Aus Aloe Arborescens Hautpflegemittel selber herstellen?

Ich habe mehrere Aloe Arborescens Pflanzen. Wie die Aloe Vera wird diese auch als Wundkaktus im Internet beschrieben. Da die Pflanzen sich bei mir rasant vermehren und ich innerhalb von 3 Monaten aus einer Pflanze 20 gemacht habe, weiß ich nicht mehr wohin mit diesen Pflanzen. Sie nehmen meine Fensterbänke ein und wachsen zusehenst. Und vermehren sich immer mehr.

Kann man aus diesen Pflanzen selber ein Hautpflegemittel herstellen? Wie macht man das? Da die Pflanze, laut Beschreibung auch beruhigend auf die Haut einwirkt, würde mich eine Gesichtsmaske interessieren oder eben auch eine Hautcreme.

Diamante, das ist ganz einfach. Schneide einfach mit einem sauberen und scharfen Messer eines der dicken und großen Blätter direkt am Pflanzenstamm ab. Vorsicht, die Blätter tropfen. Halte beim Transport also möglichst eine Untertasse oder ein Küchenpapier unter, damit Du nicht unterwegs den Teppich bekleckerst.

Das Blatt legst Du für etwa eine halbe Stunde auf einer abwischbaren Fläche ab, am Besten über der Küchenspüle. Dort tropft aus der Schnittfläche anfangs nämlich eine sehr gelbliche Flüssigkeit aus dem Blatt, die ungefähr so riecht wie der Schreckstoff, den Marienkäfer absondern. Das möchte man nicht auf der Haut haben. In der Zwischenzeit kannst Du deine Haut schon mal reinigen, zum Beispiel mit einem Peeling oder mit Reinigungsmilch. So gereinigt nimmt die Haut nämlich die Wirksubstanzen aus der Aloe besser auf.

Wenn das Blatt nicht mehr diese gelbe Flüssigkeit abgibt, wischt man die Schnittläche sauber. Du kannst sehen, dass innerhalb einer relativ festen grünen Rinde ein farbloses Gelkissen sitzt. In diesem Gel ist der eigentliche Wirkstoff enthalten. Danach schneidet man vorsichtig mit dem scharfen Messer ein Stück von dem Blatt ab. Dieses Stück wird dann längs durch das Gelkissen, quasi wie ein Brötchen aufgeschnitten. Wenn man auf die Schnittfläche fasst, fühlt man das glitschige aber wertvolle Aloe-Gel. Damit reibt man sich einfach die Haut dick ein und lässt das Gel trocknen. Das Gel verbraucht sich beim Einreiben, übrig bleibt nur die grüne, zähe Schale, mit der man nichts mehr anfangen kann.

Wenn man die Haut nur dünn einreibt, kann man danach die gewohnte Tagespflegecreme auftragen. Wenn man das Gel sehr dick aufträgt, kann man es wie eine Gesichtsmaske anwenden. Da das Gel die Haut beruhigt und bei trockener Haut mehr Feuchtigkeit einlagert, kann man es überall dort verwenden, wo man möchte. Sie Dir einfach mal die Palette an Medikamenten und Kosmetika im Handel an, die Aloe Vera enthalten. Das geht von Nasentropfen bis zu Zahnpasta hin zur Gesichtscreme und zu Haarkuren.

Manche Menschen Essen sogar Aloe Vera Gel und schwören auf die Heilwirkung und den Jungbrunneneffekt. Wenn Du eine deiner Jungpflanzen, die jede Aloe irgendwann austreibt in Komposterde anpflanzt und nur mit Dünger für Lebensmittelpflanzen düngst, dann sollte da eigentlich nichts dagegen sprechen. Informiere Dich aber bitte noch mal vor dem Verzehr eingehend darüber, ob die Unterart Aloe Arborescens prinzipiell zum Verzehr geeignet ist.

Das angeschnittene Blatt bilde an der Raumluft nach einer Weile eine Haut, die das Blatt vor weiterem Austrocknen schützt. Der Rest des Blattes hält sich bei Zimmertemperatur so 1 - 2 Tage frisch und kann Stück für Stück aufgebraucht werden.

Muss ich unbedingt einige wohl vergessene, wichtige Dinge anmerken:

• das Aloe Blatt nicht nach Regenwetter ernten, Wasser generell fernhalten
• das Blatt (als auch den zubereiteten Sirup) nicht im Sonnenlicht verwenden
• erst Blätter ab ca. 45cm Blattlänge verwenden