Die bestbezahltesten Berufe der Welt
vom 11.10.2010, 11:44 Uhr
Selten so gelacht. Natürlich, wenn reich für dich bedeutet, dass man jedes Jahr Millionen verdient, dann magst du recht haben. Aber verglichen mit dem Durchschnittsarbeitnehmer, kann man durchaus davon sprechen, dass auch Ärzte als reich gelten. Allerdings erst ab einer gewissen Berufserfahrung. Einsteiger stehen da noch nicht so gut da, allerdings sind dafür die Gehaltszuwächse recht üppig und vergleichsweise schnell. Kannst ja einfach mal in die gängigen Tarifverträge gucken und schauen, was es da für die normale Arbeitszeit gibt. Bedenkt man die oft noch zusätzlich zu absolvierenden Dienste (inklusive auch zusätzlicher Vergütung), stehen Ärzte keineswegs schlecht da
Ein Bekannter hat mir vor Jahren mal eine Tarifvertrag gezeigt. Da ging es um die ersten Berufsjahre. Da war ein Anfangsgehalt von 1800 DM! angegeben. Ich bin nur einfache Fleischerei- Fachverkäuferin und habe im ersten Jahr nach meiner Ausbildung schon mehr verdient. Und ich habe damals nur knapp über dem Tariflohn verdient. Und er Tariflohn war zwischenzeitlich für Berufsanfänger auch wesentlich höher geworden. Und ich habe nur drei Jahre Ausbildung machen müssen, für die ich noch dazu keinen Cent investieren musste.
Wenn ich mir die Ärzte in der Klinik ansehe, in die ich öfters bin. Die fangen spätestens um 8 Uhr an zu arbeiten. Gehen sieht man sie meistens zwischen 18 und 20 Uhr. Mittagspausen haben sie kaum. Dazu kommen Bereitschaftsdienste, Wochenenddienste und so weiter. Also nichts mit einer 40 Stunden Woche. Lass die mal im besten Fall mit 4000, eventuell 5000 Euro Brutto! im Monat da raus gehen. Was ich persönlich für die Verantwortung die Ärzte tragen müssen, nicht wirklich viel finde. Ich habe es mal grob umgerechnet. Wenn man von einer 60 Stunden Woche ausgeht und 5000 Euro Brutto, sind das knappe 20 Euro Stundenlohn. Dafür muss man aber auch viel Verantwortung tragen und 60 Stunden die Woche sind wahrscheinlich noch zu wenige Stunden. Ich denke, dass die meisten Ärzte im Durchschnitt auf mehr Stunden kommen werden oder wesentlich weniger verdienen.
Welcher Beruf wirklich am besten bezahlt ist, hängt immer vom Einzelnen ab. Und wie viel man bereit ist dafür zu leisten. Nehmen wir mal jemand der studiert und nach dem Studium bis zu seinem Rentenalter im Durchschnitt vielleicht 3000 Euro verdient (am Anfang halt weniger und später mehr- der Durchschnitt aus den Arbeitsjahren). Wenn man dann jemand mit einem Hauptschulabschluss und einer einfacher Ausbildung nimmt, der bis zu seinem Rentenalter sagen wir 2500 Euro im Durchschnitt verdient. Wenn man das nun hoch rechnen würde, wird unterm Strich in etwa das selbe Einkommen übrig bleiben. Denn der Studierte hat weniger Arbeitsjahre, als ein Mensch der mit 14 Jahren die Schule verlässt. Außerdem kostet ein Studium mehr Geld, als eine einfache Ausbildung.
LittleSister hat geschrieben:Ein Bekannter hat mir vor Jahren mal eine Tarifvertrag gezeigt. Da ging es um die ersten Berufsjahre. Da war ein Anfangsgehalt von 1800 DM! angegeben.
Das muss dann wohl ein Tarifvertrag aus alten AIPler-Zeiten gewesen sein. Einen ganz aktuellen Tarifvertrag habe ich zwar gerade nicht zur Hand, aber einen von 2008. Da gab es als Einstiegsgehalt im Westen bei einer 42 Stunden-Woche (Regelarbeitszeit an Unikliniken, an kommunalen Häusern wird "offziziell bei etwas weniger Grundgehalt 40 Stunden gearbeitet) ein Bruttogehalt von 3705 Euro im ersten Jahr. Mit jedem Ausbildungsjahr steigert sich das dann auch noch bis hin zu 4635 Euro im fünften Ausbildungsjahr. Aktuell liegen die Sätze natürlich dank zäher Tarifverhandlungen etwas höher, im Osten um die 500 Euro weniger.
Und wie gesagt, das sind Grundgehälter für die offiziellen Arbeitszeiten von 40-42 Stunden pro Woche. Dienst werden extra bezahlt. Natürlich bei weitem nicht so gut, wie beim Schlüsseldienst, der von Samstag zu Sonntag Nacht kommt, aber es bleibt schon ein wenig hängen. Du kannst also schon davon ausgehen, dass nach ein paar Monaten Einarbeitungszeit ein Berufsanfänger schon mit 4.000-4.500 Euro (ja nach Dienstzahl) brutto nach Hause geht. Das finde ich persönlich jetzt nicht gerade wenig, auch wenn es sicher Berufe gibt, bei denen man mehr verdienen kann.
Und das ist ein Einstiegsgehalt wohl gemerkt. Gerade wenn man jetzt den Vergleich wie du es gemacht hast mit einem "einfachen" Arbeiter zieht, sehe ich da selten solche Gehaltsentwicklungen wie sie Ärzte mit zunehmender Berufserfahrung bekommen. Von Facharzt oder Oberarztstatus ganz zu schweigen.
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