Wie Freund motivieren?

vom 05.10.2010, 23:26 Uhr

Ich habe einen netten Mann als E--mailfreundschaft. Ok wir kennen uns schon länger und stehen uns in manchen Dingen schon näher. Ab und bricht der Kontakt mal wieder ab. Aber seit längerem ist er wieder relativ stabil und an sich profitieren wir beiden von unseren persönlichen Erfahrungen. Jeder auf seine Art.

Wir haben auch die Basis einer Freundschaft, in der einer dem anderen auch mal was negatives sagen kann oder auch mal die ganzen Kontras zu einer Situation aufführen kann, ohne das der andere das einem Übel nimmt. Und es gibt halt Sachen, bei denen wir dem anderen einfach nicht lange was erklären müssen, weil wir uns halt schon länger kennen ( also auch schon ewig telefoniert und wir haben uns auch schon getroffen) und es Gebiete gibt, auf denen wir beide halt mehr Kenntnisse haben.

Momentan ist er ziemlich am Boden zerstört und ich würde ihn gerne aufmuntern oder auch motivieren. Nur fällt mir nicht wirklich was schlaues ein. Vielleicht habt ihr Ideen zur momentanen Situation.

Besagter Freund hat aus gesundheitlichen Gründen sein Studium vor Jahren schon abbrechen müssen und hat auch bisher noch nie auf Dauer einen Arbeitsplatz gehabt. Vor allem auch aus gesundheitlichen Gründen. Er lebt an sich seit Jahren von Sozialhilfe und nun halt Hartz 4. Chancen hatte er so gut wie keine. Sein Studium wieder aufnehmen, war nie drin gewesen. Also Langzeitarbeitsloser mit absolut keiner Perspektive und die meisten Jobs scheiden aus gesundheitlichen Gründen aus.

Vor Jahren, noch zu Sozialhilfezeiten, kam er auf die Idee doch wieder zu studieren. Das hätte er halt gesundheitlich irgendwie arrangieren können. Nur die Finanzierung war ein Thema für sich. Wie damals die Regelungen bei Sozialhilfe waren, weiß ich allerdings nicht. Unter Hartz 4 geht studieren und Gelder beziehen an sich ja nicht. Ach ja Bafög- berechtigt ist er auch nicht. Familie die das finanzieren könnte auch nicht. Auf alle Fälle hat er dann doch studieren dürfen. Allerdings halt nur mit dem regulären Hartz 4 Satz. Er hat ein Fernstudium gemacht und das auch selbst finanziert. Sprich Studiengebühren, die Fahrten zu den Prüfungen und so weiter. Das Studium hat er auch erfolgreich, inklusive Praktikum beendet.

Nun bewirbt er sich natürlich fleißig. Auch deutschlandweit. Generell ist er zu einem Umzug bereit, aber er bräuchte im Falle eines Umzugs quasi alles neu. Er hat keinerlei Möbel die er mitnehmen kann, noch irgendwelche finanziellen Rücklagen. Für das was er anstrebt zu arbeiten, ist er mit seiner Ausbildung und seinem Background durchaus geeignet, orientiert sich aber auch in anderen Richtungen. Sprich das was er studiert hat, ist recht vielseitig einsetzbar.

Mittlerweile ist die Jobsuche halt frustrierend und bisher gab er auch nicht auf. Er denkt aber auch darüber nach, sich selbstständig zu machen. Die Geschäftsidee ist nicht neu und er hat in dem Bereich auch schon erfolgreich gejobbt und auch sein Studium wäre dazu geeignet. Er hat die grobe Idee auch schon seiner Sachbearbeiterin vorgelegt. Die fand die Idee letzten Monat noch nicht mal schlecht und meinte er soll zu einem Existenzgründungsseminar gehen. Sie hat ihm auch eins angeboten. Das würde im November irgendwann laufen. Also eine dieser Arge Maßnahmen. Mein Freund hat sich aber trotzdem weiterhin beworben. Sprich er wollte alle Chancen nutzen.

Die Woche war er weiter weg zu einem Vorstellungsgespräch. Auf eigene Kosten wohl bemerkt. Die Firma meint er soll erst mal hospitieren. Was heißen würde, er könnte stundenweise dort arbeiten, aber unentgeltlich. Dann würde man ihn eventuell! stundenweise anstellen. Immerhin generell eine Perspektive. Nur von Hartz 4 kann er sich das nicht leisten. Er bräuchte am Arbeitsort ja auch eine Unterkunft. Da keine feste Zusage vorliegt und er ja erst mal unentgeltlich arbeiten soll, würde er halt seine Wohnung behalten und dort in einer Pension oder ähnlichem unter kommen. Zum Pendeln ist der Weg zu weit.

Heute hatte er einen Termin bei seiner Sachbearbeiterin. Er erzählte ihr natürlich von dem Vorstellungsgespräch. Dabei kam nun raus, dass die Arge ihm auf keinen Fall einen Umzug zahlen wird und auch eine Jobsuche deutschlandweit quasi nicht unterstützt. Von seiner selbstständigen Tätigkeit wollen die nun auch nichts mehr wissen. Es bestünde angeblich kein Bedarf für solche Tätigkeiten. Auch von dem angebotenen Existenzgründungsseminar hat man nun Abstand genommen. Sprich auch da soll er nicht mehr hingehen. Wie gesagt noch vor vier Wochen ist ihm das quasi aufgedrängt worden. Statt dem will man ihn nun in irgendeine Maßnahme stecken. Das war die letzten Jahre halt nie der Fall, man hatte ihn wortlos finanziert. Man hat ihm halt irgendwann, auf seinen Wunsch hin und nach einigem Kampf, das Studium bewilligt. Die Maßnahmen hätten absolut Null mit seinem Studium zu tun und würden wohl in irgendeinem Hilfsarbeiterjob auf Teilzeitbasis enden. Er hätte aber zur Zeit relativ realistische Chancen, mit ein wenig Unterstützung, komplett aus dem Hartz 4 Bezug raus zufallen. Und dafür hat er einiges an Eigeniniative gezeigt. Und es geht nicht um tausende von Euros die er nun als Startkapital braucht.

Er ist natürlich nun deprimiert, dass er so viel Zeit, Energie und Kraft in dem Kampf um seine Existenz gesteckt zu haben und nun doch in irgendeine, für ihn absolut sinnlose Maßnahme gesteckt zu werden. Was ich auch durchaus nachvollziehen kann. Ich habe zwar versucht ihm Mut zu machen und diese Maßnahme als Chance zu sehen, aber das scheint nicht zu helfen.

Er hat halt auch Angst, dass er nun was unterschreiben muss und am Ende schlechter da steht, als vor dem Studium. Auch das kann ich nachvollziehen.

Habt ihr eine Idee wie ich ihn aufbauen kann? Wie gesagt ich kenne ihn schon länger und möchte auch auf manche Details nicht näher eingehen. Ich bewundere ihn, wie er das alles durchgekämpft hat und mit welchem Optimismus er die letzten Monate mit der Situation umgegangen ist. Auf die üblichen Parolen, wie der lebt ja nun lange genug von unseren Steuergeldern, würde ich gerne verzichten. Er ist auch gesundheitlich nicht in der Lage alle Arten von Arbeit machen zu können. Momentan wird ihm von ärztlicher Seite eher vom Arbeiten abgeraten. Er würde aber gerne wieder Teil der Gesellschaft sein. Aber halt nicht um den Preis, den er momentan bezahlen müsste.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Dein Freund hat es wirklich nicht leicht, umso schwerer wird es werden ihn aufzubauen. Schön, dass Du es dennoch versuchen willst und Du ihn unterstützt. Wirklich helfen wirst Du ihm wohl nicht können weil Du ihm die Sorgen nicht abnehmen kannst, aber Du kannst dazu beitragen, dass er den Glauben an sich selbst nicht verliert und ihm ein paar Optionen aufzeigen.

Was seine Selbständigkeit angeht und die Unterstützung, die die Arge ihm erst aufgedrängt und ihm dann wieder versagt hat, gibt es noch andere Mittel und Wege. Bei uns im Saarland gab es beispielsweise vor knapp 2 Wochen eine Gründermesse auf der Interessierte sich mit allen möglichen Informationen rund um das Thema Existenzgründung versorgen konnten. Der Eintritt war kostenfrei, die Infomappen natürlich auch. Vielleicht gibt es auch in seiner Nähe in nächster Zeit eine solche Messe? Zwar ist es ein gehöriger Aufwand sich durch sämtliche Broschüren durchzuarbeiten, wenn Dein Freund aber so ein Kämpfer ist wie Du ihn beschreibst, wird er damit schon klar kommen. Falls es keine Messe gibt kann Dein Freund sich die Informationen auch über die Industrie- und Handelskammer und ähnliche Stellen anfordern. „Nur“ weil das Arbeitsamt ihm den Kurs für Existenzgründer versagt würde ich den Gedanken an die Selbständigkeit nicht einfach so über Bord werfen. Das nötige Startkapital kann er eventuell doch über die Arge bekommen – zumindest gibt es Projekte diesbezüglich. Broschüren gibt es beim Arbeitsamt, die Infos gibt es aber auch online.

Dass er sich auch auf Stellen im Umland und Ausland bewirbt ist an sich sehr löblich, die Umsetzung wird aber wohl daran scheitern, dass ihm die finanzielle Unterstützung seitens des Arbeitsamtes fehlt. Also würde ich an seiner Stelle meine Energien erst mal wieder auf die nähere Umgebung konzentrieren und zur Not auch eine Stelle annehmen, die weniger mit meinem Studium zu tun hat, dafür aber den Lebensunterhalt finanziert und den ersten Schritt ins Berufsleben ermöglicht. Seine Chancen schwinden mit jedem Jahr Arbeitslosigkeit, schließlich hat er keine Berufserfahrung und seine Kenntnisse „stauben ein“ wenn er sie nicht anwenden kann. Er könnte ja erst mal einen Job annehmen und sich nebenher auf sie künftige Selbständigkeit vorbereiten – so schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe und verliert nicht noch mehr Zeit.

Die Maßnahmen, die ihm das Arbeitsamt auferlegt, würde ich an seiner Stelle in jedem Fall mitmachen, selbst wenn sie auf den ersten Blick unsinnig scheinen. Vielleicht lernt er dort Leute kennen, denen es ähnlich geht. Und der Austausch mit Menschen, die im selben Boot sitzen, kann bedeutend Produktiver sein als man vermuten möchte. Vielleicht gibt ihm das neuen Auftrieb, vor allen Dingen wenn er sieht dass er nicht alleine ist. Die meisten Maßnahmen haben übrigens nicht wirklich Einfluss darauf, ob man als Arbeitsloser später zu Hilfsarbeiterjobs verdammt wird – da muss er sich keine Sorgen machen. Meistens handelt es sich um Seminare wie man sich am besten bewirbt, wie man aus Hartz 4 herauskommt und ähnliche (mehr oder weniger sinnfreie) Theorie.

Ich weiß ja jetzt nicht was er studiert hat und welche Einschränkungen seine Krankheit ihm auferlegt, sonst könnte ich meine grauen Zellen noch etwas mehr anstrengen. Aber ich denke, dass er sich – zumindest vorübergehend – auch mit einer Arbeitsstelle abfinden muss / sollte / könnte, die seinem Bildungsstand nicht wirklich entspricht. Damit meine ich natürlich keine Arbeit am Fließband (obwohl man dort schon sehr gut verdienen kann und er sicher recht bald ein erkleckliches Sümmchen zusammensparen könnte um sein Startkapital selber zu erarbeiten).Ein Aufstieg ist immer möglich, und wenn es auch ein Weilchen dauert bis er da ist wo er hin will.

Hat Dein Freund sein Bewerberprofil eigentlich schon auf den gängigen Portalen veröffentlicht damit potentielle Arbeitgeber ihn finden können? Gerade für Absolventen sind diese Portale doch bestens geeignet und die Chancen gesucht und gefunden zu werden sind recht hoch.

Ich wünsche Deinem Freund ganz viel Kraft auf dem Weg in die Selbständigkeit und dass er sich nicht entmutigen lässt nur weil das Arbeitsamt nicht unterstützend auf seiner Seite steht. Es gibt genügend andere Möglichkeiten den Sprung in die Selbständigkeit zu schaffen. Und wer schon so viel gekämpft hat wird doch nicht auf halber Strecke aufgeben??

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es sehr schwer einen Rat zu erteilen für jemanden, den man nicht kennt und nichts Näheres weiß. Zumindest wäre wichtig zu erfahren, was er studiert hat, wenn er sich eine selbständige Existenz aufbauen will. Um das zu machen, braucht er aber momentan die Hilfe der Arge, denn irgendwovon muß er ja leben, bis der selbständige Job was abwirft.

Die Ausreden der Arge-Mitarbeiterin sind sehr dürftig in Bezug auf seine Selbständigkeit und das Existenzgründerseminar. Da würde ich erst einmal nachhaken. Es geht nicht an, dass diese Mitarbeiterin heute alles ablehnt, was sie vor kurzer Zeit noch befürwortet und selbst vorgeschlagen hat. Da muß es Unterlagen geben für Voraussetzungen und Bedingungen die erfüllt sein müssen, wenn man sich in dieser Richtung weiter entwickeln will. Deinem Bekannten müßte sie die genauen Gründe für die Ablehnung sagen. Dann gibt es ja noch einen Vorgesetzten, der erläutern könnte, warum die Ablehnung zum Besuch des Existenzgründerseminares erfolgte.

Auf keinen Fall würde ich mich mit unsinnigen Maßnahmen, die Deinem Bekannten nichts bringen aber dazu dienen, die Maßnahme voll auszulasten, abspeisen lassen. Hier muß er in der Tat kämpfen. Gut finde ich auch den Vorschlag von ichwars mit der Gründermesse oder etwas in der Art. Soweit ich informiert bin, zahlt das Arbeitsamt einige Zeit monatlich eine Unterstützung, bis die neue Selbständigkeit Ertrag abwirft, und man sich selbst helfen kann.

Ich weiß von Bekannten, dass das Arbeitsamt bereits ein zweites Mal jemandem geholfen hat, weil die erste Existenzgründung nichts gebracht hat. Dein Bekannter sollte selbst überlegen, was ihm noch fehlen könnte an Qualifikation für die Selbständigkeit.

Sollte das alles nichts bringen, würde ich weiter versuchen, vorübergehend eine Arbeit zu finden, in der er die Kenntnisse des Studiums mit einbringen kann. Er hat doch ein Praktikum gemacht. Besteht da keine Chance, da sie ihn schon kennen? Da er nicht jede Arbeit machen kann -aufgrund seiner Krankheit - wie Du schreibst, finde ich auch den Vorschlag von ichwars gut, vorrübergehend egal welche Tätikeit anzunehmen, um das Geld für das Studium zu sparen. Sollte das klappen, kann ja neben dem Studium noch ein Teilzeitjob weiterhelfen.

Ich wünsche ihm, dass er noch eine Möglichkeit findet, seine Wünsche zu verwirklichen. Dabei muß er hart bleiben und sich durchsetzen können.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Diese Seminare für Existenzgründer, sind je nach Bildungseinrichtung, sehr gut aufgebaut. Also sollte er dem Thema dranbleiben. Eventuell mal bei den entsprechenden Schulen in seiner Umgebung vorsprechen und abklären, was er noch an Kenntnissen braucht. Die sind dann auch meist bereit sich für den interessierten Teilnehmer beim Amt einzusetzen, damit er in die Maßnahme kommt.

Weiteres wäre, ohne Details zu wissen, wenn er die Selbständigkeit als Nebenerwerb beginnt. Ist das denn möglich? Dann könnte er doch damit beginnen und sich weiterhin bewerben.

Was diese Halbzusage dieser Firma angeht. Wenn man dies als Praktikum auslegt, dann muß, soweit meine Kenntnisse, die ARGE zwei Wochen übernehmen. Und es besteht ja die Chance einer Übernahme. Kommt halt nur darauf an, wie man das gegenüber dem Amt formuliert.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde die Verfahrensweise der Arbeitsagentur in diesem Fall irgendwie sehr undurchsichtig und weiß nicht, ob Dir hier einige Detailinformationen fehlen oder ob das Amt irgendwelche Fehler macht, aber vermutlich würde ich mich mal an dem Team- oder den Amtsleiter wenden und nachfragen, weshalb in diesem Fall so plötzlich alles abgelehnt wird, was doch durchaus Sinn machen kann. Außerdem verstehe ich nicht, weshalb einem Leistungsempfänger keine Umzugskostenbeihilfe gewährt wird, wenn ihm, so habe ich das jedenfalls verstanden, dieser Umzug in einen neuen Job verhelfen würde.

Allerdings bin ich auch wie Cid der Meinung, dass wir etwas mehr wissen sollten, um wirklich Aufbauendes oder Hilfreiches sagen zu können. Ich kann mir unter dem Beruf, den Dein Bekannter ausüben kann, obwohl er sehr krank ist, anhand Deiner Schilderungen leider nicht wirklich viel vorstellen und dazu nun auch so, ohne weitere Informationen, praktisch gar nichts sagen und auch keine weiteren Anlaufstellen nennen, die er aufsuchen könnte.

Eines weiß ich aber, weil ich damit bereits hinreichende Erfahrungen machen konnte: Jemanden aufzubauen, der in einer solchen Krise steckt, ist wirklich äußerst schwer. Ich bin mir allerdings sicher, dass Dein Bekannter sehr gut merkt, dass Du ihm wirklich hilfreich zur Seite stehst und ihm garantiert eine wichtige Stütze bist, und vermutlich ist das auch schon eine ganz konkrete Motivation für ihn. Wie Du Dich für ihn einsetzt und Dich sorgst, finde ich toll, und ich hoffe, dass Du Dir diese Probleme, die Dein Bekannter hat, nicht allzu sehr zueigen machst, auch, wenn das im Rahmen einer Freundschaft wirklich schwer möglich ist, das weiß ich schon. Man leidet ja entsprechend mit und denkt viel über diese Probleme nach, die nicht die eigenen sind. Aber wenn man eine bedrückende Situation eines anderen zu nah an sich heranlässt, empfindet man dessen Verzweiflung auch schnell selbst und diese Emotionalität versperrt einem den klaren Blick aus der Distanz, die letzten Endes den ausschlaggebenden Rat hervorbringen kann, weißt Du?

Deshalb würde ich Dir in diesem Moment und ohne weitere Kenntnis irgendwelcher Details einfch nur raten wollen, weiterhin für Deinen Freund da zu sein und zu versuchen, ihm immer weiter Mut zuzusprechen, ihm auch Raum zu geben, sich über seine Situation ausgiebig zu beklagen, denn auch das muss einmal sein und ihm hin und wieder, wenn Dir das möglich ist, eine kleine Freude zu machen, die ihm zeigt, dass das Leben doch irgendwie weitergeht und er vor allem Freunde hat, denen wirklich an ihm gelegen ist. Vielleicht ist das noch ein kleiner Motor für ihn, um weiterzumachen.

Wenn er sich dann noch an die richtigen, eventuell auch wirklich an die höheren Stellen wendet, um zu seinen Rechten zu kommen, vielleicht auch wirklich in den Gesetzestexten mal prüft, was ihm überhaupt zusteht und sich dann in der Folge, sofern ihm wirklich Leistungen vorenthalten werden, per Beratungsbeihilfe einen Rechtsanwalt für Sozialrecht sucht, um sich dort beraten und gegebenenfalls vertreten zu lassen, sollte sich sein Leben irgendwie und irgendwann wieder einrenken. Du als Freundin kannst ihm vor allem dann eine Motivation sein, wenn Du weiterhin für ihn da bist und offen bleibst.

Hat sich in der Zwischenzeit seit Erstellen Deines Threads denn noch irgendetwas Neues in seiner Sache ergeben? Kam er irgendwie weiter und hat er möglicherweise inzwischen eine Lösung für seine berufliche Misere gefunden? Vielleicht magst Du uns ja doch das eine oder andere Detail noch nennen, ohne gleich alles über ihn zu erzählen. Ich denke, das muss nun auch wirklich nicht sein, aber ein paar Zusammenhänge erschließen sich anhand des Gesagten bisher noch nicht ganz.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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