Erfahrung mit erhöhter Wasseraufnahme beim Hund?
Seit Freitag nacht trinkt mein Hund, vor allem nachts, extrem viel. Ich habe es erstmal auf die Heizungsluft abgeschoben. Dieses Verhalten und seit hier wieder ordentlich geheizt wird, liegen ziemlich nah beieinander. Und auch ich bekam die ersten Nächte die trockenen Luft zu spüren. Seit ich das Fenster über Nacht auf lasse ist es bei mir ok - bei ihr aber wird es immer schlimmer.
Nachts läuft sie nervös umher und ich stehe auf um ihre zwei Wassernäpfe zu kontrollieren. Beide sind leer und trotzdem stürzt sie sich, sobald ich den vollen Napf wieder hinstelle, auf das Wasser. Ich brauche wohl nicht erwähnen wie man sich fühlt, wenn man einige Nächte hintereinander gegen 2-3 Uhr aufstehen und mit dem Hund rausgehen muss. Das zerrt ganz schön an den Nerven. Das Wasser einfach weglassen ist für mich aber auch keine Lösung. Da es eigentlich nicht anders gepasst hätte, hatte ich für Donnerstag einen Termin beim Tierarzt ausgemacht. Nun werde ich aber schon heute hingehen.
Meine Hündin lief wieder unruhig hier rum und so bin ich wieder aufgestanden um die Näpfe zu kontrollieren und mit ihr rauszugehen. Sie hat sich auch wieder auf das Wasser gestürzt - alles wie gehabt. Als ich sie aber angefasst habe spürte ich, dass die komplette Seite nass ist. Und nicht nur sie sondern auch ihre zwei Schlafplätze waren komplett durchnässt. Ich habe ihre Sachen abgezogen, sie mit einem Lappen gewaschen und war danach mit ihr draußen. Obwohl sie bereits drin Wasser gelassen hatte, hatte sie einen Strahl drauf, als wäre sie ewig nicht draußen gewesen. Sie scheint auch gar nicht zu merken wie lange es läuft denn statt wie sonst hocken zu bleiben, läuft sie einfach los während es hinten noch fließt. Das war die Nächte davor noch nicht der Fall.
Ich weiß dass irgendwann die Zeit kommt wo ein Hund extrem abbaut aber sie ist erst 12 und sonst recht fit. Bis vorhin dachte ich noch an eine Blasenerkältung, obwohl mich dieses Verhalten an meinen Neffen, bei dem sich die Diabetes so bemerkbar gemacht hat, erinnert hat. Müsste ein Hund mit Blasenerkältung nicht auch im Schlaf noch merken wann er muss? Ich wüsste auch nicht woher sie diese haben soll. Sie bzw ihre Liegeflächen liegen nicht direkt auf den Fliesen. Darauf habe ich immer geachtet. Und so kalt ist es draußen noch nicht.
Meine Hündin ist seit 3,5 Jahren kastriert. Ich kenne die Risiken und weiß, dass Inkontinenz eine Folge sein kann. Aber da passt diese extreme Wasseraufnahme nicht so recht. Ich möchte auch nicht daran glauben da es sonst auch immer ein Vorzeichen fürs Ende gewesen ist. Das ist noch viel zu früh. Bleibt noch Diabetes aber wie ich gelesen habe (eben kurz, nicht richtig damit beschäftigt) erkranken wohl zum größten Teil unkastrierte Hündinnen. Und angeblich sollen die Beschwerden mit einer Kastration verschwinden. Passt auch nicht so recht.
Dass ich zu einem Arzt gehe ist klar aber kennt das jemand von seinen Tieren? Habt ihr schon so etwas oder ähnliches mit euren Tieren durch gemacht? Mich würde auch interessieren mit welchen Mitteln welches Leiden behandelt wurde. Während ich den Text nochmal überfliege, steht sie wieder aus einem völlig durchnässten Bett auf. Mal schauen was der Tierarzt dazu sagt.
Gehe bitte mit deinem Hund zu einem Tierarzt und lasse Blut und Urin untersuchen. Eine Ferndiagnose ist immer schwer aber für mich hört sich das nach Diabetis an und zwar nicht im Anfangsstadium. Denn wenn der Hund so viel trinkt ist das schon ein Zeichen dafür uind wenn er schon einfach unter sich Wasser lässt und auch noch auf seinem Schlafplatz ist es schon sehr weit fortgeschritten. Da stellt sich mir die Vermutung, dass er es nicht merkt, wenn er schläft.
Es kann natürlich auch sein, dass die Nieren nicht mehr richtig arbeiten und dadurch der Körper einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hat. Aber da spricht eigentlich dagegen, dass er so viel Wasser lässt. Das würde ich also doch eher ausschließen.
Bitte warte nicht mehr lange und gehe schnellstmöglich zu einem Tierarzt. Denn wenn es noch weiter fortschreitet, kann der Hund auch sterben. Bimm etwas von seinem ersten Urin vom Tag mit. Dafür nimmst du beim spaziergang ein verschließbares Gefäß mit und fängst etwas auf. Es muss nicht viel sein. Aber es ist notwendig, damit dem Hund kein Blasenzugang gelegt werden muss.
Man glaubt ja gar nicht was Dienstag morgens im Warteraum los ist. Und dann ist noch nicht mal unser Tierarzt da sondern eine Vertretung. Als wir endlich an die Reihe gekommen sind, wurden die üblichen Untersuchungen incl Temperatur messen vorgenommen. Schleimhäute, Ohren und Temperatur sind ok, das Herz schlägt kräftig und auch sonst machte sie auf die Ärztin einen vitalen Eindruck. Ich sehe es vom Fell und momentaner äußerer Erscheinung zwar etwas anders aber ok.
Nach dem Check wurde ich mit Hund und Schale nach draußen geschickt. Ich bin froh, dass ich nicht ewig hinter ihr her schleichen und auf ein paar Tröpfchen hoffen musste. Die Wartezeit hat gelangt um wieder enorm Druck aufzubauen. Mit dem Urin wurde dann ein Zuckertest (Stäbchen) gemacht. Laut der Scala negativ - immerhin etwas.
Das weitere Gespräch hat mir dann gar nicht gefallen. Wenn man vor einer Tierärztin steht und diese regelrecht nach Antworten sucht, ist das bisschen Vertrauen in einen fremden Arzt direkt futsch. Vom Ergebnis und ihrer Einschätzung her spricht nichts für eine Erkrankung. Dass sie im Schlaf Urin verloren hat, war für sie nebensächlich. Ok, sie mag recht haben. Es ist auch nachvollziehbar, dass ein Hund mit voller Blase diese im Schlaf nicht mehr 100%ig kontrollieren kann. Aber gleich so oft in einer Nacht und auch kurz nachdem ich mit ihr draußen gewesen bin?
Laut der Tierärztin könnte man nur weiter suchen und testen. Als nächsten die Nieren und Nebennieren und dann auf eine Krankheit die Curshing/Cushing Syndrom heißt. Dafür muss man mindestens 2 Tage hintereinander den frischen Morgenurin in die Praxis bringen. Ja, das werde ich alles machen lassen aber erst wenn mein Arzt Ende der Woche wieder da ist und er meinen Hund nochmal durchgecheckt hat. Samstag wird dann ein großes Blutbild erstellt und dann mal schauen was dabei rauskommt.
Bis dahin werde ich mich mit den verschiedenen Nierenerkrankungen auseinandersetzen und nachts weiterhin aufstehen. In diesem Punkt sind wir uns einig gewesen denn auch sie meinte, dass man dem Hund das Wasser nicht verweigern sollte. Auch wenn er den 7. Napf leert. Maximal würde laut ihr ein gesunder Hund dieser Größe 3,5 Liter am Tag trinken. Es war vorher nicht mal die Hälfte davon - jetzt schafft sie locker das Doppelte. Wenigstens kann ich schon mal davon ausgehen, dass es kein Diabetes ist. Der Rest wird sich zeigen.
Bei dem Hund meiner ehemaligen Chefin war es eine Erkrankung in Verbindung mit erhöhtem Cortisol, dadurch hat der Hund übermäßig viel getrunken und ebenfalls enorm viel Wasser gelassen. Da der Hund mittlerweile 16 Jahre alt ist nahm man an, es läge daran. Im Sommer war der Hund dann wirklich schon dem Tode sehr nahe, aber mittlerweile geht es ihm nach einem Behandlungsmarathon gut. Allerdings hat sich nun tatsächlich Diabetis dazugesellt und daher lässt sich nicht mehr sehr genau einschätzen wann es mit der Cortison-Ausschüttung zu tun hat.
Du sagst der Hund ist nicht alt, es ist aber bekannt, das zum Beispiel Boxer nur zwischen 8 und 10 Jahre alt werden. Nun kommt es halt drauf an welche Rasse bzw. ob es sich um einen Mischling handelt. So einfach zu sagen der Hund sei noch jung und kann noch keine Alterserscheinungen haben ist somit nicht ganz richtig.
Warum die Tierärztin aber eigentlich ein "Patient gesund" erteilt hat ist mir wirklich nicht schlüssig. Ein erhöhter Wasserbedarf führt natürlich auch zu erhöhtem Wasserlassen und im Verhältnis kann es durchaus mal sein, das der Hund einfach selbst nicht einschätzen kann wie viel sich in der Blase befindet. Durch das häufige Wasserlassen ist auch die Empfindung im Blasenausgang etwas herabgesetzt. So ist es nicht verwunderlich das der Hund dann auch einfach weiterläuft ohne wirklich zu merken (wohl wird er es merken, aber hinnehmen), das das Geschäft noch nicht verrichtet ist.
Ich würde wohl längst eine andere Praxis aufgesucht haben. Mir wäre es zu unsicher, ob es nicht doch vielleicht eine Nierengeschichte ist oder sonstetwas. Und so wie du den Besuch beim TA beschreibst war er eigentlich reine Geldverschwendung, denn das hätte dir jeder hier sagen können.
Gute Besserung für deinen Freund auf vier Pfoten und halt uns auf dem Laufenden!
Rheanna hat geschrieben:Du sagst der Hund ist nicht alt, es ist aber bekannt, das zum Beispiel Boxer nur zwischen 8 und 10 Jahre alt werden. Nun kommt es halt drauf an welche Rasse bzw. ob es sich um einen Mischling handelt. So einfach zu sagen der Hund sei noch jung und kann noch keine Alterserscheinungen haben ist somit nicht ganz richtig.
Ich schrieb auch nicht jung sondern erst 12. Die angegebene Lebenserwartung ist auch nur ein Richtwert. Ich weiß wie fit (geistig und körperlich) mein Hund ist aber eben auch, dass es sich schlagartig ändern kann. Deswegen lasse ich auch beim halbjährlichen Seniorencheck ein Blutbild machen. Allein schon um sie nicht so überfordern. Es ist ja nicht so, dass sie plötzlich lustlos wäre. Sie fordert weiterhin ihre Beschäftigung, läuft und tobt wie immer.
Gestern war unser Tierarzt endlich wieder in der Praxis. Du hattest schon Recht. Die erste Behandlung war rausgeschmissenes Geld. Mein Tierarzt meinte, dass die Stäbchenprobe auch erst etwas zeigt wenn es schon zu spät bzw die Diabetes zu weit fortgeschritten ist. Ich ließ also ein frisches Blutbild machen. Ein endgültiges Ergebnis brachte es aber nicht. Laut Blutbild ist fast alles wie immer im grünen Bereich. Lediglich der Eiweißwert ist etwas erhöht und es hat sich wohl gezeigt, dass mein Hund quasi am austrocknen ist. Ich weiß nicht mehr anhand welcher Daten er das abgelesen hat. Ich war in dem Moment zu enttäuscht, dass wir noch immer nicht weiter sind und auch etwas geschockt. Wie kann ein Hund, der ständig trinkt am austrocknen sein?
Er hat mir einige mögliche Erkrankungen aufgezählt. Bevor aber an etwas rumgedoktort wird, möchte er das Cushing Syndrom untersuchen/ausschließen. Einige Mittel, die gegen bestimmte Beschwerden helfen (Bsp Probleme mit Botenstoffen), könnten das C-Syndrom wohl verschlimmern. Er hat mir aber auch Mut gemacht und erzählt, dass die Hunde zwar ihr Leben lang Medikamente nehmen müssen, damit aber gut leben und alt werden können.
Wir nehmen nun also erstmal das und die Nebennieren in Angriff. Dafür muss ich nun, wie schon vorher geschrieben, den Morgenurin abgeben. Es ist wohl wichtig, dass es der erste Strahl ist, weil die Untersuchungen sonst umsonst wären. Um ganz sicher zu gehen sammel ich ihn von 4 Tagen und bringe alles am Dienstag vorbei. Der Tierarzt hat mir Spritzen zum Aufziehen gegeben und einen Minikühlschrank bereit gestellt. So kann ich über das lange Wochenende sammeln statt 4 Tage früh morgens auch noch dorthin zu fahren.
Etwas positives gibt es aber. Seit ich nach jedem Nickerchen und solchen extremen Trinkanfällen mit ihr nach draußen gehe (leider auch mitten in der Nacht), muss ich mir keine Gedanken mehr ums Einnässen machen. Für sie war es auch nicht angenehm in der eigenen Pfütze wach zu werden. Auch, wenn sie nach dem Reinkommen direkt wieder den Napf leert und dann schlafen geht, passiert die Nacht nichts. Sie rennt zwar anfangs, wenn wir nach draußen gehen (auch wenn die letzte Runde erst eine Stunde her ist), wild umher und pinkelt auch viel aber sie kann nun wieder bis zum Schluss hocken bleiben. Das heißt für mich allerdings, dass ich spätestens nach 4 Stunden mit ihr raus muss. Ich hoffe die Untersuchungen bringen bald etwas. Sie ist so zwar wieder um einiges entspannter aber lange geht das nicht gut. Bei mir jedenfalls nicht.
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