Hat das normale Buch noch eine Zukunft?
In meiner Stadtbibliothek ist der Bestand an ganz normalen Büchern schon merklich gesunken. Bei einigen Büchern spielt auch der Zahn der zeit eine Gewisse Rolle und sie müssen ersetzt werden. Aber gerade neue Bücher sind leider nicht mehr im sonstigen Umfang vorhanden. Bei manchen Titeln oder besser gesagt bei manche Thematik muss man schon im Voraus ordern.
Dafür haben allerdings die digitalen Medien Einzug gehalten. Dieser Zustand stellt natürlich eine große Zeitersparnis dar, weil man alles vom PC aus erledigen kann. Werden bei dieser Entwicklung die normalen Bücher auf der Strecke bleiben? Sogar sehr viele Hörbücher wurden seitens der Bibliothek neu in den Bestand aufgenommen. So wird für manchen Jugendlichen sogar das Lesen überflüssig. Kann dieser Trend nicht auch negative Folgen haben?
Natürlich hat der Trend, dass weniger Bücher gelesen werden, eine ernsthafte Folge. Man muss sich nur mal in Plattformen wie wkw und wie sie alle heißen, die Profile von Jugendlichen durchlesen. Da läuft einem mitunter eiskalt den Rücken runter. Ironischerweise sind diejenigen mit der miserabelsten Rechtschreibung häufig auch gerade die, die in ihrem Profil noch mal ganz besonders hervor heben, dass sie keine Bücher lesen (frei nach dem Motto "Bücher, was ist das?"), als ob man das als aufmerksamer Leser nicht schon längst selbst gemerkt hätte.
Die Bestandsverkleinerung in Bibliotheken ist da nur eine logische (und ziemlich traurige) Folge, die gleichzeitig auch neue Probleme schafft: Nicht jeder, der gerne lesen möchte, ist auch mit den digitalen Medien vertraut genug, um damit umgehen zu können.
Das fehlende Lesen erzeugt auch gleichzeitig eine fehlende Kommunikation untereinander. Anstehende Probleme können dann einfach nicht mehr sachlich gelöst werden. Wenn nämlich das sogenannte normale Buch verschwindet, tritt der Computer mehr in den Vordergrund. Und hier entstehen dann wieder neue Probleme.
Ich finde diese Entwicklung auch nicht gut, denn beispielsweise die Außenstellen von Bibliotheken wird man wegen den niedrigen Besucherzahlen dann schließen. Oder man reduziert zuerst einmal drastisch die Öffnungszeiten, aber das hilft dann auch keinen weiter.
Eine Entwicklung, dass heutzutage weniger gelesen wird, möchte ich so nicht stützen, ohne Zahlen dazu gesehen zu haben. Ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass früher die komplette Breite aller Jugendlichen von Büchern geschwärmt hat. Heutzutage wird anders gelesen. Statt des Zeitschriftenabos liest man Blogs im Internet, statt der Zeitung greift man auf die Nachrichtenportale im Internet zurück.
Der Rückgang von Büchern in Bibliotheken hat vermutlich auch stark etwas mit der Finanzierung zu tun. Viele Kommunen haben ein akutes Geldproblem, welches vielerorts dazu führt, dass Bibliotheken geschlossen werden oder an ihnen gespart wird ergo weniger Bücher angeschafft werden und die Öffnungszeiten verringert werden.
Vom Ende des normalen Buches kann man aber noch lange nicht sprechen. Ein Blick in die Bücherläden und die Bestsellerlisten zeigt, dass es dieses Medium noch lange bestand haben wird. Gerade das brilliante Kontrastverhältnis und die unbegrenzte "Akkulaufzeit" übertrumpfen alle Alternativen des gedruckten Buches um Längen. Auch in der Ökobilanz stellt sich die Frage, wie viele Bücher, man wohl lesen muss, um erst einmal den Umweltschaden der Produktion eines technisches Lesegerätes zu erreichen.
Also die Bücherläden möchte ich nun nicht als eine Art Messlatte heran ziehen, denn hier kann man den Verbraucher auch geschickt aus tricksen. Nach einer gewissen Zeit gestaltet man die Regale einfach um, und der interessierte Kunde denkt alles oder vieles wurde verkauft.
Der Geldmangel der Kommunen spielt da wohl schon die größere Rolle. Zumal man auch noch bei den Arbeitskräften sparen kann, denn das Online Portal läuft auch ohne Mitarbeiter. Es sind mit Sicherheit auch nicht alle Jugendliche nun Leseratten, aber es sollte doch auf jeden Fall bei jeden ein Interesse wenigstens geweckt werden.
Dass in Leihbibliotheken immer weniger Bücher zur Verfügung stehen, aknn ich, zumindest in Hinblick auf die lokale Bücherei hier, nicht bestätigen. Vielleicht ist es ja bei euch so, dass die Kommune momentan weniger Gelder für neuere Bücher zur Verfügung stellt und andere Bücher aufgrund von Alter und Beschädigung aus den Regalen genommen werden mussten.
Dass Kinder und Jugendliche immer weniger und ungerner lesen, kann ich, was mein persönliches Umfeld angeht, bestätigen. Wenn ich mir meine eigene und die darunterliegenden Jahrgangsstufen des von mir besuchten Gymnasiums betrachte, stelle ich fest, dass nur ganz wenige noch Gedrucktes zur Hand nehmen. Fernsehn und Computer bieten genug andere Unterhaltung. Die mangelnde Rechtschreibung in Profilen und Blogs, die hier schon angesprochen wurde, ist ein Resultat daraus. Im Internet wird oftmals leider nicht auf Rechtschreibung und Grammatik geachtet.
Vom Ableben der Printmedien möchte ich aber trotzdem noch lange nicht sprechen. Wie "mich" schon sagte, der Markt für Bücher ist noch groß genug, und das wird auch hoffentlich noch einige Jahre so bleiben. Denn die Leute, die gerne und viel lesen, wollen meistens das Werk, mit dem sie sich beschäftigen, anfassen können, mitnehmen können, umblättern können, und unabhängig von Strom und Internetverbindung immer aúf das Werk zugreifen können.
Ich denke hier muss man zwei verschieden Bucharten unterscheiden. Zum einen den normalen Roman, den die meisten Leser (mich eingeschlossen) zum stundenlangen schmökern in den Händen halten wollen. Ich werde wohl nie auf e-books umsteigen. Ich will die Seiten real umblättern, sehen wie viel (oder wenig) ich noch vor mir habe, die Stille beim lesen geniessen usw.
Zum Anderen gibt es aber die Nachschlagewerke, die man nur ab und zu zur Hand nimmt um - wie der Name schon sagt - mal schnell etwas nachzuschlagen. Sei es nun Lexikon oder Wörterbuch. Diese lassen sich wunderbar durch Anwendungen am PC ersetzen. Fremdwörter schlage ich in der Regel nur noch online nach und auch bei Wissensfragen ist wikipedia meist ausführlicher und anschaulicher als jeder gedruckte Artikel (wobei hier wieder die Frage nach der Verlässlichkeit in den Vordergrund rückt). Man hat im Internet einfach mehr Möglichkeiten durch verschiedene Seiten doch die richtige und/oder aktuellste Information zu bekommen. Da können normale Bücher oft nicht mithalten. Wer schon einmal ein aktuelles Thema in einem veralteten Lexikon nachgeschlagen hat, weiß wovon ich spreche.
Ich denke also, dass Bibliotheken weiterhin bestehen bleiben werden, sofern sie nicht unter den schon genannten Sparmaßnahmen leiden müssen. Allerdings wird man die Bestückung wahrscheinlich ändern, weg von Nachschlagewerken und hin zu (noch) mehr Belletristik. Aber das find ich nicht weiter schlimm. Ich glaube auch nicht, dass heute weniger gelesen wird als noch vor einigen Jahren. Durch die ganzen Communities, in denen die Lesemuffel nun doch plötzlich zum schreiben kommen, fällt es nur massiver auf.
Ich halte diesen Trend größtenteils für negativ. Lesen macht Spaß und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man auf einmal anstatt mit einem schönen Buch in der Badewanne nun mit seinem Laptop dort drin sitzt und auf diesem ein Buch liest. Irgendwie geht dabei auch das ganze Gefühl verloren und die Atmosphäre ist eine total andere.
Für viele ist Lesen einfach aus der Mode gekommen und bei manchen sogar peinlich. Ich habe es schon oft erlebt, dass sich vor allem Jugendliche damit profiliert haben, dass sie noch nie ein Buch in der Hand hatten. Das ist sehr schade, da es sicherlich auch für die Rechtschreibung und auch die Ausdrucksweise nicht verkehrt ist, wenn man ab und zu mal in einem guten und vor allem echten Buch blättert.
In unserer Bibliothek gibt es sowohl digitale Medien, als auch sehr viele Bücher. Die neuen Bücher werden trotzdem alle gekauft und man kann auch welche bestellen, die dann besorgt werden. Ich denke nicht, dass die digitalen Medien ein normales Buch komplett ablösen werden, da ein richtiges Buch immer noch ein anderes Gefühl gibt, als ein Text den man auf dem Computer liest.
Ich glaube das langfristig gesehen normale Bücher keine Zukunft haben werden. Die Menschen befragen lieber Google als ein Lexikon nach der richtige Antwort. E-books sind auch eine deutlich platzsparender und billiger. Genau genommen haben sie bis auf die Tatsache, dass man sie löschen oder (noch) nicht überall ansehen kann, nur Vorteile.
Es wird bestimmt noch lange dauern bis es soweit ist aber auf kurz oder lang wird es so kommen.
Ich hoffe doch inständig dass das „normale Buch noch eine Zukunft“ hat, denn Hörspiele und E-Books stellen für mich persönliche keinen adäquaten Ersatz für ein Buch aus Tinte und Papier da. Schaue ich mich in der Stadt um, sehe ich noch immer brechend volle Bücherregale in Kaufhäusern und Buchhandlungen, einen Rückgang kann ich da noch nicht erkennen. In Büchereien verlaufe ich mich eigentlich so gar nicht mehr, denn ein gutes Buch will ich nicht nur lesen, ich will es besitzen!
Ich halte mich eigentlich nicht für altmodisch, bin aber der Meinung dass man ein Buch auch fühlen muss. Das klingt jetzt blöd, aber wenn ich ein E-Book auf dem Rechner lese, will sich einfach nicht das gemütliche Gefühl einstellen dass ich habe wenn ich mit einem Buch in der Hand auf der Couch sitze oder liege. „Klar“, werden jetzt einige sagen. „Mit dem Notebook kann man sich nicht so gut hinfläzen wie mit einem Buch. Aber mit dem IPhone oder dem IPad geht das super.“ Eben nicht – nicht für mich. Wie gesagt, ich muss das Buch spüren, muss umblättern können.
Ich kann mir gar nicht vorstellen dass das Buch, wie wir es heute kennen, irgendwann vollkommen durch Dateien ersetzt werden könnte. Was ist denn dann mit den dickseitigen Bilderbüchern mit flauschigen Einsätzen für die Kleinen? Soll ich meinem Töchterchen dann den Bildschirm hinhalten und erklären, dass man früher hätte ertasten können wie sich Kuhfell anfühlt? Hocken in der Grundschule schon alle vor Bildschirmen und lesen wie Uli Rad fährt? Das ist eine ganz grausame Vorstellung für mich. Und eine Zeitersparnis sehe ich in der Digitalisierung nicht. Den PC muss ich immer noch anschalten und die Datei suchen, auswählen und öffnen. Mein Buch ziehe ich aus dem Regal und schlage es beim Lesezeichen auf. Fertig.
Für mich ist ein Raum mit einem Bücherregal auch gleich viel gemütlicher und persönlicher. Wenn ich jemanden Besuche und ich seine Bücher „finde“, erfahre ich so manches über die Person was ich sonst vielleicht nie erfahren hätte. Für mich haben Bücher etwas Beruhigendes und Gemütliches, Bücher haben Persönlichkeit. Und ich glaube dass ich mit dieser Faszination nicht alleine dastehe, also denke ich mal ganz positiv und sage: "Ja, das normale Buch hat eine Zukunft"!
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