Leichtsinnigkeit mit der eigenen Gesundheit

vom 15.10.2010, 11:31 Uhr

Eben habe ich hier im Forum einen Beitrag gelesen in dem geschildert wurde, dass jemand seit Jahren kleine weiße Würmer im Stuhlgang hat. Der Schreiber hat dann gefragt, ob es gefährlich sein könnte und was er dagegen tun könnte.

Nun frage ich mich, ob er uns verarscht oder wirklich so naiv ist. Wenn seine Schilderungen wahr sind, dann kann ich das nicht verstehen. Warum geht man dann nicht zum Arzt und lässt sich untersuchen? Glaubt die Person wirklich, dass ihm hier im Forum geholfen werden kann? Jeder, der auf seine Anfrage geantwortet hat, gab ihm den Rat, sofort zum Arzt zu gehen, was vollkommen richtig ist. Hätte man nicht selbst darauf kommen können?

So lese ich in verschiedenen Foren immer wieder von Schilderungen verschiedener Erkrankungen, die mir schon beim Lesen eine Gänsehaut bereiten. Ich kann einfach nicht verstehen, warum man da nicht zum Arzt geht. Ist es vielleicht die Angst vor einer schlechten Diagnose? Ich würde mir auf jeden Fall Vorwürfe machen, wenn ich erst viel zu spät zum Arzt gehe und mir damit meine Gesundheit ruiniert habe.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe ja auch schon einige haarsträubende Geschichten gehört, aber das was du da gerade schilderst ist wirklich krass. Ich bin auch nicht der Typ der wegen jedem bisschen zum Arzt rennt, das allerding was du da beschrieben hast ist für mich keine Kleinigkeit. Ich kenne allerdings viele im Bekanntenkreis die sehr selten zum Arzt gehen, weil sie Angst um ihren Job haben, das kann ich auf der einen Seite verstehen aber andererseits was nützt mit ein Job wenn sich irgendwann heraus stellt das ich richtig krank bin. Viele schreckt auch die Wartezeit ab die man neuerdings bei Ärzten hat. Manchmal muss ich 6-8 Wochen auf einen Termin warten und dann vergisst man den schnell mal.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke schon, dass der Grund solcher Leute, nicht zum Arzt zu gehen einfach Angst ist. Vielleicht weniger Angst vor der Diagnose, als mehr die Angst vor dem Arzt selbst, vor einer Spritze oder der Untersuchung an sich selbst. Wegen schlechter Erfahrungen und aus anderen Gründen trauen sich viele Menschen nicht, zum Arzt zu gehen und leben dann lieber mit der Krankheit, als ihre Angst zu überwinden.

Ich habe das bisher schon sehr oft an älteren Menschen beobachtet, aber auch junge Menschen sind davon betroffen. Ein guter Kumpel von mir hat keine Probleme damit zu einem normalen Arzt zu gehen, traut sich aber nicht einen Zahnarzt zu besuchen. Als er dann Zahnschmerzen bekam, hat er Schmerzmittel genommen, bis ihm ein Stück eines angefaulten Zahnes abbracht und er dann schließlich operiert werden musste, weil sich die ganze Kieferseite entzündet hatte.

Ich denke, es gibt bestimmte Psychologen und Therapeuten, die zum Teil auch von der Krankenkasse angeboten werden und solchen Menschen helfen sollen, ihre Angst zu überwinden. In Dortmund soll es auch Zahnärzte geben, die eine Hypnose anbieten und ich denke, dass sind wirklich gute Angebote, an die man sich in einer solchen Situation wenden könnte, anstatt dann vor sich hin zu kränkeln.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich arbeite zwar an der Quelle, aber habe ebenso Probleme damit zum Arzt zu gehen. Es ist etwas was ich ewig lang vor mich hinschiebe und versuche aufs bestmögliche zu vermeiden. Vermutlich ist es die Angst ernsthaft krank zu sein. Ohne "Todesurteil" lebt es sich bequemer. Natürlich ist es etwas was erst recht zu schwerwiegenden Erkrankungen führt. Zum Beispielt baut man sich einen Schlaganfall über Jahre auf oder es gibt viele Diabetiker die nichts von ihrer Erkrankung wissen und erst davon erfahren, wenn der Diabetis kaum mehr einstellbar ist und vielleicht schon Schäden an Organen angerichtet hat.

Zusätzlich kommt, dass ich nicht immer die besten Erfahrungen mit Ärzten gemacht habe. Viele sind patzig, interessieren sich nicht für dich und können dir auch nicht helfen. Meine Hausärztin ist z.B. eine nette Frau, aber rätselt bei jeder Krankheit, anstatt eine konkrete Diagnose zu stellen und außerdem hat sie als ich noch schulpflichtig war immer vermuetet ich käme nur wegen dem Attest. Das hat sie auch immer ohne Bitten ausgestellt. Das tut sie grundsätzlich. Ein anderes Mal wurde ich von Arzt zu Arzt geschickt und hörte immer etwas Anderes bis der Chirurg dann eindeutig sagen konnte um was es sich handelt.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte den Thread auch gelesen und habe ihn gebeten zum Arzt zu gehen. Er schrieb selbst, dass er diese kleinen weißen Würmer schon seit seiner Kindheit habe. Sie haben ihm nie Probleme bereitet. In diesem Fall verstehe ich die Eltern nicht, die mit ihrem Kind unbedingt zum Arzt gemußt hätten.

Beim Lesen kam mir mal der Gedanke, dass er uns vielleicht veräppeln will, kann das sein? Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern so leichtsinnig mit der Gesundheit ihres Kindes umgehen. Wenn dem nicht so sein sollte, hat er ein Problem mit dem Arzt. Entweder hat er große Angst oder ein ausgeprägtes Schamgefühl. Wie ihm dann zu helfen ist,weiß ich nicht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich kann mir schon vorstellen, dass man im Leben schon mal aus Scham oder Angst vor einer Diagnose nicht zum Arzt geht. Ich habe sage und schreibe über ein Jahr rumgemacht um zum Proktologen zu gehen. Ich hatte wirklich Angst, dass da Darmkrebs raus kommt als Diagnose bei mir. Nun es waren zum Glück echt nur Hämorhoiden, aber ich hatte solche Angst und hätte dadurch lieber so gelebt als die böse Wahrheit zu erfahren.

Aber im Nachhinein bin ich froh, dass ich zum Arzt gegangen bin. Das mit den Würmern habe ich auch gelesen und muss sagen, dass ist schon grob nachlässig. Aber das kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass damit jemand lebt und das auch noch weiss.

Wobei wenn man zum Arzt geht mit einer Sache kommen oft viele andere Dinge raus. Meine Mutter hatte am Ende nun auch keine Lust mehr auf Ärzte und hat trotzdem durchgehalten. Sie hat zum Glück auch nichts wirklich schlimmes, aber dennoch so einiges.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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