Angelina Jolie macht sich in Bosnien unbeliebt
Angelina Jolie ist dabei, als Regisseurin ihren ersten Film zu drehen. So wurde sie in Bosnien vor einigen Monaten noch freundlich empfangen, heute ist sie dort nicht mehr so gerne gesehen. Der Grund ist die Geschichte, um die es bei dem Kinofilm, der nächstes Jahr in die Kinos kommen soll, geht. Es geht um eine Frau aus Bosnien, die von einem Soldaten aus Serbien vergewaltigt wird. Danach verliebt sie sich in den Soldaten.
Dies macht jetzt die Regierung von Bosnien und auch viele Opfer von Vergewaltigungen sauer auf sie und ihren Film. Das geht sogar soweit, dass man ihr die Drehgenehmigung für Sarajewo entzogen hat. Zwar kann man den Film damit nicht mehr verhindern, aber ein paar Steine für die Arbeit in den Weg legen, um so dem Unmut Ausdruck zu bringen. Man regt sich über diese Geschichte auf und steht auf dem Standpunkt, dass es keine einzige Frau gibt, die sich in ihren Vergewaltiger verliebt hat.
Wenn man es von den Opfern her sieht, dann kann man die Proteste durchaus verstehen. Wir haben vieles nur ansatzweise in den Medien mitbekommen und das war schon schlimm genug. Noch immer hassen sich die verschiedenen Menschen mit ihren verschiedenen Religionen und niemand kann verstehen, dass man einen Menschen, der eine Frau wegen ihrer Herkunft oder ihres Glauben vergewaltigt hat, später lieben kann. Dafür sind die Narben, die entstanden sind, zu tief.
Ich finde die Story auch geschmacklos. Wenn es darum geht sich in seinen Entführer zu verlieben ist das etwas anderes. Da gibt es auch einen Begriff für. Leider fällt der mir gerade nicht ein. Ich glaube auch nicht, dass sich eine Frau, die geschändet wurde, in den Täter verlieben kann. Fehlt nur noch, dass es ihr auch noch Spaß gemacht haben soll. Klar, es ist ein Film aber es gibt Opfer, die so etwas erlebt haben und in deren Haut möchte ich nicht stecken. Das ist wie ein Boxhieb in die Magengegend.
urilemmi hat geschrieben:Noch immer hassen sich die verschiedenen Menschen mit ihren verschiedenen Religionen...
Das stimmt so nicht. Weder, dass sich die verschiedenen Völker noch immer hassen noch, dass es nur um Religion ging. Es ist viel passiert und auch viel schlimmes aber es war, wie so viele Kriege, ein Machtspiel der "Großen", die ihre Strohmänner in einen Kampf geschickt haben. Die Einstellung der einzelnen Soldaten spielte dabei keine Rolle. Wenn ein Serbe an die kroatische Küste fährt und dort Urlaub macht, braucht er keine Angst haben am Galgen zu enden. Das wäre so als würde man behaupten, dass jedes Volk, das unter Hitler gelitten hat, Deutsche hasst. Gibt es zwar auch aber längst nicht jeder.
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