Fettschürzen-OP und Krankenkasse

vom 13.10.2010, 07:47 Uhr

Welche Vorraussetzungen muss man haben, damit man eine Fettschürzen-OP von der Krankenkasse bezahlt bekommt`?

A hat im letzten Jahr noch 120 kg gewogen und sehr viel abgenommen. Durch die Fettschürze hat A wunde Stellen unter diesem "Lappen". Psychisch kann sie damit leben. Aber physisch hat sie große Schmerzen. Die Krankenkasse lehnt aber die Operation ab, weil sie seelisch stabil ist. Und gegen die Wunden kann man Salbe verschreiben.

A kann zwar mit dieser Schürze leben, weil sie nicht in einer Partnerschaft lebt und auch keinen Partner haben will und nur sie selber sich nackt sieht, aber durch die eitrigen und wässernden Stellen unter dieser Fettschürze hat sie Schlafstörungen, weil die Schmerzen sehr groß sind. Sie nimmt Schmerzmittel, die sie keinen Tag absetzen kann und braucht ständig Salbe, die die Krankenkasse auch bezahlt.

Auf die Dauer würden die Medikamente, die A braucht teurer sein, als eine Operation. Aber die Krankenkasse meint, dass sie irgendwann keine Medikamente mehr brauchen wird und so eine Operation ist zu teuer. Der Arzt hat schon der Krankenkasse einen Bericht geschrieben. Aber da sie psychisch noch stabil ist, lehnt die Krankenkasse das ab.

A kann nicht schauspielern und zum Psychologen gehen und sagen, dass sie es psychisch nicht schafft. Psychisch geht es ihr (noch ) gut. Aber bei den Schmerzen wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis sie auch psychisch ein Wrack ist. Muss A nun so lange warten oder gibt es eine Möglichkeit, dass die Krankenkasse es doch übernimmt?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann schon verstehen, dass deine Freundin da leidet. Aber warum sollte die Gemeinschaft für diese OP aufkommen? Ich habe keine Ahnung, wie schwer die psychische Belastung dafür sein muss, dass das als Begründung reicht. Gegebenenfalls sollte sie einfach mal zum Psychologen gehen, dem ganz klipp und klar mitteilen, dass sie darunter leidet, dass sie nicht schlafen kann, dass sie tierische Schmerzen hat und nicht weiß, wie lange sie das noch aushalten wird. Das ist dann noch gelogen, zeigt aber auch, dass sie womöglich nicht mehr lange stabil ist. Psychologen finden eigentlich bei jedem gesunden Mensch eine Macke, wenn sie genau genug hinsehen. Vielleicht reicht das ja? Ich habe da auch keine Ahnung, versuchen würde ich es. Vielleicht reicht es ja auch, wenn der Hausarzt noch mal an die Krankenkasse schreibt, dass die Wunden mit den Salben einfach austherapiert sind, dass nichts hilft und deshalb eine OP aus medizinischen Gründen nötig ist? Manchmal muss man einfach lange genug nerven um sein Recht zu bekommen.

Ansonsten, wie viel Geld hat denn deine Freundin zur Verfügung? Ich habe hier ein Beispiel für eine Preisvergleichseite gefunden, die Kliniken vergleicht, die auf eigene Rechnung Fettschürzen wegnehmen und ggf. auch den Bauch straffen. Das ist zwar nicht so toll, wenn man das selbst zahlen muss, aber letztenendes vielleicht besser als der Status quo, wenn die Kasse am Ende wirklich nicht zahlt.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Die Frage nach den Voraussetzungen für die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse bei einer Fettschürzen-OP wird mit der Krankenkasse geklärt werden müssen. Und die hat abgelehnt. Wenn A sich bis auf 120 kg die Pfunde angegessen hat, muß A ziemlich viel abgenommen haben um eine Fettschürze zu bekommen. Eine Fettschürze als Ergebnis einer Abmagerungskur ist für den Betreffenden ganz schlimm. Da ist er gerade die lästigen Pfunde losgeworden, schon kommt das nächste Problem. Aber warum soll dann die Krankenkasse die OP-Kosten übernehmen? Es sei denn, A hat aufgrund einer Krankheit bis auf 120 kg zugenommen.

Hier verstehe ich nicht den Beitrag von "trüffelsucher". Im zweiten Satz stellst Du die Übernahme der OP-Kosten durch die Krankenkasse in Frage und später schreibst Du völlig anders. Du machst A indirekt Hoffnung, dass die Krankenkasse die Kosten eventuell übernehmen könnte aufgrund der Befürwortung eines Psychologen, dem A falsche Angaben machen soll. Habe ich das so richtig verstanden? Das fänd ich dreist, sehr dreist!

Wenn der behandelnde Arzt feststellt, dass die Probleme durch die Fettschürze wirklich so schlimm geworden sind und nicht mehr hinnehmbar, wird er sicherlich reagieren. Die körperlichen Schäden, die A hat, werden enorm groß sein, aber ich befürchte, dass sie hausgemacht sind. Das kann nicht der Allgemeinheit aufs Auge gedrückt werden. Jeder zahlt schon genug Beiträge und neuerdings noch Zusatzbeiträge. Die Krankenkassen haben schon genug Geldprobleme.

Wie wär es denn, wenn A Eigenverantwortung übernimmt und die notwendige Operation aus eigener Tasche bezahlt, notfalls in Raten wenn das möglich ist? Ich kenne die finanziellen Möglichkeiten von A nicht. Aber vielleicht kann A durch Nebenjobs das OP-Geld ansparen.

Übrigens geht es vielen Menschen wie A, die mit Mühe und Not das abgenommen haben, was sie sich vorher aus Langeweile oder mit Heißhunger angefuttert haben, ohne jede Disziplin.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Cid hat geschrieben:Hier verstehe ich nicht den Beitrag von "trüffelsucher". Im zweiten Satz stellst Du die Übernahme der OP-Kosten durch die Krankenkasse in Frage und später schreibst Du völlig anders. Du machst A indirekt Hoffnung, dass die Krankenkasse die Kosten eventuell übernehmen könnte aufgrund der Befürwortung eines Psychologen, dem A falsche Angaben machen soll. Habe ich das so richtig verstanden? Das fänd ich dreist, sehr dreist!


Cid, du hast mich völlig falsch verstanden. Ich rufe doch nicht auf, einen Psychologen zu belügen. Lies bitte noch mal genau nach. Ich mache höchstens Hoffnung, dass man sich nicht alles bieten lassen muss und dass man ruhig nochmal einen Antrag stellen sollte. Aber das ist doch durchaus legitim. Die Krankenkasse kann ja den Antrag, so sie das für richtig hält, wieder ablehnen oder diesmal wegen veränderter Bedingungen genehmigen.

Wenn ich Diamante rate, ihrer Freundin zu sagen, dass sie beim Psychologen auch sagen kann, dass sie nicht weiß, wie lange sie de Belastung durch die Schmerzen und die Wunden noch aushält ist das keine Lüge. Das stützt sich auf die Aussage aus Diamantes Text, dass es ihrer Freundin momentan noch gut geht. Aber Diamante schreibt auch, dass die Schmerzen an ihrer Freundin zehren und sie das möglicherweise nicht mehr lange aushält. Und so wie ich Diamante hier kennen gelernt habe habe ich keinen Verdacht, dass Diamante hier was erfindet. Was bitte ist falsch daran, jemanden aufzumuntern einfach mal klare Worte für den eigenen Zustand zu finden?

Jetzt könnte man natürlich diskutieren, warum die Krankenkasse so etwas zahlen sollte. Fakt ist, dass das Risiko für viele Krankheiten enorm sinkt, wenn man man als schwer Übergewichtiger wieder zum (annähernden) Normalgewicht zurückfindet. Letztlich hat diese Freundin zumindest in den letzten Monaten sehr viel für ihre Gesundheit getan, also könnte man da meiner Ansicht nach bei der Krankenkasse durchaus auch ein wenig mehr Kulanz erwarten, als bei einer OP die direkt durch gesundheitsschädigendes Verhalten notwendig geworden ist, z. B. durch Extremsport.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Es ist schon richtig so, dass die Krankenkasse keine OP zur Entfernung der Fettschürze bezahlt. Allerdings habe ich mal von einer Möglichkeit gehört zumindest einen Teil der Kosten zu sparen. Und zwar ist es wohl so, dass bei den meisten Menschen mit so hohem Übergewicht auch die Bauchdecke gerissen oder gebrochen ist. (Ich bin mir nicht mehr sicher, ob sie reisst oder bricht.) Dieser Defekt der Bauchdecke muss eigentlich auch operativ behoben werden und diese Operation muss von der Krankenkasse übernommen werden. Nun ergibt sich wohl die Möglichkeit, dass man die beiden Operationen zusammenlegt und privat nur den Mehraufwand für die Entfernung der Fettschürze bezahlen muss. Dies würde natürlich eine enorme Kostenersparnis bedeuten und ist wohl eher machbar als die Kosten ganz zu tragen. :)

Benutzeravatar

» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ja, trüffelsucher, ich muß Dich wohl falsch verstanden haben, sorry. Da es A psychisch zur Zeit noch gutgeht, kann A nicht zum Psychologen gehen und sagen, dass es ihr wahrscheinlich bald nicht mehr so gut geht. Das kann sie nur dann machen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wo es ihr wirklich nicht mehr gut geht. Natürlich kann A nicht schlafen, das liegt nicht nur an der gesamten schlechten Situation, sondern auch besonders daran, dass sie große Schmerzen hat, und zwar auch nachts. Kein Psychologe würde auf Verdacht hin, dass sich der Zustand verschlimmern könnte, eine OP-Befürwortung abgeben. Das weiß ich nicht, aber ich glaube das.

Wenn Du nun schreibst, dass sie dem Psychologen sagen soll, dass sie nicht weiss, wie lange sie das alles noch aushalten kann, große Schmerzen zu haben und nicht schlafen zu können und dann kommt der Satz: "Das ist dann noch gelogen." kann man da nicht auf den Gedanken kommen, das so zu sehen wie ich in meinem ersten Beitrag?

Ich habe noch einmal nachgedacht über diesen Thread. A hat ja in Tat eine große Disziplin gezeigt, so viele Kilos abzunehmen, dass sie diese Fettschürze bekommen hat. Das schafft nicht jeder. A hat dafür gesorgt, dass die Gefahr sich verringert hat, durch allzuviele Kilos Krankheiten wie Herzstörungen, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetis usw. zu bekommen. Diese Krankheiten würden auf Dauer doch teuer werden, als die jetzt angestrebte Operation. Und da könnte vielleicht noch eine Möglichkeit drinstecken .

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^