Mit einem Chip in die Schultoilette
In Neuss gehen gehen Schüler einer örtlichen Grundschule nun mit einem Chip auf die Schultoilette. Den Chip müssen sie sich erst bei ihrem Lehrer holen und können nur damit die Schultoiletten betreten.
Anlass für diese Regelung war wohl, dass die Schultoiletten nicht innerhalb des Gebäudes liegen und an anderen Schulen wohl öfters auch vollkommen Fremde auf den Toiletten zu finden waren. Zum Teil hat mit recht unschönen Absichten. Die Schulleiterin der Neusser Schule bat dann den Vater einer Schülers um Hilfe. Dieser ist Mitinhaber einer Sicherheitsfirma und besah sich erst mal die Möglichkeiten. Der Umbau wäre an sich kein Problem, aber erst mal musste der Umbau bewilligt werden. Die Bewilligung gab es dann, allerdings fehlten dann die Gelder. Die Firma des Vater tauschte dann wohl die Schlösser auf eigene Kosten und mit Unterstützung des Fördervereins aus und fertigte für jede Tür 25 Schlüssel. Kosten pro Tür und dem 25teiligem Schlüsselsatz: 680 Euro.
Die Türen sind programmierbar und sind somit während der Pausen immer offen. Während der Schulstunden muss halt wie gesagt bei der Lehrkraft der Schlüssel geholt werden. Die Aktion fand bisher großen Anklang. Und laut Schulleitung sind seitdem die Toiletten sauberer und die häufige Toilettengänge während des Unterrichts hätten sich minimiert.
Ich weiß noch nicht so Recht, was ich davon halten soll. Auf der einen Seite steht natürlich die Sicherheit der Kinder im Vordergrund. Auf der andere Seite finde ich schon, dass auch die Schüler dadurch doch ein wenig ihrer Freiheiten beraubt werden. Ich weiß wie schwer es mir früher gefallen ist, die Lehrer zu fragen, ob ich auf Toilette gehen darf. Wenn ich aber auch noch um den Schlüssel hätte bitten müssen, ich glaube ich wäre vor Scham im Boden versunken.
An sich finde ich die Idee nicht schlecht und wenn es die Gegebenheiten nicht anders zulassen dann ist das die beste Lösung. Wenn die Grundschüler gleich von Anfang an auf diese Procedere hingewiesen werden denke ich auch das es nicht das Problem ist. Wenn man fragt ob man auf die Toilette darf ist das für mich gleichzusetzen mit der Frage nach dem Schlüssel. Die Schüler überlegen sich natürlich zweimal ob sie wirklich während der Unterrichtstunde müssen, aber wenn jemand wirklich muss denke ich das auch Lehren das nicht verborgen bleibt und solange das als normal gilt auch mal im Unterricht zu müssen wird es sicher keine Probleme geben.
Ich finde diese Regelung sehr gut. Wenn ich bedenke, wie die Schultoiletten teilweise aussehen, wenn sie ohne Kontrolle benutzt werden und ob man nun während dem Unterricht einen Lehrer fragt, ob man auf die Toilette darf und er nur "ja" sagt oder dann den Chip gleich gibt, finde ich ok und keinesfalls finde ich, dass man die Schüler dadurch der Freiheit beraubt.
Ich kenne sogar Schulen, wo man nur in den Pausen die Toilette besuchen darf. Die Lehrer erlauben es einfach nicht und normalerweise muss es auch reichen, wenn man alle 1 1/2 Stunden mal auf die Toilette kann. Manche Schüler gehen nicht in der Pause auf die Toilette, sondern stören den Unterricht und provozieren dann eine Unterrichtsunterbrechung und mit dem Chip ist es wenigstens kontrollierbar. Es gab bei uns Schüler, die ohne zu fragen aufgestanden sind und zur Toilette gegangen sind. Sowas wird ja dadurch verhindert. So müssen die Schüler wenigstens fragen.
Ich finde die Idee, wenn es denn nicht anders geht, gar nicht schlecht. So können keine fremden Personen die Toiletten benutzen oder sich dort aufhalten, was ich auch schon gehört habe. Außerdem haben die Schüler keine Möglichkeit, einfach ungefragt dorthin zu gehen.
Natürlich gibt es Kinder, denen es peinlich ist, danach zu fragen, aber erstens kann ich mir nicht unbedingt vorstellen, dass das im Grundschulalter schon so schlimm ist und außerdem denke ich, dass sich sowieso alle schnell daran gewöhnen, statt nach der Erlaubnis um einen Toilettengang eben nach dem Schlüssel zu fragen. Das wäre meiner Meinung nach kein großer Unterschied.
Ein Nachteil sind aber natürlich die Kosten. 680€ pro Türe sind sehr viel Geld und ohne die Unterstützung des von dir erwähnten Vaters wäre es wahrscheinlich nicht so leicht realisierbar gewesen. So hat sich das aber anscheinend gut ergeben.
Wegen der Ordnung und Sauberkeit finde ich die Idee generell nicht schlecht. Weil man mit der Methode halt auch besser eingrenzen kann, wer zur fraglichen Zeit die Toiletten benutzt hat. Gerade auch was Vandalismus und so angeht. Auch die häufigen Toilettengänge können sicherlich eingeschränkt werden. Und auch ich kenne es noch, dass man während der Schulstunden nicht auf die Toilette gehen durfte/ sollte. War auch vom Lehrer abhängig. Aber gerade in der ersten Klasse sind zwei Stunden schon lange. Und ob Erstklässer das wirklich so abschätzen können?
Aber als Grund wurden ja nicht die Hygiene oder die fehlende Disziplin genannt, sondern halt speziell der Schutz der Kinder vor fremden Menschen, die böses im Sinn haben. Nur bringt der Chip dann wirklich Schutz? Erst mal ist es generell möglich, den Chip halt auch zu entwenden. Klar ist die Schule dann je nach Art gewarnt. Aber gleich alle Chips austauschen dürfte schwierig sein. Also alleine von den Kosten her.
Und wer wirklich böses will, greift sich die Kinder halt auf dem Schulhof oder drängt sie beim Öffnen der Toilette rein. Die Lösung ist scheinbar ganz nett, aber ist sie wirklich auf Dauer sicher? Ich denke da könnte es auch andere Lösungen geben.
Ich finde die Idee eigentlich auch recht gut. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum sie so kostenintensiv umgesetzt wurde. Auf der damaligen Schule einer Freundin von mir wurde es wohl immer genauso gehandhabt, nur dass die Türen halt nicht mit einem Chip sondern mit einem normalen Schlüsse aufgeschlossen wurden. Zu Beginn einer jeden Pause musste dann halt die Pausenaufsicht die Türen einmal aufschließen. Ich finde jetzt nicht, dass die automatische Türöffnung innerhalb der Pausenzeiten einen Kostenaufwand von 680 Euro rechtfertigt. Man hätte auch einfach jedem Lehrer einen normalen Schlüssel geben können und hätte den gleichen Effekt erzielen können.
Im Grunde genommen finde ich die Idee, die Toiletten während der Pausen abzuschließen sehr gut. Die Toiletten sind schon immer verschmutzt genug, dies könnte durch das Abschließen etwas eingedämmt werden. Das Sicherheitsrisiko insbesondere bei Grundschulen ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, wenn die Toiletten stets geöffnet sind. Allein aus diesem Grund wäre ich ein strikter Befürworter der abgeschlossenen Toiletten. Ich persönlich hätte übrigens kein Problem damit, den Lehrer nach dem Schlüssel zu fragen.
Das ist so ein Chip System wie in Krankenhäusern. Es geht darum, dass die Türen wohl halt auch zentral geöffnet werden können. Aber vor allem müssen die Türen von innen ohne Schlüssel zu öffnen sein. Wenn man nun normale Schlüsselsysteme nimmt, dann sind die Türen in der Regel auch von innen abschließbar. Was aber nicht sein darf, wegen unter Anderem den Brandschutzbestimmungen.
Ich finde, dass das eine sehr gute Regelung ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Schüler da irgednwelche Nachteile durch haben. Wenn in den Pausen die Toiletten immer offen sind, kann sie ja jeder nutzen, wie er lustig ist. Aber auch wenn jemand dringend im Unterricht muss, ist es ja nicht so, dass er keinen Zugang zur Toilette hat, er muss sich halt nur eben den Schlüssel abholen. Wir mussten uns in der Schule zwar keinen Toilettenschlüssel holen, aber trotzdem beim Lehrer fragen beziehungsweise Bescheid sagen, dass wir eben auf die Toilette müssen und das war auch niemandem peinlich. Das ist doch etwas, das jeder machen muss. Warum sich deswegen das dauernde auf Toilette gehen während der Unterrichtsstunden verringert hat weiß ich zwar nicht, aber das ist doch ein auch ein sehr positiver Nebeneffekt.
Und wenn dann noch die Hygiene verbessert wird und wildfremde Menschen, die die Toiletten als öffentliche Toiletten dann eventuell auch noch nur zum Fixen oder was weiß ich benutzen, dann ihre gebrauchten Spritzen oder sowas dort rumliegen lassen, kann ich wirklich nichts Negatives daran sehen.
Ich finde es auch sehr löblich, dass der Vater des Schülers beziehungsweise seine Firma und der Förderverein das Projekt zusammen finanziert haben. Leute, die sich so für das Wohl und die Sicherheit ihrer Schüler einsetzen findet man auch nicht überall.
Ich kann mich meinen Vorrednern anschließen. Die Idee mit den Abschließbaren Toiletten ist eine gute Idee, die nur wenige Nachteile hat.
Das gute daran ist, dass fremde Leute, die keinen Anspruch auf diese Toilette haben, sie auch nicht benutzen können. Dies erhöht auch die Sicherheit in den Toiletten, da nur Schüler und keine anderen Leute die Toilette benutzen können. Wichtig ist allerdings, dass man den Kindern beibringt, keine fremden Leute in die Toilette hinein zu lassen. Auch wenn sie nett fragen:"Ich muss mal ganz dringend auf die Toilette. Könntest du mich rein lassen?" Wer weiß, ob die Fremden auch andere Absichten haben.
Die Lehrer haben auch mehr Kontrolle über die Schüler, weil man mit einem Schlüssel auch nur einen Schüler den Gang zur Toilette gewähren kann. So kann das unnötige trödeln auf der Toilette reduziert werden.
Ein dickes Lob geht auch an den Vater der sich zusammen mit dem Förderverein an den Kosten für den Einbau dieser Sicherheitssysteme beteiligte.
Auch wenn die Investition mit 680€ pro Tür nicht gerade günstig ist, finde ich, dass es eine lohnende Investition ist.
Ich finde das System eigentlich recht gut, auch wenn es für die Kinder auch eine kleine Einschränkung gibt. Ich sehe diese allerdings nicht als so gravierend an, dass ich direkt von Freiheitsberaubung sprechen würde. Zudem ist dies ein Fall, in dem der Zweck meiner Auffassung nach tatsächlich die Mittel heiligt. Im Vordergrund steht die Sicherheit der Kinder. Ich finde es schon unpraktisch genug, dass sich die Schultoiletten nicht im Gebäude selbst befinden, sondern außerhalb des Hauptgebäudes. Grundsätzlich könnten auch Fremde in eine Schultoilette eindringen, die sich direkt im Schulgebäude befindet, allerdings wäre die Hemmschwelle für diese Eindringlinge in dem Fall sicher etwas höher. Zudem sitzen in vielen Schulen am Eingang Leute, die einen Überblick über die Leute haben, die das Gebäude betreten. Bei uns war das damals jemand, der in den Pausen dann auch die Milch verkauft hat.
Ich kenne aber auch dieses Peinlichkeitsgefühl, wenn man sich melden muss, weil man dringend auf die Toilette muss. Mir war das damals schon sehr peinlich und auch heute möchte ich nicht mitten im Seminar aufstehen und den Raum verlassen, auch wenn ich nun nicht mehr um Erlaubnis bitten muss. Ich finde es einfach immer unangenehm, wenn sich der Fokus auf einen richtet, nur weil man mal eben zur Toilette muss. Meistens ist es aber so, dass man nur sehr selten während der Schul- oder Seminarstunden wirklich auf die Toilette muss. Es gibt auch viele Leute, die in beinahe jeder Stunde kurz vor die Tür wollen - aber nicht, um dann zur Toilette zu gehen, sondern um zu telefonieren und sich etwas zu trinken zu kaufen. Vielleicht wird diesem Verhalten auch direkt ein bisschen entgegengewirkt, was ich dann eigentlich ganz gut finde.
Ob die Toiletten durch so eine Aktion wirklich sauberer sind, sei mal dahingestellt. Chaoten können auch in den Pausen Klopapierrollen durch den Raum werfen oder die Wände beschmieren. Und währen der Pausen sind die Türen der stillen Örtchen ja offensichtlich so programmiert, dass sie geöffnet sind - und damit zugänglich für jeden. Wenn die Schüler sich während der Stunden den Schlüssel für die Toilette beim Lehrer holen müssen, wirkt das sicher während dieser Zeit abschreckend auf Schmierfinken, da dann ja eher nachvollzogen werden könnte, welche Schüler für den Schmutz verantwortlich sind. Für mich ist allein die zusätzliche Sicherheit ein gutes Argument für dieses neue System - auch wenn damit nicht ausgeschlossen wird, dass während der Pausen jemand Fremdes in die Toilette geht und sich dann dort versteckt und wartet. Allerdings ist in dem Fall die Hemmschwelle beim möglichen Eindringling hoffentlich höher, so dass er nicht über den Pausenhof, auf dem die Lehrer Aufsicht haben, zu den Toiletten geht und sich dort versteckt.
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