20-Jähriger kann seine Taten nicht begründen - bin ratlos

vom 02.11.2010, 05:50 Uhr

Ich selbst habe keine jüngeren Familienmitglieder und auch so wenig Kontakt zu meiner Verwandtschaft. Durch meinen Partner jedoch darf nun auch ich Freude und Leid eines gewöhnlichen Familienlebens erfahren. ;) So weltfremd das vielleicht auch erst einmal klingt, es ist schon eine sehr ungewöhnliche Erfahrung, als Einzelkind ohne Tanten und Onkel und somit ohne irgendwelche Geschwister, Cousins und Cousinen oder auch Neffen und Nichten, plötzlich mit all diesen Familienmitgliedern konfrontriert zu sein, wenn auch auf quasi "angeheiratetem" Wege.

Ein wenig ahnungslos komme ich mir manchmal schon vor. Ein kleines Problemchen habe ich jetzt mit einem der Geschwister meines Partners. Ich bin 23 Jahre alt, er ist 20, also nicht viel jünger als ich. Das Alter macht auch deutlich, dass er nicht gerade ein kleines Kind mehr ist. Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, er benimmt sich wie eines. Das Hauptproblem ist ganz einfach: Er kann oder will nie begründen, wieso er das gemacht hat, wenn er mal Mist gebaut hat. Wir haben ja aufgrund der geographischen Trennung nicht so oft miteinander zu tun. Aber wenn ich mal bei der Sippschaft im Urlaub bin, jeden Sommer eine bis zwei Wochen, oder wenn sie mal, mehrfach im Jahr, ein paar Tage zu uns fahren, dann passieren immer einige Dinge, die mich rätseln lassen. Ich hoffe, mir kann da jemand mit viel Geschwistererfahrung oder vielleicht auch mit einer pädagogischen Ausbildung ein wenig auf die Sprünge helfen?

Denn wenn der junge Herr nämlich mal irgendwie etwas anstellt, und ich nach dem Warum frage, dann kommt als Antwort immer nur "Weiß nicht." Es sind die banalsten Dinge. Da war mal abgemacht, dass er um eine bestimmte Zeit wegen etwas bei mir anruft. Das tut er dann nicht, und wenn ich ihn später zu sprechen bekomme, bekomme ich immer nur "Weiß nicht." als Antwort. Dasselbe, wenn abgemacht war, dass er mich mit dem Auto abholt (er hat im Gegensatz zu mir einen Führerschein). Das verpasst er, ich darf dann zusehen, wie ich von A nach B komme, und ich frage, sogar sehr unaufgeregt und nicht vorwurfsvoll, wieso er das denn getan hat. Es kommt immer nur "Weiß nicht.", sonst nichts. Das wären jetzt auch nur einige wenige Beispiele, es lässt sich allerdings quasi um alles im Alltag erweitern. Wann immer er etwas falsch macht oder sich unangemessen verhält, es kommt niemals irgendeine Begründung oder Entschuldigung von ihm, immer nur ein wortkarges "Weiß nicht". Und das übrigens nicht nur mir gegenüber, sondern auch allen anderen Menschen gegenüber.

Es verwundert mich einfach extrem. Gewöhnlich wird ein Mensch doch, wenn er Mist verzapft hat, begründen wollen, oder sich auch entschuldigen wollen, für das, was er verbockt hat, oder nicht? Stelle ich mir vor, ich wäre in der Situation (wohl wissend, dass man natürlich nicht immer von sich auf andere Menschen schließen darf), dann würde ich mein Handeln ja auch begründen. Würde ich es verpassen, eine Abmachung zu halten und jemanden irgendwo abzuholen, dann würde ich doch sagen, es täte mir leid, ich hätte verschlafen. Oder ich hätte es vergessen. Oder es wäre etwas dazwischen gekommen. Gründe gibt es doch reichlich. Ich erwarte doch nicht einmal, dass man mir gegenüber komplett ehrlich ist. Irgendetwas aber wird man in der Situation doch normalerweise antworten, und nicht einfach nur "Weiß nicht." sagen, oder?

Ich bin da einfach wahnsinnig ratlos. Irgendwie kann ich kaum anders, als mich zu fragen, ob der Junge dumm ist, wenn er, wie es scheint, wirklich nichts, was er tut, begründen kann! Aber er ist eigentlich nicht unbedingt dumm, außerdem zeigt er sonst sprachlich auch keinerlei Schwierigkeiten. Er hat eine Freundin und zahlreiche Freunde, und er hat sein Abi gemacht und studiert nun. Bei seinen Eltern im Haus bezieht er eine eigene Etage und lebt da auch sehr selbstständig. In der Hinsicht fällt er nicht mit irgendetwas auf. Aber ansonsten bin ich ratlos.

Da ich nicht glaube, dass er so dumm ist, wirklich keinerlei Vorstellungen haben zu können, wieso er etwas getan hat, nehme ich mal an, dieses ewige "Weiß nicht." sei eine Reaktion aus Scham. Also, endweder Scham für das, was er verzapft hat, oder aber Scham, dass er damit negativ aufgefallen ist. Das wäre glaube ich ein etwas ungewöhnliches Verhalten. Die Familie ist (süd-)deutsch und ich denke, im (süd-)deutschen Kulturkreis ist das nicht üblich, so zu reagieren, oder? Ich frage nach, weil ich selbst mit einer nicht-deutschen Mutter aufgewachsen bin und das bei uns zuhause daher sowieso alles ein wenig anders war. Also, ich bin mit den Verhältnissen eines "typisch und rein deutschen Haushalts" nicht vertraut. Ich kann höchsten mutmaßen, was da typisch sein könnte und was nicht. Vielleicht kann mir da ja auch einer von euch ein wenig weiterhelfen.

Übrigens scheint sich außer mir an dieser Begründungslosigkeit in dieser Familie auch keiner zu stören. Ich habe natürlich die Eltern mal darauf angesprochen, und da bekomme ich dann auch nur solche Antworten wie "Lass den Bub doch". Könnte es sein, dass diese Einstellung, sich nicht zu begründen, eben von so einem familiären Umfeld kommt? Dass da vielleicht nie irgendwer irgendwelche Erklärungen verlangt hat, und das schon die gesamte Kindheit lang? Wobei ich sagen muss, die anderen Geschwister sind nicht so erklärungskarg. Und ist das jetzt im Erwachsenenleben nicht eigentlich wahnsinnig unpraktisch, wenn jemand sein Handeln nicht im Geringsten begründen kann?

Vielleicht weiß ja jemand von euch, was da Sache sein könnte und was man da machen könnte? Sollte ich weiter nachhaken und versuchen, Begründungen zu bekommen, oder sollte ich es tatsächlich aufgeben und einfach nicht mehr nachfragen? Ist es wahrscheinlich, dass einfach eine merkwürdige Art der Erziehung für all das verantwortlich ist, oder liegen da vielleicht doch irgendwelche anderen Gründe vor, vielleicht doch irgendeine psychologisch benennbare soziale Inkompetenz oder so etwas? Gibt es irgendwelche psychologischen Phänomene, bei denen so ein Verhalten bekannt ist?

Und letztlich frage ich mich auch, ob einer von euch vielleicht Tipps hat, wie ich damit besser klar kommen kann. Für mich ist es eben sehr unglücklich, wenn jemand irgendetwas tut und ich ernsthaft wissen will, wieso er das tut, und dann bekomme ich immer nur die Ausrede zu hören, er wisse es nicht. Schlimmstenfalls muss ich es einfach hinnehmen, ich weiß. Dennoch wüsste ich gerne, ob es nicht vielleicht doch irgendeine Möglichkeit gibt, die man zumindest versuchen könnte, dass ich mal eine vernünftige Antwort bekomme.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Der junge Mann ist nicht dumm. Ihm geht einfach das alles auf gut deutsch gesagt "am Arsch vorbei" Warum sollte er groß diskutieren, warum er dich beispielsweise nicht gefahren hat oder warum er irgendeinen Mist gebaut hat. Ist er dir denn Rechanschaft schuldig über die ganzen Sachen, die er falsch macht? Wahrscheinlich nicht und deswegen sagt er einfach "Weiß nicht". Er zeigt damit ganz deutlich, dass er mit dir nicht darüber diskutieren will. Und wenn jemand anderes fragt, dem das eben auch nicht groß was angeht, wird er genauso reagieren.

Der junge Mann will einfach nicht diskutieren und auch keine Rechenschaft ablegen. Er will sein Leben leben ohne genervt zu werden und die Fragerei "Warum, weshalb, weswegen" nervt ihn einfach und er zeigt es mit "Ich weiß nicht". Das heißt soviel wie "Lass mich in Ruhe", "Geht dich nichts an" usw.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


"Tiefenpsychologische" Analysen sind hier vermutlich nicht angebracht. Vielmehr sollte erst einmal gefragt werden, ob Dir so ein einfaches "Weiß nicht" als Antwort ausreicht. Wichtig ist hier in dem Zusammenhang ja, dass Du nicht mit seinen Eltern über sein Verhalten sprichst, sondern ihn direkt damit konfrontierst! Schließlich ist es so, dass er sich an Verabredungen nicht gehalten hat! Bisher scheint es aber so zu sein, dass das für ihn gar keine Konsequenzen hatte. Wieso sollte er sich also ändern?

An Deiner Stelle würde ich wirklich massiv nachfragen und auch - gerne moralisch - hinterfragen, ob er sich bewusst ist, was sein Fehler für Dich bedeutet hat. Lass ihn einfach nicht damit durchkommen, dass er sich so aus der Situation verabschiedet. Ich jedenfalls kann mir für mich nicht vorstellen, dass ich mich so abspeisen lassen würde, wenn ich versetzt worden bin.

Der Tipp kann also nur sein, wiederholt nervend nachzufragen bzw. nachzuhaken. Irgendwann sollte er dann eben genervt genug sein, dass er es auf die bisherige Art nicht mehr schafft und dann eben aus der Reserve kommt. Du wieder musst jede Begründung dann auch ertragen können!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das hat nichts mit Geschwistern oder Einzelkind zu tun. Ich habe zwar eine Familie, mit der ich auch oft zu tun habe. Aber trotzdem würde ich mich nicht immer wegen allem erklären wollen. Gut, wenn ich mich verspäten würde oder etwas vergessen hätte, dann würde ich das sicher einigen Personen begründen wollen. Genauso gut würde ich aber auch bei einigen Menschen gar nicht auf die Idee kommen, mein Tun zu begründen und mich so ja auch zu rechtfertigen. Ich bin schließlich in erster Linie nur mir selbst Rechenschaft pflichtig - so wird es auch dem jungen Mann gehen. Was soll er Dir also erklären.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



JotJot hat geschrieben:Was soll er Dir also erklären.

Der "junge Mann" sagt hier zu, die Fragestellerin mit dem Wagen abzuholen. Damit ist für sie der Fall erledigt und sie verlässt sich auf ihn. Wenn der sie nun versetzt und damit seiner Verpflichtung (zu der er sich bereit erklärt hat und auf die gebaut wird!) nicht nachkommt, stimmt die Geschichte mit der "Rechenschaft nur sich selbst gegenüber" nicht mehr ganz. Das macht die soziale Gruppe bzw. das soziale Miteinander aus! Hier wurde Verantwortung übernommen und es wurde versagt. Das wirklich mindestes wäre eine Entschuldigung. Besser aber eine Begründung oder Erklärung für das Versäumnis.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es ist ja nicht so, dass ich ihn verhörartig dazu zwingend würde, mir jetzt dringend seine Gründe für irgendetwas offen zu legen. Nur ist es so, dass ich, wenn ich zu spät zu einer Verabredung käme, sofort sagen würde "Tut mir Leid, die Bahn kam nicht." oder "Tut mir Leid, ich habe verschlafen." Oder um umgekehrten Fall: Wir haben uns um eine bestimmte Uhrzeit irgendwo treffen wollen, und er kommt zu spät. Ohne irgendwelche vorwurfsvollen Gedanken, sondern aus ernsthaftem Interesse frage ich dann: "Was ist denn passiert?". Ich finde es einfach nur komisch, wenn dann als Antwort "Weiß nicht." kommt. Das passt einfach nicht. Allein die Höflichkeit wäre schon ein Grund, irgendetwas zu antworten. Aber selbst, wenn man nicht der höflichste Mensch ist, und nicht der ehrlichste, irgendeine Entschuldigung saugt man sich doch schon aus den Fingern, oder nicht?

Ich könnte mir bei anderen Personen, wenn diese Reaktion käme, sehr gut vorstellen, dass das einfach nur "LMAA" bedeutet. Hier sollte man aber beachten, dass wir uns, auch, wenn wir uns nicht so oft sehen, eigentlich sehr gut verstehen. Wir unternehmen freiwillig und ohne irgendwelche familiären Zwänge gerne Dinge miteinander, unterhalten uns normalerweise gerne, und wenn wir uns nicht treffen, telefonieren wir regelmäßig miteinander. Eigentlich ist die Stimmung immer sehr gut. Nur, wenn er mal etwas verpatzt und ich dann nett nachfrage, was denn passiert sei, dann schlägt die Stimmung eben komplett um, und es kommt nur "Weiß nicht." Vielleicht habe ich ein anderes Konzept von Freundschaft (ich würde sagen, dass wir befreundet seien, und er tat das zumindest auch schon gegenüber anderen Leuten), aber ich finde dieses Abblocken da einfach nur komisch.

Übrigens wirkt es, wenn er das macht, nicht einmal frech oder dreist. Auch nicht genervt. Es wirkt eher hilflos, was die Sache noch seltsamer macht.

Wie gesagt, wären wir nur zwangshaft familienmäßig verbunden, dann könnte ich es schon verstehen, dass er mit mir nicht reden will. Aber jemandem, den man nicht leiden kann, dem bietet man ja nicht von sich aus an, ihn mit dem Auto irgendwo hinzufahren, und mit dem trifft man sich auch nicht freiwillig, oder? Ich könnte jetzt Beispiele nennen, aber das ginge zu weit. Fakt ist, es ist im Normalfall ein herzlicher Umgang, und ich wüsste nicht, wieso er sich dann bei bestimmten Punkten plötzlich so verschließen müsste.

Außerdem ist er sonst ein Mensch, der durchaus seine Meinung sagt. Also wenn er empfinden würde, dass ich nerve, dann hätte er das wohl schon längst gesagt, und das wäre mir auch recht. Ich bin selbst bis ins Dreiste ehrlich zu Menschen, weil ich keinen einlullen oder belügen will. Da sind wir uns ähnlich. Nur, wie gesagt, mir gegenüber macht er keinerlei solche Äußerungen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Die Gründe sind meiner Meinung nach schon in der frühen Kindheit und der Erziehung zu suchen. Ich kenne es auch von meinen Kindern, das sie sich mit ähnlichen Antworten aus der Affäre ziehen wollen. Nun liegt es an mir, ob ich dies so hinnehme oder eine vernünftige Begründung für ihr Handeln einfordere.

Wenn ich als den ersten Weg wähle, dann werden sie im Erwachsenenalter auch so reagieren, wie dein Schwager in spe. Denn sie sind es gewohnt mit der Antwort das Gespräch zu beenden. Da ich aber in den wenigsten Fällen meine Kinder nach so einer Antwort aus einem Gespräch entlasse, übe ich mit ihnen auch, das sie ihr Tun eben auch rechtfertigen können.

Das es da verpasst wurde, zeigt doch deutlich, wenn du von deinen Schwiegereltern gesagt bekommst, das du den Buben doch in Ruhe lassen sollst. Sie nehmen dies so hin, erspart halt auch Diskussionen und Nerven. Nur kann man da auch wieder anbringen, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Du wirst ihn also kaum ändern können.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde das Verhalten dieses Jungen auch ziemlich merkwürdig. Allerdings kenne ich so etwas auch von anderen Leuten, auch aus der näheren Verwandtschaft. Bei dem konkreten Fall, den ich gerade im Kopf habe, ist es allerdings so, dass derjenige grundsätzlich so wortkarg ist und nicht viel zu erzählen hat. Er hat auch keine wirklichen Freunde, nur ein oder zwei "Saufkumpanen" und ist auch sicher grundsätzlich nicht wirklich wortgewandt und insgesamt auch recht unselbstständig. Bei dem Bruder deines Partners scheint es ja hingegen so zu sein, dass er Freunde hat und sich ansonsten nicht so ungeschickt im Umgang mit anderen Leuten anstellt. Würdest du sagen, dass er sich ansonsten ganz normal mit einem unterhält? Geht er in normalen Gesprächen anders mit seinen Gesprächspartnern um? Du schreibst ja, dass dieses Verhalten immer dann auftritt, wenn er einen Fehler begangen hat.

Ich kann mir sein Verhalten nur so erklären, dass er sich zwar für seine Schusseligkeit schämt (zum Beispiel wenn er dich mal wieder versetzt hat), aber nie gelernt hat, adäquat mit solchen Situationen umzugehen. Wenn seine Eltern nur sagen, dass du den Buben doch einfach lassen sollst, haben sie ihm offensichtlich auch nie gezeigt, dass er durch sein Verhalten auch andere Leute vor den Kopf stößt. Bisher ist er ja mit seinem "weiß nicht" durchgekommen, weil wahrscheinlich niemand auf eine richtige Antwort gepocht hat. Er musste sich diesem "Problem" nie stellen, sondern konnte immer aus unangenehmen Situationen flüchten, indem er einfach diesen Satz sagt.

Normalerweise sollte man von einem erwachsenen Menschen erwarten können, dass dieser sich auch entschuldigen kann, wenn er einen Fehler gemacht hat. Wenn er das aber nie musste und stattdessen mit seiner Art durchgekommen ist, wird er daran auch nichts ändern, sofern er das nicht muss. Daher solltest du ihn konkret fragen, warum er dich versetzt, warum er keine richtigen Antworten geben kann, etc. Er wird vielleicht erst einmal zurückrudern und dann noch weniger sagen als das, was er bisher sagt. Aber vielleicht fängt er dann mal an, über diese Sache nachzudenken und kann sich dann demnächst auch ein bisschen angemessener verhalten.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Cologneboy2009 hat geschrieben:Bei dem Bruder deines Partners scheint es ja hingegen so zu sein, dass er Freunde hat und sich ansonsten nicht so ungeschickt im Umgang mit anderen Leuten anstellt. Würdest du sagen, dass er sich ansonsten ganz normal mit einem unterhält? Geht er in normalen Gesprächen anders mit seinen Gesprächspartnern um? Du schreibst ja, dass dieses Verhalten immer dann auftritt, wenn er einen Fehler begangen hat.


Genau so ist es. Er verhält sich sonst relativ "normal", beziehungsweise diesbezüglich nicht weiter auffällig. Macken hat er natürlich, wie jeder welche hat, aber nichts, was jetzt irgendwie mit dieser Sprachlosigkeit bei Konflikten zutun hätte. Ich würde ihn sonst auch sprachlich als nicht gerade unterdurchschnittlich entwickelt bezeichnen. Ein wenig wortkarg ist er, das ist seine Art, aber es ist nicht so, dass er sich schlecht ausdrücken könnte. Seine Meinung kann er auch wortreich und sehr deutlich vertreten. Über Themen, die ihn interessieren, kann er auch ganz schön viel quasseln. Nur, wenn es mal so einen Konflikt gibt, dann ist plötzlich Stillschweigen. Nicht nur mir gegenüber, sondern auch, wenn er mit anderen Personen in diese Situation gerät.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Er ist doch der Bruder von deinem Lebensgefährten, richtig? Lass Dir doch mal erklären, wie er von seinen Eltern erzogen wurde, wenn er was ausgefressen hat und wie sein Bruder von seinen Eltern erzogen wurde, wenn er etwas angestellt hatte. Das sollte Dir eigentlich gut weiter helfen, weil Beobachtungen aus erster Hand mehr bringen, als Spekulationen aus der Ferne.

Aus der Ferne kann man eigentlich zwei Ursachen als möglich annehmen. Entweder hat man versäumt ihm beizubringen, Verantwortung zu übernehmen. Dann hat dein Verwandter nicht wirklich lernen müssen, seine Taten zu hinterfragen.

Die andere denkbare Ursache wäre, dass der Junge von seinen Eltern übermäßig streng erzogen wurde. Wenn ihn dann jemand wie Du zur Rechenschaft ziehen will, bekommt er Angst vor einer von ihm gefürchteten Strafe. Dann sagt er vielleicht lieber "weiß nicht" um einer Strafe zu entgehen.

Deshalb wäre es interessant zu hören, was dein Partner über sein Elternhaus zu berichten weiß. Vielleicht sagt Dir ja dein Schwager sogar selbst, wie er erzogen wurde?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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