Brüder lehnen Schwester als Mieterin ab
A und B sind Brüder. Sie haben von ihrem Vater ein Grundstück geerbt, auf dem jetzt ein Haus gebaut wird, das die beiden vermieten wollen, um sich ein wenig Geld dazuzuverdienen. A und B haben auch eine ältere Schwester C, die mit ihrem Mann D und ihrem Sohn in einer kleinen Wohnung lebt.
So wie es aussieht, möchte die Schwester gern mit ihrem Mann in dieses Haus einziehen, wenn es fertig ist. D hat seine Schwager auch schon gefragt, aber die beiden haben abgelehnt. Es ist nämlich so, dass D als Selbstständiger nicht besonders gut und vor allem unregelmäßig verdient. Im Moment läuft das Geschäft auch eher schlecht. C arbeitet als Erzieherin in einem Kindergarten. Da die Miete 1800 € beträgt und C und D monatlich etwa 2200 € brutto zur Verfügung haben, befürchten die Brüder, dass sie ihre Miete nicht regelmäßig bekommen. C und D haben auch schon öfters versucht, andere Häuser zu mieten, wurden aber bis jetzt immer abgelehnt.
Die Brüder argumentierten, dass sie keinen Familienstreit wegen Geld wollen und deshalb nicht die Vermieter von C und D sein wollen. Angeblich sind sie auf das Geld angewiesen, das sie durch die Miete einnehmen. Sie befürchten aber, dass C und D das Verwandtschaftsverhältnis ausnutzen werden und sich womöglich einen Rabatt oder andere Vorteile erhoffen, wenn sie in das Haus einziehen. Außerdem haben sie nicht das allerbeste Verhältnis zu ihrer Schwester, die in ihren Augen einen viel zu hohen Lebensstandard anstrebt, den sie sich aber gar nicht leisten kann. A und B finden auch, dass ihre Schwester nur anruft, wenn sie eine Bitte an sie hat und ansonsten nicht besonders viel Wert auf den Kontakt legt.
Dies könnte aber daran liegen, dass die beiden Brüder beim Erbe bevorzugt wurdenund die Schwester deshalb neidisch ist. Sie haben zwei große Grundstücke geerbt, während die Schwester eine einzige Wohnung und eine Summe Geld bekommen hat, die aber nicht dem Wert der beiden Grundstücke entspricht.
Deswegen finde ich es unfair, dass A und B ihre Schwester nicht dort einziehen lassen wollen. Es wäre meiner Meinung nach ein guter Ausgleich zu dem ungerechten Erbe und die einzige friedliche Lösung. Denn C fühlt sich natürlich benachteiligt und dies würde sich noch verstärken, wenn A und B bei ihrer Meinung bleiben und sie nicht einziehen lassen. Ich finde, die beiden könnten auch ruhig einmal ein Auge zudrücken, wenn es um die Miete geht.
Allerdings wüsste ich selbst auch nicht, wie ich reagieren würde und bin froh, nicht in so einer Situation zu sein. Aber ich kenne A und wurde nach meiner Meinung zu dem Fall gefragt. Was habt ihr für Erfahrungen mit Fällen wie diesen gemacht, wo es um Geld und Verwandtschaft geht? Und wie würdet ihr euch anhand dieses Beispiels entscheiden?
Ich finde es genau richtig, nicht an die Schwester zu vermieten! Eigentlich reicht es schon als Begründung aus, dass C und D sich die Miete nicht leisten können. Ich frage mich wie man auf die Idee kommen kann, mit 2200 Euro Brutto ein Haus für 1800 Euro mieten zu wollen? Zum Einen wäre es natürlich für die Brüder wirtschaftlich viel zu riskant, diesen Mietvertrag abzuschließen. Zum Anderen ist es meiner Meinung nach auch ihre Pflicht als Brüder, ihre Schwester nicht ins Unheil rennen zu lassen. Und bei solchen wirtschaftlichen Verhältnissen wäre dies so!
Weiterhin hat die Schwester doch eine Wohnung. Warum wohnt sie nicht dort? Ich finde es absolut unangebracht, dass du über die Verteilung des Erbes urteilst! Der Vater hat dies sicher nicht ohne Grund so gemacht und nun geht es niemanden etwas an! Jetzt an der Entscheidung rütteln zu wollen empfinde ich als Unverschämtheit! Die Schwester hat keinerlei Ansprüche auf irgendeinen Ausgleich der Brüder und allein der Gedanke geht absolut gar nicht!
Wie gesagt, ich würde anstelle der Brüder auf gar keinen Fall das Haus an die Schwester vermieten und zwar aus beidseitigem Interesse.
Neben den schon genannten wirtschatlichen Gründen, die für beide Seiten kein guter Start wäre, denke ich auch, dass es alles andere als eine friedliche Lösung wäre, die Schwester einziehen zu lassen.
Gerade wenn die Schwester einen zu hohen Lebensstandard anstrebt, ist es eigentlich vorprogrammiert, dass es zu finanziellen Engpässen kommen wird. Die Miete wird verzögert oder gar nich gezahlt, die Brüder fordern das Geld ein und der Familienkrach ist schnell beschlossene Sache. Das wird die Geschwister nur noch mehr entzweien, als es anscheinend sowieso schon der Fall ist.
Ich persönlich würde den wirtschaftlichen Aspekten in einer solchen Angelegenheit auch den Vorrang geben. Nicht, weil ich so scharf auf das Geld wäre, sondern weil es gerade bei schon angeknacksten Beziehungen einfach schlecht ist, auch noch auf wirtschaftlicher Basis aneinander zu geraten.
Stehst du mit den Parteien in einem direkten verwandtschaftlichen Verhältnis oder sind es "nur" Freunde oder Bekannte: Im letzteren Fall, mein Tipp, halt dich möglichst ganz raus. Egal wie die Sache ausgeht, du bist immer der Dumme.
Ich gehe mal davon aus, du bist nicht direkt mit den genannten Personen verwandt. Denn du schreibst ja, dass du A kennst. In dem Fall gehe ich auch davon aus, dass du eventuell nur weißt, wie das Erbe verteilt wurde, aber nicht in wie weit da vielleicht vorher schon Schenkungen etc. stattgefunden haben und der Vater deshalb weniger an seine Tochter vererbt hat. So wie du es beschreibst, mag es unfair klingen, hat aber vielleicht halt auch eine logische Erklärung. Sollten die beiden Söhne wirklich soviel mehr bekommen habe, kann die Tochter das Erbe immer noch anfechten. Dann wäre sie eventuell vom materiellen Wert gleichgestellt.
Ansonsten heikle Sache. 2200 Euro Einkommen, welches noch nicht mal sicher ist, ist nicht wirklich viel. Zumindest nicht, wenn man davon die Miete für ein Haus zahlen möchte. Und da der Schwager auch noch selbstständig ist, generell ein Thema für sich. Zumindest wenn halt kein wirkliches Einkommen vorhanden ist.
Mit Mieteinnahmen werden ja an sich auch Kredite getilgt und die Baukosten wieder rein gefahren. Wenn nun die Schwester einzieht und dann noch auf einen Rabatt oder ähnliches hofft, dann bricht die komplette Finanzierung zusammen. Das Ende vom Lied wäre im schlimmsten Fall, dass sowohl die Brüder, wie auch die Schwester pleite wären. Und ein Haus kostet ja auch außer der Miete mehr an Unterhalt. Und bei nur 400 Euro nach Abzug der Miete- Strom- und Heizkosten müssen auch bezahlt werden. Versicherungen und für ein Haus braucht man auch mehr Reinigungsmittel.
Ich kenne einen ähnlichen Fall aus der Familie. Da ich mittlerweile die Einstellung beider Seite kenne und beide auch ein wenig verstehen kann, halte ich mich da komplett raus. Es würde nur Ärger geben. Allerdings hätte ich als das passierte halt gesagt, macht doch einfach einen Mietvertrag und wenn Person A halt meint seine Miete nicht zu bezahlen und zu hoffen, dass die Geschwister darauf verzichten halt auch klar sagen, dass steht im Mietvertrag, du Person A bist normaler Mieter und wir behandeln dich auch wie einen normalen Mieter. So wie du allerdings bisher die Schwester beschrieben hast, zumindest liest es sich für mich so raus, wird sie darauf kaum eingehen.
Und mit der Miete ein Auge zudrücken? Wie gesagt, mit Mieteinnahmen werden halt auch die Baukosten gedeckt. Da ist es nicht eben mal möglich, halt zu verzichten. Und das fängt dann meistens damit an, dass man halt sagt, ok 200 Euro weniger. Das wären dann halt "nur" 1600 Euro für die Schwester. Aber wenn sie wirklich weit über ihre Verhältnisse lebt und dann ihr Mann vielleicht noch ein oder zwei schlechte Monate hat oder gar einer einen Unfall hat, dann heißt es dann, Brüder ich kann den Monat nicht zahlen. Das pendelt sich irgendwann ein. Und jeden fremden Mieter kann man mindestens dann versuchen raus zu klagen. Aber mach das mal wenn der Mieter deine Schwester ist. Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Ganz ehrlich: ich kann A und B gut verstehen und denke, dass diese tatsächlich auf die Einnahmen angewiesen sind und daher keine größeren Mietausfälle vertragen können, weil noch irgendwelche Darlehen zu tilgen sind. Dass das mittels der Miete erfolgt ist doch völlig normal.
Und dann ist da eine dreiköpfige Familie, die angeblich von 400 Euro monatlich leben kann. Und die 400 Euro stehen ja auch nur dann zur Verfügung, wenn brutto gleich netto ist und möglichst viele Nebenkosten in der Miete enthalten sind. Aber auch dann ist es arg knapp und da darf dann wirklich nichts dazwischen kommen. Reichlich waghalsig das ganze Vorhaben ist da wohl noch milde formuliert. Kein Vermieter außerhalb der Verwandtschaft würde sich darauf wohl einlassen, warum verlangt man dass dann von Geschwistern?! Die Ängste der Brüder sind doch durchaus berechtigt und es ist durchaus verständlich, dass sie ziemlich wahrscheinlichen Ärger gleich von vorn herein verhindern wollen.
Die Behauptung der Schwester, die Brüder wären beim Erbe bevorzugt worden, wäre erst mal zu beweisen, denn immerhin kann ein Teil des Erbes ja schon zuvor ausgezahlt worden sein und dann natürlich vollkommen zu Recht später mit aufgerechnet. Damit braucht sich wohl keiner erpressen lassen.
@LittleSister und JotJot: Wo steht denn bitte geschrieben, dass die Brüder noch Darlehen oder Baukosten tilgen müssen? Das ist nicht der Fall, sonst sähe die Lage ja ganz anders aus. Wenn es so wäre, dann hätte ich es natürlich mit in den Eröffnungsthread gepostet. Ich finde es nicht so toll, dass jetzt hier über irgendetwas spekuliert wird, was überhaupt nicht Teil der Frage war, geschweige denn der Wahrheit entspricht.
Weiterhin ist es so, dass A und B durch den Grundstücksverkauf eine sehr große Summe Geld zur Verfügung haben. Klar, das wird angelegt und so weiter, aber es ist jedenfalls nicht so, dass die beiden am Existenzminimum leben und auf jeden Cent der Miete angewiesen sind. Natürlich hätten sie trotzdem gerne die volle Miete, was ich auch verstehen kann.
Ich kann aber auch die Schwester verstehen, die weniger geerbt hat als ihre Brüder, weil der Vater sein Vermögen lieber den männlichen Nachkommen vermachen wollte. (Nach Aussage der beiden Brüder und deren Mutter). Das hatte ncihts mit irgendwelchen Schenkungen zu tun. Anstelle der Schwester würde es mich ziemlich fertig machen, dass ich so benachteiligt wurde und trotz Arbeit am Ende weniger Geld habe als meine beiden Brüder, die (noch) nicht arbeiten. Bis jetzt war es aber so, dass der Vater daran Schuld war und nicht die Brüder. Dadurch, dass sie aber ihre Bitte abgelehnt haben, in das Haus einziehen zu dürfen, hat sie nun auch einen Grund, ihnen ihren Wohlstand übel zu nehmen.
Ich finde, egal wie A und B sich entscheiden, beide Lösungen könnten früher oder später zu Streit führen. Aber meiner Meinung nach zählt bei der Entscheidung nicht nur der wirtschaftliche Aspekt, sondern vor allem auch der menschliche.
Übrigens, das mit den 2200€ war nur eine grobe Schätzung von A, die nur so nebenbei erwähnt wurde. Außerdem habe ich mich verschrieben: Es sollte 2200€ netto heißen. Ich nehme das aber lieber zurück, weil A ja selbst nicht genau weiß, ob das stimmt.
Außerdem könnt ihr davon ausgehen, dass ich zu A ein sehr enges Verhältnis habe und mir deswegen eben Gedanken über die Sache mache, vor allem, weil ich auch nach meiner Meinung dazu gefragt wurde. Natürlich halte ich mich da raus, aber ich finde das Thema ziemlich interessant. Ich habe den Thread auch absichtlich etwas allgemein formuliert, weil es mir ja hier nciht um einen konkreten Ratschlag zu der Situation geht, sondern um das Thema "Familie und Geld" allgemein. Mich interessiert einfach eure Meinung dazu.
Meiner Meinung nach hat die Schwester absolut kein Recht irgendjemandem seinen Wohlstand übel zu nehmen! Das fände ich unglaublich dreist! Es ist eigentlich egal, ob die Brüder vom Vater erbten oder in der Lotterie gewonnen haben. Es ist ihr Vermögen und daran gibt es nichts zu rütteln. Man sollte auch den Willen des Vaters respektieren und sich nicht einfach darüber hinwegsetzen. Wenn er in seinem Testament vermerkt hat, wie der Grundbesitz aufgeteilt werden soll, dann wollte er es so und das haben alle zu akzeptieren! Nur weil es für eine Person nicht so gut ausgefallen ist sind noch lange nicht die anderen zum Ausgleich verpflichtet!
Ich würde übrigens meiner Schwester auch keine Immobilie vermieten welche sie sich nicht leisten kann! Das geht einfach nicht. Ich hatte ja bereits zum menschlichen Aspekt geschrieben, dass die Brüder die Schwester auch damit schützen, ihr nicht das Haus zu vermieten. Oder wollen die Brüder absichtlich dafür sorgen, dass ihre Schwester in Geldnot gerät? Bei den Einkommensverhältnissen können Sie ja sonst gleich den Schuldenberater bestellen.
Eigentlich ist es doch egal, weswegen A und B auf das Geld angewiesen sind, ein Darlehen lag zwar nahe aber fakt ist doch, dass die Brüder investiert haben und dieses Geld auch wieder herein holen wollen. Wieso, weshalb, warum ist da nicht Sache der Schwester und des Schwagers. Und auch, wenn die Schwester beim Erbe benachteiligt wurde, ist es nicht die Aufgabe der Brüder dieses Unrecht wieder gut zu machen!
Und wenn C und D schon von mehreren Vermietern abgelehnt wurden, noch mal die Frage, warum sollten die Brüder dieses Risiko eingehen. Ist dieses Verlangen von Schwester und Schwager nicht unmoralisch? Außerdem ist es doch nun wirklich nicht so, dass die Brüder nicht arbeiten. Immerhin scheinen sie ja mit ihren Grundstücks- und Immobiliengeschäften doch zu arbeiten und damit auch gutes Geld zu verdienen, das mag zwar auf den ersten Blick einfacher erscheinen, ist es aber nicht unbedingt.
@JotJot: Die Brüder haben da eben NICHT hineininvestiert. Zumindest nicht so, dass sie direkte Ausgaben hatten. Sie haben ihr geerbtes Grundstück verkauft. Darauf werden jetzt Häuser gebaut, von denen sie eines gleich im Voraus gekauft haben. Wenn es fertig ist, wird es vermietet. A und B mussten also nicht erst Geld ausgeben, um das Haus zu erwerben, sondern haben aus diesem Grundstück das meiste herausgeholt, sodass sie nur Gewinn gemacht haben. Eigentlich wollte ich das hier nicht heineinschreiben, weil ich den Post so anonym wie möglich halten wollte, aber da dieser Aspekt so wichtig zu sein scheint, muss ich es wohl erwähnen.
Meiner Meinung nach hat die Schwester absolut kein Recht irgendjemandem seinen Wohlstand übel zu nehmen! Das fände ich unglaublich dreist! Es ist eigentlich egal, ob die Brüder vom Vater erbten oder in der Lotterie gewonnen haben. Es ist ihr Vermögen und daran gibt es nichts zu rütteln. Man sollte auch den Willen des Vaters respektieren und sich nicht einfach darüber hinwegsetzen. Wenn er in seinem Testament vermerkt hat, wie der Grundbesitz aufgeteilt werden soll, dann wollte er es so und das haben alle zu akzeptieren! Nur weil es für eine Person nicht so gut ausgefallen ist sind noch lange nicht die anderen zum Ausgleich verpflichtet!
Ich würde übrigens meiner Schwester auch keine Immobilie vermieten welche sie sich nicht leisten kann! Das geht einfach nicht. Ich hatte ja bereits zum menschlichen Aspekt geschrieben, dass die Brüder die Schwester auch damit schützen, ihr nicht das Haus zu vermieten. Oder wollen die Brüder absichtlich dafür sorgen, dass ihre Schwester in Geldnot gerät? Bei den Einkommensverhältnissen können Sie ja sonst gleich den Schuldenberater bestellen.
Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass man sich in einer Familie gegenseitig hilft und wenn meine Schwester ungerecht behandelt worden wäre, dann würde ich sie auf alle Fälle dort einziehen lassen, aber zu einer Miete, die sie sich auch leisten kann. Selbstverständlich würde ich meine Schwester nicht in Geldnot geraten lassen. Ich würde selbst auch nicht diejenige sein wollen, die bevorzugt wurde und das auch noch gut findet bzw. nicht versucht, es auszugleichen. Das hätte für mich überhaupt nichts mit Verpflichtung zu tun, wie du schreibst, sondern würde einfach meinem moralischen Empfinden widersprechen.
Bin ich jetzt naiv, oder warum scheint das Geld euch allen so viel wichtiger zu sein?
Die vermeintliche Benachteiligung der Schwester wurde nicht von den beiden Brüdern veranlasst, sondern von den Eltern. Wenn jeder der beiden Brüder ein Grundstück geerbt hat und die Schwester dafür eine Wohnung und Geld kann der Unterschied ja nicht so groß sein, dass die Brüder sich nun gegenüber der Schwester schuldig fühlen sollen.
Der Schwager ist selbständig und verdient nicht viel und das auch nur unregelmässig. Außerdem läuft das Geschäft nicht gut. Als Erzieherin im Kindergarten hat die Schwester ebenso kein sehr hohes Einkommen. Wenn beide zusammen 2.200 Euro brutto verdienen, gehen davon noch die Abgaben ab. Ich verstehe allerdings nicht, wie man bei dem Einkommen von einem hohen Lebensstandart sprechen kann, den sie nach Meinung der Brüder in Zukunft führen möchte.
Das Nettoeinkommen der beiden reicht auf keinen Fall aus, um eine Miete von 1.800 Euro zu bezahlen. Zumal die beiden ein Kind haben und alle drei zusammen schließlich auch was zu essen haben wollen. Hinzu kommen die Kosten wie Wassergeld, Strom, Telefon, Müllabfuhr, sonstige Haushaltskosten wie Waschpulver, Reinigungsmittel, persönliche Dinge wie Cremes, Bademittel, Shampoo usw., Kleidung für drei Personen. Je nach Alter des Sohnes werden gewisse Geldausgaben für Schulbücher oder andere Dinge anfallen.
Die Schwester muss eine echte Lebenskünstlerin sein, wenn sie das alles von dem gemeinsamen Einkommen bezahlen will. Die Befürchtungen der beiden Brüder bestehen zu Recht. Sie wollen von den veranschlagten Mieteinnahmen den Hausbau bezahlen. Bei Mindereinnahmen müssten sie aus eigener Tasche jeden Monat zuzahlen. Das können und wollen sie nicht, da sie auf das Geld angewiesen sind.
Sie wollen der Schwester das Haus nicht vermieten, weil sehen, dass sie es nicht bezahlen kann. Weil sie rechnen können, sind sie der Meinung, dass sich die Schwester Mietvorteile erschleichen will als Ausgleich für die unfaire Erbschaft, wie die Schwester das sieht. Ein Familienstreit wäre nicht von der Hand zu weisen. Sie haben mit der Schwester keinen guten Kontakt. Dieser würde sich noch verschlimmern, wenn sie mit Familie einziehen würde und dann aufgrund Geldmangels die Miete nicht zahlen könnte.
Auf der anderen Seite könnte sie die geerbte Wohnung verkaufen und den Erlös als Zuzahlung zur Miete für das Haus der Brüder verwenden. Aber das wird sie nicht wollen und die Brüder auch nicht. Außerdem würde das Geld nur für eine gewisse Zeit reichen. Es bleibt dabei, die Schwester kann nicht zahlen und die Brüder wollen sie nicht einziehen lassen. Zum Streit wird es so oder so kommen.
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