Sendung - Die Ausreißer der Weg zurück auf RTL

vom 10.02.2008, 20:15 Uhr

Hallo zusammen,

kennt ihr die (relativ neue) Sendung auf RTL "Die Ausreißer - der Weg zurück" ?

Bis jetzt habe ich die gesendeten (3) Folgen im Hintergrund laufen lassen und teilweise geguckt - und muss sagen dass ich die Sendung gar nicht mal so schlecht finde.

Klar, ist das Übliche, Voyeurismus befriedigen, Unterschicht usw. - aber man bekommt so ein paar Einblicke, die man normalerweise eigentlich nicht bekommt. Was mich allerdings ziemlich aufgeregt hat, bei der Sendung sind die "armen" Eltern, die sich doch nur wünschen, dass ihr kind wieder ein "normaler Mensch" (???) wird...

Achso, zur Erklärung, worum es bei Die Ausreißer geht, für all diejenigen, die die Sendung nicht kennen.
Es geht um Kinder bzw. Jugendliche, die von zu hause ausgerissen sind und jetzt Platte machen. Die Eltern wenden sich (?) an RTL bzw. eben an dieses Format und bitten den Streetworker Thomas Sonnenburg, die Kinder zu finden und eventuell zu einem "besseren Leben" zu bekehren. Naja, und so nimmt die Sendung eben ihren Lauf. Natürlich werden die Kinder gefunden. Natürlich leben sie in katastrophalen Verhältnissen. Die Eltern sind verzweifelt, heulen. Die Kinder meist trotzig - zurecht/zu Unrecht wie auch immer und wollen ihr eigenes Leben leben, selbst Verantwortung übernehmen, frei sein.

Insgesamt hat die Sendung was: und zwar das, dass die Einblicke in "Abgründe" unserer Gesellschaft immer tiefer gehen. Eine neue Form des Voyeurismus, die Neugierde und Gier des Zuschauers nach "pikanten Details" wird komplett befriedigt...

Was haltet ihr von diesem neuen Format? Wie findet ihr die Sendung?
Wer mal reingucken möchte, man kann alle Folgen online gucken:
Klick

Sendetermin ansonsten im TV: Mittwochs, 21.15 Uhr auf RTL

LG Helene

» helene32 » Beiträge: 703 » Talkpoints: -0,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also bevor ich über eine Sendung urteile gucke ich sie mir erstmal an . Also habe ich das auch getan. Ich dachte schon vorher ,dass das totalter Mist sein wird. Als ich es dann gesehen haben hat sich das bestätigt. Ich finde die Thematik ganz gut und finde auch die Arbeit ,die solche Streetworker verrichten wirklich gut. Muss man denn aber alles verfilmen? Ich frag mich echt woraus sie noch alles eine Senung machen wollen. Aber ich denke schon,dass es was bringt,dass Jugendliche wieder von der Straße zurück in ein gepflegtes Umfeld kommen. Teilweise taten mir die Kinder dort richtig leid.
Grüße Julia

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich muss mich da anschließen!
Ich finde die Schicksale dieser Kinder so erschütternd und traurig, dass ich nicht denke, dass man daraus eine Mittwochabendunterhaltungsshow machen sollte. Gucken sich die Leute das genüsslich bei einem Glas Rotwein an? Ich kann alles kapieren: Gerichtsshows mit Schauspielern, Einrichtungsshows, Reportagen,... Aber ich kann echt nicht verstehen, wie man ads schlimme Schicksal einzelner Kinder auch noch so vermarkten muss, das macht mich richtig wütend!

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo Helene, Julia und Sippschaft,

ich habe die erste Folge dieser Sendung gesehen und kann erstmal dazu sagen, dass ich mir die Sendung nicht weiter anschauen werde, weil ich wahrscheinlich nicht Zielgruppe bin. Ich finde die Arbeit der Streetworker auch gut und ich finde es wichtig, dass es sie gibt.

Allkerdings kann ich mir vorstellen, dass die Sendung hauptsächlich für Eltern, die Ähnliches mit ihren Kindern erleben oder für die Jugendlichen selbst hilfreich sein kann. Ehrlich gesagt denke ich, dass die Sendung durchaus warnen kann, denn ich habe es selbst in meiner Jugend häufiger erlebt, dass Mitschüler von zuhause ausgebüchst sind und geplant haben, längere Zeit nicht wiederzukommen. Ich weiß nun nicht, ob das schon eine Vorstufe dessen ist, was in dieser Ausreißer-Sendung gezeigt wird, kann es mir aber durchaus vorstellen. Und wenn ich mir überlege, dass es diese Sendung schon damals gegeben hätte, kann ich mir auch vorstellen, dass viele Jugendliche gar nicht erst von zuhause abgehauen wären, wenn sie auf diese Weise vorab schonmal hätten sehen können, was ihnen blühen wird.

Schwer zu beurteilen, ob die Sendung einen gewissen Warncharakter hat. Aber sollte in dieser Richtung auch nur ein kleiner Ansatz existieren, dann finde ich diese Sendung schon sinnvoll.
Ich glaube kaum, dass sich viele Zuschauer dieser Sendung abends bei einem Gläschen Rotwein auf dem muckeligen Sofa am Leid anderer ergötzen, das kann ich mir echt nicht vorstellen.

LG,
moin!

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ach, na klar ist das so. Du weisst doch wie das ist: Die Leute ergötzen sich immer an solche Schicksalen und genießen dabei ihr Abendbrot. Ich bin mir sicher, dass das so ist. Ich war bisher schon 4 Mal in einem KZ und hab das besucht und was mir immer wieder aufgefallen ist: Die Busreisentouristen, die die KZs besuchen, essen immer ganz genüßlich ihr Schnittchen und trinken ihren Kaffee aus der Thermokanne, wenn sie mit Wandersschuhen übers Gelände watscheln.

So sind Menschen eben. Es gibt keine anderen.

Und so ist es auch vor dem Ferneher. Klar, ist die Arbeit der Streetworker sehr gut und sehr sehr wichtig, aber ich denke nicht, dass man damit Geld machen musst, weisst du was ich meine?! Das muss nicht sein.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ach ja. Die Sendung mit dem 16 Jährigen Jungen hat mich sehr geschockt. #Was er in seinen jungen Jahren schon alles durch machen musste. Und dann auch noch diese niederschmetternde Diagnose HIV. Ich hoffe das die Krankheit Aids nicht oder erst sehr spät ausbricht. Ich hoffe das er das auch durchsteht. Ja es ist echt heftig was so junge Leute schon alles erleben und durch machen müssen.

» Sammah786 » Beiträge: 105 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo zusammen,

ich persönlich hab mir die Show doch ganz gern angesehen, zeigt sie doch eine andere Seite Deutschlands beziehungsweise eine Jugendkultur die man so nicht häufig im Fernsehen zu gesicht bekommt.

Teilweise ist das natürlich alles sehr heftig unter welchen Umständen diese Jugendlichen dort leben, vorallem aber auch die Folge mit dem 16 Jährigen der die Diagnose HIV bekommt und das ganze nicht wahr haben will. Das fand ich schon sehr krass, mich würde auch interessieren was aus den ganzen Kids wird und wie sie sich entwickeln. Bei einem hat man das ja schon bei Stern TV gesehen, der erste Jugendliche, David hiess er glaube ich, hatte wohl vor 2 Wochen Suizid begangen. Habe die SternTV Sendung gesehen und war doch schon irgendwie schockiert darüber, da er grade erst 18 Jahre alt war.

Da fragt man sich natürlich was ihn dazu bewegt hat. Der Streetworker der ihn damals betreut hatte, war ja auch sichtlich schockiert darüber.

In diesem Sinne
Apollo

» Apollo » Beiträge: 183 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,
wir gucken "Die Ausreisser" immer, denn ich finde es einfach nur klasse, wie der Streetworker es doch immer wieder schafft, die Kids davon zu überzeugen, daß sie einen Schritt in Richtung Zukunft machen sollen. Was ich traurig fand ist, daß der eine ( komm nicht auf den Namen) nach 2 Jahren Betreuung durch den Streetworker sich angeblich das Leben genommen haben soll. Was mir mal aufgefallen ist, daß die Hunde der Punks offensichtlich eine sehr gute Erziehung geniessen, dass sind die liebsten Hunde die ich kenne.
Ich hoffe, dass es davon noch einige Folgen geben wird, denn ich finde sie Spitze.
Gruss
patterchen

» paterchen » Beiträge: 421 » Talkpoints: -1,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe ebenfalls die wenigen Folgen dieser "Serie" verfolgt. Sie zeigt der Gesellschaft die Seite von Deutschland, von der jeder mal was gehört hat, aber niemand will es so wirklich wahr haben. Der Streetworker macht seine Arbeit wirklich gut, und geht auf das jeweilige "Problemkind" und dessen Eltern sehr gut ein. Ich selbst kenne einige solcher Leute, aber die würden nie im Leben so eine Hilfe in Anspruch nehmen. Ein guter Freund hat auch auf der Straße gelebt, war Herion abhängig und hat sich zum Schluß den goldenen Schuss gesetzt, weil er mit seinem Leben überhaupt nicht mehr klar kam, aber Hilfe wollte er nicht, seine Worte waren immer "Ich hab doch alles im Griff". Leider war dem nicht so.

Ich selbst habe auch auf der Straße gelebt und das ist echt ein mieses Gefühl, wie man angeschaut wird (man hat ja leider nicht die Möglichkeit gehabt, sich neue Sachen zu kaufen, geschweige denn vernünftige Körperhygiene zu betreiben) Wieso, weshalb, warum ich obdachloa war, möchte ich vorläufig nicht schreiben, nur soviel, mein Vater hat mich raus geschmissen (er hat mich auch Jahre lang geschlagen). Eine Wohnung hab ich nicht gefunden und die Arge meinte, ich soll zurück zu meinen Eltern. Heute habe ich eine Wohnung, bin verheiratet und habe eine Tochter. Ich hab den Absprung auch alleine geschafft.

» tussy » Beiträge: 226 » Talkpoints: -0,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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