Wie viel Obst ist für Kleinkind gesund

Meine Tochter ist grad dabei eine obstuktive Bronchitis zu überstehen. Und sie mag absolut nichts essen, außer ihrer Lieblingsspeise, nämlich ihre „BärBär“ Das sind Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und was es sonst noch so alles gibt. Dafür lässt sie normalerweise auch die Schokolade stehen und im Moment ist es so ziemlich das einzige das sie isst. Dafür könnte sie von dem Zeug einen Kilo verspeisen.

Aber wie viel kann ich ihr wirklich geben. Wie viel ist gesund? So eine Packung Beeren mit 250g sind sofort verspeist und sie steht mit der Schüssel da und will wieder welche. Ich habe jetzt schon alles Mögliche versucht zu kochen damit sie was isst, aber Fehlanzeige. Nicht mal Semmelknödel, die sie so gerne isst, hat sie angerührt. Ich muss dann eh beim Kinderarzt nachfragen, aber der ist erst übermorgen wieder da. Ich gebe ihr eh so einiges, aber mich würde es interessieren wie viel andere Mütter hier geben würden.

Außerdem denke ich dass die Beeren auch ein wenig Flüssigkeit sind, weil sie nicht besonders viel trinkt. Ihr könnte mir ja mal die Lieblingsgetränke eurer Kinder sagen, vielleicht ist auch was für meine Maus dabei. Ich hoffe so sehr das sie sich bald erholt hat und sich dann wieder von etwas anderem als Obst ernährt.

Eine Dauerernährung wäre das natürlich nicht, weil nur von Beeren kein Mensch, auch kein Kind seinen Bedarf deckt. Da Dein Kind gerade einen schwereren Infekt übersteht, sehe ich da eigentlich kein Problem. Das Schlimmste, was passieren kann, wenn das Kind zu viel Beerenobst isst ist, dass dabei vielleicht ein leichter Durchfall entsteht. Wenn dein Kind momentan keine Schokolade mag, kann ich Dir nur einen herzlichen Glückwunsch aussprechen, dass dein Kind einen sicheren Instinkt hat, was für es gut ist. Süßigkeiten sind schon für gesunde Kinder nicht gesundheitsförderlich, bei erkrankten Kindern sollte man besser ganz darauf verzichten.

Ich habe mir, als ich Mutter wurde, ein Buch über Kindergesundheit gekauft, in dem ich bei Bedarf nachschlagen kann, wenn mal wieder kein Arzt zu sprechen ist. Da sehe ich bei Bedarf immer nach. Was in dem Buch das ich hier habe steht, deckt sich mit dem, was meine Mutter schon damals mit mir gemacht hat, wenn ich krank war. Es wird hier ausdrücklich empfohlen, kranken Kindern leichte Kost und viel Obst zu geben. Es wird ebenso empfohlen Nahrungsmitteln mit breiiger Konsistenz zu geben, beispielsweise Fruchtquark, Pudding, Kartoffelpüree usw. Nach meiner Erfahrung und auch nach diesem Buch sind Kinder allgemein keine guten Esser. Es ist vor allem wichtig, dass die Kinder reichlich trinken. Normale Kinder, die ein gesundes Gewicht haben halten so auch im Krankheitsfall mit schmaler Kost oder sogar ohne feste Kost ein paar Tage locker durch. Da Obst und besonders Beerenobst sehr vitaminreich ist, ist das eigentlich eine perfekte Naturmedizin.

Es hat sogar einen Vorteil, wenn das Kind mit so einer fieberhaften Erkrankung nur wenig oder gar gar nichts isst: Zur Verdauung benötigt der Körper Kraft. Diese kann er einsparen, wenn er nur wenig zu verdauen hat und direkt in die Immunabwehr stecken. Wenn das Kind dann irgendwann wieder auf dem Weg der Genesung ist, wird es von selbst wieder nach seiner Lieblingsspeise verlangen. Das ist dann für die Eltern das Signal, dass das Kind über das gröbste raus ist.

Allerdings solltest Du sehr darauf achten, dass dein Kind jetzt reichlich trinkt. Erstens nimmt man auch mit fester Nahrung immer eine gewisse Flüssigkeitsmenge auf, die jetzt weg fällt. Zweitens ist jetzt eine reichliche Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig, weil ein Flüssigkeitsmangel den Schleim in der Lunge noch zäher machen würde und reichliches Trinken den Schleim verflüssigt, so dass er sich leichter abhusten lässt. Da kannst Du ruhig Kompromisse eingehen, wenn dein Kind momentan nicht so gerne trinken will, obwohl es immens wichtig ist. Du kannst ihm beispielsweise einen Smoothie reichen oder verschiedene Obstsäfte anbieten. Allerdings solltest Du momentan besser weniger Milchgetränke reichen, weil immer wieder gemunkelt wird, dass Milch dazu beiträgt, dass der Schleim wieder zäher wird. Auch werden manche Antibiotika von Milch teilweise resorbiert und wirken dann nicht mehr so gut.

Die Lieblingsgetränke von meinen Kindern sind relativ klassisch gewesen in diesem Alter (ich gehe mal davon aus, dass dein Kind etwa 2 Jahre alt ist?). Hauptsache mild und möglichst süßlich und nicht bitter. Sehr gerne haben sie die Säfte aus dem Babynahrungsregal getrunken, sofern keine Möhren enthalten waren. Das ist aber auch je nach Kind anders. Die sind in der Regel sehr gefällig im Geschmack und in vielen Sorten vorhanden. Was auch immer ein Renner war: Eine Mischung aus halb Tee und halb Fruchtsaft. Beispielsweise Fencheltee mit Apfelsaft, oder roter Früchtetee mit Traubensaft. Oder auch klassische milde Tees wie zum Beispiel Fencheltee pur, milder Pfefferminztee, Roibuschtee mit Fruchtgeschmack, oder Zitronengrastee. Die Babyteemischungen die man so als Granulate kaufen kann waren auch immer beliebt, die gibt es als Kräutermischung oder mit Pfirsichgeschmack. In der Apotheke gibt es auch spezielle Kindertees, die Heilpflanzen enthalten die bei der Bronchitis gut wirken. Das wäre einen Versuch wert, wenn Du dich da mal beraten lässt. Wenn dein Kind normalerweise gerne Tomaten mag, kannst Du es auch mit Tomatensaft oder Gemüsesaft versuchen.

Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, dass man den Kindern das Getränk entsprechend attraktiv präsentiert. Keinesfalls sollte man bitten und betteln und drängeln, dass das Getränk ach so gesund ist. Besser sollte man das Kind zum Trinken locken. Prima Mittel dazu sind tolle Trinkgefäße, ein schicker Strohhalm, manche Kinder stehen total auf die altmodischen Schnabeltassen so sie krank sind. Auch das Getränk kann man entsprechend ansprechend anpreisen. Beispielsweise kann man dem Kind erzählen, dass das ein Tee ist, den eine gute Hexe gemischt hat und der einen gesund zaubert. Oder man nennt den Saft zum Beispiel Affensaft, wenn das Lieblingstier des Kindes ein Affe ist. Hier ist so ein Schummeln durchaus erlaubt, weil es dem Kind nutzt. Wenn es dem kleineren Kind schon etwas besser geht, kann man zum Beispiel dem Lieblingskuscheltier oder der Lieblingspuppe im Spiel etwas von dem Getränk geben und die Puppe bzw. das Spielzeug sprechen lassen. Wenn das Lieblingsspielzeug dann das Getränk ganz toll und lecker findet, immer mehr haben will und ganz viel davon trinkt, dann möchten die Kinder meist auch was davon haben.

Wenn Kinder gerne in die Apotheke gehen und gerne Medikamente einnehmen, kann man dem Kind auch einen Saft aus der Apotheke mitbringen. Das wirkt Wunder und macht blitzschnell gesund. Ich fand das als Kind total super, wenn mir meine Mutter den Rotbäckchensaft aus der Apotheke ans Krankenbett mitgebracht hat. Irgendwie habe ich als Kind ganz fest daran geglaubt, dass ich davon wieder gesund werde. Das ist zwar keineswegs rational begründbar, aber der Placeboeffekt hilft auch bei Kindern ganz wunderbar, die Heilung zu unterstützen.

Ich denke Obst ist natürlich immer gesund für uns Erwachsene als auch für Kinder. Aber übermässig dosiert sollte man ihr die Beeren nicht geben. So ein kleines Päckchen am Tag ist sicher ok. Du meinst sicher diese tiefgefrorenen Beeren zu dieser herbstlichen Jahreszeit, oder?

Vielleicht kannst Du sie auch zu einem Marmeladenbrot überreden. Kaufe einfach ein Glas mit Waldfruchtmarmelade und ich denke sie wird das Brot dann gerne essen. Gerade nach einer obstruktiven Bronchitis braucht ein Kind alle Nährstoffe. Oft zicken Kinder auch wegen dem Essen. Kenne das leider auch und meine Kinder sind schon älter.

Vielleicht mag sie auch Rohkost? Meine Kinder lieben einen Teller mit Karotten, Gurken, Tomaten und rohen Kohlrabis. Da greift Dein Kind doch mit Sicherheit zu und dazu vielleicht Knäckebrot reichen. Hab Geduld den Kinder essen oft nicht alles beim ersten Mal. Immer wieder anbieten und selbst ein gutes Vorbild sein.