Woran denkt man im Stau
Das Problem mit dem Stau auf dem Arbeitsweg habe ich nicht, ich kann mich nur an den Stau auf dem Weg zum Urlaubsort erinnern. Ich habe meistens genug Beschäftigungsmöglichkeiten dabei, also Bücher, Musik, Filme auf dem iPod und so weiter. Deshalb kommen mir ''heißen'' Gedanken und ich habe auch nicht das Bedürfnis, mich mit meinen Leidensgenossen zu unterhalten. Stehe ich mit meinem Freund im Stau, auf dem Weg zu irgendeinem wichtigen Termin, sieht das bei mir oft nicht anders aus. Ich rufe an und sage Bescheid, dass ich zu spät kommen werde, aber ich stresse mich nicht.
Ich bin einer der Personen, die relativ schnell genervt sind, sobald es nicht vorwärts geht. Ich drehe dann meistens mein Radio oder meine laufende CD richtig auf und denke dabei einfach an nichts. Ich versuche mich einfach zu entspannen und manchmal einfach die Texte mitzusingen. Oft schaue ich aber auch den anderen Autofahrern in die Autos. So sind schon einige komische Situationen entstanden, wenn man diese beispielsweise mit einem Finger in der Nase erwischt hat.
Wenn ich im Stau stehe, mich also nicht so sehr auf den Verkehr konzentrieren muss, lege ich ein Hörbuch ein. Viele hören ja gerne Hörbücher beim ganz normalen Fahren, aber ich finde, dass das schon sehr ablenkend sein kann. Wenn ich allerdings eine längere Strecke vor mir habe oder weiß, dass ich auf einer Strecke sehr wahrscheinlich im Stau stehen werden, nehme ich für diesen Fall immer ein Hörbuch mit.
Von daher muss ich mich dann auch nicht gedanklich mit irgendwas beschäftigen um die Langeweile zu bekämpfen, denn in der Regel bietet das Hörbuch genug Unterhaltung.
Wenn ich im Stau stehe, denke ich zuerst daran, wie ich aus dem Stau wieder herauskomme: Wo ist die nächste Abfahrt? Gibt es eine Alternativstrecke? Kenne ich den Weg? Komme ich dort zum Ziel? Wie groß ist der Umweg? Bis ich das alles herausgefunden habe, also den Straßenatlas gewälzt, das Navi eingeschaltet, Verkehrsfunk im Radio gehört oder mit Leuten telefoniert habe, ist eine ganze Weile vergangen. Entweder habe ich Glück und ich brauche die Alternativstrecke nicht mehr, weil es inzwischen doch weitergegangen ist oder ich fahre die nächste Abfahrt runter.
Wenn das allerdings nicht mehr möglich sein sollte, weil auf der Nebenstrecke auch nichts mehr geht oder ich gar nicht bis dahin kommen sollte, überlege ich, wie ich die nächsten paar Stunden am besten überstehen kann: Habe ich etwas zum Essen dabei? Wo ist die nächste Toilette? Ist der Tank noch voll? Habe ich eine Decke dabei? Aufgrund ausgeprägter Stau-Erfahrungen bin ich inzwischen bestens ausgerüstet und Dank Ladekabel für den Zigarettenanzünder telefoniere ich mit den verschiedenen Leuten, um die Langeweile zu überbrücken bzw. um meinem Arbeitgeber Bescheid zu sagen, dass er in den nächsten Stunden nicht mit mir rechnen soll.
Sollte sich herauskristallisieren, dass ich mehrere Stunden oder sogar über Nacht im Stau stehe, mache ich es mir gemütlich und versuche zu schlafen.
Wenn man nicht alleine ist, kommt meistens gar keine Langeweile auf. Ein Spaziergang auf der Autobahn oder Spiele wie "Stadt, Land, Fluss" sind ein guter Zeitvertreib.
Tja, worüber soll man schon groß nachdenken? Eine wirklich komische Frage, finde ich. Aber naja, wollen wir uns mal ranmachen, sie zu beantworten. Ich kann dir gar nicht genau sagen, woran ich im Stau denke. Es ist eigentlich immer unterschiedlich. Klar, meistens ärgert man sich darüber, dass man im Stau steht und nun nicht weiter kommt. Vor allem ist es doof, wenn man in Eile ist, und nun nicht pünktlich zu seiner Verabredung kommt. Meistens tritt mit dieser Erkenntnis die schlecht Laune und die Langeweile ein.
Sicher, das alles hängt auch davon ab, wie stark und dicht der Stau ist. Auch wenn es morgens, vor der Schule zum Stau kommt, denkt man über den Tag und die Arbeiten, die man an diesem Tag schreibt nach.Wenn ich schon wieder auf den Rückweg bin, überlege ich mir schon wieder Sachen, die ich auf Talkteria schreiben kann. Wenn man sich dann in der Umgebung umschaut, findet man schnell Sachen und Themen, über die man schreiben kann. Manchmal denke ich aber auch schon , wie Prinzessin Erika, an meine beiden Katzen und ob sie schon in Zwinger sitzen und auf uns warten. Dann muss ich schon mal schmunzeln.
Wenn wir aber mit mehreren Personen im Autositz, dann wird es schnell stickig und heiß. Klar, kann man auch schon mal ein paar Scherze über die anderen Autofahrer machen. Es mag auch eine Zeit lang lustig sein, aber wenn man dann zu lange zusammen im Auto sitzt, kann man sich bald nicht mehr sehen. Dann ödet man sich schnell an. Diesen Teil der Autofahrt hasse ich.
Glücklicherweise passiert es mir eigentlich nie, dass ich im Stau stehe, weil ich kaum Autobahn fahre. Und wenn wirklich mal etwas auf der Landtraße sein sollte, kann ich auf einen anderen Weg ausweichen. Aber ich hatte die Situation mal, als ich noch einen Arbeitsweg von fast 60 km hatte und im Stau stand. Ich hatte aber abends eine Verabredung, die mir wichtig war.
Ich dachte nur, wie ich am schnellsten da rauskomme und bin letztendlich auf dem Seitenstreifen bis zur nächsten Ausfahrt gefahren. Ich weiß, man darf das nicht, aber Stau ist was ganz Fürchterliches für mich, ich bin dann nur genervt und merke, wie mein Blutdruck steigt. Und ich denke dann daran, wie ich die Dinge, die ich noch vorhabe, irgendwie anders organisiere, weil mir ja durch den Stau die ganze Zeit verlorengeht. Keine schöne Situation!
Wie die meisten denke ich auch nur darüber nach, wie ich am schnellsten hier wieder rauskomme und hoffe, dass es endlich weitergeht. Zum Glück habe ich in den letzten Jahren nicht mehr im Stau stehen müssen, selbst, wenn wir auf Autobahnen unterwegs gewesen sind, ist immer der Verkehr geflossen. So musste ich nicht zwangsläufig heisse Gedanken haben oder dergleichen, sondern war einfach nur froh, dass es weiterging.
Damals auf dem Arbeitsweg war ich immer nur genervt, und ich konnte die Staus, die leider tagtäglich vorhanden waren, nicht umgehen. Ich hätte höchstens eher aufstehen können und mitten in der Nacht losfahren können. Ein paar Mal habe ich es auch so getan, doch da ich den gleichen Weg wieder zurückhatte, war das nicht die optimalste Lösung gewesen. Auch am Nachmittag oder Abend stand ich sehr oft im Stau. Selbst meine Lieblingsmusik konnte mich nicht drüber hinwegtrösten und lesen war nun auch nicht so angebracht, da es mal vorwärts ging, mal nicht.
Die Zeit, die ich damals insgesamt im Stau verbracht habe, hätte ich mir auch anders vorgestellt. Aber nun ja, ich hatte es in Kauf genommen und musste mich damit arrangieren. Dennoch war ich einfach nur genervt und heilfroh, wenn ich die Autobahn verlassen konnte und den letzten Teil des Weges problemlos bestreiten konnte. Der war über Landstrasse trotz Tempolimits letztendlich angenehmer.
Richtig über was nachdenken tue ich nie. Man ist eigentlich nur genervt vom Stau. Weil das am Liebsten alles schneller gehen müsste. Man könnte darüber nachdenken, was wohl passiert ist oder sowas eben. Oder man guckt, was man an dem Tag noch so alles machen könnte, vorausgesetzt der Stau ist nicht zu lang Man kann sich natürlich auch mit den Mitfahrern unterhalten
Also wenn ich im Stau stehe denke ich meist an nichts bestimmtes. In diesem Fall packe ich mein IPhone aus und nutze die Zeit lieber sinnvoll: Ich schaue meinen Terminkalender durch, trage Termine ein, plane To-Do-Listen, suche im Internet nach dem aktuellen Kinoprogramm, schreibe Freunden und plane für das Wochenende. Da ich generell wenig Freizeit habe, kann ich es einfach nicht leiden meine Zeit sinnlos zu verplempern. Selbst wenn ich mit dem Bus fahre, schaue ich nicht einfach nur aus dem Fenster, sondern nutze die Wartezeit um zu organisieren, zu recherchieren und zu planen.
Ich schalte eigentlich immer den Motor ab und denke an gar nichts mehr, wenn ich im Stau stehe. Wenn mir dann alles zu lange andauert plane ich noch einmal genau durch, was ich an diesem Tag noch zu erledigen habe und plane dementsprechend meine Freizeit. Dann starte ich die ersten Hochrechnungen, wie lange ich noch in diesem nervtötenden Verkehrsstau stehen bleiben muss. Das dauert meistens mindestens eine viertel Stunde, denn ich versuche erst herauszufinden, wie weit ich mich in wie viel Zeit bereits fortbewegt habe. Dann versuche ich, den momentanen "Verkehrsfluss" zu ermitteln. Daraus wird dann der Mittelwert berechnet und das ganze in eine nette Einheit umgerechnet. Da aber in einem Stau meistens keine linearen Abhängigkeiten vorliegen, berechne ich nun meine Toleranzen und wenn ich dann noch immer im Stau stehe versuche ich, den Fehler meiner Berechnungen nach der Gaußschen Fehlerfortpflanzung zu berechnen. Dafür braucht es eine Menge Formeln und ich muss andauernd von vorne anfangen, da ich meistens keinen Zettel und keinen Stift im Auto liegen habe und im Kopf vergesse ich immer recht viel. Wer jetzt glaubt, dass ich verrückt bin, der mag schon recht haben. Aber primär bin ich einfach nur gelangweilt und versuche, mir die Zeit mit angenehmeren Dingen zu vertreiben als einfach nur im Auto zu sitzen. Und rechnen macht mir eben Spaß.
Sollte ich das alles erledigt haben und noch immer in diesem Stau feststecken, dann denke ich darüber nach, was ich gerade alles an schönen Sachen verpasse. Leckeres Essen, meinen Flieger in Richtung Rom, den Postboten und den Bofrost-Mann. Wenigstens kann der Postbote bei einem Nachbarn klingeln, der rest geht mir endgültig durch den Lappen. Solche gedanken frustrieren mich dann immer dermaßen, dass ich wieder aufhöre zu denken und einfach nur in meinem Auto sitze und an gar nichts denke. Und mich ab und an ärgere, warum meine Eltern kein Auto mit Klimaanlage gekauft haben. Diese Überlegung kann übrigens Stunden andauern
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