Durch Festhalten an Gewohnheiten Geld verlieren

vom 03.10.2010, 23:29 Uhr

Es gibt Menschen, die sich von nichts und niemand überzeugen lassen. Aus Gewohnheit bleiben sie bei dem, was sie seit Jahren machen. Sie geben mehr Geld aus, als sie müßten, sie wollen es so und auf keinen Fall anders. Zum Beispiel beim Einkaufen: Statt eines großen American Sandwich Toast für 0.69 Euro nehmen sie ein etwas teueres, kleines Tostbrot, also nur die Hälfte. Die Erklärung des Käufers lautet: "Das große Toastbrot wird mir schlecht." Selbst der Hinweis der Verkäuferin, dass das große doch rentabler sei, bringt nichts. Das halbe Toastbrot einfrieren, kommt auch nicht in Frage. Selbst die Hälfte dem Nachbarn geben ist nicht überzeugend. Hierbei handelt es sich nur um einen geringen Gewinn, aber wenn mehrere Sachen zusammenkommen, summiert sich das.

Jeden Monat wird für die Busfahrkarte ein Betrag von etwas über 40 Euro abgebucht. Das könnte mit einer Einjahreswertmarke für 60 Euro billiger sein. Aber es ist zu viel Lauferei, den Schwerbehindertenausweis zu beantragen, den sie auf jeden Fall mit entsprechenden Prozenten bekommen würde. Das alleine ist schon ein jährlicher Verlust von 420 Euro. So könnte man die Reihe fortführen, vor allem bei Lebensmitteln.

Ein ähnlicher Fall passierte in den letzten Tagen im Supermarkt: Vor mir stand eine etwa 25-jährige Kundin an der Kasse. Sie hatte unter anderem einen kleinen Beutel mit Zwiebel. Die Kassiererin zog die Ware über den Scanner. Dann flüsterte sie der Kundin zu, dass der große Beutel mit doppeltem Inhalt doch weniger koste, als der kleine, sie solle die Zwiebel umtauschen.Die Kundin aber bestand darauf, den kleinen Beutel zu nehmen, obwohl er mehr kostete. Es waren die gleichen Zwiebel, nur anders gepackt. Die Kundin meinte, dass sie keine größere Menge benötige, da sie nur schlecht würden. Ich denke, dass man auch hier einen halben Beutel verschenken konnte, wenn sie ihn nicht benötigte. Oder können Zwiebel auch eingefroren werden, vielleicht schon klein geschnitten? Würde mich interessieren, dann hätte man immer geschnittene Zwiebel bei Bedarf.

Mich ärgern solche Gewohnheiten und Prinzipienreitereien, durch die am Ende des Monats ein Verlustgeschäft entsteht. Das verlorene Geld könnte anderweitig verwendet werde, oft fehlt es ja auch am Monatsende. Voll daneben ist es auch, wenn gekaufte aber nicht einwandfreie Ware einfach in den Müll geworfen wird, anstatt sie umzutauschen, zum Beispiel Schimmel in Käseschachteln oder im Magerquark. Letztens ist es mir auch passiert, dass eine Marmelade schimmelig war. Für den Nichtumtausch kommt dann die Ausrede: "Ich habe den Kassenzettel nicht mitgenommen. " Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass fehlerhafte Ware auch ohne Kassenzenttel umgetauscht wird. Erstens kennen die Geschäfte ihre Ware und zweitens kennen sie den Kunden, wenn er öfter einkauft, obwohl er auch zwischendurch in anderen Geschäften zu finden ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke, dass man es absolut nicht so verallgemeinern kann. Denn nicht jeder hebt immer den Kassenzettel auf, ich tue das in den seltensten Fällen, und hier ist es auch so, dass man ab und an auf Verkäufer stößt, die einem den Umtausch nicht so leicht machen, selbst wenn man sieht, dass es sich um eine Eigenmarke des Geschäftes handelt.

Ebenso muss es ja gar nicht so verkehrt sein, nur eine kleinere Menge einzukaufen, selbst wenn man für eventuell weniger Geld noch mehr bekommen hätte. Hat man denn immer Leute um sich, denen man etwas abgeben kann? Ich selber habe das auch schon mit diversen Dingen gemacht, aber nicht jeder will ja immer etwas haben, und dann hat man letztlich das Problem, dass das Essen dann doch verkommt. Wegen jeder Kleinigkeit kann man sich da ja auch nicht auf den Weg machen, um anderen etwas abzugeben, denn dann rentiert es sich ja auch nicht mehr.

So gesehen ist es aus meiner Sicht immer abzuwägen, was sich wirklich rentiert, und manchmal würde vermutlich auch die Zeit um darüber nachzudenken, schon nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis stehen. Ich denke aber auch, dass immer mehr Menschen auch darauf angewiesen sind, sich selbst durch zu rechnen, wie man was wann einkauft, da es sonst wirklich an anderer Stelle dann fehlt. Leider ist das ja in so einer Position dann ja auch nicht mehr wirklich positiv.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Sicherlich kann man durch bestimmte Gewohnheiten mehr Geld ausgeben als nötig. Nur stellt sich dabei die Frage, ob es sich auf lange Sicht wirklich lohnt etwas zu ändern. Denn es nicht für jeden drin durch Veränderung etwas zu sparen.

Um mal bei deinem Beispiel mit den Zwiebeln zu bleiben. Soweit mir bekannt, sind sie nach dem einfrosten nicht mehr brauchbar. Was soll ich also mit der doppelten Menge, wenn ich dann doch mehr als die Hälfte nach einiger Zeit entsorgen müßte, weil ich sie nicht verbrauchen konnte? Dazu habe ich auch niemanden, mit dem ich mir so einen Beutel teilen könnte.

Ergo ich würde direkt Geld wegwerfen, wenn ich so handeln würde. Und dann erklär mir mal, wo der Nutzen darin liegt, wenn ich da vorher einen großen Beutel gekauft habe? Das lohnt nur bei Lebensmitteln, die entweder länger haltbar sind, durch Verarbeitung länger haltbar gemacht werden können oder direkt eingefroren werden können, wie eben das Toastbrot.

Bei Dingen, wie der Fahrkarte sehe ich das noch ein, wenn ich dann einmal in einem bestimmten Zeitraum einen Antrag stellen muß, um danach viel Geld zu sparen. Da ist es wirklich nur die reine Bequemlichkeit, wenn man das nicht nutzt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Sind wir nicht alle Gewohnheitstiere? Essen wir meistens nicht nur das was wir immer essen, wechseln selten unsere Versicherungen oder Stromanbieter? Ich würde das nicht unbedingt auf eine bestimmte Altersgruppe festmachen, auch wenn jüngere Leute oftmals deutlich flexiber sind die Älteren.

Du hast aber Recht wenn du festgestellt hast das besonders ältere Leute oft völlig beratungsresistent sind. Ob es an der Bequemlichkeit liegt oder dass genug Geld vorhanden ist oder man sich nicht reinreden lassen will - ich weiß es nicht. Wenn ich daran denke wie oft ich meine Eltern Vorträge zum Thema gehalten habe und dass es eigentlich fast immer umsonst war. Inzwischen behalte ich meine Weisheiten für mich und ich sage auch nichts mehr wenn ewig rumgebarmt wird.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es gibt sicherlich einige Leute, die durch das Festhalten an Gewohnheiten, ein wenig zu viel Geld ausgeben, aber das ist letztlich doch eigentlich jedem selber überlassen. Ich z.B. bin schon seit etlichen Jahren Mobilfunkkunde bei der Telekom. Es gäbe sicherlich bessere Angebote von anderen Anbietern bei meinem Telefonierverhalten, aber ich habe bisher eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht mit der Mobilfunksparte der Telekom, also warum sollte ich wechseln und riskieren, dass ich dann Probleme habe mit dem neuen Anbieter. Da halte ich es getreu dem Motto: "never change a running system!". :wink:

Was die alltäglichen Lebensmitteleinkäufe angeht, ist es für mich als Single auch immer schwierig zu entscheiden, was ich kaufe. Meist kaufe ich die größeren Packungen, da ich es schon eigentlich immer so gemacht habe, und sie einfach mal günstiger sind als kleinere Packungen in den meisten Fällen. Andererseits finde ich es dann immer schade, wenn ich die Hälfte wegschmeissen muss, da ich eigentlich ungerne Lebensmittel wegwerfe.

Ansonsten muss ich sagen, dass wir Menschen nun einmal Gewohnheitstiere sind und ich mich z.B. ungerne umgewöhne, wenn ich mich einmal an einen Arbeitsablauf gewöhnt habe. Anderes Beispiel wäre, dass ich es hasse, meinen Schreibtisch aufzuräumen, da danach meist nicht alles wieder dort ist, wo es vorher war, und ich es dann suchen muss.

Benutzeravatar

» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich empfinde manche der genannten Beispiele nur als kleinlich. Und auch nicht alle Vorschläge lassen sich umlegen.

Das Beispiel mit den Zwiebeln. Letztes Jahr gab es fünf Kilogramm Zwiebeln zu einem absolut lächerlichem Preis. Der lag, wenn ich mich recht entsinne, noch unter dem Preis, was sonst ein Kilogramm Zwiebeln kosten. Ich bin Single, kaufte trotzdem diesen Sack. Es gab wochenlang Zwiebeln in allen Variationen. Und das zum Teil unter dem was bei anderen die Schmerzgrenze wäre. Und ich konnte keine Zwiebeln mehr sehen. Der Aufwand den ich zum Teil betrieb, stand in keiner Relation mehr zu der Ersparnis. Dieses Jahr gab es eine ähnliche Aktion. Die waren vom Kilogrammpreis her glaube zehn Cent günstiger. Da überlegte ich dieses Jahr länger, weil ich noch mit Grauen an letztes Jahr dachte. Bezog auch mit ein, dass ich einen Teil dann doch wegschmeißen muss. Und ich habe kaum soziale Kontakte und den paar würde ich nun nicht gerade Zwiebeln schenken. Durch Zufall habe ich meinen Vater gefragt. Der hat die Hälfte genommen und den Sack bezahlt. Sprich für mich waren sie quasi kostenlos. Aber das war eher Zufall und lässt sich leider nicht mit allen Lebensmitteln umsetzen, da wird beide total andere Essgewohnheiten haben.

Zu der Fahrkarte. Bei uns ist es so, dass man die Kundenkarten die man für bestimmte Tarife braucht, nicht überall bekommt. Und an den wenigen Orten, sind zum Teil die Öffnungszeiten ungünstig. Zum Teil von 9 bis 18 Uhr oder so. Für Menschen die arbeiten, sind das Zeiten, zu denen die meisten noch unterwegs sind. Und die Stellen sind auch für jemand der außerhalb lebt, umständlich zu erreichen. Sprich es gibt da schon Leute, bei denen sich das Beantragen hinzieht.

Im Eröffnungspost ging es wohl auch speziell noch um eine vergünstigte Fahrkarte aufgrund einer Behinderung. Es gibt auch Menschen, die keinen Behindertenausweis wollen. Und ich finde das muss man einfach akzeptieren. Und nicht jeder lässt sich für günstigere Busfahrten gerne auf die Stirn tätowieren: Behindert. Da geht es auch um die Selbstachtung und so weiter. Und es gibt tatsächlich auch Menschen, die nicht alles versuchen, um aus ihrem Schicksal noch Geld zu machen. Auch das sollte man akzeptieren.

In meinem Haushalt ließen sich im Monat vielleicht noch 10 bis 20 Euro an Barausgaben sparen. Sprich ich könnte vielleicht bei Lebensmittel noch sparen. Allerdings dann mit Aufwand verbunden. Aufwand der auch Kosten verursacht. Nur halt an anderer Stelle. Und da ist manches sicherlich auch Gewohnheit. Manches Mal ist aber auch nur Abneigung. Ich mochte früher gefrorenes Brot gar nicht. Deshalb habe ich auch nur das gekauft, was ich brauchte. Und noch heute ist es oft so, dass durchaus auch mal was seinen Weg in die Mülltonne findet. Und auch hier gibt es Menschen, die halt einfach kein gefrorenes Brot wollen. Und man sollte da vielleicht auch Bedenken, dass der Gefrierschrank auch nicht ohne Kosten läuft. Ich habe ein recht kleines Gefrierfach. Da friere ich ehrlich gesagt lieber andere Sachen ein. Und ganz ehrlich, wenn ein Nachbar bei euch mindestens einmal die Woche klingelt und euch Toastbrot, Zwiebeln oder Kartoffeln in die Hand drückt und sagt: Ach die gab es im Angebot- brauche ich nicht, schenke ich dir- wie würdet ihr da reagieren? Ich wette, wir hätten demnächst neue Threads hier ala Der Nachbar hat keine gute Haushaltsführung oder Der Nachbar nervt und schenkt mir ständig Lebensmittel die ich nicht will.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich finde deine Beispiele auch eher kleinlich. Es ist doch jedem selbst überlassen, wofür er oder sie das Geld ausgibt, dass ihnen zur Verfügung steht. Warum machst du dir über so etwas überhaupt Gedanken? Und liegt da wirklich so viel Sparpotential? Ich bezweifle das ganz ehrlich.

Ich würde, ehrlich gesagt, auch keine größere Packung von irgend etwas kaufen, wenn ich weiß, dass es bei mir kaputt geht. Und Zwiebeln verschenken? Was ist das denn für eine Idee? Klar, wenn mir mal ein paar übrig sind und ich fahre weg und weiß, dass sie dann kaputt gehen, gebe ich sie meiner Schwiegermutter. Aber einen halben Sack hergeben, nur weil er billiger war und ich ihn nur deshalb gekauft habe? Das finde ich quatsch. Vor allen Dingen weiß ich ja auch nicht, wie mein Gegenüber reagiert, wenn ich ständig irgendwelche Lebensmittel verschenken will.

Das gleiche gilt für das Toastbrot. Es gibt durchaus Leute, welche diese großen Scheiben nicht mögen. Oder aber bei denen die großen Scheiben einfach zu viel sind. Was interessiert es mich dann, dass sie dann das teurere kaufen? Dafür gibt es doch die Auswahl, damit man selbst entscheiden kann.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sich hier so viel Geld sparen lässt, nur weil man hier und da ein paar Cent spart. Ich kaufe nicht nur nach dem Preis ein, sondern auch nach meinem Bedarf. Ich denke beim Einkaufen nicht daran, ob jemanden finde, der mir das überflüssige dann abnimmt. Wenn ich nur 5 Zwiebeln brauche, dann kaufe ich auch nur 5. Und das gilt, zumindest für mich, bei allen Dingen.

Sicherlich kann und sollte man bei mangelhafter Ware das Geschäft aufsuchen und um Umtausch oder Ersatz bitten. Aber lohnt sich das bei einem Magerquark oder ähnlich günstigen Produkten? Sicherlich hast du das Recht dazu, aber will sich jeder darum kümmern? Ich zum Beispiel hätte keine Lust darauf, jedes Mal wieder zum Geschäft zu gehen und etwas zu bemängeln. Das wäre mir einfach zu viel. Bei teureren oder einfach etwas höher preisigen Gegenständen verstehe ich das noch, denn da lohnt es sich ja auch. Aber bei Kleinigkeiten wie du sie genannt hast, finde ich das einfach übertrieben.

Ich kann auch nicht verstehen, was dich daran nervt, wenn andere das so machen. Du scheinst ja jemand zu sein, der es ganz anders macht. Also fehlt dir am Ende des Monats kein Geld und du kümmerst dich auch immer darum, dass du möglichst überall etwas sparen kannst. Dann freue dich doch darüber und mache dir keine weiteren Gedanken mehr über die anderen Leute, die das nicht tun.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Gerade ältere Menschen wollen um jeden Preis an ihren Gewohnheiten festhalten und einfach nichts Neues ausprobieren. Sie wollen keine Veränderungen eingehen und wollen unbedingt beim Alten bleiben, auch wenn sie deutlich Geld sparen könnten, wenn sie eine Veränderung zulassen würden. Lieber verlieren sie jedoch Geld, als etwas Neues auszuprobieren und für viele Menschen erscheint es dann tatsächlich wesentlich angenehmer, Geld zu verlieren, als eine neue Erfahrung zu machen.

Ich finde es wirklich schade, dass manche Menschen einfach nichts Neues probieren wollen. Immerhin bedeutet es ja nichts Schlechtes, etwas Neues auszuprobieren und oftmals hat das ja auch Vorteile, wie dass man beispielsweise Geld sparen kann. Allerdings ist der Mensch einfach ein Gewohnheitstier und gerade dann, wenn man etwas mehrere Jahre oder Jahrzehnte auf eine bestimmte Weise macht, möchte man das dann auch nicht mehr ändern.

Ich denke, dass deine Beispiele jedoch auch nicht glücklich gewählt sind. So kaufe ich selbst auch Kartoffeln, wobei ich von einer anderen Marke eine größere Menge zu gleichen Preis bekommen könnte. Auf diese Weise könnte ich natürlich auch Geld sparen. Wenn ich jedoch einfach nicht so viele Kartoffeln brauche, dann nehme ich die kleinere Menge. Wenn ich genau weiß, dass ich die Kartoffeln sonst nicht aufbrauchen kann, dann macht es ja für mich keinen Sinn, die größere Packung zu nehmen. So muss ich im Endeffekt doch nur etwas wegwerfen und deshalb nehme ich dann lieber gleich die kleinere Packung, auch wenn das sich weniger lohnt.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Sicher gibt es viele Beispiele dafür, dass Menschen an Gewohnheiten festhalten und dadurch viel Geld ausgeben, bei dem sie sonst vielleicht sparen könnten. Aber ich muss sagen, dass es mir doch egal ist, solange es nicht um mein Geld geht. Ich bin ziemlich sparsam und achte schon darauf, in vielen Bereichen zu sparen. Aber trotzdem gäbe es sicher bei mir auch noch Dinge, an denen ich noch mehr sparen könnte. Wenn man das möchte, dann kann man sich ja selber darum kümmern.

Einerseits stört es dich, dass so viele Lebensmittel entsorgt werden, weil die Kunden sie nicht umtauschen, wenn sie vor dem Verfall schlecht werden und andererseits möchtest du, dass die Menschen die größeren Portionen kaufen, die natürlich im Vergleich günstiger sind. So ganz passt das für mich nicht zusammen, weil dann von den größeren Portionen sicher auch etwas entsorgt werden muss, weil es nicht gegessen wird.

Ich denke, man muss eben jeden Menschen die Dinge kaufen lassen, die er möchte. Ich könnte es mir ehrlich gesagt auch nur schwer vorstellen, mir Lebensmittel zu kaufen und dann direkt immer einen Teil den Nachbarn zu geben, damit nichts davon schlecht wird. Das kann man vielleicht mal machen, wenn man sich verschätzt hat und doch nicht so viel brauchte, aber für jeden Einkauf wäre das für mich keine Option.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich glaube auch, dass Gewohnheiten im Leben der meisten Menschen eine starke Motivation darstellen. Aber Menschen haben eben auch andere Werte und Vorstellungen als die Frage, welches Vorgehen sich finanziell am meisten lohnt. Und wenn man nicht gerade am Hungertuch nagt, finde ich es auch nicht verwerflich, wenn man nicht nur auf das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis schaut, sondern auch mal ein paar Cent oder Euro "frivol" ausgibt.

Um auf deine Beispiele einzugehen: Ich würde auch das kleinere Toastbrot kaufen, da ich alleine lebe und mir eine größere Portion schlicht vergammeln würde, was unter dem Strich eine größere Verschwendung darstellt. Es hat auch nicht jeder eine Gefriertruhe, und manche Leute mögen (wie ich) kein aufgetautes Toastbrot, weil es Geschmack und Konsistenz entgültig verliert. Auch meine Nachbarin würde schön blöd schauen, wenn ich versuchen würde, ihr aus Gründen der Kostenersparnis eine halbe Packung Toast oder fünf Zwiebeln anzudrehen. Die Centbeträge, die hier im Spiel sind, werden ja eigentlich schon durch die Stromkosten ausgeglichen, die das Einfrieren verursacht. Manche Leute haben auch Marken-Präferenzen und zahlen gerne ein paar Cent mehr für Nudeln der Marke X, auch wenn die Eigenmarke des Supermarkts auch nur aus Hartweizengrieß besteht.

Zudem bin ich der Meinung, dass es Außenstehende, mit Verlaub, einen Dreck angeht, ob ich die große oder die kleine Packung Zwiebeln oder Klopapier kaufen möchte. Es ist schließlich mein Geld, und nicht das der Kassiererin oder der neunmalklugen Kundschaft. Deswegen würde ich auch eher ungehalten reagieren, wenn man mich vehement darauf aufmerksam macht, dass die Großpackung eines Produkts soundsoviel Cent weniger kostet. Aufs Jahr gerechnet könnte ich mir sicher ein paar Briefmarken davon leisten, aber ein alleinstehender Mensch hat nun mal andere Einkaufsgewohnheiten als jemand, der eine ganze Familie abfüttern muss.

» Gerbera » Beiträge: 11320 » Talkpoints: 49,94 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^