Der Rach Weg ist der falsche Weg
Herr Rach als Sternekoch hat ja in der Tat ein ehrenwertes Ziel, nur die Herangehensweise wird ihm nicht den optimalen Erfolg bringen. Ich bin der Meinung, dass man mit Leuten die überhaupt keine Voraussetzungen haben, eine solche Aufgabe nicht meistern kann. Bei seinen Bewerbern hat man ja schon Angst wenn man sie anspricht, dass sie nicht sofort einen Herzinfarkt bekommen. So abwesend stellen sie sich in der Praxis dar. Weiterhin ist bei den Bewerbern der Entwicklungsstand einer 12 jährigen Person vorhanden, sodass man sich hier kaum ernsthaftes Arbeiten Vorstellen kann.
Hier hätte der Herr Rach sich auf jeden Fall besser im Vorfeld beraten lassen sollen. Seine Bewerber sind auch wenn sie Außenseiter sind, noch weit von einer Lehre entfernt. Sie brauchen erst einmal eine gute Lebenshilfe. Eine solche Art von Projekten kann nicht gelingen. Wie seht ihr das?
Ich denke mal dass Du von Rachs Restaurantschule oder so ähnlich schreibst. Bisher habe ich diese Sendung noch nicht verfolgt, aber dazu gibt es ja gut informierte Kollegen.
karlchen66 hat geschrieben:Hier hätte der Herr Rach sich auf jeden Fall besser im Vorfeld beraten lassen sollen.
Ich denke ehrlich gesagt, dass der Herr Rach dieses Projekt nicht aus reiner Menschenfreude gestartet hat und dass eher jemand an ihn heran getreten ist und ihm dieses Projekt vorgestellt hat. Ich denke weiterhin, dass da schon mehr als genug Berater vorher im Spiel waren, die dieses Projekt für gut befanden, ob nun gut für die Bewerber ist mal eine andere Sache.
karlchen66 hat geschrieben:Bei seinen Bewerbern hat man ja schon Angst wenn man sie anspricht, dass sie nicht sofort einen Herzinfarkt bekommen. So abwesend stellen sie sich in der Praxis dar.
Na meinst Du in solchen Sendungen, die allesamt gescripted sind, wird das reale Leben dargestellt? Aus so viel Aufzeichnungsmaterial wird sicher das heraus gesucht, was am besten zum Ziel der Sendung passt. Da wage ich mal zu behaupten, dass es durchaus so geplant ist aus ehemaligen Absteigern die Überflieger zu machen. So gesehen kann man die Kandidaten wohl kaum am Anfang der Sendung schon als aufgeweckt und pfiffig präsentieren.
@JotJot
Das ist mir schon klar, dass es zusammen geschnitten ist ist. Aber mal ehrlich selbst ich konnte mit 10 Jahren damals schon besser kochen, wie jeder der Bewerber zu Anfang des Projekts. Daher kann es hier real keinen Überflieger geben, denn diese Leute brauchen erst einmal einen Psychologen, der erst einmal den Leuten das reale und normale Leben erklärt.
Wenn sich dieses Projekt Leute mit einer höheren Bildung anschauen, fühlen die sich total veralbert denn das hat leider nichts mehr mit sozialer Verantwortung zu tun. Wenn das aber nun solche Personen sehen wie die Kandidaten, bekommen sie total falsche Vorstellungen. Das ist ja gerade das Fatale mit an der Sache.
karlchen66 hat geschrieben:Aber mal ehrlich selbst ich konnte mit 10 Jahren damals schon besser kochen, wie jeder der Bewerber zu Anfang des Projekts.
Schon mal von Scripted Doku-Soaps gehört? Kann gut sein, dass das Teil da auch hingehört und die armen Bewerber da mit machen.
karlchen66 hat geschrieben:Wenn sich dieses Projekt Leute mit einer höheren Bildung anschauen, fühlen die sich total veralbert denn das hat leider nichts mehr mit sozialer Verantwortung zu tun. Wenn das aber nun solche Personen sehen wie die Kandidaten, bekommen sie total falsche Vorstellungen. Das ist ja gerade das Fatale mit an der Sache.
Dazu müssten sie so etwas mal schauen und ich kenne ehrlich gesagt niemanden mit einer gewissen Bildung, der sich solche Soaps anschaut ohne nicht zumindest zu wissen, dass man das eh nicht ernst nehmen kann. Das Klientel, bei dem mit solchen Projekten falsche Vorstellungen geweckt werden, ist ein ganz anderes.
Ich finde auch das Herr Rach nicht wirklich richtig beraten wurde. Bei den Jugendlichen sieht es fast so aus als ob man sie nach dem Schema je schlimmer je besser ausgesucht worden. Dieses Sendungformat ist aber nicht neu, vor einigen Jahren hat der britische Koch Jamie Oliver eine ähnliche Fernsehserie gehabt. Auch dort hat es Jugendliche die sozial schon im Aus waren zu Köchen ausgebildet. Die Serie war in England ein Renner und auch in Deutschland bekannt. Ich denke daher das man nur darauf abgezielt hat viele Zuschauer zu finden und deswegen wurden "richtige" Problemkinder gesucht.
@JotJot
Was ich eigentlich damit sagen will, ist das solche totalen primitiven Bewerber im normalen Leben keine Chance haben. Und ich denke, dass wird nicht nur in Mecklenburg Vorpommern sich so verhalten. Solche dort dargestellten Personen bleiben in der Realität einfach nur Hartz 4 Empfänger. Und so sollte es auch bleiben, bevor sie eben andere Leute nur nerven.
Wie hier ja bereits angedeutet wurde, hat in England Jamie Olivier so ein Projekt schon erfolgreich durchgezogen. Er hat aus total hoffnungslosen Leuten Köche gemacht. Ob Rach wirklich die beste Besetzung dafür ist, stelle ich in Frage. Er ist zumindest nicht der geborene Pädagoge und ist manchmal anscheinend sehr am schwimmen, wie er die Leute bei der Stange hält. Zumindest macht der Zusammenschnitt, den man im Fernsehen sieht manchmal den Eindruck. Was wirklich hinter den Kulissen läuft, weiß man nicht. Auch ist Jamie Oliver einfach eine ganz andere Art Mensch. Er ist jung, cool und schnodderig. Damit dürfte er bei Straßenjugendlichen schon mal viel besser ankommen, als Rach, der in einer ganz anderen Welt lebt.
Aus pädagogischer Sicht ist das Konzept auch OK. Es ist eigentlich ein vernünftiger Weg, dass man die Leute nach und nach Verantwortung übernehmen lässt und sie über praktische Tätigkeiten bildet. Faszinierend finde ich nur, welche Leck-mich-am-Arsch-Mentalität die Praktikanten in der Sendung zur Schau stellen. Klar, das wird wohl Mache sein. Aber selbst wenn nur die Hälfte davon den Tatsachen entspricht, ist das zu viel. Wenn ein reifer Mensch die Chance bekäme, bei einem beliebigen Starkoch zu lernen, der würde sich alle Arme und Beine ausreißen! Die Sendung ist deshalb noch lange nicht gescheitert. Rach kann einfach die Pfeifen rauswerfen, neue Jugendlichen casten und die Staffel weiterführen. Da stehen schließlich genug Leute auf der Straße, die so eine Chance gerne annehmen würden.
Durch den Hype im Fernsehen, den Kochsendungen zur Zeit erleben, ist glaube ich auch ein absolutes Zerrbild des Berufs Koch entstanden. Die wenigen Spitzenköche, die wie Rach unter den Besten arbeiten sind eher die Ausnahme, als die Regel. Dem gegenüber steht ein Heer an Köchen, die viel Routinearbeit erledigen. Gemüse und Obst waschen und schnippel, Pommes frittieren usw. Um solche Arbeiten zu verrichten muss man nicht zwangsläufig intelligent, aber arbeitswillig sein. Koch sein ist in erster Linie ein Knochenjob, der viel Kraft braucht, um die Routine und den Zeitdruck auszuhalten. Man muss dafür keine Intelligenzbestie sein.
Warum sollen denn die Jugendlichen aus Hartz 4 Familien im normalen Leben keine Chance haben auch einen ordentlichen Beruf lernen zu können? Dieses Projekt finde ich gar nicht so schlecht und die Bewerber haben auf jeden Fall eine Chance verdient. Die Vorurteile gegenüber Kindern und Jugendlichen von Hartz 4 Empfängern finde ich nicht besonders gut. Und ich finde diesen Satz, dass sie lieber Hartz 4 Empfänger bleiben sollen, damit sie andere Leute nicht nerven schon anmaßend.
Wenn dir diese Sendung nicht gefällt und diese Jugendlichen dich nerven, karlchen, dann schaue diese Sendung doch nicht. Ich habe die ersten beiden Folgen davon gesehen und denke, dass einige brauchbare Kandidaten dabei sind. Dass man nicht aus allen ein Sternekoch machen kann sollte jedem klar sein. Aber die Chance sollten doch auch Kinder von Hartz 4 lern bekommen.
Wie trüffelsucher schon richtig bemerkte, wurde das Projekt ja schon in England erfolgreich durchgeführt. Warum sollte es in Deutschland nicht klappen? Warum sollte man diesen Jugendlichen diese Chance nicht geben und wenn sie diese Chance nicht ergreifen, dann haben sie Pech gehabt. Aber wenn jeder so denken würde, dass sowas sowieso sinnlos ist, dann würden keine Jugendlichen, die aus Hartz 4 Familien kommen jemals arbeiten oder eine Ausbildung machen.
Das Konzept dieser Sendung finde ich sehr gut. Aber man darf nicht vergessen, dass es von RTL produziert wird. Da weiß man nie, was wirklich hinter den Kulissen abgeht und ob in den letzten Sendungen die Jugendlichen dann wirklich verantwortungsvoll und diszipliniert sind. Vielleicht sind sie es jetzt schon, aber man sieht es als Zuschauer nicht, weil es sonst für die RTL Zuschauer nicht interessant ist. Ausserdem will ja Rach für dieses Restaurant alle Jugendlichen einspannen, die sich dort beworben haben. Egal, ob sie dann eine Ausbildung zum Koch machen, eine Servierkraft werden oder eben nur ein einfacher Tellerwäscher.
@Diamante
Klar, es müssen Hartz 4 Empfänger eine Chance bekommen und ich selbst mache in dieser Hinsicht viel ehrenamtliche Arbeit. Aber man muss auch real und objektiv die gegebenen Voraussetzungen sehen. So wie diese Jugendlichen dem Zuschauer gezeigt werden, brauchen sie erst einmal eine andere Art von Hilfe.
Warum sucht man beispielsweise nicht Hartz 4 Empfänger die gute schulische Leistungen aufweisen? Diese Jugendlichen würden dann doch viel eher eine Ausbildung abschließen und vielleicht noch mit sehr guten Noten. Ich denke einmal, darauf weißt auch du keine plausible Antwort. Deshalb finde ich den Weg von Rach nicht richtig.
@ karlchen66: Das was Du da vorschlägst, wäre Eulen nach Athen tragen. Wer gute schulische Leistungen hat, braucht keine Elementarbildung ála Rach. Da würde so ein Sendungskonzept keinen Sinn machen. Wer würde schon RTL einschalten, um eine Horde hoch motivierte, hoch intelligente und erfolgreiche Durchstarter zu sehen? Das zielt leider ein wenig an der Zielgruppe dieses Senders vorbei. Außerdem geht es hier ja darum, genau den absoluten Versagern wieder zu einem Menschenwürdigen Leben zu verhelfen. Man sollte nicht vergessen, dass auch diese Menschen, die total unten leben eine Menschenwürde und Gefühle haben.
Nicht, dass man Hartz4 Empfängern, die leistungswillig sind nicht helfen sollte! Das will ich hier noch mal ganz deutlich klarstellen. Das wäre ja wirklich unfair, wenn man das nicht täte. Schließlich soll Leistung belohnt werden. Aber die brauchen keine medienwirksamen Inszenierungen, sondern eine kleine Starthilfe und ein paar passende Jobangebote und einen humanen Chef.
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