Eigenheime- zur Sanierung wird niemand gezwungen
Auch in Zukunft dürfen Hausbesitzer selber entscheiden ob sie ihre Immobilie umweltgerecht sanieren oder nicht. Die Bundesregierung setzt auch bei der Gebäudesanierung weiterhin auf die Freiwilligkeit der Besitzer um ihre Häuser Klima freundlich zu sanieren. Es wurde von Seiten der Bundesregierung noch einmal darauf verwiesen dass kein Zwang ausgeübt wird und man dagegen über finanzielle Anreize das Energiesparkonzept umsetzen möchte. Das ist durchaus neu, noch im ersten Entwurf des Konzepts wurde von einem steuerlichen Nachteil für diejenigen gesprochen die die staatlich festgelegten Sanierungsmaßnahmen nicht erfüllen wollen.
Bis zum Jahr 2050 will die Bundesregierung erreichen dass in Deutschland die Gebäude weitgehend Klima neutral sind. Die Gebäude sollen nur noch wenig Energie verbrauchen und diese Energie soll auch vorwiegend aus erneuerbaren Quellen kommen. Durch die Bereitstellung von Fördermitteln soll dieses ehrgeizige Ziel umgesetzt werden. Es ist geplant ab 2011 für die nächsten zehn Jahre pro Jahr 500 Millionen Euro dafür zur Verfügung zu stellen. Der Fördertopf ist für die Sanierung, aber auch für den Neubau effizienter Immobilien gedacht.
Nur zum Vergleich, diese Summe ist erheblich kleiner als in diesem und im letzten Jahr geplant und auch abgerufen wurde. Bereits seit 2006 existiert diese Art von Förderung in Form von Kredit-Sonderkonditionen der KfW-Bank. Teilweise gab es auch finanzielle Zuschüsse die in ihrer Höhe in Abhängigkeit von den Sanierungskosten gewährt wurden, im August dieses Jahres wurde dieser Förderweg leider gestrichen. In diesem Zusammenhang ist auch geplant das bereits existierende Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien zu verlängern, die Höhe dieses Fördervolumens ist allerdings noch unbekannt.
Derzeitig werden nur Altbauten sowie der Neubau bei der Sanierung unterstützt, in der Zukunft werden auch die Bauherren eine Förderung erhalten können die ihr Altgebäude abreißen und ein neues Haus bauen weil sich eine Sanierung einfach nicht mehr rechnet. Bisher wurden bundesweit durchschnittlich ein Prozent aller Gebäude saniert, geplant ist es diese Zahl zu verdoppeln.
So wie es aussieht werden die eingesetzten Mittel mit Sicherheit nicht reichen. Statt der geplanten Ausgabe von einer Milliarden Euro sind nach Expertenmeinung mindestens fünf Milliarden Euro erforderlich. Die Vereinigung der Hausbesitzer begrüßt die Rücknahme zur Pflicht zur Sanierung, der Deutsche Mieterbund ist dagegen enttäuscht von der Bundesregierung.
Wo ist da jetzt der Erkenntnisgewinn? Offensichtlich haben die Politiker andere Schwerpunkte und Prioritäten, sonst hätte man da schon längst was unternommen. Durch den Verfall der Gebäude in sozial benachteiligten Gegenden kommt es noch zu einem Imageverlust und damit zur Abwanderung von Arbeitgebern, was sich wieder negativ auswirkt. Man könnte so einige Probleme lösen, wenn man die Eigentümer bestrafen würde, die die Instandhaltung ihrer Gebäude so arg vernachlässigen.
Naja, der Erkenntnisgewinn besteht darin dass der Artikel vor fast zehn Jahren geschrieben wurde und man schön vergleichen kann was wirklich davon zur Zeit umgesetzt wurde.
Durch eine Verschärfung der Bauvorschriften ist es mir als Eigenheimbesitzer zum Beispiel nicht mehr möglich den großflächig abgefallenen Putz an meiner Fassade einfach nur durch einen neuen Putz zu ersetzen, ich bin verpflichtet zu dämmen. Oder ich muss mich von meinem alten Heizkessel trennen weil er nicht mehr den energetischen Anforderungen entspricht. Es wird auch nur noch eine Frage der Zeit sein bis die sogenannten intelligenten Stromzähler für viel Geld installiert werden müssen.
Ich ahne wirklich Schlimmes. Ich befürchte die Politiker werden sich, ganz im neuen Zeitgeist, mit den abstrusesten Forderungen gegenseitig überbieten. Ausbaden muss es der kleine Hausbesitzer und auch der Mieter.
Nicht jeder kann sanieren wie er gerne möchte. Ein neues Dach kostet was um die 16000 Euro, ein Heizkessel 8000 und Dämmung mindestens 20000 Euro. Die muss man erst einmal haben. Es gibt, gerade hier im Osten, viele Rentner deren Häuser verfallen. Die haben kein Geld dafür, bekommen auch keinen Kredit und sie zittern vor jeder Straßenbaumaßnahme die sie dann in den Ruin treiben können.
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