Kranke Katze - Besitzerin kümmert es nicht

vom 03.10.2010, 23:48 Uhr

Ich stecke grad ein bisschen in der Zwickmühle bzw. weiß gerade nicht, wie ich mich verhalten soll. Die Sache ist folgende: Die Nachbarin meiner Tante hat eine Katze, die offensichtlich krank ist. Das Auge tränt ganz dolle, ist schon ziemlich zu geschwollen und die Kleine niest andauernd und die Nase läuft ihr ständig (zum Teil gelblich-grün). Dazu muss man noch wissen, dass meine Tante ein Grundstück hat und ihre Nachbarin auf dem gegenüberliegendem Grundstück wohnt. Die Katze der Nachbarin ist also Freigänger. Bereits im August ist mir und meiner Tante aufgefallen, dass es der Katze nicht gut geht, da sie dort schon die gleichen Symptome zeigte. Das ist meiner Tante aufgefallen weil sie die Katze ein paar Tage gefüttert hat, als die Nachbarin verreist war. Meine Tante ist davon ausgegangen, dass die Frau mit der Katze zum Tierarzt gehen wird, wenn sie wieder zurück ist, so wie es ein verantwortungsvoller Tierbesitzer halt macht.

Jetzt ist es so, dass meiner Tante aufgefallen ist, dass die Katze oft zu ihr rüber kommt und um Futter bettelt. Die Nachbarin ist neuerdings manchmal das Wochenende über nicht da und die Katze scheint Hunger zu haben. Das tat meiner Tante so leid, so dass sie der Katze etwas Katzenfutter gegeben hatte, nachdem sie hat gemerkt hat, dass die Nachbarin seit zwei Tagen nicht zu Hause war und sie selbst diesmal nicht gebeten wurde, das Tier zu füttern. Ich war bei meiner Tante zu Besuch und habe die Katze nun auch wieder gesehen. Es geht ihr wirklich schlecht und ich werde langsam aber sicher immer wütender. Es ist wirklich ein kleines Häufchen Elend und ich kann nicht nachvollziehen, dass die Besitzerin nicht mit dem Tier zum Tierarzt fährt. Meine Tante hat sich jetzt vorgenommen, die Nachbarin darauf anzusprechen, dass ihr Tier Hilfe braucht (obwohl wir denken, dass die das ja längst gesehen haben muss).

Jetzt frage mich mich, was man da als Außenstehender machen könnte`Man kann das Tier ja nicht so leiden lassen. Auf der anderen Seite, ist es halt nicht so, dass die Katze ein Streuner wäre sondern sie gehört ja jemandem, der uns bzw. meiner Tante ja auch bekannt ist, so dass man sie ja nicht einfach zum Tierarzt bringen kann. Zum Einen weil sie uns nicht gehört, zum Anderen weil ja keiner weiß, welche Kosten dann dort entstehen (was jetzt nicht das Hauptproblem darstellen sollte). Dann ist es so, dass meine Tante sich natürlich mit der Frau auch nicht streiten will, es aber darauf hinauslaufen lassen würde, wenn diese untätig bleiben sollte.

Meine Tante ist sich auch nicht sicher, ob das schon ein Fall für den Tierschutz darstellen könnte oder dazu noch nicht "schlimm" genug ist? Wir würden dem Tier so gerne helfen, wissen aber nicht so richtig wie. Hat jemand eine Idee? Wir würdet ihr denn in einer solchen Situation vorgehen? Soviel Zeit möchten wir halt auch nicht mehr verstreichen lassen, da das Tier augenscheinlich ziemlich zu kämpfen hat mit seinen Symptomen. Welche Möglichkeiten gibt es, in solch einem Fall zu helfen?

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde es toll, dass Du und Deine Tante nicht einfach wegschaut wenn ihr ein krankes Tier seht und dass ihr euch Gedanken macht wie ihr helfen könnt. Das ist nicht alltäglich und wirklich lobenswert.

Was genau ihr unternehmen könnt, hast Du eigentlich schon selbst genannt. Da wäre zum einen die Möglichkeit, das Kätzchen auf eigene Faust zum Tierarzt zu bringen und es auf eigene Kosten behandeln zu lassen. Damit habt ihr allerdings langfristig nichts gewonnen, denn beim nächsten Mal wird die Nachbarin sich wieder nicht um das Tier kümmern und vielleicht sogar darauf bauen, dass wieder jemand anderes diesen Part übernimmt. Wobei ja nicht wirklich klar ist, warum die Nachbarin ihre Katze nicht tierärztlich versorgen lässt. Ist es wirklich Ignoranz und Gleichgültigkeit oder hat sie vielleicht nicht das nötige Geld? Die Tatsache, dass sie an manchen Wochenenden nicht da ist muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass sie Urlaub macht. Vielleicht ist sie geschäftlich unterwegs?

Ein Anruf beim Tierschutzverein oder Veterinäramt kann nichts schaden; ihr könntet euch – falls euch das lieber ist – anonym melden und die Sachlage schildern. Ich denke schon, dass man sich für euren Fall interessieren wird, wenngleich es bei einer Freigänger-Katze schwierig werden dürfte sie zu begutachten. Vielleicht könntet ihr sie vorher einfangen? Selbst wenn beide Organisationen nicht einschreiten würden, bekämt ihr sicherlich einen Tipp wo ich euch hinwenden könnt oder wie ihr helfen könnt.

Ein persönliches Gespräch sollte aber vielleicht doch der erste Schritt sein. Deine Tante muss ja nicht gleich Vorwürfe aussprechen sondern kann sich ein bisschen blöd stellen und einfach mal fragen, was der Tierarzt dem kleinen Bündel denn verschrieben hat weil die Behandlung ja scheinbar nicht so gut anschlägt. Oder Sie könnte ihr einen „anderen“ Tierarzt empfehlen. Einfach irgendetwas, was die Nachbarin aufhorchen lässt und ihr zeigt, dass man nicht blind ist. Vielleicht bringt dass die Sache etwas voran?

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es ist auf jeden Fall richtig, dass ihr die Nachbarin mal darauf ansprechen wollt. Wenn es der Katze wirklich so schlecht geht, dann wird es höchste Zeit, dass sie zu einem Tierarzt kommt. Du könntest der Nachbarin ja auch anbieten, dass du mit ihr zusammen zum Tierarzt fährst. Ihr solltet der Frau klar sagen, dass die Katze so leidet und vielleicht bald sterben wird, wenn sie nichts unternimmt.

Falls das nicht hilft, dann solltet ihr euch doch an den Tierschutz wenden. Ihr könnt dort den Fall schildern und vielleicht kann man euch dann noch Tipps geben. Deine Tante könnte der Nachbarin auch anbieten, dass sie sich um die Katze kümmert, wenn die Nachbarin wieder übers Wochenende weg will. Sie sollte klar sagen, dass die Katze Hunger hatte und sie ihr was gegeben hat.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde es sehr schön, dass Ihr Euch viele Gedanken über das bemitleidenswerte, kranke Kätzchen der Nachbarin macht. Das arme Tier kann einem auch leid tun. Aber ich meine, dass die Nachbarin das längst in dieser langen Zeit gemerkt haben muss, dass das Tierchen krank ist, Vielleicht will sie es nicht merken, weil ihr das Kätzchen lästig geworden ist. Sonst hätte sie doch nicht am Wochenende vergessen dafür zu sorgen, dass es versorgt ist. Dass sich das Kätzchen zu Euch hingezogen fühlt, hat sie bestimmt auch mitbekommen. Eventuell will sie Euch das Sorgerecht überantworten.

Auf jeden Fall halte ich es für angebracht, wenn Ihr möglichst umgehend mit der Nachbarin sprecht und sie auf den bedauernswerten Zustand des Kätzchens hinweist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich hätte nun auch einen Anruf beim Tierschutzbund oder beim Veterinäramt getätigt. Diese veranlassen dann alles weitere, je nachdem, wie der Zustand der Katze ist. Dabei kann es dann schon auch sein, dass es der Katze so schlecht geht, dass sie abgeholt wird und die Besitzerin sie nicht wieder sieht.

Generell hat man als Besitzer eines Tieres eine Verantwortung dem Tier gegenüber, der man sich vorher, bevor man sich ein Tier ins Haus holt, bewusst sein sollte. Dieses Verantwortungsbewusstsein scheint der Nachbarin deiner Tante komplett zu fehlen. Ihr könnt zwar die Nachbarin auf ihre Katze ansprechen, aber ich glaube nicht, dass sie dann ihr Verhalten großartig ändern wird, zumal sie ja wohl den Zustand ihres Tieres kennt.

Natürlich könnt auch ihr mit der Katze zum Tierarzt gehen, wenn ihr die Nachbarin fragt, ob sie damit einverstanden ist. Aber da befürchte ich, dass ihr wohl auf den Kosten für die Behandlung der Katze sitzen bleiben würdet.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Die arme Katze! Es ist furchtbar, wie manche Menschen mit ihren Tieren umgehen! Ich finde es auch sehr schön, dass ihr euch Gedanken um die Katze macht. Die Symptome klingen sehr nach Katzenschnupfen und mit dem ist gar nicht zu spaßen! Das Tier müsste schnellstmöglich zu einem Tierarzt gebracht werden!

Ehrlich gesagt, würde ich an eurer Stelle nicht abwarten. Insbesondere nicht, da die Katze ja anscheinend schon länger Krankheitsanzeichen hat und die Besitzerin nichts unternimmt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die ihr machen könntet. Ich würde auf jeden Fall den örtlichen Tierschutzverein informieren. Das kann man auch anonym machen, dann erfährt die Nachbarin nicht, dass ihr die informiert habt. Die werden dann sicherlich alles weitere machen.

Weiterhin könnte man natürlich auch das Veterinäramt informieren. Die sind für soetwas zuständig und müssen sich darum kümmern. Wenn die Nachbarin verreist ist und ihr mit dem Tier zum Tierarzt geht, dann muss sie euch die Kosten erstatten, wenn das Tier offensichtlich krank war. Denn wenn ein Tier krank ist und leidet ist der Besitzer in der Pflicht, dem Tier zu helfen. Alles andere verstößt gegen das Tierschutzgesetz.

Ich persönlich habe in einem ähnlichen Fall auch schonmal eine Anzeige bei der Polizei erstattet. Denn Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sind kein Kavaliersdelikt und die Menschen müssen endlich mal begreifen, dass so etwas wirklich schlimm ist.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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