Alternativen zum Kapitalistischen System
Da der Kapitalismus in den letzten Jahren wieder mal bewiesen hat, was für ein krisenhaftes, ausbeuterisches System es ist, Frage ich euch nun glaubt ihr das es eine Alternative gibt, und wenn ja wie ist diese zu erreichen? Ich stelle hier mal ein Paar vor die mir so einfallen:
Anarchismus
Im Anarchismus gibt es keinen Staat mehr und alle wirtschaftlichen Zwangsmittel (Geld o.a) sind abgeschafft. Das Leben wir durch Räte organisiert, an denen alle Menschen teilnehmen dürfen. Es gibt keine einheitliche Theorie wie der Anarchismus erreicht werden kann.
Kommunismus
Der Kommunismus ist eine Gesellschaftsform, die, ähnlich wie der Anarchismus jeder Form von Herrscaft abschafft. Allerdings gibt es in einigen
Strömungen des Kommunismus die Vorstellung von einer Übergangsstufe, die sogenannte "Dikatatur des Proletariats" in denen die Kapitalisten enteignet werden.
to be continiued...
Es gibt keine echten Alternativen, das ist Fakt. Alle möglichen Alternativen scheitern immer wieder an einem Faktor: dem Menschen, seiner GIer, seinem Egoismus.
Also besteht nur die Möglichkeit den Kapitalismus so sozial wie möglich zu gestalten - mehr nicht.
Der Anarchismus ist eine Utopie, da dieser eben am Grundfaktor Mensch scheitert - um diesen zu erreichen bräuchte es einen Menschen, der nur auf Basis der Vernunft und nicht nach seinen Trieben handelt.
Auch der Kommunismus ist aus diesem Grund utopisch. Nett in der Vorstellung, im Grunde ideal, aber absolut abwegig aufgrund der angeführten Tatsachen. Schon der Sozialismus als Mittelweg dahin scheiterte am Menschen.
Der Kapitalismus ist im Grunde ein Bild was für den Menschen an sich steht und sein Wesen - homo homini lupus. Man kann ihn im Grunde nur durch die soziale Martkwirtschaft als ein Mittel von vielen die Schärfe nehmen.
Die einzig andere, noch machbare Staatsform wäre für mich der demokratische Sozialismus - allerdings nur unter sehr bestimmten Voraussetzungen und sehr eingeschränkt. Alles andere basiert auf einem Menschen, den es nicht gibt.
Subbotnik hat geschrieben:Es gibt keine echten Alternativen, das ist Fakt. Alle möglichen Alternativen scheitern immer wieder an einem Faktor: dem Menschen, seiner GIer, seinem Egoismus.
Aber es muss auch beachtet werden, wie dieser Egoismus zustande kommt. Der Kapitalismus seöbst ist es nämlich der mit seinen Konkurenz .und Verdrängungsmechanismen, die Menschen dazu treibt, so zu werden wie sie sind. Hinzu kommt noch der Faktor der entfremdeten Lohnarbeit.
Also besteht nur die Möglichkeit den Kapitalismus so sozial wie möglich zu gestalten - mehr nicht.
Es kann keinen sozialen Kapitalismus geben, da es sich durch das Gegenteil konstituiert, nämlich durch Verwertungslogik. Der Kapitalismus kann nur existieren wenn es ein stetiges Wachstum gibt, und das kann nunmal nicht mit sozialen Maßnahmen erreicht werden.
Das ehe ich gar nicht so, denn der Mensch ist im Grunde halt auch nur ein Tier bei dem Triebe und Instinkte das Verhalten bestimmen, u. a. die Gier, die nichts rein kapitalistisches ist, sondern auf Trieben beruht.
Natürlich ist der Kapitalismus alles andere als gerecht, nur entspricht er dem Wesen des Menschen. Um eine andere Staatsform zu etablieren bräuchte es schon einen Prototyp eines "besseren Menschen", den es nicht gibt. Selbst im Sozialismus in sozialisitischen Staaten haben Menschen mit kapitalistischen Beweggründen und Grundmotiven wie Revierdenken -> Streben nach Macht immer wieder das Ruder übernommen und ihn so pervertiert. Siehe Russland, siehe China, im Grunde jedes sozialistische Land.
Würde die Welt nur von Robotern beherrscht werden, die nur auf Basis von Vernunft und Logik entscheiden könnte das klappen, so aber nicht. Egal wie man es dreht und wie stark die Kritik am jeweiligen System ist, kein Mensch kann die Vorgaben erfüllen bzw. nur die wenigsten zu großen Teilen.
Es kann einen sozialen Kapitalismus geben und zwar in der Form, dass dieser weitestgehend sozial gestaltet wird. Das hat man selbst in Ländern wie den USA erkannt, die mit dem reinen Kapitalismus angefangen haben und dieser recht schnell in den vorhersehbaren Raubtierkapitalismus umgeschlagen ist - die soziale Martkwirtschaft ist hier z. B. ein goldener Mittelweg der nur daran krankt dass es ihn nicht überall gibt und so seine Kontrollmechanismen von Systemen die durch Raubtierkapitalismus geprägt sind ausgehebelt werden können.
Noch zum Kapitalismus: Ich kenne ein paar überzeugte Kommunisten dank meiner Ossi Vergangenheit und selbst diese haben angemerkt, dass das System mit dem heutigen Menschen nicht funktionieren kann. Allein schon die Grundvorraussetzung, dass jeder nur nach seinen Bedürfnissen lebt, klappt nicht. Die meisten Menschen haben kein Verständnis von "genug" sondern nur davon, was ihnen zu fehlen scheint. Dazu kommen eben die Grundausrichtungen "Gier", also immer mehr haben zu wollen und "Neid", also mehr haben zu wollen wenn es der andere hat.
Also deine These vom sozialen Kapitalismus halte ich für grundlegend falsch. Zunächst einmal teilst du den Kapitalismus in verschiedene Kapitalismen auf, die du verschiedene Attributte zuweist, wie z.B "Raubtierkapitalismus" (schlechter Kapitalismus) und sozialer Kapitalismus (gut).
Aber mit dieser Aufteilung und mit dieser These missachtest du das Wesen des Kapitalismus. Der Kapitalismus beruht nach Marx auf dem Prinzip des Merwerts und der damit verbunden Ausbeutung des Arbeiters. Durch den Widerspruch von gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung, kommt es im Kapitalismus zu Krisen.
Um diese zu vermeiden, versucht der Kapitalismus der Arbeiterklasse einige Verbesserungen zuzugestehen, damit es nicht zu der, nach Marx, notwendig gesetzmaßig folgenden Revolution kommt. Dies ist aber auf dauer nicht aufrechtzuerhalten, da, zu Erhaltung des kapitalistschen Systems, eine dauerhaft steigende Profitrate notwendig ist.
Somit ist auch die These falsch, das die USA mit einem reinen Kapitalismus angefangen haben falsch, das es nicht den reinen Kapitalismus gibt. Und wer sagt denn das man im Kommunismus nur nach seinen Bedürfnissen leben darf, in der heute hochtechnologisierten Welt ist es ohne weiteres möglich, so zu produzieren, das quasi alle Menschen im Überfluss leben können. Also brauchen die Menschen gar nicht ihre natürlichen Triebe zurückzuhalten.
Da das Thema ja nicht ganz einfach ist kommt man hier wohl nicht ganz ohne Pauschalisierungen aus wenn man nichts bis ins Nirwana schreiben würde.
Klar bedeutet der Kapitalismus, egal wie sozial man ihn gestaltet immer eine Unterdrückung der Klassen - doch solange es Klassen gibt, solange wird es auch immer eine Unterdrückung geben, auch im Sozialismus. Klar kann von der Seite nur der Kommunismus ein Ausweg sein.
Und ein Überfluss kann nciht geschaffen werden. Klar würde die Möglichkeit den Kommunismus begünstigen, nur ist das genauso eine utopische Vorstellung bzw. noch nicht mögliche Vorstellung wie die des vernünftigen Menschen. Einige werden immer mehr wollen, einige werden immer meinen, dass sie zuwenig haben - auch wenn man alle Menschen objektiv gleich behandeln würde und alle die gleichen Chancen und Möglichkeiten hätten würden immer wieder einige dazu neigen, sich ungerecht behandelt zu fühlen auch wenn das nur subjektiv wäre.
Und Menschen sind zwar sozial aber handeln immernoch egoistisch. Egal wie perfekt der Kommunismus an sich wäre, er bedenkt nicht das Naturell des Menschen, welches im Kapitalismus zum Ausdruck kommt. Egoismus, Gewinnsucht, Unterdrückung usw. Das kann man auch im Tierreich beobachten und was unser Verhalten angeht, so spielt sich das zwar auf einer anderen (zivilisierteren) Ebene ab, aber ist im Grunde immernoch durch Triebe und tierhaft. Wenn die Menschen ihre Triebe nicht zurückhalten müssten würde das im Chaos gipfeln - oder wie will man Machtgier, Neid, Egoismus, Hass, Dominanzstreben usw. verhindern? Selbst ein Überfluss an Mitteln würde hierzu nicht ausreichen, sondern hier hilft nur ein Umdenken. Und das würde ich 90 % nicht zutrauen.
Der Kommunismus ist meiner Meinung nach eine Theorie für vernünftige Menschen denen all das bewusst ist - aber alle die das nicht einsehen können hätten darin keinen Platz weil sie ihn durch ihr Verhalten sabotieren und schädigen würden.
Du hast richtig erkannst, dass, solange es Klassen gibt, es auch Unterdrückung geben wird. Aber es ist falsch zu sagen, dass es im Sozialismus noch Klassen gibt. Im richtigen Sozialismus wird der Klassengegensatz aufgehoben. Klassen entstehen ja erst durch den Besitz der Produktionsmittel der einen Klasse, und der Lohnabhängigkeit der anderen Klasse, die damit Reproduzenten des Kapitals sind.
Sicherlich hast du recht das es manche Menschen geben wird, die immer mehr wollen, aber das ist doch die Minderheit! Die Kapitalistenklasse ist minimal im Vergleich zur Arbeiterklasse. Außerdem ist es sehr wohl möglich einen Überfluss zu schaffen, und den gibt es teilweise heute schon (z.B bei Lebensmitteln), nur wird er bewusst zurückgehalten, um den Preis hochzuhalten.
Dein dritter Absatz wirkt auf mich irgendwie sehr sozialdarwinistisch. Du vergleichst die Menschliche Gesellschaft, mit der Hackordnung des Tierreiches, in dem die darwinistische Theorie wirklich greift. Und wie ich bereits in meinem letzen Beitrag sagte, sind all die genannten Eigenschaften wie; Neid, Machtgier, Egoismus etc. alles Eigenschaften die erst durch das kapitalistische System produziert, und dann durch selbiges Begünstigt werden. Sie sind keineswegs von der Natur gegeben.
Im richtigen Sozialismus mag es keine Klassen geben nur ist der so wie der Kommunismus ein reines Utopia - es wird immer Klassen geben, auch im Sozialismus. Das muss man nicht einmal an den bisher existierenden Systemen deutlich machen in denen sich der Sozialismus selbst karikiert hat, sondern dass ist eine logische Annahme.
Heutzutage ist die Arbeiterklasse eher der der Kapitalisten deutlich unterlegen - vor allem in den Industirestaaten. Denn dort gibt es im Grunde keine Arbeiterklasse mehr, sondern nur noch in Drittwelt Ländern. Die die vor einem Jahrhundert noch Mitglieder der Arbeiterklasse waren gehören heute zur Bourgeosie / Mittelschicht. Und die Unterschicht / das Prekariat ist zu unbedeutend um sich zu wehren und zu unbedarft um sich die eigene Lage bewußt zu machen.
Einen Überfluss an Lebensmitteln zu erzeugen, das ist kein Problem und das steht für mich außer Diskussion - nur geht es daruzm, ob es auch möglich ist einen Überschuss an Luxusgütern zu erzeugen ohne dass die Wirtschaft darunter leidet - das ist mit heutigen Methoden nicht machbar. Und sobald die Grundsicherung hergestellt ist wird man automatisch nach mehr streben.
Der Mensch ist im Grunde ein Tier, nur ein höherentwickeltes. Man kann das sozialdarwinistisch nennen, für mich ist es, wenn ich mir den Großteil der Menschen ansehe aber eher realistisch. Nur wenige stellen das Reden vor Gewalt, nur wenige lassen sich von vernünftigen Entscheidungen leiten. Natürlich ist das Bewußtsein auch durch den Kapitalismus pervertiert durch reines Konsumdenken und Anhäufen von Besitztümern bzw. dem Streben nach Macht, aber dieses Verhalten lässt sich schon bei Kindern beobachten. Ich sehe diese Eigenschaften teils als Verschulden des kapitalistischen Systems an aber eben teilweise auch durch den Menschen selbst hervorgebracht - wie gesagt homini homini lupus trifft es ganz gut, und dieser Satz stammt nicht von einem Sozialdariwinisten. Diese Eigenschaften lassen sich auch an unseren nächsten Verwandten, den Affen ausmachen. Beispielsweise sind bestimmte Verhaltensmuster, die bei uns nur durch Gesellschaftsverträge reguliert sind, im Tierreich allgegenwärtig - und warum sollte man den Menschen davon freisprechen? Ich sehe viele Menschen als unvernünftig handelnd an, die selbst dann nicht bereit sind ihr Handeln zu ändern, wenn man sie auf Fehler hinweist und ihnen Auswege anbietet, da sich der Einzelne stets im Recht fühlt.
Wenn alle Annahmen wie sie beschrieben werden möglich wären, dann wäre der Kommunismus nicht unmöglich - jedoch sehe ich diese Annahmen als unrealistisch und Wunschdenken an. Nur damit das nicht falsch verstanden wird: Ich sehe den Kommunismus wenn alle Voraussetzungen gegeben wären auch als die gerechteste Staatsform und den besten Gesellschaftsvertrag an - nur sehe ich die Grundlagen eben nicht als momentan durchsetzbar an. Marx erwartete, dass die Unterdrückten von sich aus ihre Lage erkennen und handeln - der Weg sie ihre Lage "erkennen zu lassen" oder ihnen das Handeln mangels Einsicht abzunehmen, was im Leninismus gipfelt, ist für mich eine Pervertierung des Kommunismus. Und momentan gibt es keinen Grund für die Masse, dies von alleine einzusehen bzw. dass ein Umbruch notwendig ist. Auch wenn das an der Betäubung des Geistes liegt durch Konsum, Propaganda usw. . Solang keine Krise einsetzt werden die meisten der Meinung sein, dass sie momentan gut leben und, wobei man wieder beim Punkt Egoismus wäre, niemand bereit ist das zu opfern bzw. eine Verschlechterung seiner Lage in Kauf zu nehmen. Prinzipiell kann der Kommunismus nur weltweit funktionieren bzw. wenn große Teile der Welt sich beteiligen - die Einlandlösung ist zum Scheitern verurteilt.
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