Spion auf dem Schreibtisch
Vom Anbieter Sowaswillichauch gibt es neuerdings einen kleinen Wecker mit Namen Spyclock hinter dem sich in Wirklichkeit eine Videokamera verbirgt.
Das Foto im Bericht des Focus zeigt einen ganz normalen Wecker der sich von der Größe und der Aufmachung her in nichts von seinen anderen Brüdern unterscheidet, wenn da nicht ein klitzekleines Loch direkt über der Zwölf wäre. Dahinter verbirgt sich eine Kamera die über zwei Tasten zu Bedienen ist. Die Qualität der Aufnahmen soll nicht berauschend sein, das ist aber auch logisch bei dem kleinen Sensor und der fehlenden Optik, besonders im Dunklen sollen die Aufnahmen nur selten gelingen. Die Filme werden senkrecht vor dem Loch aufgenommen, das Blickfeld ist also auch sehr beschränkt. Die Uhr hat einen Bewegungssensor, die Aufnahmen beginnen also erst wenn sich etwas vor der Linse bewegt.
Die Videos und die Fotoaufnahmen können ganz normal am Computer betrachtet werden, Speichermedium ist eine MicroSD-Karte mit vier Gigabyte. Der Akku hält ungefähr für zwei Stunden Videoaufnahmen wobei aber auch noch Energien für den Bewegungsmeldermodus abzuziehen sind. Offen gelassen wurde allerdings wofür man sich solch eine Uhr zulegen sollte, aber es gibt bestimmt ein paar interessierte Leute die den derzeitigen Kaufpreis von 100 Euro gerne bezahlen werden.
Das "schöne" bei solchen Dingen ist wirklich, dass die Technik in der unterstellten Preisklasse wirklich noch nicht ausreicht, um "nutzbringende" Videoaufnahmen zu erstellen. Daher wird sich der Spaß bei der Sache in Grenzen halten und wenn Nutzer dieser (heimtückischen) Technik dann einfach nur sehr schlechte Aufnahmen bekommen, wird das die Nutzung von selbst regeln. Gerade wenn die Lichtverhältnisse eher schlecht sind.
Zu befürchten ist aber, dass sich die Technik auch so weiter entwickelt, dass die Technik bald doch "bessere" Aufnahmen bietet. Dann sind hier schon Gefahren zu erwarten. Selbst wenn es bloß der Ehemann ist, der während seiner Abwesenheit seine Frau kontrolliert.
Schlimm genug, dass sich schon jetzt so viele normale Webcam Aufnahmen (mit eher fragwürdigem, mindestens sehr privaten Aufnahmen) im Netz befinden, bei denen sich die Protagonistin oftmals gar nicht im Klaren war, dass die Übertragung gespeichert wurde.
Ich habe eigentlich hinsichtlich der Verwendung und dem tatsächlichen Nutzen dieser kleinen Spionagekamera auch große Bedenken. Alle Nutzungsmöglichkeiten die mir so spontan dazu einfallen sind entweder illegal oder zumindest moralisch sehr bedenklich. Ein vernünftiger Grund für einen Kauf fällt mir absolut nicht ein.
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