Facebook für Porsche Mitarbeiter verboten
Was sich so dramatisch anhört ist keine Einschränkung der Privatsphäre sondern logische Konsequenz auf Grund der neuen Medienwelt. Aus Angst vor Wirtschaftsspionage hat Porsche seinen Mitarbeitern verboten während der Arbeitszeit die sozialen Netzwerke wie Facebook, Xing und Ebay zu benutzen, auch Webdienste und die privaten Mailprogramme sind tabu. Dieser Schritt wurde damit begründet dass man Angst vor massiver Wirtschaftsspionage hat und dass geheime Interna nach draußen gelangen können.
Laut Bericht der Wirtschaftswoche kundschaften ausländische Geheimdienste Facebook regelmäßig aus um Kontakt zu gut informierten Mitarbeitern zu bekommen und sich in ihr Vertrauen zu schleichen. Ungefähr 25 % der weltweit tätigen 13 000 Mitarbeiter von Porsche pflegen Freundschaften und Kontakte über diese sozialen Netzwerke.
Ich vermute einmal dass diese Begründung nur einen Teil der Wahrheit ausmacht. Die Pflege dieser sozialen Netzwerke wird auf Grund der Mobilität mit Sicherheit auch während der Arbeitszeit erfolgen und durch diese Beschäftigung wird in der Summe eine große Anzahl von Stunden damit verbracht seine privaten Mails zu checken oder auch kurze Nachrichten zu twittern. Bei uns sind solche private Tätigkeiten auf jeden Fall schon lange untersagt.
Ich kann diese Regelung auch sehr gut nachvollziehen wobei ich auch vermute, dass sie einfach den generellen Gebrauch des Internets eindämmen wollen. Es ist ja offensichtlich, dass den Firmen jährlich ein enormer Verlust entsteht, wenn Mitarbeiter einen Großteil ihrer Arbeitszeit mit privatem surfen im Internet verbringen. Wahrscheinlich spielen einfach beide Kriterien bei der Entscheidung eine Rolle und es wurde nur das eine öffentlich gemacht.
Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass Industriespionage durch die Verwendung des Internets weiter verbreitet ist als früher. Im Internet gibt es sehr viele schwarze Schafe, welche sich das Vertrauen von anderen Menschen ergaunern und dieses missbrauchen. Ich finde es richtig und gut, dass die Firmen dort nun einen Riegel vorschieben wollen.
hooker hat geschrieben:Was sich so dramatisch anhört ist keine Einschränkung der Privatsphäre
Doch, wenn man es so nimmt, wie die Überschrift es einem suggeriert, dann ist es schon eine dramatische Einschränkung im Bereich der Privatsphäre und käme einem Verbot für Karnevalsvereine für alle Mitarbeiter der Ford-Werke gleich. Hier aber geht es ja lediglich darum, dass die Mitarbeiter mit einem Internetanschluss nicht während der Arbeitszeit in sog. Sozialen Netzwerken ihr Unwesen treiben.
Das die Begründung etwas weit hergeholt ist, würde ich hier aber schon auch sehen wollen. Denn Geheimnisse müssen nicht unbedingt während der Arbeitszeit verraten werden (gewollt oder ungewollt). Das kann man auch am Rechner zu Hause. Und hier wird kaum ein leitender Personalchef bei den Mitarbeitern entsprechend Eingreifen können und Regeln erlassen. Jedenfalls was die Mitgliedschaft bei Facebook oder Xing angeht!
Und das die anderen Dienste (Ebay, Freemailer usw.) gesperrt werden, ist eigentlich nur deshalb erwähnenswert (wenigstens für die Porsche Belegschaft), weil es scheinbar vorher nicht verboten war. Ich denke, die IT Abteilung wird recht bald den Zugang zu den Seiten schlicht sperren, so dass das Problem in erster Instanz gelöst werden konnte. Ähnliches trifft ja sicher auch auf Seiten zu, die nicht jugendfreie Inhalte beinhalten.
hooker hat geschrieben:Bei uns sind solche private Tätigkeiten auf jeden Fall schon lange untersagt.
Hier bin ich nicht mal sicher, ob so eine Maßnahme wirklich zielführend ist. Richtig ist, dass man bestimmte Inhalte schlicht herausfiltert. Keinem ist geholfen, wenn Angestellte bestimmte Filmchen schauen oder aber bei Online-Games Zeit verlieren. Regelmäßig aber z.B. nach Mails schauen oder sogar einen Einkauf bei Amazon in der Mittagspause zu verbieten, bringt dem Arbeitgeber keinen Zugewinn an Produktivität! Und eine Kostenfrage wg. des Netzwerk-Traffic dürfte es ja auch nicht sein.
Ist es denn generell den Mitarbeitern verboten, bei Facebook gewissen Aktivitäten nachzugehen? Ich kenne es aus meiner Heimatstadt nur so, das einige Firmen ihren Mitarbeitern die Aktivitäten in sozialen Netzwerken untersagen. Das ist für die betreffenden Firmen allerdings auch eine logische Tatsache, die beispielsweise mit ihren Tätigkeitsschwerpunkt verbunden ist.
Am Arbeitsplatz selbst versteht sich die Angelegenheit von alleine. Aber selbst wer soll dass immer und ständig kontrollieren, wenn man nun sehr viele Mitarbeiter hat. Solche Jobs haben ja auch in der Regel ein hohes Verantwortungspotenzial.
@karlchen66
Ein generelles Verbot (also was in der Freizeit gemacht werden darf und was nicht) kann ich mir in dem Fall schwerlich vorstellen. Zwar dürfen gewisse Tendenzbetriebe solche Bestimmungen erlassen (Kirchenangestellte die nicht aus der Kirche austreten sollen, Gewerkschaftsangestellte, die sich nicht für rechtsextreme Parteien engagieren dürfen). Ebenso kann man Beamten gewisse Dinge in der Freizeit untersagen. Aber den Angestellten in einem gewöhnlichen Unternehmen kann man nicht mit arbeitsrechtlichen Schritten drohen, wenn diese in ihrer Freizeit ihren Hobbys oder Interessen nachgehen.
Natürlich dürfen diese Angestellten dann nicht über Betriebsinterna sprechen. Aber Kontakte pflegen usw. ist weder im Strafrecht noch im Zivilrecht zu ahnden! Daher ist ein generelles Verbot mindestens wirkungslos wenn nicht sogar lächerlich.
@derpunkt
Welches Unternehmen will seine Mitarbeiter in der Freizeit kontrollieren? Das wird nicht klappen. Aber wenn man nun brisante Dinge oder sogar Fotos eines Mitarbeiters findet bei Facebook, werden die Chefs mit Sicherheit reagieren. Wenn man es bei einigen Unternehmen im Vorfeld verbietet, kann man bei Verstößen auch direkt handeln. Auch Unternehmen schauen oder lassen Facebook durchsuchen.
karlchen66 hat geschrieben:Wenn man es bei einigen Unternehmen im Vorfeld verbietet, kann man bei Verstößen auch direkt handeln.
Auch im Vorfeld kann ein Unternehmen den Angestellten nicht untersagen, bei diesen Sozialen Netzwerken aktiv zu sein. So wird es nie zu offenen arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen, wenn jemand ein Facebook Profil für sich anlegt und dort bekannt gibt, für welche Firma und in welcher Position man dort beschäftigt wird!
Jetzt zu verlangen, dass man es verbietet, Betriebsgeheimnisse auf solchen Plattformen zu verbreiten, ist praktisch nicht nötig. Das würde ja implizieren, dass man es Offline also darf und damit dem Nachbarn alle bekannten Geheimnisse erzählen kann. Was natürlich quatsch ist! Der Angestellte darf auch in seiner Freizeit nicht zum Nachteil des Unternehmens agieren (er darf aber bei der eigenen Konkurrenz einkaufen ) und diese z.B. verunglimpfen oder ähnliches. Und das ist dann noch nicht mal auf die Online Welt begrenzt!
Ich kenne es von der ECE schon lange so, dass gewisse Seiten einfach gesperrt sind, da man nur über bestimmte Wege ins Internet kommt, so lange man nicht gerade einen UMTS-Stick samt Hardware von daheim mitbringt, kann man eben in der Arbeitszeit nur sehr eingeschränkt das Web nutzen, was auch völlig in Ordnung ist. Bei dem einen Unternehmen ist es eben die Angst vor Schädlingen, bei dem anderen die Angst vor Spionage, so hat eben jedes Unternehmen seine eigenen Standards, was auch völlig in Ordnung ist.
derpunkt hat geschrieben:Das die Begründung etwas weit hergeholt ist, würde ich hier aber schon auch sehen wollen. Denn Geheimnisse müssen nicht unbedingt während der Arbeitszeit verraten werden (gewollt oder ungewollt). Das kann man auch am Rechner zu Hause. Und hier wird kaum ein leitender Personalchef bei den Mitarbeitern entsprechend Eingreifen können und Regeln erlassen. Jedenfalls was die Mitgliedschaft bei Facebook oder Xing angeht!
Ich denke nicht, dass die Begründung so weit hergeholt ist. Ich war selbst vor kurzem zu einer Weiterbildung außer Haus und da war es gar nicht so einfach, eine Verbindung nach Hause zu bekommen. Physisch Daten weg zu schaffen, war schon mal gar nicht so ohne weiteres möglich und per Mail etc. waren die Möglichkeiten auch auf die interne Kommunikation begrenzt. Sicher kann man solche Dinge immer umgehen. Aber wenn genug andere Freiheiten bestehen, dann gewinnt sicher die Trägheit Oberhand und man wird nur in bestimmten Situationen diese Trägheit überwinden. Aus diesem Grunde denke ich schon, dass das ein gewisser Schutz sein kann.
Ich kenne es nicht, dass solche privaten Dinge untersagt sind, zumindest bei den Führungskräften wird es als tragbar gesehen, dass diese auch mal private Mails oder auch mal das Kinoprogramm checken. Ich wurde sogar förmlich dazu ermuntert bestimmte Hardware mit in die Firma zu bringen und durfte sie dort ins Netz einbinden und auch fast unbegrenzt ins Internet gehen. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich so die (Infra-)Struktur noch schneller und besser kennen lerne und weil uns die Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Apple noch so manches Mal Kopfzerbrechen bereitet auch dafür ein Gefühl zu entwickeln.
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