Vorsicht vor britischer Drückerkolonne
Am Donnerstag vergangener Woche hat eine britische Drückerkolonne einer 71-jährigen übel mitgespielt. Frau S. besitzt ein Haus in einer ruhigen Seitenstraße. Als sie noch beim Frühstück ist, schellt es und ein großer, kräftiger Mann mit britischem Akzent erklärt ihr, er habe den Auftrag, ihre Garageneinfahrt fertig zu stellen und bekomme dafür 25 Euro.
Frau S. sieht, wie weitere Männer mit Spitzhacken den Boden vor der Garage aufreissen. Durch Zurufe stoppt sie die Arbeit der Leute und ruft ihren Sohn an. Dieser informiert sofort die Polizei, die aber ablehnt, aufgrund des Anrufes der Mutter zu kommem. Als der Sohn eintrifft und nachfragt, was das soll, schütten sie den entfernten Asphalt auf das Grundstück. Der Sohn verlangt die sofortige Reparatur der Garageneinfahrt und erkundigt sich nach der Sozialversicherungsnummer. Um die Garageneinfahrt fertig zu asphaltieren müßten sie erst das Material holen. Sie kamen natürlich nicht zurück. Die Rentnerin erstattete Anzeige. Nun hat sie zu dem Ärger noch die Kosten für die Reparatur zu zahlen, die keine Versicherung übernimmt. Im WDR wurde vor diesen britischen Bautrupps gewarnt.
Hat die alte Dame den Leuten die 25 Euro gegeben? Was haben denn die Drückerkolonnen davon, dass sie schuften und dann gerade mal 25 Euro bekommen, wenn sie es überhaupt bekommen haben. Man bezahlt doch in der Regel erst, wenn der Bautrupp fertig ist. Wie soll das denn vonstatten gegangen sein? Ist das nur Zerstörungswut dieser Kolonne gewesen? Irgendwie denke ich, dass die Frau selber Schuld hat, wenn sie denen das Geld gegeben hat und ohne Knete hätte der Bautrupp wahrscheinlich doch gar nicht angefangen.
Für mich klang das jetzt eher nach einer Drohung in die Richtung, dass die Männer 25 € haben wollten um die Einfahrt nicht zu zerstören. Zumindest kommt es bei mir so an wenn ich lese, dass am Ende ein Schaden zu beklagen war, der von der Versicherung nicht getragen wird. Wie war es denn nun wirklich?
Seltsam ist die Sache schon, aber scheinbar muss der Abzocker von heute öfter mal die Masche wechseln. Schließlich sind die Omas und Opas dieser Welt gewarnt kein Geld an suspekte Konten zu überweisen wenn sich plötzlich der vermeintliche Enkelsohn telefonisch meldet und ganz dringen und sofort Geld braucht, oder Fremden an der Tür das Geld zu übergeben damit die es an den armen Enkel weiterleiten. Sollte die Frau den Männern das Geld gegeben haben, dann wohl nur weil sie durch die Spitzhacken eingeschüchtert war, allerdings ist von der Bezahlung im Thread ja keine Rede sondern nur davon, dass sie die "Bauarbeiten" sofort gestoppt und ihren Sohn alarmiert hat.
Hammerhart an der Sache finde ich aber auch noch, dass die Polizei den Einsatz abgelehnt hat und die Frau auf ihren Sohn angewesen war. So viel zum Thema: „Die Polizei, Dein Freund und Helfer“.
Sebstverständlich hat die 71-jährige den geforderten Geldbetrag nicht bezahlt. Ich weiß nicht, was sich die Polizei bei der Einsatzablehnung gedacht hat. Vielleicht war sie überlastet und der Beamte am Telefon wollte ein wenig Zeit gewinnen, keine Ahnung. Aber der Beamte hat noch zu dem Sohn gesagt: "Fahren sie erst mal dahin und sagen sie uns Bescheid, wenn es eskaliert." Unter Umständen hätte es dann zu spät sein können für die Mutter, wenn die Drücker mit Gewalt gegen sie vorgegangen wären, um Geld zu bekommen.
Wenn die Polizei sofort nach dem Anruf des Sohnes der alten Dame zu Hilfe geeilt wäre, hätte sie die Verbrecher sofort festnehmen können. So aber sind sie verschwunden. Obwohl schon der WDR vor diesen Betrügern gewarnt und darum gebeten hatte, sofort Kontakt zur Polizei auzunehmen, hat die Polizei nicht reagiert. Unverständlich aber wahr. Als die Arbeiter nicht zurück kamen, ist der Sohn zur Polizei gefahren und hat den Fall nochmals geschildert. Einen Tag später hat auch die Mutter Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Stadt hat insofern reagiert, dass sie den Zoll auf diese wahrscheinlich illegalen Arbeiter aufmerksam machen wollte.
Ich denke mir, dass die geforderten 25 Euro nur eine Anfangsforderung war und wenn die Mutter den angeblichen Auftrag bestätigt hätte, weil die aufgerissene Asphaltdecke ja so nicht bleiben konnte, nach Wiederherstellung eine höhere Nachforderung gekommen wäre. Denn für 25 Euro ist solch ein Aufwand für die Verbrecher nicht lohnend.
Erneut gibt es Neuigkeiten über die britische Drückerkolonne, die jetzt unter "Teermafia" zu finden ist. Aufgrund der Ereignisse in der letzten Woche meldeten sich weitere zwei Betroffene.
Die Gauner versuchten einen Schul-Hausmeister davon zu überzeugen, ihnen billig Teer abzukaufen, den sie von ihrer letzten Baustelle noch übrig hätten. Ein Quadratmeter verarbeiteter Teer sollte 25 Euro kosten. Sie boten an, den ehemaligen Schulhof damit zu asphaltieren. Der Sprecher der Drückerkolonne war sehr hartnäckig, zog aber wütend ab als er merkte, dass der Hausmeister immer wieder ablehnte. Geistesgegenwärtig drückte der auf den Auslöser seiner Kamera. Das Foto mit dem gut lesbaren britischen Nummernschild schickte er der Polizei, wo sich keiner dafür interessierte.
In einem anderen Stadtteil erhielt eine Frau Besuch von den Gaunern. Sie wollten die stark durch den letzten Frost beschädigte Garageneinfahrt reparieren. Auch hier wollten sie 25 Euro pro Quadratmeter haben. Der Frau schien der Preis in Ordnung zu sein. Daraufhin stiegen aus zwei Autos mehrere Männer aus und aus dem dritten einige Kinder. Alle hatten eine Spitzhacke mit der sie nun die Garageneinfahrt aufschlugen.
Diese vielen Männer und Kinder mit Spitzhacken machten der Frau langsam Angst. Sie rief immer wieder, dass sie aufhören sollten, aber sie taten als wenn sie nichts hörten. Als die Frau nun die Polizei anrief und die Männer das mitbekamen, wurden sie wütend. Die Frau hatte Glück, dass inzwischen sowohl ihr Bruder als auch ihr Mann gekommen waren. Nun verlangten die Gauner 1.900 Euro anstatt der vereinbarten 300 Euro. Sie bekamen 200 Euro von der Frau.
Inzwischen war die informierte Polizei diesmal tatsächlich gekommen. Zwei Briten nahm die Polizei mit zur Überprüfung. Die anderen waren mit dem restlichen Teer in Windeseile verschwunden. Wie später zu erfahren war, ließ die Polizei die beiden Männer wieder laufen, weil der Staatsanwalt keinen Handlungsbedarf sah. Die Begegnung mit dieser Drückerkolonne jagd der Frau immer noch Angst ein.
Warum kann die Polizei in solchen Fällen nichts unternehmen? Und warum sieht der Staatsanwalt keinen Handlungsbedarf? Es liegt doch auf der Hand, dass diese Gruppe weiter versucht, die Bürger dieser Stadt zu bedrohen. Wenn sie hier fertig sind, kommt der nächste Ort dran.
Das Auftauchen dieser Menschen ist mit Angst und Schrecken verbunden, Sie werden ihre Opfer vorher ausspionieren, denn immer sind es nur einzelne Personen, die sie sich vornehmen. Also müssen sie genau informiert sein, zu welcher Zeit nur einer allein im Haus ist.
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