Sechsjährige Grundschule ohne Einfluss auf Noten
Eine Berliner Besonderheit machten sich Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung zu Nutze. In Berlin kann man sowohl sechs Jahre auf die Grundschule gehen als auch schon nach der vierten Klasse auf das Gymnasium wechseln. Es wurden besonders leistungsfähige Grundschüler in den fünften und sechsten Klasse mit gleichaltrigen Berliner Gymnasiasten verglichen.
Es stellte sich heraus, dass beide Gruppen identische Lernfortschritte machten. Das bedeutet, dass die längere Grundschulzeit gerade in den Hauptfächern Mathematik und Deutsch keine Nachteile für leistungsstarke Schüler mit sich bringt, das grundständige Gymnasium dagegen keine generelle Förderwirkung.
Ich glaube, da hast Du etwas falsch verstanden, was das Berliner Schulsystem betrifft. Du schreibst:
In Berlin kann man sowohl sechs Jahre auf die Grundschule gehen als auch schon nach der vierten Klasse auf das Gymnasium wechseln. Es wurden besonders leistungsfähige Grundschüler in den fünften und sechsten Klasse mit gleichaltrigen Berliner Gymnasiasten verglichen.
Standardgemäß gehen alle Schüler 6 Jahre lang in die Grundschule. Dabei ist nicht der normale Grundschulstoff auf 6 Jahre aufgeteilt. Der Grundschulstoff der mit anderen Bundesländern vergleichbar ist, wird auch in Berlin und Brandenburg in 4 Jahren gelehrt. Besonders ist hier, dass die Schüler die Klassen 5 und 6 weiterhin gemeinsam lernen und dort natürlich auch der Stoff der Klassen 5 und 6 gelehrt wird, nur dass weitere 2 Jahre fast alle Schüler zusammen lernen. Der angedachte Grund ist, dass man den Kindern zwei weitere Jahre Zeit gibt zu zeigen, welches Potential in ihnen steckt, so dass eine Entscheidung für eine weiterführende Schule nicht schon mit 10 Jahren sondern erst mit rund 12 Jahren gefällt werden muss. Das kommt vor allem Spätzündern zu guten.
Wenn Kinder schon in den ersten 4 Jahren durch besonders gute Leistungen in der Schule auffallen, können sie schon nach 4 Grundschuljahren aufs Gymnasium wechseln. Das heißt, sie wechseln dann schon zur 5. Klasse und nicht erst zur 7. Klasse aufs Gymnasium. Der Kerngedanke ist, dass dadurch besonders leistungsfähige Kinder besser gefördert werden können. Das ist vor allem eingerichtet worden, weil die Eltern das so wollten. Unter dem Strich dauert aber bei allen Kindern (so sie nicht sitzen bleiben) die Zeit bis zum Abitur 12 Schuljahre, egal welche der beiden Laufbahnen sie einschlagen.
Die Untersuchung bestätigt nur, dass die Angst vieler Eltern vor dem gemeinsamen Lernen weniger auf Fakten, sondern mehr auf schlechten Einzelfällen begründet ist. Vor diesem Hintergrund ist auch der Hamburger Volksentscheid gegen eine 6-Jährige Grundschule als völliger Populismus zu bewerten.
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