Die Entwicklung der Fanszene im Fussball

vom 20.10.2010, 21:05 Uhr

Ich gehe selbst regelmäßig ins Stadion, jedoch keines der richtig großen, sondern ein vergleichbar kleines mit einer Kapazität von ca. 25.000 Zuschauern. Ich habe noch keinerlei gewaltsame Ausschreitungen miterlebt, außer ein paar Bengalos, die gezündet werden ist bei meinen Stadionbesuchen nie etwas passiert.

Ich kann die so genannten "Fans", die ins Stadion gehen und darauf aus sind sich zu prügeln absolut nicht verstehen. Wenn ich ins Stadion gehe, möchte ich Fußball schauen und meine Mannschaft unterstützen. Wer mit einer anderen Absicht ins Stadion geht, ist für mich auch kein richtiger Fan. Ich war einmal bei einem Auswärtsspiel und da wurde ein Sonderzug eingesetzt, sodass keine regulären Fahrgäste durch die Fußballfans gestört wurden.

Sehr schade finde ich, dass im Gespräch ist, die Stehplätze in Stadien grundsätzlich abzuschaffen. Im Sitzen macht Fußball doch nur halb soviel Spaß. Ich fühle mich auch trotz Stellplätzen im Stadion sicher und gehe auch als Frau alleine zum Fußball ohne Angst haben zu müssen.

Meiner Meinung nach ist es unfair, alle Fans mit Stehplatz-Verbot zu strafen. Die meisten wollen einfach nur ungestört Fußball schauen. Da ist es sinnvoller gezielt diejenigen zu bestrafen, die auffällig werden. Leider sind die aber auch nicht so schnell ausfindig zu machen.

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich sehe in diesem Zusammenhang das Problem, dass Fußball an sich immer wichtiger wird und in der breiten Öffenltichkeit weniger als Hobby oder Sport gesehen wird als als Politikum, von dem das Schicksal der ganzen Republik betroffen ist.

Rivalitäten, wie es sie immer im Fußball mehr oder weniger ausgeprägt gegeben hat, werden nun auch außerhalb des Platzes und des Spieles ausgelebt, ein vernünftiger Umgang ist manchmal gar nicht mehr möglich. Hass bekommt gerade in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung. Das mag aber nur eine ganz individuelle Einschätzung von mir sein. Viel beunruhigender finde ich, dass sich die Gewalt der Fans mehr und mehr auch gegen den eigenen Verein und die Spieler richtet.

Die Fans verhalten sich dabei wie eine moralische Instanz, die über gut und falsch richten dürfen und Strafen auch direkt verteilen. Ich denke da zum Beispiel an den Wechsel von Manuel Neuer nach Bayern München. Er war seinem Verein sehr lange treu und das auch in schlechten Zeiten. Er hätte auf jeden Fall einen besseren Abschied verdient gehabt. Stattdessen werden Puppen mit seinem Trikot öffentlich gehängt. Dürfen Fans wirklich so weit gehen? Ich denke nein. Mittlerweile mischen sich Fans auch immer mehr in Anliegen der Vereinsführung oder des Trainers ein.

Das Busse nach schlechten Spielen blockiert werden und Trainer so zu Statements und Gesprächen gezwungen werden, gehört heute ja fast schon zur Normalität. Doch gerade das sind Situationen, die schnell eskalieren können und zu Handgreiflichkeiten führen. Noch gesteigert ist das Verhalten der Kölner, die die Spieler auch bedroht haben.

Fans geben ihrem Verein meist viel Zeit, Liebe und oft auch Geld, aber damit kaufen sie sich dennoch nicht das Recht auf diese Weise Einfluss zu nehmen. Stattdessen sollten sie bedenken, dass Spieler, die sich nicht in einem Verein wohl fühlen, nicht gut spielen werden und diesen auch schnellstmöglich verlassen werden.

» Mia1989 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 11,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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