Freunde im Auto mitnehmen - Spritgeld verlangen?
Punktedieb hat geschrieben:Ist man also zu zweit gefahren, so hat der Mitfahrer trotzdem nur ein Viertel der tatsächlichen Benzinkosten bezahlt. Und das fanden damals alle gerecht. Und auch heute würde ich das noch so rechnen, wenn man dauerhafte Fahrgemeinschaften hat.
Habe ich das nun richtig verstanden: egal wieviele Leute im Auto saßen, hat der Fahrer immer nur ein Viertel der Spritkosten gezahlt und der u.U. nur eine andere Mitfahrer dann Dreiviertel? Das finde ich dann doch wieder etwas ungerecht, muss ich sagen. Allerdings habe ich auch nie einen Trabbi gehabt, deswegen weiss ich nicht, ob es vielleicht noch Schmerzensgeld für das Auto oder so gab, wenn vier Leute drin saßen.
Bei deiner Frage sehe ich da eher noch in wieweit da Abwechslung herrscht. Klar, wenn man mein Bekannter eine Fahrt extra für mich unternimmt oder die Mitfahrt eher die Ausnahme ist, dann bekommt er auch für die Benzinkosten was für mich. Wenn sowas allerdings wechselseitig läuft, dann wäre eine Fahrtkostenbeteiligung eher unsinnig.
Wechselseitig ist bei mir im Freundeskreis wie schon gesagt in Ermangelung der Fahrzeuge leider kaum möglich. Z.B. habe ich vor einiger Zeit mal eine Kollegin immer einmal die Woche für mehrere Monate mit in die Schule, die etwa 15 Kilometer entfernt lag, mitgenommen. Dafür hat sie nichts gezahlt, mich aber dann zweimal in der Mensa auf ein Mittagessen eingeladen. Das war auch absolut okay.[/quote]
Ich finde, jemanden auf einer Strecke mitzunehmen, die man sowieso gefahren wäre, fällt unter Gefälligkeit. Dafür dem anderen direkt einen Betrag in Rechnung zu stellen ohne das derjenige es angeboten hat, würde für mich dann schon unter bereicherung fallen (sofern es sich bei dabei um einen Freund handelt - bei Fremden sieht die Sache schon wieder anders aus). Sowohl die Spritkosten als auch die Abnutzung des Autos hätte man ja sowieso. Da fällt ein Mitfahrer mehr oder weniger auch nicht weiter auf. Gerade bei Freunden sollte man sich eigentlich eher freuen eine nette Unterhaltung mit im Auto zu haben. Das Spritgeld hätte man eh ausgegeben. Und wenn der Freund sich dann von alleine beteiligt würde ich mich einfach darüber feuen, dass er mitdenkt (und es auch annehmen).
Etwas anderes ist es, wenn man gemeinsam eine größere Fahrt plant und man dann dafür das eigene Auto samt Sprit extra zur Verfügung stellt. Dann hat man ja außerplanmäßige Kosten und dann sollte man auch den Betrag untereinander gerecht aufteilen. Andernfalls würde ich mir als Fahrer auch ausgenutzt vorkommen.
Abgesehen davon, dass ich selbst als Fahrer nichts explizit verlangen würde, wenn ich eine Strecke ohnehin gefahren wäre, verhalte ich mich als Mitfahrer anders. Gerade wenn ich auf einer bestimmten Strecke öfter mitgenommen werde oder wenn es sich um eine längerer Strecke handelt, beteilige ich mich von ganz alleine an den Kosten, egal ob es verlangt wird oder nicht. Wenn derjenige absolut eine Beteiligug ablehnt, dann bezahle ich halt die Getränke beim nächsten Mal weggehen oder denk mir ein anderes Dankeschön aus. Andernfalls würde ich mir meinerseits wie ein Nutznießer vorkommen. Aber das sieht wohl auch jeder anders.
Es wurde ja nun von mehreren schon gesagt, dass sie es davon abhängig machen, ob sie die Strecke sowieso gefahren wären, oder ob sie gemeinsam geplant wurde. Nun frage ich mich aber, wann es eine extra geplante Strecke ist und wann nicht.
Wir fahren häufiger mal zu Tagungen nach Hamburg oder Bremen und da ist meist erst wenige Tage vorher klar, wer alles mitfährt und ob ich fahre oder unser Professor. Ich würde sowieso fahren, aber plane natürlich dennoch mit allen gemeinsam diese Fahrt. ab und zu kommt dan spontan noch einer mit oder es sagt einer ab. Ist das also nun eine geplante Fahrt oder eine Strecke, die ich sowieso fahen würde?
@diezeuxis: Nein, nicht der Fahrer hatte nur ein Viertel zu zahlen, sondern der Mitfahrer. Denn es ist ja die Entscheidung vom Fahrer wie viele Leute er mitgenommen hat. Ob eben nur einen oder drei Mitfahrer.
Ich finde das ganz normal, dass man Spritgeld verlangt, zumindest bei längeren Strecken. Ich finde sogar, dass die Person, die mitgenommen wird, da eigentlich selbst daran denken sollte und das von sich aus anbieten sollte, so würde ich das tun.
Es verhält sich nur dann anders, wenn man keine gemeinsame Fahrt an sich plant, sondern jemand explizit wohin einlädt, dann wäre das natürlich wiederum total unhöflich, auf der einen Seite jemanden wohin einzuladen und dann andererseits Spritgeld zu verlangen.
Punktedieb hat geschrieben:@diezeuxis: Nein, nicht der Fahrer hatte nur ein Viertel zu zahlen, sondern der Mitfahrer. Denn es ist ja die Entscheidung vom Fahrer wie viele Leute er mitgenommen hat. Ob eben nur einen oder drei Mitfahrer.
Okay, wer lesen kann ist klar im Vorteil, habe mich da verlesen und fand das auch recht merkwürdig, wenn es tatsächlich anders herum gewesen wäre.
netti78 hat geschrieben:Es verhält sich nur dann anders, wenn man keine gemeinsame Fahrt an sich plant, sondern jemand explizit wohin einlädt, dann wäre das natürlich wiederum total unhöflich, auf der einen Seite jemanden wohin einzuladen und dann andererseits Spritgeld zu verlangen.
Wenn ich jemanden explizit auf einen Ausflug einlade, ist es in den meisten Fällen selbstverständlich, dass ich die Kosten für die Fahrt übernehme, das sollte eigentlich klar sein.
Wenn ich mal eine längere Fahrt mache, dann teile ich die Spritkosten immer mit meinen Freunden. Denn in einer Fahrgemeinschaft kommt man allemal billiger weg, als wenn man alleine fährt und man muss auch bedenken das man selbst die sonstigen Kosten fürs Auto hat. Und wenn einer dann wirklich mal von uns knapp bei der Kasse ist, bringt er die Verpflegung für die Fahrt mit.
Ich habe da ein ähnliches Problem, ein Freund von mir prahlt mit seinem dicken Benz, dass er ihn doch vollgetankt habe, aber er fährt kaum damit, bzw. ungerne. Stattdessen fahre ich immer mit meinem Corsa und das krasse ist er besteht auch immer darauf mit meinem zu fahren mit der Begründung, der Corsa verbrauche weniger. Das bringt mich zur Weißglut, schließlich verbrennt der Corsa ebenfalls Benzin.
Mittlerweile erzähl ich ihm immer erfundene Ausreden, die so schlecht sind, dass er es auch merkt. Das soll es ja auch, denn schließlich lasse ich mich nicht verarschen. Er fährt einen dicken Benz schön und gut, aber prahle nicht damit rum, wenn du es dir nicht leisten kannst denke ich mir. Zu seinen Dates, aus denen eh nichts wird, fährt er gerne und nimmt sogar Strecken von 100Km gerne in Kauf. Direkt darauf angesprochen habe ich ihn nicht, schließlich ist er ein Freund, auch wenn er in dieser Hinsicht ein Geier ist.
Um zu deiner Frage zurückzukommen, ob du nun Spritgeld verlangen sollst oder nicht, rate ich dir abzuwägen, wen du mitnimmst. Wenn du und deine Freunde eine lange Reise machen, oder mehrmals hin und her, dann denke ich, ist es selbstverständlich, dass deine Freunde von alleine etwas dazugeben.
Wenn sie es nicht tun, kannst du sie höflich darum bitten, einen kleinen Betrag zu geben, ich meine für 10 oder 15 Euro kann man ruhig Tanken, wenn man das dann durch 4 teilt, ist es für sie wie ein günstiges Busticket, mit dem Vorteil 100%ig mobil und unabhängig zu sein, das solltest du auch beachten, denn das kann ein normaler Bus nicht bieten. Wenn du nun Fremde mitkutschierst, dann kannst du ohne bedenken Benzingeld VERLANGEN, da du sie erstens nicht kennst und sie dich auch kaum und 2. würdest du es vermutlich auch tun aus Anstand. Ich hoffe ich konnte dir helfen, das Problem aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ansonsten fahre vorsichtig.
vathilakos hat geschrieben:Wenn du nun Fremde mitkutschierst, dann kannst du ohne bedenken Benzingeld VERLANGEN, da du sie erstens nicht kennst und sie dich auch kaum und 2. würdest du es vermutlich auch tun aus Anstand.
Dass ich bei Fremden, die ich über Mitfahrgelegenheit mitnehme, Spritgeld und ein wenig mehr verlange ist logisch, aber darum geht es hier in diesem Thread auch gar nicht.
Ich habe es früher meistens so gehalten, dass es für mich einen Unterschied gab, wohin ich fuhr, ob ich die Strecke eh gefahren wäre, wie ich an meinem Mitfahrer kam und ob ich den anderen eingeladen hätte oder nicht.
Ich bin früher öfters mal auf Chattertreffen gefahren. Und da zum Teil auch größere Strecken. Die Strecken wäre ich wahrscheinlich auch ohne Mitfahrer gefahren. Aber ich fand oft auch Leute die halt mitgefahren sind. Und denen habe ich auch jedes Mal dafür Geld abgenommen. Wir hatten da im Endeffekt immer einen Nutzen davon. Ob es nun war, dass wir halt gemeinsam Spaß hatten. Oder weil es für beide so günstiger wurde. Oder man sich auch mal beim Fahren abwechseln konnte. Und für mich war die Reise somit günstiger. Und für meinen Mitfahrer an sich auch.
Klar wäre ich wohl trotzdem gefahren. Vielleicht hätte ich es mir aber auch überlegt und wäre daheim geblieben. Und es bedeutet ja auch eine Einschränkung, wenn man noch jemand mit nimmt. Ich bin eher ein spontaner Mensch. Ich nehme mir bei so Reisen zwar vor, ich fahre um sagen wir 10 Uhr los, aber oft wird es dann doch später. Bei einem Mitfahrer muss ich einigermaßen pünktlich sein. Wenn meine Mitfahrer auf die Toilette müssen, muss ich einen Rastplatz anfahren, ob ich will oder nicht. Es sei denn, ich gehe das Risiko ein, dass meine Mitfahrer mein Auto als Ersatztoilette betrachten.
Wenn ich von der Arbeit heim fuhr, habe ich durchaus auch mal eine Kollegin mitgenommen. Und da hätte ich von mir aus auch nie was verlangt. Ich habe einmal die Belegschaft mit zu einer Feier genommen. Getroffen hatten wir uns am Betrieb selbst. Auf der Rückfahrt habe ich an sich jeden heim gefahren. Die eine Kollegin drückte mir damals dann auch 20 Euro in die Hand, weil sie sagte, wenn sie nun hätte mit dem Taxi hätte fahren müssen, dann hätte sie das Geld auch ausgegeben. Mir war in dem Fall generell wichtig, ich bin die Fahrerin und trage die Verantwortung und ob ich nun ein paar Kilometer Umweg habe, war dann auch egal. Aber ich habe mich natürlich über das Geld gefreut.
ich selbst bin glaube zweimal mit anderen zu Chattertreffen mitgefahren. In dem einen Fall habe ich dem Fahrer dann aber auch Geld für das Fahren gegeben. Er hat allerdings halt auch gesagt, lass dein Geld stecken, du hast weniger als ich. So haben wir uns auf einen Mittelweg geeinigt. Allerdings war die Situation halt auch vorher auch schon oft andersherum. Sprich ich bin gefahren und habe ihm einen Sonderpreis gemacht.
Ganz generell denke ich, es ist durchaus fair sich an den Fahrtkosten zu beteiligen, auch wenn die Strecke eh gefahren wird. Ist für mich auch eine Sache des Anstands. Es sei denn es gibt klare Regelungen, dass halt abwechselnd gefahren wird, wie das bei Fahrgemeinschaften der Fall ist. Ansonsten hat man denke ich, in jedem Fall, auch als Mitfahrer, einen Nutzen.
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