Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Da ich letztens bei Stern-TV einen Bericht über die mittlerweile 45-Jährige Christiane F. gesehen habe, bin ich mal wieder auf das Buch und die ganze Geschichte von ihr gekommen.
Ich habe das Buch damals zum ersten Mal mit 12 oder 13 Jahren gelesen und war von der ersten Seite an gefesselt und schockiert zugleich. Ich glaube, ich habe das Buch in nur 3 Tagen regelrecht verschlungen und habe hinterher noch sehr lange darüber nachgedacht. Seitdem habe ich das Buch sicher 7 Mal oder sogar noch öfter gelesen.
Für Diejenigen, die es nicht kennen:
Es geht um das Mädchen Christiane F., die im sozialen Brennpunkt Berlins aufwächst und zuerst an die falschen Freunde und dann über diverse Drogen zum Heroin und schließlich auch zur Prostitution gelangt. In ihrem damals noch sehr jungen Leben macht sie sehr viel mit und startet eine Drogenkarriere quasi wie aus dem Bilderbuch über Haschisch und diverse Trips zum Heroin.
Was mich damals am meisten fertig gemacht hat, war das Alter von ihr, denn sie fing mit 12 Jahren mit Haschisch an und war bereits mit 15 Jahren schon nach mehreren Entzügen vom Heroin immer wieder rückfällig geworden. Es wurde meiner Meinung nach sehr ausführlich und schonungslos beschrieben, wie die Drogen das Mädchen kaputt gemacht haben und wie sie auch durch die Drogen einige Freunde sehr früh verloren hat. Außerdem wurde gezeigt, dass es eben nicht so einfach ist, von den Drogen und allem, was damit in Zusammenhang steht wieder wegzukommen, sondern dass die Drogen ein Leben beherrschen und bestimmen und damit kaputt machen können. Das Buch hat sich seit der Veröffentlichung mehrere Millionen Male verkauft und Christiane F. ist quasi zu einer kleinen (und irgendwie auch traurigen) Berühmtheit geworden.
Allerdings hat es mich schon ziemlich erschrocken, als ich bei Stern-TV erfahren habe, dass sie noch heute, 30 Jahre später in einem Methadon-Programm ist und quasi vom Arzt verordnete "Drogen" nimmt, um die Entzugserscheinungen zu minimieren. Daran sieht man erst wirklich, wie kaputt sie durch die Drogen geworden ist. Außerdem hat sie einen Sohn, für den es sicherlich auch nicht leicht ist, mit so einer Mutter zusammen aufzuwachsen.
Einige böse Zungen behaupten auch, dass das Buch Jugendliche erst recht zum Ausprobieren anregen würde, da eben nicht nur die Horror-Geschichten sehr authentisch dargestellt sind, sondern auch die Trips und das angbelich so Tolle an den Drogen. Meiner Meinung nach ist das aber Quatsch, da beim weiteren Lesen des Buches sehr schnell klar wird, was die Drogen aus einem machen können. Wer das dann trotzdem noch ausprobiert, der ist meiner Meinung nach selbst schuld, aber dem Buch dafür die Schuld zu geben halte ich für lächerlich.
Wie sieht es denn bei euch aus, habt ihr das Buch auch gelesen? Hat es euch gefallen? Zum nachdenken angeregt? Habt ihr irgendwie umgedacht, nachdem ihr das Buch gelesen habt oder war es euch relativ egal? Es soll ja auch einen Film dazu geben, den werde ich mir wohl demnächst mal anschauen, obwohl ich gehört habe, dass im Buch alles wesentlich authentischer und tiefgründiger dargestellt ist (wie eigentlich immer) .
Ich habe das Buch auch gelesen und es war wirklich sehr gut. Ich finde das es eine gute Abschreckung für Jugendliche ist weil deutlich die Folgen von Heroin zeigt. Die Bilder in dem Buch sind teilweise schon Abschreckung genug.
Den Film habe ich mir auch angeschaut. Er ist nicht besser als das Buch aber trotzdem recht gut. Vor allen die Entzugszenen schrecken ab.
Wir haben dass Buch damals in der Schule gelesen, aber besonders bewegt hat es mich irgendwie nicht.
Den Film habe ich auch gesehen, aber der war ziemlich schlecht, würde ich nicht weiterempfehlen.
Ich glaube, so ein Buch in der Schule als Zwangsliteratur anzubieten ist generell der falsche Weg. Viele Schüler haben ja eine generell ablehnende Haltung gegenüber Schulliteratur und wenn man gerade so ein Buch lesen MUSS, dann kann die Botschaft gar nicht wirklich rüber kommen.
Außerdem habe ich diese endlosen Diskussionen um den Inhalt in solchen Büchern immer gehasst wie die Pest und wenn ich mir überlege, ich hätte zu dem Buch in einer Prüfung irgendeine angepasste Lehrermeinung schreiben müssen, dann wäre mir garantiert die Lust vergangen.
Wir mussten dieses Buch bisher nicht lesen. Aber ich muss sagen mich würde es nicht stören wenn. Ich habe schon so viele Bücher in der Schule lesen müssen, die eine weitaus schlechtere Thematik hatten als DIe kInder von Bahnhof Zoo. Ich habe den Film gesehen und muss auch sagen,dass er nicht der beste ist. Jedoch ist das Thema wirklich gut und man sollte sich damit auch mal beschäftigt haben.
Grüße Julia
Hallo,
ich habe das Buch im letzten Jahr erstmalig gelesen. Allerdings habe ich früher schon mal den Film gesehen und fand den so abstoßend, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre, das Buch zu lesen.
Dann lief es mir aber auf dem Flohmarkt für 50 Cent vor die Füße. Da konnte ich dann nicht mehr daran vorbeigehen.
Ich finde es gruselig, erschreckend, abstoßend, hoffnungslos. Diese Drogen und die dazugehörige Szene sind mir so fremd, dass mir das Buch wie aus einer anderen Welt erscheint.
Normalerweise hänge ich an jedem Buch, das ich besitze. Aber dieses werde ich demnächst bei tauschticket.de einstellen.
Viele Grüße vom
regentrudchen
Das Buch hab ich nun leider nicht gelesen, aber mir dafür den Film schon etliche Male angesehen. Klar ist das alles sehr erschreckend und wie von einer anderen Welt, aber man sollte sich schon mit dem Thema beschäftigen, denn sowas passiert nicht sonstwo sondern alles genau vor unseren Augen, wenn wir mal genauer hinsehen würden.
Würde das Buch mal ganz gerne lesen, da Bücher meistens viel besser sind (man nehme nur mal Harry Potter ) als die ganzen Filme. Aber die Geschichte an sich ist super und traurig, aber so ist das halt im Leben, kann ja nicht alles eitel Sonnenschein sein.
Ich bin auch der Meinung, dass der Film nur schlecht sein kann, da er niemals diese Achterbahn an Emotionen rüberbringen kann und den Zwiespalt an Gefühlen und Gedankengängen der Drogensüchtigen. Da kann ich mir schon vorstellen, dass man sich schnell von der ganzen Szene distanziert und denkt, dass das alles Verrückte sind, mit denen man sich nicht auseinandersetzen will.
Im Buch sind jedoch die Gefühle und Gedanken so gut dargestellt, dass man nicht anders kann, als sich hinein zu versetzen. Außerdem sind immer wieder auch Seiten dabei, in denen die Mutter ihre Gedanken schildert und dann merkt man auch, dass das eigentlich eine ganz normale Frau ist, die mit ansehen muss, wie ihr ihre Tochter aus den Händen gleitet. Mein Buch ist eine Ausgabe aus den 70er Jahren und schon total zerlesen und zerknickt, aber ich würde es nie mehr missen wollen und ich kann auch Christiane F. hier nur meinen größten Respekt aussprechen, dass sie damals so offen mit den Journalisten über alle Belange ihres Lebens geredet hat und damit irgendwie schon einen Meilenstein in der Drogenliteratur gesetzt hat.
Das Buch hilft auf jeden Fall, in Drogensüchtigen nicht nur den Junkie zu sehen, der nichts kann und es zu nichts gebracht hat. Es hilft dabei, zu sehen, dass auch das Menschen sind, deren Leben ganz anders hätte verlaufen können, wenn die Biographie vielleicht an nur einem einzigen Punkt einen anderen Weg genommen hätte.
hallo,
also wir hatten das Buch damals zur Drogenaufklärung in der Schule gelesen und besprochen. Ich fande es damals als Teenie schon sehr aufklärend. Ich habe es später noch einige Male gelesen,und finde es bis heute gut. Genauso wie "Die Welle".
Schönen Tag,noch,Yvonne
Ich habe den Film jetzt mal geguckt und wie zu erwarten war, war er ziemlich schlecht. Es war alles total durcheinander dargestellt, vieles kam überhaupt nicht rüber und es waren auch Fehler im Vergleich zum Buch drin.
Also als Aufklärungsvideo empfinde ich den Film als total ungeeignet. Wenn ich das als Schüler hätte gucken sollen, ohne das Buch zu kennen, hätte ich mich glaube ich gelangweilt und wäre nur genervt gewesen. Zum Glück mussten wir den Film damals nicht gucken.
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