Erfahrungen Ergotherapeut
Ich bin auf der Suche nach Menschen, die Ergotherapeut als Beruf sind. Ich bin am überlegen ob ich eine Ausbildung als Ergotherapeut machen soll und möchte mich schon jetzt sehr genau über den Beruf informieren. Ich hätte deshalb einige Fragen und würde mich freuen, wenn sich jemand, der Ergotherapeut ist, bereit wäre diese Fragen zu beantworten.
Ich habe meine Fragen durchnummeriert, damit es einfacher ist für dich auf die Fragen zu antworten.
1)Beschreibe kurz deinen Beruf, so dass ein Außenstehender möglichst viel über deine Arbeit erfährt.
2)Was sollte man auf jeden Fall über den Beruf „Ergotherapeut“ wissen, bevor man sich dazu entscheidet Ergotherapeut zu werden?
3)Wie schauen die Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf aus?
4)Wie sind die Berufschancen?
5)Auch der Beruf des Ergotherapeuts hat positive und negative Seiten. Kannst du mal welche aufzählen, insbesondere negative?
6)Welche Anforderungen werden an die Ausbildung gestellt? Was ist wichtig in der Ausbildung?
7)Wie läuft die Ausbildung ab?
Es gibt jetzt ein Studium. Sinnvoll? Oder doch eher Ausbildung?
9)Welche Unterschiede gibt es zwischen Studium und Ausbildung (außer die Zugangsberechtigungen)?
10)Würdest du jemandem eher zum Studium oder zur Ausbildung raten? Und warum?
11)Meinst du es hätte Sinn erst eine Ausbildung zu machen und dann in ein paar Jahren noch ein Studium?
12)Ich möchte jetzt eher mit kleineren Kindern arbeiten. Wenn ich mich jetzt darauf spezialisiere (wenn das möglich ist), könnte ich dann später auch mit Erwachsenen zusammenarbeiten oder müsste ich dann eine Weiterbildung machen?
13)Kannst du eine Schule/Uni empfehlen?
14)Was war dir wichtig als du dich über die Schulen informiert hast?
15)Wo bekommt man gute Infos über den Beruf des Ergotherapeuten (außer Berufenet von der Arbeitsagentur)?
ich besuche als Patientin regelmäßig die Ergotherapie, sowohl im ambulanten wie auch im stationären Bereich. Allerdings im Bereich Psychiatrie. Da ich selbst schon am überlegen war, eine Umschulung zur Ergotherapeutin zu machen, kann ich dir vielleicht meine Sichtweise zu mancher deiner Punkte sagen. Allerdings werden sich meine Antworten wohl hauptsächlich auf den Bereich Psychiatrie beschränken. Wobei ich mit den meisten Ergotherapeuten die ich kennenlernen durfte, auch durchaus über den Beruf allgemein gesprochen habe.
1)Beschreibe kurz deinen Beruf, so dass ein Außenstehender möglichst viel über deine Arbeit erfährt.
Hier ist der stationäre und der ambulante Bereich wohl zu unterscheiden. Und den stationären Bereich kann man dann wohl auch noch mal unterteilen, in Patienten der geschlossenen Psychiatrie und der offenen Psychiatrie und Patienten in einer Rehamassnahme.
Es geht wohl hauptsächlich darum einmal den Patienten zu beschäftigen. Aber auch darum, eventuell schlummernde Talente zu entdecken, Fähigkeiten wieder zu entdecken, zu festigen und so weiter. Und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Wobei hier noch zusätzlich zur Ergotherapie kognitives Training angeboten wird oder das auch im Rahmen der Ergotherapie gemacht wird.
Viele sagen, Ergo ist ja nur Basteln. Jeder Ergotherapeut wird einen dafür erschlagen. Es geht auch darum, mit dem Menschen umzugehen und sich auf ihn einzustellen und ihn zu unterstützen. Was nun ja auch auf das Krankheitsbild ankommt. Mit einem Schlaganfallpatienten wird man anders umgehen, als mit einem psychisch Kranken.
2)Was sollte man auf jeden Fall über den Beruf „Ergotherapeut“ wissen, bevor man sich dazu entscheidet Ergotherapeut zu werden?
Ergotherapeut sein heißt nicht nur alle möglichen Basteleien machen zu können oder sonst in die Richtung fit zu sein. Es heißt auch mit Menschen mit verschiedenen Erkrankungsbildern umgehen zu können. Den Patienten unterstützen können und so weiter.
Ergotherapeuten müssen auch medizinische Grundlagen kennen. Was für mich an sich ein Kontra war, die Ausbildung zu machen. Ich kann mit Sicherheit alles mögliche vermitteln, aber medizinische Sachen liegen mir weniger. Die Ausbildung umfasst aber auch viele medizinische Bereiche. Wobei man sicherlich später nicht alles brauchen wird, beziehungsweise das auch vom Arbeitsplatz abhängig ist.
Und je nach Arbeitsplatz muss relativ viel Bürokratie gemacht werden. Zum Beispiel Dokumentationen und ähnliches.
3)Wie schauen die Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf aus?
4)Wie sind die Berufschancen?
Die Berufschancen sind wohl allgemein nicht so gut. Die letzte Ergotherapeutin die in dem Haus angestellt wurde, in dem ich behandelt werde, ist durch halb Deutschland gezogen, nachdem sie mit Sicherheit über ein halbes Jahr eine Anstellung gesucht hat. Und fachlich und menschlich ist sie super. Ich kann aber nicht sagen, ob sie nun generell eine Anstellung als Ergotherapeutin gesucht hatte oder ob sie gezielt in die Psychiatrie wollte.
Aufstiegschancen sind Thema für sich. Die Ergotherapie hier versorgt die Psychiatrie mit drei offenen und zwei geschlossenen Stationen und eine tagesklinische Station. Außerdem wird noch eine Arbeitstherapie angeboten. Und so weit ich weiß, ist auch die Neurologie noch an die Ergo angebunden, benutzt aber andere Räumlichkeiten. Chefin gibt es aber nur eine. Und ansonsten vier Vollzeitkräfte für die Psychiatrie und die Neurologie dürfte noch mal zwei Vollzeitstellen haben. Also Führungspositionen gibt es an sich nicht viele. In unserem Fall eine.
Ansonsten kann man sich halt noch selbstständig machen. Wobei ich einen selbstständigen Ergotherapeuten kennen lernen durfte. Der war ganz neidisch auf den sicheren Job den die Kolleginnen im Krankenhaus haben.
5)Auch der Beruf des Ergotherapeuts hat positive und negative Seiten. Kannst du mal welche aufzählen, insbesondere negative?
Man braucht mit Sicherheit viel Empathie. Wenn einem die fehlt, hat man oft einfach verloren. Und wenn man zu viel hat, wahrscheinlich auch.
Vieles hat heute nicht mehr direkt mit der Versorgung der Patienten zu tun, sondern ist durch Regelungen des Gesundheitssystems minimiert und geregelt. Es fällt also auch viel Papierkram an. Was sicherlich so viel Zeit in Anspruch nimm, wie die Arbeit mit den Patienten selbst.
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