Der unkaputtbare Burger

Eigentlich weiß jeder was mit leicht verderblichen Lebensmitteln passiert die man nicht konserviert oder nicht aufisst. Die Künstlerin Sally Davies zeigt uns anhand einer Dokumentation dass unsere Erfahrungen hinsichtlich des Verderbens von Nahrungsmitteln vielleicht doch nicht so allgemein gültig sind.

Sie machte die Probe und erwarb am 10. April diesen Jahres bei McDonald einen Burger sowie eine Portion Pommes dazu. Sie wollte die optischen Veränderungen ihrer Mahlzeit anhand von Fotos dokumentieren. Zu ihrem großen Erstaunen ist eigentlich nicht viel passiert. Es roch genau einen Tag komisch und das war es dann auch schon, keine Schimmel oder sonstige unangenehmen Begleiterscheinungen. Zu ihrer Überraschung sah der Burger auch nach einem längeren Zeitraum noch relativ frisch aus. Der Burger war nur etwas geschrumpft und ist inzwischen in seiner Schönheit versteinert.

Nun kann man darüber sehr schön spekulieren warum der Burger praktisch unverwüstlich ist und sich so lange hält beziehungsweise ob Essen noch gesund ist wenn es sich offensichtlich so lange hält. McDonald wollte diese Aktion bisher noch nicht kommentieren, man beeilte sich nur zu versichern dass diese Speisen völlig ohne Konservierungsmittel und nur unter Zugabe von Salz sowie Pfeffer zubereitet werden.

Hier möchte ich allerdings widersprechen, Salz ist auch ein Konservierungsmittel. Allerdings benötigt man dann mehr dazu als zum normalen Würzen der Fleischmasse. Wenn nicht gerade die Lagerung bei diesem Versuch unter großer Trockenheit stattfand müsste nach allen Erfahrungswerten eigentlich ein Befall mit Schimmel oder Bakterien zu verzeichnen sein. Wenn der Beitrag nicht gefakt ist wäre es wirklich interessant der Sache noch einmal wissenschaftlich auf den Grund zu gehen, vielleicht wäre das ein Forschungsthema für den nächsten Anti-Nobelpreis.

Ich kann ganz andere Erfahrung berichten. Meine Tochter hat, als sie 15 Jahre alt war einen Hamburger in ihrem Zimmer ins Regal gelegt, weil sie ihn später essen wollte. Da sie nie wollte, dass ich ihr Zimmer aufräume, habe ich den Hamburger auch nicht gesehen. Ich wollte ihr in dem Alter auch die Privatsphäre lassen. Ich habe ja nicht geahnt, dass im Regal unverpackt ein Hamburger liegt, den meine Tochter vergessen hat.

Dieser Hamburger hat nach ca. 6 Tagen fast "Beine" bekommen. Er war von Pelz besetzt und man konnte nur noch erahnen, dass es mal ein Hamburger von Mc Donalds war. Gerochen hat der Hamburger auch wirklich scheußlich und den Geruch hat man ein paar Tage nicht aus dem Zimmer bekommen. So unverwüstlich sind die Hamburger also doch nicht.

Ich denke das es auch ein wenig von der Umgebung abhängt in der sich der Burger befindet. Wenn zum Beispiel das Papier och um den Burger gewickelt ist und sich durch die Wärme die der Burger hatte, Feuchtigkeit sich bildet dann ist Schimmel vorprogrammiert. Wenn man ihn aber auspackt und auskühlen lässt schimmelt es nicht so schnell oder gar nicht. Natürlich spielt auch die Luft bzw. Umgebung eine Rolle. Hohe Luftfeuchtigkeit oder eine verschmutzte Unterlage führen auch zu schnellerem Verderben.

Man kann so ziemlich alles dazu bringen nicht zu schimmeln, wenn man die richtigen Bedingungen schafft. Die Künstlerin wird darauf geachtet haben, daß der Burger nicht schwitzt und die Umgebungstemperatur trocken ist. Im Grunde ist dann in ihrem Fall sämtliche Feuchtigkeit aus dem Burger entwichen und das in ziemlich kurzer Zeit. Schimmelbakterien haben dann keine Chance mehr.

Es gibt nicht ohne Grund Mumifizierungen, das ist im Grunde nichts anderes. Das Salz im Burger wird nochmal extra dazu beigetragen haben, dass er nicht verschimmelt ist. Bei dir Diamante wird der Burger wohl in der Verpackung im Regal gelegen haben, das schafft natürlich eine andere Umgebung für den Burger, die ihn schimmeln lässt.