Lehrerin wegen einem Schnitzel gefeuert
In Betzdorf in Rheinland-Pfalz wurde eine Lehrerin gefeuert, weil sie einem muslimischen Schüler ein Schnitzel aus Schweinefleisch zu essen gegeben hat. In dieser Schule wird wohl strengstens darauf geachtet, dass das Essen richtig verteilt wird. Nun gehen die Behauptungen auseinander, ob die Lehrerin dem Schüler das Schnitzel absichtlich oder aus Versehen gegeben hat. Die Lehrerin sagt, dass sie nicht wusste aus welchem Fleisch das Schnitzel war, da es ja auch Hähnchen gewesen sein könnte und dass sie auch gesagt habe, dass sie es nicht weiß. Die Gegenseite behauptet allerdings, dass die Lehrerin genau wusste um welches Fleisch es sich handelte und dem Schüler dies in voller Absicht gegeben hat.
Die Lehrerin wurde umgehend von der Schule suspendiert. Wie seht ihr dies? Ist diese Entscheidung richtig oder übertrieben? Würde wohl auch so gehandelt, wenn ein christlicher Schüler etwas zu essen bekommen hätte, worauf dieser vielleicht allergisch wäre oder es aus anderen Gründen nicht zu sich nehmen will?
Meine Behauptung mag nun vielleicht etwas weit hergeholt sein, aber wenn man die Situation genau betrachtet, kann es auch Absicht von der Schülerin selbst gewesen sein. Sicher ist es nun mal so, dass die Lehrerin für die Schüler verantwortlich ist, aber wenn man nun mal einer Religion wie dem Islam angehört, sollte man von alleine darauf achten die Regeln einzuhalten und im diesem Fall eben kein Schweinefleisch zu essen. Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass eine Schülerin sich da mal plump hinsetzt und darauf wartet, was sie serviert bekommt. Und mich würde auch interessieren, wie genau das ganze abgelaufen ist. Hat die Schülerin einfach mal in das Schnitzel gebissen und losgeschrien? Der Unterschied zwischen Schweinefleisch und Geflügel ist doch wohl ziemlich ersichtlich, da hätte sie das doch auch einfach gesehen, wenn sie das Schnitzel aufgeschnitten und hin geschaut hätte.
Und wenn es nun so abgelaufen ist, wie ich mir das vorstelle, dann dürfte die Schülerin wohl nur einen Bisschen davon gegessen haben, den sie nebenbei bemerkt auch wieder hätte ausspucken können. Und deswegen wird so ein Krawall gemacht? Das finde ich der Lehrerin gegenüber einfach nicht fair, denn in meinen Augen ist es noch nicht mal ihre Aufgabe, darauf zu achten, was die Kinder nun essen und was nicht. Hat ein Mensch einer bestimmten Religion nicht selbst dafür Verantwortung zu tragen? Angenommen nun wir haben einen Schüler mit Nussallergie, der in einer Jugendherberge nun versehentlich einen Kuchen oder so isst, wo Nussspuren kaum sichtlich enthalten sind. Ist das dann auch Schuld der Lehrer? Nun dann sollten wir das vielleicht in Zukunft am Besten so machen, dass die Lehrer reihum gehen und jeden Schüler nach seinen Allergien und religiösen Regeln ausfragen und ihnen dann selbst das Essen auftun. Mich regt dieser Vorfall wirklich auf und ich würde das Urteil so nicht akzeptieren.
Ich finde dieses Urteil ist eine bodenlose Frechheit!
Es ist nicht so, dass dieses Kind eine Allergie hatte und gesundheitliche Schäden davontragen könnte, sondern schlicht und einfach das bestimmt wurde das dieses Kind kein Schweinefleisch essen soll oder dieser Wunsch vom Kind selbst ausging. Ich kann jedoch kaum glauben, dass ein Kind Schweinefleisch nicht von beispielsweise Geflügel unterscheiden kann, wenn es so aufgezogen wurde, dass es kein Schweinefleisch essen darf. Denn auch wenn dieses Kind irgendwo zu Besuch ist und dort Mittag isst, muss es in der Lage sein Schweinefleisch zu erkennen oder doch zumindest nachzufragen um welches Fleisch es sich handelt.
Diese Situation könnte man fast mit einem Vegetarier vergleichen, der ausdrücklich gewünscht hat kein Fleisch zum Mittagessen zu bekommen, im jedoch welches auf den Teller gelegt wurde und er reinbeißt ohne hinzuschauen. Es kommt einfach nicht vor! Jeder Schüler sollte Verantwortung für sich selbst tragen und ich finde es wirklich frech, der Lehrerin die Schuld in die Schuhe zu schieben. Es kann doch vorkommen, dass eine Lehrerin nicht daran denkt oder auch einfach auf den ersten Blick nicht erkennt um welches Fleisch es sich handelt.
Religion ist Privatsache. Die Gebote einer Religion zu befolgen ist ein Bestandteil der Ausübung eines Glaubens - das kann man nicht auf andere abschieben. Wenn die Herkunft eines Nahrungsmittels nicht wirklich nachvollziehbar ist, dann ist es an dem Gläubigen zu sagen "Okay, ich weiß nicht ob ich mit diesem Stück Fleisch gegen die Gebote verstoße die ich befolgen will, also lasse ich es liegen". Reinbeissen ist also eigenes Risiko. Nebenbei: Selbst wenn einem Schweinefleisch untegejubelt wird und es unwissend gegessen wird, dann sind die Gebote streng genommen nicht verletzt. Denn: Die Gebote zu befolgen ist eine Sache der ENTSCHEIDUNG, nicht der Technik.
Im übrigen: Bei einem echt miesen Koch und wenn es dann auch noch paniert ist kann man Schwein von Huhn teilweise echt nur schwer unterscheiden. In diesen Fällen kann man aber auch Schwein von Pappmache nur schwer unterscheiden ...
Ich nehme mal an, die Eltern werden einen Wahnsinnsaufstand gemacht haben, die Schulleitung wird (wie sooft) klein bei gegeben haben, weil laute Eltern in solchen Fällen unerfreulich sind und man Aufsehen vermeiden will. Na ja, der Plan ging wohl gründlich schief.
Ich habe den Bericht auch gesehen und kann das Urteil auch nicht nachvollziehen. Die Lehrerin hat dies doch mit Sicherheit nicht mit Absicht gemacht und Fehler passieren nun einmal jedem. Das ist doch völlig normal. Deswegen halte ich die Kündigung für völlig übertrieben und überhaupt nicht angemessen.
Soweit ich den Bericht mitbekommen und noch richtig in Erinnernug habe, hat das betreffende Kind auch direkt bemerkt, dass es sich um Schweinefleisch handelt. Das heißt dann auch wiederum, dass das Kind wirklich nicht viel davon gegessen haben kann. Deswegen verstehe ich die Aufregung, die wegen einem Stückchen Fleisch gemacht wird, auch nicht.
Aber genauso schlimm finde ich nun die Tatsache, dass die Schule nun alle Gerichte mit Schweinefleisch aus dem Speiseplan genommen hat. Das heißt nun, dass auch Kinder, die gerne Schweinefleisch essen und dies auch dürfen, darauf verzichten müssen, weil es einen Schüler gibt, der dies eben nicht essen darf. Hier sollte man sich einmal fragen, ob diese Reaktion nicht genauso übertrieben ist, wie die Kündigung der Lehrerin. Es kann doch nicht sein, dass man den Speiseplan so ändert, obwohl die Mehrheit der Schüler das Fleisch essen darf. Es wird ja wohl auch weiterhin Fleisch angeboten, wenn sich ein Schüler vegetarisch ernähren möchte.
In dieser Schule in Betzdorf sind von 302 Schülern 45 muslimische Kinder. Die Lehrerin nahm Zwei Schüsseln mit Schnitzel aus der Kantine und verteilte sie an die Kinder. Ein Schüler fragte die Lehrerin, was er da für Fleisch esse. Beim Schneiden des Schnitzels muß ihm also aufgefallen sein, dass es kein Hühnerfleisch war Er hatte es sofort gemerkt. Es war also nichts passiert. Einige Tage später kamen türkische Eltern in die Schule und forderten die Entlassung der Lehrerin. Die Schulleitung beugte sich der Forderung und beurlaubte die Lehrerin.
Diese Schule hat also rund 15% muslimische Kinder. Es ist eine Unverschämtheit, dass aufgrund der Forderung dieser Eltern, die dem islamischen Glauben angehören, eine deutsche Lehrerin entlassen werden soll, die in meinen Augen nichts getan hat. Sie wurde sofort beurlaubt, nicht entlassen.
Die unter Angstzuständen leidende Lehrerin ist seit mehreren Monaten krankgeschrieben. Vorübergehend gab es an der Schule kein Schweinefleisch mehr, auch nicht für die 85% deutschen Kinder.
Ich kann solche Entscheidungen der Schulbehörde nicht nachvollziehen. Warum ist nicht eine der türkischen Mütter bereit, ehrenamtlich in der Schule das Mittagessen zu verteilen um sicher sein, dass die Kinder das richtige Essen bekommen? Das wäre doch eine Lösung. Hatte die Leitung der Schule Angst vor diesen Eltern, dass solch eine Entscheidung gefällt wurde? Wir sind in der Tat weit gekommen in Deutschland, dass so etwas passieren kann. A
Ehrlich gesagt, ich verstehe die volksverhetzende Aufregung nicht, die allen voran die Bild hier unter das Volk streut. Es ist meiner Meinung nach totaler Scheiß, dass die Lehrerin angeblich weggemobbt wurde. Gehts noch, Bild? Klick! Weil ich mich gerade so aufgeregt habe, bleibe ich noch einen Moment dabei, meine Meinung mit Pressemeldungen zu vergleichen.
Es ist wohl auch kein Einzelfall, sondern soll sogar 15 Schüler betroffen haben.Klick! Klar, man kann hier diskutieren, ob ein Einzelnes Kind nicht genügt hätte, aber wenn tatsächlich 15 Schüler betroffen sind, zieht das dann doch weitere Kreise.
Glaubt man diesem Artikel, Klick! dann haben die Eltern wohl schon länger den Verdacht gehabt, dass an dieser Schule Fehler unterlaufen. Bislang hat man das, so wie es hier scheint toleriert. Dass aber irgendwann das Fass überläuft, ist auch nachvollziehbar.
Die Lehrerin hat angeblich nichts getan, ist das dein Ernst Cid? Die Lehrerin hat eine Straftat begangen, so leid mir das für die Kollegin als Person tut. Manchmal bricht man eben ein Gesetz auch aus Versehen, trotzdem macht das die Sache nicht nachträglich zu rechtmäßigem Handeln. Natürlich ist das immer hart, wenn man aus Versehen etwas schlimmes angestellt hat. Es ist völlig richtig, dass sie für ihren Fehler die Konsequenzen tragen soll. Ob eine Versetzung vielleicht etwas hart ist, darüber kann man ruhig diskutieren. Schließlich hat das Elternhaus bereits die Entschuldigung bereits angenommen. Zumindest wurde das gestern so in einer Fernsehreportage so dargestellt. Wie ich aber gelesen habe, ist die Frau jetzt nicht arbeitslos, sie wird an eine andere Schule versetzt.
Andererseits wundert mich diese Fahrlässigkeit oder Wurschtigkeit dieser Person schon. Als Lehrerin ist man ja auch überdurchschnittlich gebildet. Da sollte man auch wissen, dass es in diversen Religionen Tabus das Essen betreffend gibt. Wenn man nicht weiß, welches Fleisch auf welcher Platte liegt, muss man sich eben erkundigen. Unwissenheit schützt bekanntlich nicht vor Strafe. Vor allem, wenn sie schon seit 18 Jahren in dieser Schule arbeitet, weiß sie ja bestens Bescheid, dass es an dieser Schule eine saubere Trennung bei der Essensausgabe gibt.
Wer das mit der Straftat nicht glaubt, der lese bitte noch mal den Artikel Religionsfreiheit auf Wikipedia. Da ist das wichtigste zusammengefasst. Im Artikel des UN-Zivilpaktes steht, dass kein Mensch unter Zwänge gesetzt werden darf, die ihn in der Ausübung der Religion behindern. Das gilt auch, wie man das immer wieder liest, für die Ausübung von Bräuchen. Das gilt natürlich auch für Kinder, wie in diesem Artikel auch unter dem Abschnitt Kinderrechtskonvention ersichtlich ist. Wie das ganze in Deutschland geregelt ist, kann man unter dem Wikipediaartikel über die Religionsfreiheit in Deutschland nachlesen. Dort steht, dass im Grundgesetz steht, dass in Deutschland die ungestörte Religionsausübung natürlich gewährleistet wird.
Auf Grundlage dieser Informationen sei die Frage erlaubt: Wie soll ein Individuum ungestört und ungehindert seiner Religion nachgehen, wenn er von Vertrauenspersonen, die Lehrer ja sind, Dinge zu Essen bekommt, die für ihn nach seiner Religion moralisch inakzeptabel sind? Da in Deutschland Schulpflicht herrscht, muss also in den Schulen dafür gesorgt werden, dass diese die Schüler nicht in der Religionsfreiheit einschränken. Schließlich muss sich ja der Schüler dort aufhalten. Das ist doch logisch, oder?
Klar finden das einige von uns total übertrieben, weil man als Atheist oder wenig Gläubiger so etwas nicht nachvollziehen kann. Ich bin streng katholisch aufgewachsen und kenne solche Regeln, die das Essen betreffen. Man fühlt sich einfach moralisch verpflichtet, solche Regeln einzuhalten. Ein gläubiger Katholik isst zum Beispiel am Karfreitag niemals Fleisch. Das wäre pervers. Da könnten sich in Bayern auch die Eltern aufregen, wenn es am Karfreitag in der Schulspeisung nur Gulaschsuppe gäbe. Auch wenn eine Lehrerin an ein allergisches Kind das falsche und gesundheitsschädliche Essen ausgibt, hätte sie die Konsequenz zu tragen. Lehrer sind verpflichtet, für die Kinder zu sorgen. Genauso gut könnte man ja auch behaupten, dass man keine Lehrer mehr braucht, weil die Kinder genau so gut auch alleine lernen könnten. Da merkt aber jeder gleich, dass das Blödsinn ist.
Viele von Euch können sich vielleicht auch nicht vorstellen, warum Moslems kein Schweinefleisch essen. Übrigens sind da die Moslems nicht alleine. Auch im jüdischen Glauben gilt das Schweinefleisch als unrein und wird prinzipiell nicht verzehrt. Wer schon mal gesehen hat, wie sich Schweine in naturgemäßer Haltung verhalten, weiß auch warum Schweine als unrein gelten: Sie fressen gelegentlich ihren eigenen Kot. Ganz ehrlich, das ist doch schon irgendwie eklig, oder? Außerdem ist Schweinefleisch vor allem früher oft von Trichinen und anderen Parasiten befallen gewesen. Heute wird das in Deutschland durch engmaschige Kontrollen verhindert, aber ich kann da Vorurteile und kulturell bedingte Abneigungen durchaus verstehen. Wenn man von den Eltern so erzogen wurde, dass Schwein eklig ist, möchte man das auch nicht essen, das ist völlig normal. Viele Kinder finden zum Beispiel Leber eklig. Kein vernünftiger Lehrer käme auf die Idee, die Kinder zu zwingen Leber zu essen, obwohl da nicht mal eine Religion dagegen spricht, nur normaler Ekel.
Nehmen wir mal ein anderes Beispiel: Wie würdet ihr denn reagieren, wenn man euren Kindern aus Versehen Hundefleisch in der Schule servieren würde? Prinzipiell spricht da nichts dagegen, weil Millionen von Asiaten immer wieder Hund essen. Das würde die Kinder in tiefe moralische Gewissensbisse stürzen, da bin ich mir sicher. Es ist einfach nicht pädagogisch korrekt, Kinder zu zwingen oder zu hintergehen, dass sie etwas essen, was sie eklig finden. Das ist absolut indiskutabel, schon ohne Verletzung einer Religionsfreiheit!
Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass sich kaum einer getraut hätte, so eine Volksaufregung zu produzieren, wenn statt den moslemischen Schülern einfach nur Schülern jüdischen Glaubens Schweinefleisch verabreicht worden wäre. Daraus wäre in Deutschland gleich ein riesiger Skandal geworden, obwohl es sich per se um den selben Tatbestand handelt und nur die geschädigten Personen andere wären.
Ich muss also sagen, dass es in Deutschland weit gekommen wäre, wenn so etwas keine Konsequenzen hätte. Dann hätten wir nämlich eine Diktatur und keine freie Demokratie mehr. Entschuldigt die harten Worte, aber so unsachliche eine Stimmungsmache gegen Muslime regt mich einfach auf.
Lieber Trüffelsucher, ich denke die Eltern haben sehr überreagiert. Und du auch. Die Frau hat KEINE Straftat begannen, denn zwischen der Hinderung an der Ausübung der Religionsfreiheit und dem servieren von "Keine Ahnung welches Fleisch, dann lasst es halt stehen" ist ein Riesenunterschied. Sie hat sich nicht hingestellt und die Kinder gezwungen das Schweinefleisch zu essen (das wäre in der Tat eine üble Nötigung gewesen), sondern gesagt sie weiss es nicht genau. Es war den Kindern freigestellt zu essen oder nicht. Da von einer Straftat zu sprechen - Überreaktion ist da ja fast untertrieben.
Aus der ganzen Geschichte das derzeit beliebte Muslimbashing zu machen ist nun auch der falsche Weg, ich denke das ist eines der vielen Beispiele wo Eltern einfach maßlos aus Mücken Elefanten machen und das können wirklich Eltern ALLER Religionsgemeinschaften und die Atheisten sind da auch ganz toll drin. In dem Fall war es halt Religion und Schweinefleisch und vermutlich eine der vielen Lehrerinnen, deren Nervenkostüm im Laufe des Berufs arg dünn geworden ist. (Das sie seit geraumer Zeit krank geschrieben ist glaub ich sofort).
Aber gezwungen hat sie niemanden. Das haben die Eltern auch nicht gesagt, die haben sich aufgeregt das die Frau für ihren Geschmack ganz schön schusselig reagierte und das es ihnen lieber wäre, wenn man getrennte Küchen machen würde. Und: Mit jüdischen Schülern, die ernsthaft sich an die Speisevorschriften halten wäre das gar nicht passiert, da: Die haben nicht nur Vorschriften WAS sie essen dürfen, sondern auch noch WIE es zubereitet werden muss und das gewisse Nahrungsmittel durch reine Anwesenheit die komplette Küche verseuchen würden. Die Moslems sind in der Hinsicht um einiges toleranter.
Doch daraus zu lesen, das die Lehrerin die Kinder gezwungen hat und festzustellen, das sowas unbedingt harte Konsequenzen nach sich ziehen muß, weil sonst die Demokratie mit der Diktatur getauscht wird - sagen wir mal ganz, ganz freundlich: DAS ist ganz schön über jede Verhältnismäßigkeit hinaus.
Wenn ich das lese, dann bekomme ich vor Wut einen roten Kopf. Ich gehe mal davon aus, dass es keine Absicht war. Vielleicht hätte sie das verhindern können, wenn sie nachgefragt hat, das hat sie nun mal nicht und deswegen stirbt niemand. Es war ein Fehler und jeder macht mal Fehler in seinem Leben.
Hier wird im Namen der Religion eine große Welle geschlagen. Wir leben in Deutschland und nehmen wirklich viel Rücksicht auf die Ausländer. Wenn man das mit anderen Ländern vergleicht, stehen wir sicherlich ganz gut da. So würde ich mal provokant fragen, was wäre in der Türkei passiert, wenn jetzt jemand statt Schweinefleisch Lammfleisch bekommen hätte? Sicherlich nichts, schon gar nicht wäre jemand entlassen worden.
Die Frau hat sich sogar bei den Eltern und dem Schüler entschuldigt, dies war wohl ohne Erfolg, denn danach kam ja die Entlassung. Für mich ist dann unfassbar, dass man wohl in den Wochen danach Schweinefleisch auf für deutsche Kinder komplett aus dem Speiseplan gestrichen hatte. Nach Auskunft der Schule wurde das wohl wieder geändert.
Solche speziellen Fälle zeigen doch deutlich, wie schlecht es mit der Eingliederung von Ausländern läuft. Auf der einen Seite wollen sie sich kaum ihrem Gastland anpassen, auf der anderen Seite werden Menschen entlassen, nur weil sie einen Fehler in der Hinsicht mit Ausländern gemacht haben. Dies wird einem Zusammenwachsen nicht hilfreich sein und spielt denjenigen in die Karten, die ähnlich wie Sarazin denken. Durch eine solche Entlassung wird das Essen des Schweineschnitzels nicht ungeschehen gemacht. Es schürt nur die Angst vor Fehlern und führt dazu, dass wir uns immer mehr voneinander entfernen. Wer als Lehrer wird jetzt einem ausländischen Kind noch ein Teller mit Fleisch hinstellen wollen? Wer wird mehr tun, als er muss, wenn er mit einer Entlassung rechnen muss, wenn er einen Fehler begeht, der auf der Religion oder der Herkunft von anderen Menschen beruht?
Auch werden diejenigen, die bis jetzt der ganzen Ausländerproblematik neutral gegenübergestanden haben, mit solchen Entlassungen aufgehetzt. Auf der Arbeit wurde darüber auch gesprochen und schnell kamen Sprüche wie“ setzt die türkische Familie ins Flugzeug und schickt sie zurück in die Berge der Türkei, wo es keine Schulspeisung gibt und so etwas nicht passieren kann“. Bei all den Problemen, die wir haben, sollte man über einen solchen Fehler ohne viel Aufhebens hinweggehen. Die Frau hat sich entschuldigt, es war ein menschliches Fehlversagen und fertig. Wenn man sie zu einem vernünftigen Gespräch gebeten hätte, hätte dies sicherlich gereicht.
Ich musste gerade wirklich ein zweites Mal hinschauen um mich zu vergewissern dass wir hier tatsächlich über Ereignisse sprechen, die in Deutschland passiert vorgefallen sind! In Deutschland!! Seit wann ist es die Aufgabe der Lehrkräfte darauf zu achten was die Schüler essen? Mal ganz davon abgesehen, dass die Lehrerin ganz offensichtlich nicht absichtlich gehandelt hat und sie kein Schweinefleisch als Rindfleisch oder ähnliches „verkauft“ hat. Niemand würde irregeführt, niemand wurde zu etwas gezwungen und niemand hat gesundheitlichen Schaden davon getragen! Kann man denn wirklich nicht darauf vertrauen, dass die Schüler selbst erkennen was sie auf dem Teller haben und sich im Zweifelsfall eben kein Stück Fleisch auftun anstatt das Risiko einzugehen etwas Verbotenes zu essen?
Wir können doch nicht allen Ernstes von unseren Lehrkräften verlangen, dass sie neben dem Lehrplan und der Erziehungsarbeit (die sie ja leider auch in vielen Fällen übernehmen müssen) auch noch den Ernährungsberater spielen! Wer einen – aus welchen Gründen auch immer – eingeschränkten Ernährungsplan hat, der hat in meinen Augen selbst dafür Sorge zu tragen dass dieser eingehalten wird. Es ist ja nicht so, dass in den Schulkantinen keine vegetarischen Alternativen zu Fleischgerichten angeboten würden.
Ich ärgere mich wahnsinnig darüber, dass die ansonsten unbescholtene Lehrerin aus diesem Grund an eine andere Schule versetzt wurde. Bei aller Integration und allem Verständnis für kulturelle und religiöse Unterschiede muss doch irgendwo mal ein Schlussstrich gezogen werden! Warum hat man den Kantinenkoch nicht auch gleich versetzt weil er die Schüsseln nicht gekennzeichnet hat? Die Geschichte ist einfach lächerlich! Lachen könnte ich aber nur wenn es nicht so verdammt traurig wäre, dass man sich im Namen der Religion und der Integration heute derart unter Druck gesetzt sieht. Integration funktioniert übrigens auch in die andere Richtung; dann heißt sie Anpassung. Soll nicht bedeuten dass ich der Meinung bin dass Muslime die in Deutschland leben auch Schweinefleisch essen müssen. Himmel nein! Was wer isst bleibt jedem selbst überlassen – und genau das ist der Punkt. Wenn jeder für sich selbst entscheiden darf was er zu sich nimmt, muss er auch in der Lage sein unterscheiden zu können!!
Apropos, was ist denn mit der Eigenverantwortung? Kann ein 9jähriger wirklich nicht selbst unterscheiden ob das auf seinem Teller Schwein oder Rind oder Pute oder was auch immer ist? Und kann man einer Lehrerin wirklich den Vorwurf machen dass sie den Unterschied auch nicht erkannt hat? Eine Entschuldigung gegenüber den „geschädigten“ Kindern und deren Eltern hätte vollkommen ausgereicht. Der Direktor ist meiner Meinung nach nicht nur zu Unrecht völlig überzogenen Forderungen nachgekommen sondern hat auch für künftige Fälle Tür und Tor geöffnet. Da werden mal wieder Daumenschrauben angezogen die es so gar nicht geben dürfte. Unfassbar!
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