Verschiedene Kulturen und Zivilisationen
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Die großen Kulturen der Vergangenheit haben uns auch heute noch vieles zu vermitteln. Selbst die Kulturen, die wir vermeintlich bis ins kleinste Detail kennen, geben immer wieder neue Rätsel auf: ein Geheimgang in den berühmten Pyramiden, ein legendärer Königspalast auf dem Meeresgrund und Inschriften auf Bronzetafeln, mit denen es vielleicht gelingt, eine untergegangene Sprache zu verstehen. Wir besitzen schon heute viel Material, das uns lebhafte Eindrücke vom Leben der Menschen damals vermittelt: die Leiden der Schüler, fürchterliche Schlachten, Verkehrschaos in den Großstädten...usw. Wie man sieht, waren die meisten unserer Probleme von heute schon in der Antike dieselben und der Unterschied zwischen uns und den Menschen damals gar nicht so groß. Aber - ohne Schrift wäre uns überhaupt nichts überliefert worden! Grund genug, sich hier diese großartige Erfindung genauer anzusehen, besonders die fantastische Hieroglyphen.
Die Sumerer
Die ersten großen Städte überhaupt haben die Sumerer im südlichen Teil Mesopotamiens gebaut. Das Zweistromland, wie die Griechen die fruchtbare Ebene zwischen Euphrat und Tigris nannten, is aus dem Schwemmland der beiden Flüsse enetstanden. Die Sumerer gründeten viele Stadtstaaten, die von Prieser-Fürsten verwaltet wurden. So ein Prieser-Fürst - zugleich Priester und weltlicher Herrscher - war der irdische Stellvertreter des Stadtgottes. Er war der eigentliche Herrscher. Jeder Stadtstaat hatte einen anderen Beschützer-Gott und die Bevölkerung musste ihm einen Teil der Ernte opfern. Diese Gaben waren für den Tempel. Er bildete den Mittelpunkt des städtischen und wirtschaftlichen Lebens. Der Tempelturm, die Zikkurat, überragte nicht nur die übrigen Gebäude, sondern konnte auch von der gesamten Umgebung gesehen werden. Um die Höhe der Ernte genau auflisten und den Anteil für ihren Gott berechnen und notieren zu können, entwickelten die Sumerer ein ganes Systen von Zeichen und erfangen schließlich die erste Schrift. Die ersten Schriftstücke sind Tontafeln mit BErechnungen von Kornmengen in dne Speichern der Tempel. Das sind die ältesten Schriftdokumente der Welt! Religion und Schrift der Sumerer haben dann die Akkadan teilweise übernommen und mit ihrer eigenen Sprache vermischt, als sie sich um 2500 vor Christus im Norden des Landes niederließen. Das friedliche Zusammenleben der beiden Völer hatte ein plötzliches Ende: Die Akkaden errangen die Vorherrschaft und gründeten ein mächtiges Reich, das ca. zwei Jahrhunderte Bestand hatte. Danach wurden die sumerischen Städte wieder selbststndig und erlebten unter der dritten Dynastie von Ur eine neue Blütezeit.
Der älteste Tempel, den die Sumerer errichtet haben, befindet sich in Eridu und war Enki, dem Gott des Süßwassers, geweiht. Für Eridu, das nahe am Meer lag, waren Süßwasser und Bewässerungskanäle lebensnotwendig. Im Tempel wurden Enki Fische geopfert, vorallem Karphen, die sehr begehrt waren. Man glaube, er möge sie besonders gern. Jede sumerische Stadt hatte ihren eigenen Gott. Die heilige Stadt Nippur, zu der kein Land gehörte, war Sitz von Enlil, dem Wettergott. Er war der wichtigste Gott überhaupt.
Mit der Erfindung der Schrift entstanden bei den Sumerern auch die ersten Schulen. Ein Aufsatz auf ein paar Tontafeln, die erst vor 50 Jahren geordnet und übersetzt werden konnten, informiert uns über das alltägliche Leben eines Schülers. Gerade aufgestanden, drängt er seine Mutter, ihm schnell Frühstück herzurichten. Er nimmt zwei Fladenbrote, läuft zur Schule und wird beim Zuspätkommen erwischt. Ängstlich und mit klopfendem Herzen macht er eine Verbeugung vor dem lehrer und wird gleich wegen einer ganzen Reihe von Verfehlungen mit dem Stock geschlagen: Er spricht ohne Erlaubnis, er steht, statt zu sitzen, er ist zu spät gekommen...usw. Eines ist sicher, die ersten Schüler hatten bestimmt kein leichtes Leben. Aber es gab zu dieser Zeit schon Spiele, da in den Königsgräbern von Ur ein Brettspiel gefunden worden ist, das unserem Backgammon ähnlich ist.
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Die Babylonier
Der Zusammenbruch des Reiches von Uhr um 2004 vor Christus bedeutete das Ende der sumerischen Kultur. Damals drangen in Mesopotamien westliche Semiten, der Nomadenstamm der Amoriter ein. Sie wurden sesshaft und gründeten eigene Dynastien in verschiedenen Städten, darunter auch Babylon. Gleichzeitig entstand im Norden ein weiterer semitischer Staat, das Reich der Assyrer. Nach relativ kurzer Zeit assyrischer Vorherrschaft folgte Hammurabi (1792 bis 1750 vor Christus) in der Amoriter-Dynastie von Babylon. Seine berühmte Gesetzessammlung ist uns fast vollständig überliefert, weil sie auf einer Steinstele, die heute im Louvre in Paris steht, erhalten geblieben ist. Mit seiner Gesetzgebung machte Hammurabi Babylon zur wichtigsten Stadt in Mesopotamien. Sie bleib es auch nach der Unterwerfung durch Kassn, Assyrer und Kaldäer. Die Kaldäer gründeten das Neubabylonische Reich, das den Höhepunkt seiner Macht und seines Glanzes unter Nebukadnezar II (605 bis 562 vor Christus) erreichte und sich erst dem Persischen Reich ergeben musste. Aus Babylon sind uns gerade aus dieser Zeit bedeutende Werke erhalten geblieben, darunter das wunderschöne Ischtartor und ein eindrucksvoller Palast, auf dessen Terrassen eventuell die berühmten "Hängenden Gärtern" angelegt waren. Im Zentrum der Stadt lag der geheiligte Tempelbezirk des babylonischen Gottes Marduk, die Zikkurat ("Turmbau zu Babel")-davon ist allerdings fast nichts erhalten.
Die Zikkurat war ein Tempel, der aus drei bis sieben Terrassenstufen in abnehmender Größe gebaut war, die über Rampen und Treppen verbunden waren. Die Terrassen waren aus getrockneten Lehmziegeln geschichtet und nur die Außenmauern waren aus gebrannten Ziegeln mit Mörtel gemauert. Der Brauch, solche Tempeltürme zu bauen, wurde von allen Völkern beibehalten, die sich im Herrschaftsgebiet Mesopotamiens nach den Sumerern abwechselten.
Berühmt waren die astronomischen Kenntnisse der Babylonier, die Voraussagen machten und bereits in der Lage waren, den Kalender anzugleichen. Mit der Entwicklung der Astronomie war die Astrologie eng verbunden. Sie hatte das Ziel, Horoskope zu erstellen: Unsere Sternzeichen sind in Babylon erfunden worden.
Der Codex von Hammurabi ist auf eine schwarze Basaltsäule gemeißelt, die 2,25 Meter hoch ist. Über den 49 Textspalten befindet sich die Darstellung eines Gesprächs zwischen Hummurabi und Schamasch, dem Gott der Gerechtigkeit, der auf seinem Thron sitzt. Der Codex umfasst 282 Gesetze.
Die Hängenden Gärten von Babylon zählen zu Sieben Weltwundern. Die Legende schreibt sie zwar Semiramis zu, aber in Wirklichkeit waren sie wohl das Werk Nebukadnezars. Er ließ sie für seine Frau, die Meder-Prinzessin Amiti, bauen, um sie an die Berge und Wälder ihrer Heimat zu erinnern. Die Gärten erstreckten sich im Königspalast über mehrere Terrassen hinweg.
Beim wichtigen Neujahrsfest führte die Prozession mitten durch das Ischtartor. Nur die ältesten Teile vom Tor sind erhalten: Reliefs von Stieren und Drachen aus einfachen Ziegelsteinen. Man kann die originalgetreue Rekonstruktion as glasierten Ziegeln im Pergamon-Museum in Berlin bewundern: Stiere, Drachen und Löwen heben sich in hellen Farben vor einem leuchtend blauen Hintergrund ab, der aus Lapslazuli-Pulver hergestellt wurde.
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Die Phönizier
Die Griechen haben den Einwohnern von Kanaan, den Kanaanitern, den Namen Phönizier (die Purpurfarbenen) gegeben, weil sie berühmt für die Herstellung von purpurnen Stoffen waren. Purpur ist das rot-violette Sekret der Purpurschnecke. Je nachdem, wieviel Sekret man verwendet und wie lange man einen Stoff in der Sonne trocknet, erhält man eine Farbe zwischen hellrosa und rot-violett. Im Laufe der Zeit drängten die Philister, Aramäer und Israliten die Kanaaniter immer weiter nach Wesen, sodass sie schließlich, weil sie ja von irgendetwas leben mussten, zu Händlern und Seefahrern wurden. In den libanesischen Wäldern wuchs zum Glück viel Zedernholz, das für den Schiffsbau wie geschaffen ist. Die phönizischen Seefahrer wurden immer geschickter und verkauften ihre Waren im gesamtem Mittelmeerraum. Allerdings waren sie ab auch an auch der Piraterie nicht abgeneigt. Ab dem zehnten Jahrhundert vor Christus gründeten sie dann sogar Kolonien auf Sizilien, Sardinien, in Spanien und Afrika (um 814 auch Karthago). Die Phönizier entwickelten eine einfache Silbenschrift, die nur Konsonanten berücksichtigt. Diese Schrift wurde zur Grundlage für jede spätere Buchstaben-Schrift.
Es gab zwei verschiedene Arten phönizischer Schiffe: Kriegsschiffe und Handelsschiffe. Ein Kriegsschiff hatte ein besonders stark gebogenes Heck und der Vorsteven am steilen Bug war geradezu ein Rammbock. Unter dem Rahsegel saß die Mannschaft, bestehend aus je einer Reihe von Ruderern und Soldaten auf jeder Schiffsseite. Ein Handelsschiff hatte zwei weit hochgezogene Enden und nur eine kleine Mannschaft, damit so viele Waren wie möglich geladen werden konnten.
In der Odyssee muss sogar der listige Odysseus gleich zweimal zu Ausreden greifen, wenn es um die phönizischen Piraten geht. Auch in der Lebensgeschichte des Eumaios, Odysseus' treuem Schweinehirten, werden sie erwähnt. Und der Geschichtsschreiber Herodot erzählt über phönizische Piraten, dass sie nicht einmal davor zurückschreckten, in Theben zwei Priesterinnen zu rauben.
Die Phönizier haben nie einheitliche Staaten gebildet. Ihre Stadtstaaten standen nur lose miteinander in Verbindung. Die Städte lagen an Küsten, auf gut zu verteidigenden Klippen und felsigem Gelände, das, je nach Wind und Jahreszeit, von zwei Seiten zugänglich war. Wenn es möglich war, besiedelten sie die Inseln vor den Küsten, die sie gut befestigen und leicht verteidigen konnten. Zu jeder Stadt gehörte ein begrenztes, aber blühendes Agrarland.
Männer trugen genau wie Frauen Schmuck, Amulette und Ohrringe, am liebsten in einem Ohr oder in der Nase einen Goldring und sogar schicke Tatoos. Männer trugen eine gerade geschnittene, weite Tunika, bodenlang, mit langen weiten Ärmeln. Frauen trugen ein langes Kleid mit kurzen Ärmeln und einem Gürtel unterhalb der Brust oder um die Taille, damit das Gewand in Falten lag.
Nur für ein punisches oder karthagisches, also phönizisches, Gericht ist uns das Rezept überliefert: das so genannte punische Puls (Käsepfannkuchen). Ein Maß Mehl (ungefähr 330Gramm) mit Wasser verrühren und in einem sauberen Bottich mit drei Maß frischem Käse, einem halben Maß Honig und einem Ei vermischen. Den Tag in einer Pfanne auf niedriger Flamme gut ausbraten.
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Die Ägypter
Der griechische Historiker Herodot nannte Ägypten ein Geschenk des Nils. Jedes Jahr in den Sommermonaten trat der Fluss über die Ufer, überschwemmte das Land und hinterließ eine schwarze Schlammschicht. Dieser Schlamm war reich an Mineralien und organischen Resten, ein optimaler natürlicher Dünger, der den Boden sehr fruchtbar machte. Wenn das Wasser zurückging, bleiben zunächst noch Wasserlachen stehen, die zusammen mit angelegten Deichen und Kanälen ein effektives Bewässerungssystem bildeten und reiche Ernten ermöglichten. Außerdem war der Nil der fischreich. Kein Wunder, dass man ihn sogar als Gott mit dem Namen Ha*pi, verehrte. Herodot unterstrich, dass niemand auf der Welt die Früchte der Erde mit so wenig Arbeit erntet wie die Ägypter. In Wirklichkeit aber trug außer der Nilschwemme und den günstigen klimatischen Bedingungen vorallem die harte Arbeit der Bauern zum Reichtum und zur Blüte des ägyptischen Reiches bei.
Auf dem Nil herrschte reger Schiffsverkehr: Von großen Schiffen aus libanesischem Holz bis zu Einsitzern aus Papyrus zum Sportfischen gab es dort alle Arn von Schiffen. Ziemlich häufig waren die eleganten herrschaftlichen Bote, mit schlankem Bug und Heck, einer kleinen Passagierkabine und zwei oder drei Paaren von Ruderern ausgestattet. Von den Booten sind kleine Holzmodelle erhalten geblieben. Während die Herren zum Vergnügen fischten oder eine Schiffstour machten, mussten die Bauern ihre Felder mit schweren Tonkrügen bewässern, die sie auf den Schultern trugen. Falls ihnen Zeit blieb, gingen sie fischen und zwar mit Netzen, allerdings nicht zum Vergnügen, sondern aus Notwendigkeit. Dieselben Netze benutzten sie, laut Herodot, nachts als einfache Moskitonetze.
Religion spielte eine wichtige Rolle im Leben aller Menschen, für den Pharao wie für die Bauern. Es gab zahlreiche Götter, ab wichtigsten war Horus, der Sonnengott. Die frühesten Götter wurden in Tiergestalt verehrt. Oft hatten sie auch teils Menschengestalt und teils Tiergestalt.
Das Wort Ägypten stammt von dem Namen der antiken Stadt Memphis, der im Babylonischen zu Hikupta wurde, im Griechischen zu Aigyptus und schließlich im Lateinischen zu Aegyptus.
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Die Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tod. Deshalb musste ein Grab, das ja das Haus des Toten war, mit allem, was man für ein gutes Leben braucht, ausgestattet sein. Für die Pharaonen sind enorme Grabkomplexe gebaut worden - schließlich garantierten sie als Inkarnation des Göttlichen Ordnung und Wohlstand. Die Pyramiden erlangten große Bedeutung, weil in ihnen die Mumie des Pharaos bestattet wurde. Die berühmten Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos befinden sich in der Ebene von Giseh im Tal der Könige, heute an der Peripherie Kairos gelegen. Am Ufer eines künstlich angelegten Kanals stand ein Tempel, in dem der Einbalsamierungsritus unter strengster Geheimhaltung abgehalten wurde. Von dort aus führte eine heilige Straße in den Totentempel, in dem dann die eigentliche Bestattungszeremonie stattfand. Sie sicherte dem Pharao das ewige Leben. Bevor die Mumie eingemauert wurde, führte ihr Weg durch die Große Halle, die mit Reliefs und Gemälden geschmückt war. Der gesamte Gräberkomplex war von einer Mauer umgeben, in deren Innern sich Mastabas, dei Gräber der adeligen Höflinge, befanden. Neben einer weiteren Mauer, die die Pyramide umgab, befanden sich kleine Pyramiden, die so genannten Pyramiden der Königinnen.
Wahrscheinlich ist der Plan der Cheopspyramide mehrmals geändert worden. Eine unterirdische Grabkammer blieb unvollendet und eine zweite, die so genannte Grabkammer der Königin, ist nur zur Hälfte fertig gestellt worden. Zur großen Königsgrabkammer gelangt man über einen ansteigenden Korridor, der Große Halle genannt wird. Über der Grabkammer, die 10 Meter mal 5 Meter groß ist, sind mehrere Steindecken so eingezogen worden, dass zwischen ihnen Hohlräume für Entlastung entstanden, damit die Grabkammer nicht durch das extreme Gewicht der Pyramide zusammengedrückt wird. Erst vor einiger Zeit ist ein weiterer Zugang zur Grabkammer der Königin ist entdeckt worden. Ursprünglich diente die einfache Mastaba mit rechteckigem Grundgriss als Königsgrab, später wurden darin Adelige und hohe Beamte bestattet. Die erste Stufenpyramide wurde von dem Architekten Imhotep für den Pharo Djoser gebaut. Die Weiterentwicklung der Stufenbauweise führte zu teilwese eigenartigen Ergebnissen, wie zum Beispiel der rhombenförmigen Pyramide von König Snofru. Am Ende der Entwicklung steht die klassische Cheopspyramide.
Als riesiger Steinblock ragt die Sphinx neben der Pyramide des Chephren im Tal der Könige bei Giseh auf. Ihr Gesicht hat Ähnlichkeit mit dem Pharao, der Körper mit einem Löwen, der für den Sonnengott Atum steht und über das Tal wacht. Wahrscheinlich soll dieses riesengroße Monument, 57 Meter lang und 20 Meter hoch, veranschaulichen, dass der Pharao als Sonnengott weiterlebt und noch immer über seine zweite Wohnstätte und seine Untertanen wacht.
Um die großen Bauwerke zu errichten, die uns noch heute in Erstaunen versetzen, hatten die Ägypter nur einfache Werkzeuge: Meißel, Fäustel, Taue und Schlitten und nur wenige technische Hilfsmittel, wie Flaschenzug, Hebel und Rampen. Wissenschaftler haben die verschiedensten Hypothesen über diese Rampen entwickelt, die beim Bau der ägyptischen Pyramiden benutzt wird. Eines ist sicher: Die Arbeiten waren sehr hart und wurden von ganzen Arbeiterheeren nach einem genauen Plan in perfektem Zusammenspiel ausgeführt.
230 Meter ist jede Seite der Cheopspyramide an der Basis breit, 146 Meter hoch und aus 2.300.000 (Millionen) Steinblöcken zusammengesetzt, die weils zwischen 2 und 15 Tonnen wiegen. Laut Herodot, der alles sammelte und aufschrieb, war Cheops der niederträchtigste Mensch. Er stürzte seine Untertanen ins tiefste Elend.
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Da die Ägypter an ein Leben nach dem Tod glaubten, mussten sie natürlich das Grab des Toten ausführlichst vorbereiten und ausstatten. Die Ausstattung war ziemlich orientalisch angehaucht, viele südländische Objektive, der bunde Farben, schöne und prächtige Muster. Der Platz für die Besuche und Opfergaben wurde reichlichst dekoriert und sie versuchten, soviel dem Toten ins andere Leben soviel wie möglich mitzugeben. Allerdings lag die "Leiche" nicht einem öffentlichen Raum, sondern in einem versteckten und geheimen Bereich. Im gesellschaftlichen Raum, auch Repräsentationssaal genannt, wurde der Tote durch eine Statue ersetzt. Die Wände waren alle wunderschön bemalt und verziert, auch wurden auf den Wänden Inschriften niedergeschrieben und verankert, darin Namen und Titel zu erkennen sind und womöglich auch etliche Geschichten vom Leben beinhaltet. Damit der Tote weiterleben konnte, musste natürlich der Körper dessen nicht verfaulen und "verrotten". Aus diesem Grund griff man zur Mumifizierung. Nachdem die Eingeweide der Leiche entnommen wurden, wurde sie in meterlange Leinenbinden gewickelt, die zuvor in Harz getränkt worden sind. Nachdem der Körper eingebunden war, wurde sie in den Sarkophag platziert. Da sie glaubten, dass der Tote nach dem Tod weiterlebt, mussten natürlich Nahrungsmittel, davon meistens ein großer Vorrat, in regelmäßigen Abständen von den Nachkommen hinterlegt werden.
Mumien konnten auf verschiedene Weise präpariert werden: mit mehr oder weniger teuren Verfahren. Auch die Preise der Sarkophage richteten sich nach dem verwendeten Materialien, der Formgebung und der Dekoration. Es hat eine regelrechte Begräbnis-Industrie gegeben, in der ein harter Konkurrenzkampf herrschte - kein Wunder, es gab schließlich viel zu verdienen.
Anubis, der Gott der Einbalsamierung mit dem Schakalkopf, bereitete einen Körper zur Bestattung vor. Man glaubte, dass er den Verstorbenen zum göttlichen Gericht unter Vorsitz des Osiris begleite, bei dem die Seele auf der Wagge der Gerechtigkeit gewogen würde und entweder ewiges Glück oder fürchterliche Strafen erhielten. Die EInbalsamierung dauerte etwa 70 Tage und erst danach fand die eigentliche Bestattung statt. Zuletzt erfolgte die Mundöffnung: Man hob den Sarkophagdeckel an, indem man einen Steinsplitter dazwischen legte. Dadurch entstand eine Öffnung, durch die der Bestattete essen und sprechen konnte. Durch diesen Ritus sicherte man dem Verstorbenen das ewige Leben. Die Kanopen (vier besondere Gefäße) waren dazu betimmt, die Eingeweide des Leichnams aufzunehmen, die während der Einbalsamierung entnommen wurden. Die Kanopen standen dann im Grab neben dem Sarkophag. Zuerst hatten die Deckel die Form menschlicher Köpfe und stellten den Verstorbenen dar. Später stellten sie die vier Söhne von Osiris, Mensch, Pavian, Schakal und Falke dar, denn ihnen oblag nun der Schutz der Eingeweide.
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Die Ernährung der Ägypter war ziemlich prunkvoll. Soviel zu essen, bis man satt und zufrieden ist, hielten die antiken Ägypter für gesund und einem langen Leben förderlich. Appetitmangel dagegen war ein Zeichen für Krankheit, die schlimmer werden und vielleicht sogar tödlich enden konnte. Wie man auf einem Papyrus lesen kann, erreichte der Zauberer Gedi das legendäre Alter von 110 Jahren, indem er täglich 500 Brote und einen halben Ochsen aß, dazu 100 Krüge Bier trank. Deshalb war er kerngesund, litt nicht an Schlaflosigkeit und musste niemals husten. Hauptnahrungsmittel war Getreide: Gerste und Weizen, Dinkel wurde von den unteren Schichten gegessen. Man stellte aus Mehl, Wasser und etwas Salz einen Teig her, den man mit der Hand oder bei großen Mengen mit den Füßen in Bottichen knetete. Der Brotteig wurde zu verschiedenen Formen verarbeitet, zu runden, dreieckigen, knoischen (die mit Kümmel bestreut wurden) und manchmal auch zu Fladen in Menschenform oder Tierform. Über die Ernährung ist uns vieles durch Grabbeigaben bekannt, wie sie zum Beispiel im Grab des Architekten Kha und seiner Frau Merit zu finden sind, das in der Nekropole von Deir el Medine in Theben gefunden wurde. Sie stellen heute einen der größten Schätze im ägyptischen Museum von Turin dar.
In dem Grab sind Brote, Mehl, Wein, Fett, Milchprodukte, getrockneter Fisch, eingesalzenes Fleisch und Geflügel, Salz, Zwiebel und Knoblauch, Datteln, Weintrauben, Walchonderbeeren und Kümmen gefunden worden - eine Auswahlv on Lebensmitteln, die wohl auch die anspruchsvollste Mumie zufrieden gestellt haben dürfte. Eines der wenigen Rezepte, die uns erhalten geblieben sind, ist ungefähr 3500 Jahre alt. Es ist ein süßes Gebäck aus dem Mehl von Zypern grasknollen. Die Kekse sind so groß wie Haselnüsse, schmecken nach Kokos und wurden in der tempeleigenen Konditorei hergestellt: Die Knollen im Mörser zerstoßen und das Mehl anschließend durch ein Sieb passieren. Eine Tasse Honig zufügen und gut mischen. Den Teig in einen Tiegel füllen und mit etwas Fett auf niedriger Flamme köcheln, bis er fest wird. Abkühlen lassen und zu kleinen Kegeln formen.
Geflügel, wildes oder gezüchtetes, machte den Großteil der Nahrung aus. Fisch aß man frisch oder hat ihn eingesalzen und getrocknet, natürlich nachdem er ausgenommen und gewaschen war. Besonders wichtig war die Verarbeitung von Mehl für die Herstellung von Brot oder Bier. Gegessen wurde ohne Besteck, mit den Händen. Ursprünglich hockte man auf Matten oder Kissen vor einem niedrigen Tisch, später saß man auf Stühlen an hohen Tischen. Neben Zwiebeln, Porree und Knoblauch, die in keinem Gemüsegarten fehlen durften, Wacholder, Anis, Koriander, Kümmel, Fenchelsamen und Mohn. Pfeffer wurde erst später aus Indien importiert. Am meisten verbreitet war Bier. Nach ägyptischen Texten waren einige Biersorten bekannt, angefangen bei farblichen Unterscheidungen, rotes Bier, schwarzes Bier und auch süßes Bier, wobei das schwarze einen höheren Alkoholgehalt hatte. Das Brot war wahrscheinlich ziemlich lecker, allerdings enthiel es Steinstaub, weil es mit Mühlsteinen gemahlen wurde. Aus diesem Grund sind die Zähne der ägyptischen Mumien übel abgenutzt.
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Die Ägypter achteten sehr auf Hygiene und das eigene Aussehen. Sie haben sich oft gewaschen, besonders wichtig waren Gesicht und Mund. Morgens putzten sie sich die Zähle, die Hände haben sie sich vor und nach dem Essen gewaschen und sie benutzten parfümierte Salben. Im Allgemeinen hatten Männer und Frauen (die allerdings nicht so oft) kahl rasierte Köpfe und trugen bei Festen und im Alltag Perücken. Üblich war es auch für Männer und Frauen, sich die Augen mit mehr oder weniger aufwändigen Ornamenten zu schminken. Die Kleidung war grundsätzlich aus Leinen, meistens weiß, also für das Klima bestens geeignet, weil sie einfach und vorallem leicht zu waschen war. Im Neuen Reich (1567 - 1075 vor Christus) wurde es Mode, die Perücken mit einem gesalbten Spitzkegel zu schmücken. Mit der Körperwärme löste sich die parfümierte Salbe und verströmte ihren Duft über Haare und Kleidung.
In früher Zeit war ein Pharao nur mit einem kurzen Leinenschurz bekleidet. Statt einer Krone trug er als Kopfbedeckung oft ein gestreiftes quadratisches Tuch, dessen Enden über die Schulter fielen und das mit einem Band um die Stirn befestigt wurde. Ein langer kultischer Bart wurde am Kinn mit einem Band befestigt, das um den Kopf gebundne wurde. Später war es Mode, auch den Oberkörper zu bedecken. Die Kleidungen für Männer und Frauen werden immer länger und weiter. Männer trugen genauso wie Frauen Kette, Armbänder, Ohrringe und Ringe.
Bis zum Alter von vier Jahren bleiben Kinder bei ihren Müttern, dann wurden sie ihren Vätern anvertraut, wenn diese Handwerker und bauern waren - wie die große Mehrheit der Bevölkerung, denn fast immer sollten sie den Beruf ihres Vaters erlernen. Richtigen Unterricht erhielten nur Kinder aus höheren Schichten. Die Schulen waren in Tempeln oder Regierungsbüros untergebracht. Mühsame Übungen waren nötig, um die komplizierte Hieroglyphenschrift zu erlernen. Kein Wunder, dass die Schüler den endlosen Unterricht verfluchten. Die Unterrichtsmethoden waren ziemlich streng, jedenfalls den Sprüchen nach zu urteilen. Hierogylphen lesen und schreiben war auch für die antiken Ägypter alles andere als einfach. Man schrieb auf Papyrus mit einem Stift aus einem etwa 20 cm langen, dünnen Binsengrasstängel, der an einem Ende zugespitzt und leicht ausgefranst wurde. Für Texte nahm man rote und schwarze Aquarellfarbe, für Miniaturen auch andere Farben. Die Farbklumpen wurden im Mörser zu einem feinen Pulver zerstoßen, das man mit Wasser anrühren konnte. Wasser stand in einem speziellen Becherchen bereit. Als Palette benutzte man anfangs eine rechteckige Holztafel mit zwei Farbgefäßen. Später hatte man eine längere Holztafel mit einer Vertiefung für die Stifte. Zum Schreiben wurden sie in Tintenfässer eingetaucht. Man saß im Schneidersitz auf dem Boden und spannte mit den Knien den Leinenschurz zu einer festen Schreibunterlage. Die Schule fing morgens sehr früh an. Der Schüler brachte sich ein Mittagessen (normalerweise drei Brötchen und zwei Becher Gerstenwein) und die Schreibutensilien von zu Hause mit.
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Die Hieroglyphen
Die altägyptische Schrift wird Hieroglyphenschrift genannt, kommt vom Griechischen hieros, bedeutet heilig, und glyphe, das wiederum Schnitzerei heißt, weil sie einem Gott Thot zugeschrieben wurden und vorallem, weil sie in die Steinwände der Tempel eingeschlagen wurde. Sie bestand zunächst nur aus Bildzeichen, die dann zu Wortzeichen erweitert wurden: Das Zeichen Sonne bedeutete einmal, was es darstellte, also Sonne, aber je nachdem, wie es im Satz gebraucht wurde, konnte es auch Tag oder Wetter bedeuten. Später dann standen einige Zeichen für Laute der ägyptischen Sprache und bildeten ein Alphabet von 24 Buchstaben. Wenn Hieroglyphen für Inschriften auf den großen Monumenten in Stein geschlagen wurden, führte man sie besonders akkurat aus. Schrieb man dagegen auf Papyri, verwendete man eine vereinfachte Form, die hieratische Schrift, die schneller und leichter zu schreiben war. Eine noch flüssigere Schrift, die demotische Schrift, demos bedeutet Volk, wurde ab dem achten Jahrhundert vor Christus eingeführt. Den Ägyptern war die Schönheit der Schrift sehr wichtig, so sehr, dass sie künstlerisch frei über die Zeichen verfügten und teilweise von der normalen Reihenfolge abwichen oder die Zeichen sogar miteinander verschmelzen ließen.
Mit Kartuschen, ovalen Umrandungen, werden in Hieroglyphen-Texten die Namen der Pharaonen hervorgehoben. Gelingt es, die Hieroglyphen in der Kartusche zu entziffern, hat man den Namen des Pharaos und den Schlüssel zum gesamten Text.
Der Papyrus war an den Nilufern weit verbreitet. Die Stängel werden sehr hoch und bis zu drei cm dick. Nach der Ermte wurde ein Stängel geschält, solange er noch frisch war, dann in Streifen geschnitten, die so aneinander gelegt wurden, dass sie eine einheitliche Schicht bildeten. Darüber legte man eine zweite Schicht Streifen quer zur unteren Schicht, wenn beide Schichten aufeinander kleben, ließ man sie trocknen, glättete sie mit Bimsstein und schnitt sie schließlich zu einem rechteckigen Blatt. Etwa zwanzig dieser Blätter hat man dann aneinander gelegt, verklebt und so aufgerollt, dass die Fasern auf der Innenseite, die beschrieben werden sollten, in horizontaler Richtung verliefen und außen in vertikaler. Die Produktion von Papyrusrollen war ein wichtiges und einträgliches Geschäft. Die Nachfrage war groß, sowohl im Inland (die großen "Büros" verbrauchten mehr als 400 Rollen im Monat), als auch im Ausland. Im fünften Jahrhundert vor Christus kostete in Athen eine Papyrus eine Drachme - das ist ungefähr soviel wie ein Angestellter heute pro Tag verdient.
1799 fanden französische Soldaten zwischen den Steinen einer Befestigungsanlage bei Rosette eine schwarze Basaltstele von 196 vor Christus mit der Inschrift eines priesterlichen Dekrets zu Ehren von Ptolemäus V. Derselbe Text ist auf diesem Steam, der sich heute im Britischen Museum in London befindet, einmal in Hieroglyphen, dann in demotischer Schrift und in Altgriechisch geschrieben. Natürlich war damals die Altgriechische Schrift bestens bekannt. Man konnte den griechischen Text also leicht übersetzen. Die Eigennamen Ptolemäus und Kleopatra ließen sich im Hieroglyphentext leicht entschlüsseln, da sie ja an den Kartuschen zu erkennen waren. Trotzdem haben die Wissenschaftlicher noch mehr als zwanzig Jahre gebraucht, um die Hieroglyphen zu entziffern. Jean-Francois Champollion, ein 31-jähriger Professor, hatte schließlich Erfolg: Er ist darauf gekommen, dass Hieroglyphen sowohl für einzelne Buchstaben, für Silben und für ganze Begriffe gebraucht werden können.
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Die Griechen
Die Wiege der griechischen Kultur war Kreta. Zu Beginn des zweiten Jahrtausends vor Christus entstanden auf der Insel nicht Dörfer, wie sonst überall, sondern städtische Siedlungen um einen Palast herum, in dessen Zentrum ein großer Innenhof lag. Kreta nimmt mit König Minos auch in der griechischen Mythologie breiten Raum ein. Er war ein Sohn von Zeus und ein fürchterlicher Herrscher. So verlangte er von Athene das Opfer, jedes Jahr mehrere Jungen dem Minotaurus zum Fraß vorzuwerfen. Dieses Monster, halb Stier, halb Mensch, wurde in dem Labyrinth eingeschlossen, das der geniale Daidalos gebaut hatte und der Athener Theseus konnte es schließlich töten. Es ist natürlich nahe liegend, diesen Mythos als Blüte der kretischen Kultur zu deuten. Der Untergang der minoischen Kultur, wie sie auch genannt wird, könnte aber durch den verheerenden Vulkanausbruch von Thera (heute Santorin) verursacht worden sein. Er löste eine Flutwelle aus, die so gigantisch war, dass sie für die Nordküste Kretas die Katastrophe bedeutete. Tatsache ist jedenfalls, dass wenig später, um 1450 vor Christus, die Achaier nach Kreta kamen. Sie haben die minoische Kultur übernommen und zur Mykenischen Kultur weiterentwickelt, benannt nach Mykene, der größten und reichsten Stadt. Im großen zentralen Innenhof des Palastes von Knossos, die Anlage war ein richtiges Labyrinth, vor der riesigen Steintreppe auf der Westseite befand sich wahrscheinlich das heilige Feuer. So wie jedes Haus eine Feuerstelle hatte, so gab es auch in jedem Stadtzentrum eine öffentliche Feuerstelle, die nicht verlöschen durfte. Dieses Feuer war nämlich heilig und wurde für rituelle Opferzeremonien gebraucht. Ein Tier wurde einem Gott geopfert. Wichtig war, dass es im Ganzen verbrannte.
In Knossos ist ein Gefäß für Trankopfer aus schwarzem Schlangen-Stein gefunden worden: ein Rhyton (Trinkhorn). Es hat die Form eines Stierkopfes. Beim Trankopfer lief die Flüssigkeit durch ein kleines Loch aus dem Maul. Der Mythos vom Minotaurus geht wahrscheinlich auf einen Stierkult zurück. In den Innenhöfen der Paläste veranstaltete man jedenfalls akrobatische Kampfspiele mit Stieren, die ganz sicher religiöse oder magische Bedeutung hatten.
Die berühmte Grabmaske wird Agamemnon zugeschrieben. Sie gehört zu den Schätzen von Mykene, die in den sogenannten Schachtgräbern gefunden wurden. Ihre reiche Ausstattung bezeugt die Achaier-Macht in Mykene, wie auch an anderen orten auf dem griechischen Festland. Im Zentrum stand ein Palast mit einem großen Saal, dem Megaron, in der Mitte. Hier lebe das Oberhaupt, der Wanax, wie ihn der vorherrschende kriegerische und landbesitzende Adel nannte. Das Volk war in Gemeinschaften (Damoi) gegliedert, die das Land bewirtschafteten, vorallem mit Olivenkulturen und Weinkulturen, verschiedene Handwerke ausübten, wie Metallverarbeitung und Waffenproduktion. Die Mykenische Kultur war im östlichen Mittelmeerraum besonders einflussreich, im Westen etwas weniger.
Viele meinen, die Kreter müssten besonders friedliche Menschen gewesen sein, denn ihre wichtigen Städte lagen zur Verteidigung überhaupt nicht günstig und waren nicht einmal befestigt, mit Ausnahme von Mala. Mit Sicherheit aber haben selbst sie Gewalt anwenden müssen, als sie sich nämlich ihre Vormachtstellung in der Ägäis eroberten. Dagegen waren die Mykener oder Achaier ausgeprochen kriegerisch. Ihre Städte und Paläste waren perfekte Befestigungsanlagen, geschützt von starken Mauern und mit vielen Geheimgängen und Foltergängen versehen, um Angreifern von allen Seiten begegnen zu können. Sie müssen hauptsächlich mit der Kriegsführung beschäftigt gewesen sein, zumindest lässt das die Allgegenwart von Waffen vermuten. Waffen hat man als Grabbeigabe und zur Dekoration auf Fresken, auf sämtlichem Hausrat und auf Siegeln gefunden.
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