Erfahrungen mit Carpaltunnel OP
Ich war heute beim Neurologen, da ich öfter Probleme mit der linken Hand und dem linken Arm habe. Wie ich schon vermutet hatte, wurde das bekannte Carpaltunnel Syndrom diagnostiziert. Motorische Ausfälle habe ich nicht, sondern lediglich sensorische Defizite. Zunächst soll ich nun nachts eine Schiene tragen um den Nervus medianus zu entlasten. Der N. ulnaris ist okay. Bis Januar. Falls sich die Lage nicht bessern sollte, soll dann operiert werden. Der Neurologe meinte, ich stünde an der Grenze zu Operation.
Welche Erfahrungen habt ihr mit der Operation gemacht? Hattet ihr Schmerzen nach dem Eingriff? Wie lange hat die ganze Sache inklusive Heilungszeit bei euch angehalten? Anatomische und allgemeine medizinische Hintergründe sowie die Vorgehensweise bei diesem Eingriff sind mir bekannt. Interessiert bin ich daher in erster Linie an Berichten von Betroffenen, die diese recht kleine Operation schon hinter sich haben.
Ich persönlich habe an mir nicht die Erfahrung gemacht, aber ein damaliger sehr guter Freund. Die Operation wurde ambulant gemacht und er bekam einen dicken Verband. Dieser kam nach 3 Tagen schon ab und wurde durch einen dünneren Verband ersetzt. Die Heilung verlief sehr schnell und ohne Komplikationen. Er war nach 3 Wochen wieder arbeitsfähig.
Bei ihm war es damals soweit, dass er ständig die Hand eingeschlafen hatte und es sich bereits bis in die Schultern zog. Bei ihm war es höchste Zeit, dass er operiert wurde. Er hatte fürchterliche angst vor dieser Operation. Aber es lief alles ohne Komplikationen und das ist nun 12 Jahre her. Die Medizin ist sicher schon sehr viel weiter und es wird bestimmt nicht komplizierter geworden sein. Deshalb würde ich auch ggf. nicht lange warten und mich eher heute als morgen operieren lassen, wenn ich derartige Probleme hätte.
Diamante hat geschrieben:Deshalb würde ich auch ggf. nicht lange warten und mich eher heute als morgen operieren lassen, wenn ich derartige Probleme hätte.
Wenn nicht-operative Behandlungsansätze keine Verbesserung gebracht haben, ist das auch richtig. Allerdings finde ich es gut, wenn ein Arzt eben nicht direkt zum Skalpell greift, sondern auch erst einmal sanftere Methoden vorschlägt. Es kann sein, dass sich der Nerv wieder erholt. Vor dem Eingriff selbst hätte ich aber keine Angst, falls es dazu kommen sollte. Ich weiß ja, was passiert und wie das ganze so aussieht. Früher hatte ich auch panische Angst vor Eingriffen, mittlerweile hat sich das aber gebessert - weil ich einfach weiß, was gemacht wird und wie die anatomischen Zusammenhänge aussehen.
Ich habe meinen Arm eine Weile stark beansprucht, unter anderem durch eine schlechte Haltung beim Tippen (habe ich mittlerweile schon geändert) sowie eine falsche Belastung beim Tragen von schweren Gegenständen.
Konnte dein Bekannter danach recht bald wieder alles ohne Einschränkungen machen - also auch Sport, der für den Arm beziehungsweise die Hand belastend sein kann?
Durch den Carpaltunnel laufen Sehnen und diese haben sich mit dem Tunnel verwachsen und geben deswegen diese Symptome. Wenn man es ruhig stellt, können diese Sehnen sich nicht lösen. Die Nerven sind nur bedingt davon betroffen und nur deswegen, weil sie mit den Sehnen zusammen in diesem Carpaltunnel festhängen. Durch eine Ruhigstellung kann es eigentlich nicht wieder gesund werden. Eine Operation ist eigentlich dabei immer notwendig.
So wurde es meinem damaligen Freund genau gesagt und er konnte nicht wählen, ob er eine Ruhigstellung wollte oder eine Operation. Er hat sich 2 weitere Meinungen eingeholt, die alle genau das Gleiche gesagt haben,
Diamante hat geschrieben:Durch den Carpaltunnel laufen Sehnen und diese haben sich mit dem Tunnel verwachsen und geben deswegen diese Symptome. Wenn man es ruhig stellt, können diese Sehnen sich nicht lösen. Die Nerven sind nur bedingt davon betroffen und nur deswegen, weil sie mit den Sehnen zusammen in diesem Carpaltunnel festhängen. Durch eine Ruhigstellung kann es eigentlich nicht wieder gesund werden. Eine Operation ist eigentlich dabei immer notwendig.
So ganz richtig ist das nicht. Es kann durch Überbelastungen und selbst durch Gewichtszunahme auch zu Verdickungen kommen, so dass die umgebenden Sehnen auf den Nerven drücken. Verwachsungen können auftreten, sind aber nicht immer vorhanden. Meine Beschwerden bestehen zum Beispiel auch erst seit kurzem und ich weiß auch, woran es bei mir liegt. Ein geschädigter Nerv kann sich durchaus regenerieren (nicht immer, aber häufig).
Es mag sein, dass es bei deinem Bekannten keine Alternative zur Operation mehr gab, allerdings muss das nicht in allen Fällen so laufen.
Ich kann nur von meiner Mutter berichten, die sich vor Jahren auch dieser Operation unterzogen hatte. Die Operation an sich verlief sehr gut. Die Heilung allerdings ging sehr langsam vonstatten. Ich habe meine Mutter oft beim Betten überziehen jammern gehört, dass sie sich immer noch nicht aufstützen könnte, weil es immer noch so schmerzen würde. Auch bei anderen Hausarbeiten hat sie immer mal wieder geschimpft. Das ging bestimmt ein halbes Jahr so.
Seit dieser Heilungszeit allerdings ist meine Mutter vollkommen zufrieden. Ihre Hände fühlen sich wieder an wie vor der Operation und sie kann ohne Schmerzen uneingeschränkt wieder alles machen, was sie auch vor der Operation gemacht hat, so dass ich sagen kann, dass sich die Entscheidung zur OP doch gelohnt hat, auch wenn die Heilung so langsam vorwärts ging. Das ist inzwischen vergessen.
Vor einigen Jahren habe ich dieses KTS als Begleiterkrankung meines Diabetes bekommen. Mir sind selbst beim Radeln die Hände eingeschlafen, ich konnte längere Texte nicht schreiben und solche Unannehmlichkeiten. Daher habe ich auch relativ schnell einen OP-Termin bekommen, der bei mir unter örtlicher Betäubung stattgefunden hat.
Viel habe ich nicht von dem mitbekommen, was der Arzt gemacht hat. Er hat die Stelle geöffnet und die Sehne freigelegt, mich wieder zugenäht. Das Ganze dauerte etwa eine halbe bis 3/4 Stunde, wenn überhaupt. Als die Narkose nachgelassen hatte, war es schon sehr unangenehm, Schmerzen hatte ich jedoch keine gehabt. Etwa alle 2 bis 3 Tage musste ich zum Verbandswechsel und nach etwa 1 Woche habe ich keine Schiene mehr gehabt, sondern nur noch einen normalen Verband. Nun ist wieder alles okay.
Heutzutage wird es zumindest bei dem Arzt, der die OP bei mir durchgeführt hat, etwas sanfter behandelt und der Heilungsprozeß dauert nicht mehr ganz so lang.
Ich wünsche Dir aber, dass es mit einer Schiene getan ist. Wenn sich ein Eingriff vermeiden lässt, ist das für den Patienten und für den Körper immer besser, als ein Eingriff und sei er noch so klein.
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