Höhere Strafen bei fehlenden Winterreifen gefordert

Seit einiger Zeit haben wir eine Winterreifenpflicht. Diese ist aber meiner Meinung sehr schwammig ausgelegt. So gibt es keine generelle Pflicht für Winterreifen für eine bestimmte Zeit, sondern man muss sie eben nur haben, wenn man im Schnee, bei Eis oder Schneematsch mit dem Auto unterwegs ist. Wer dagegen verstößt, muss im Moment 20 Euro, bei einer entstehenden Behinderung durch die falsche Bereifung 40 Euro bezahlen. Dies soll sich jetzt aber ändern, da die bisherigen Strafen noch kaum abgeschreckt haben und es vielen schlichtweg egal ist, welche Bereifung sie benutzen. Nun aber gibt es einen Entwurf, der ein doppelt so hohes Bußgeld vorsieht, 40 Euro beim normalen Verstoß und 80 Euro, wenn eine Behinderung vorliegt, dazu wird das Punktekonto in Flensburg noch um einen Punkt aufgestockt.

Zudem wird jetzt auch eine stärkere Kontrolle gefordert, dies vor allem bei den LKW und den Schulbussen, die auf unseren Straßen umherfahren. Diese Fahrzeuge fahren unter besonderem Preisdruck und deswegen wird dort oftmals an der Sicherheit und den Winterreifen gespart. Dies scheint zu funktionieren, da es kaum Kontrollen gibt. So sind voriges Jahr gerade mal 62 Fahrer von LKW wegen falscher Bereifung verwarnt worden. Auch werden oftmals Mietwagen im Winter ohne die passende Bereifung vermietet. Man geht jetzt wohl davon aus, dass wenn es 80 Euro kostet und es einen Punkt in Flensburg gibt, sich die Fahrer mehr Gedanken über die richtige Bereifung machen, da der Führerschein gerade bei Berufskraftfahrern schnell weg sein kann.

Die Forderung und - schlimmer - das durchsetzen von höheren Strafen, ohne vorher klar gemacht zu haben, dass bisherige Sanktionsmaßnahmen nicht gefruchtet haben, schreckt mich immer ab. Ich denke nämlich nicht, dass es bislang an der geringen Strafe gelegen hat, dass es Winterbereifungsmuffel gab.

Vielmehr fehlt einfach das Bewusstsein und die Kontrollen fanden praktisch nur nach Unfällen statt. Wenn es aber klar wird, dass Polizisten bei gewöhnlichen Verkehrskontrollen auch regelmäßig nach den Reifen schauen oder aber das es sog. Schwerpunktaktionen gibt, bei denen Polizisten gezielt bei Fahrzeugen die Reifen kontrollieren, dann dürfte sich ein entsprechendes Bewusstsein bei Autofahrerinnen und Autofahrern breit machen. Ähnlich ist es doch auch bei nach der Einführung der Anschnallpflicht gewesen oder aber - in jüngster Vergangenheit - nach dem Verbot der Handy Nutzung am Steuer. Nicht die Strafe sondern die hohe Wahrscheinlichkeit des erwischt Werdens schreckt ab!

Hier aber kommt ja noch hinzu, dass das Gesetz recht willkürlich gehalten ist. Schließlich ist Formulierung unglücklich, weil Schneefall allein ja nicht dafür sorgt, dass auf den Straßen Schnee liegen bleibt oder sich Eis bildet. Anderseits kann es gerade am Ende des Winters sein, dass links und rechts von der Straße noch hohe Schneehafen liegen, die Straßen aber frei davon sind.

Ich kann diese Forderung nur begrüßen. Jeder Autofahrer der bei Schneefall im Winter jemanden mit Sommerreifen vor sich hat kennt sicherlich die Situation. Solche Autofahrer sind in meinen Augen unverantwortlich.

Strengere Strafen sind durchaus angebracht, mit der Kontrolle wird es sicherlich wieder einmal hapern. Ich sehe es auch so dass sich das Bewusstsein dafür erst in den Köpfen entwickeln muss. Noch besser fände ich wenn die Versicherungen nachziehen und bei Unfällen die auf fehlende Winterreifen zurück zu führen sind diesen dann nicht oder nur mit einem Abschlag regulieren.

Ich finde es auch sehr gut. Eine Fahrt durch den Schnee ohne die passenden Winterreifen ist viel zu riskant und jeder normale Mensch sollte sich dieser Gefahr bewusst sein. Ich finde es sehr wichtig, dass diese Winterreifenpflicht auch durchgesetzt und kontrolliert wird. Die bisherigen Kontrollen, welche eigentlich immer nur nach den Unfällen stattfanden, waren viel zu gering und unnütz.

Meiner Meinung nach sollte man an Schneefall-Tagen viele Verkehrskontrollen bezüglich der Winterreifen durchführen und nicht mehr darüber hinwegsehen.