, hat er einfach Angst etwas falsches zu sagen.

Mittlerweile steigt auch natürlich der Druck, dass er endlich eine Firma findet. Zwar macht er jetzt seine Ausbildung, doch eine eigene Firma und mehr "Lohn" wäre schon etwas tolles. Zwar bekommt er jetzt auch einen Lohn von 240,- monatlich, doch bei einer Firma würde er mindestens das doppelte verdienen. Außerdem wie schon erwähnt ist die Praxis nicht so wirklich gefestigt.

Heute kommt er von dem Schulungsinstitut früher heim, damit er sich noch etwas herrichtet. Er wird sich heute ein schönes T-Shirt und eine Weste anziehen, worin er sich wohl fühlt. Die anderen male, hat er sich ein Hemd und eine schwarze Hose angezogen. Diesmal meinte er, er verkleidet sich nicht, er geht so wie er sich wohl fühlt. Vielleicht nimmt ihm das auch die Schüchternheit, wenn er sich in seinen Anziehsachen wohl fühlt?

Ich als Mutter werde die nächsten Tage wie auf Nadeln sitzen, weil ich weiß wieviel von dem Vorstellungsgespräch abhängt. Werde mich aber trotzdem seelisch auf eine Absage vorbereiten, damit es nicht so schlimm ist, sollte der Fall wieder einmal eintreten. Mittlerweile glaubt er schon selber nicht mehr daran, eine Firma zu finden, die ihm die Chance gibt, seinen Traumberuf zu erlernen.

Ich werde ihn jetzt kurz bevor er losgeht motivieren. Neue Firma, neues Glück! Bitte haltet uns um 14:00 Uhr die Daumen! Die haben wir wirklich ganz dringend Notwendig.

Hier würde ich natürlich als Elternteil auch ähnlich nervös werden, zumal man ja offensichtlich schon länger auf der Suche ist bzw. die Suche des Kindes schon länger mitverfolgt. Wobei man hier dann auch die Frage stellen darf, ob auf der eigenen Seite (die des Bewerbers) regelmäßig alles richtig gemacht wurde und es wirklich immer an der Schüchternheit lag, oder aber ob nicht andere Gründe ausschlaggebend waren.

Dein Sohn muss sich kritisch hinterfragen lassen, ob er bisher bei allen Vorstellungsgesprächen gleich gehandelt und sich immer gleich gegeben hat. Denn dann könnte auch hier ein Problem liegen. Denn wenn man eine Sache immer gleich macht, sollte man auf Dauer letztlich nicht mit überraschend anderen Ergebnissen rechnen!

Es ist durchaus denkbar, die Strategie zu ändern und bei den Unternehmen vornehmlich um ein unbezahltes Praktikum für 1-2 Wochen anzufragen. Und das aber gleich mit der Intention, später im Unternehmen einen Ausbildungsplatz anzustreben! Denn so kann das Unternehmen sich vom zukünftigen Lehrling überzeugen sowie dieser das Unternehmen und die beteiligten Personen kennen lernen. Sofern dann noch ein Vorstellungsgespräch nötig sein sollte (wovon nicht auszugehen ist), sollte die Schüchternheit kein Problem mehr darstellen. Schließlich würden sich die Beteiligten schon kennen.

Aber vielleicht ist das alles heute Abend schon nicht mehr von Belang, weil Dein Sohn die Stelle bekommt!