Von zuhause ausziehen - Kosten

vom 28.09.2010, 10:30 Uhr

Hallo,
ich bin 17 Jahre alt und auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Kaufmann im Einzelhandel oder als Elektroniker für Geräte und Systeme. Leider hat es dieses Jahr nicht mehr mit der Ausbildung geklappt und ich hoffe auf das nächste Jahr. Ich wohne natürlich noch zu Hause in einem 9m² kleinem Zimmer. Da ich hier kaum Privatsphäre habe, oder sonst irgendwie Zeit für mich und auch in mein kleines Zimmer keine Freunde einladen kann um mal zu feiern oder sonst etwas möchte ich gerne ausziehen wenn ich im nächsten Jahr eine Ausbildungsstelle gefunden habe.

Ich bin nicht besonders anspruchsvoll. Das heisst ich esse nicht viel und trinken kommt aus dem Wasserhahn ;) Eine Tiefkühlpizza oder 2-3 Toasts mit Käse genügen mir für einen Tag! Auch Einrichtung brauche ich nicht viel. Ein Lowboard mit meinem TV Gerät drauf und 3-4 Große Sitzsäcke davor. Eine riesige Sofalandschaft brauche ich nicht, ich gebe mich mit einfachen Dingen zufrieden und fast alles was ich benötige habe ich bereits. TV, Schreibtisch,PC, Kleiderschrank. Was ich nur brauche ist natürlich Kabelfernsehen, Telefon und Internetflat.

Nun meine Fragen:
1) Laut der Seite der Agentur für Arbeit bekommt mal im 1. Ausbildungsjahr als Elektroniker für Geräte und Systeme ca. € 761 bis € 785 und als Kaufmann im Einzelhandel ca. € 547 bis € 620. Wird davon noch irgendetwas abgezogen? Und wenn ja, wieviel ca.?

2) Die Wohnungen die ich mir ausgesucht habe kosten zwischen 294€ und 340€ Kaltmiete für 2 Zimmer ca. 60m², dazu kommen noch Nebenkosten von ca. 250€ Doch was sind eig. Nebenkosten? Muss ich die jeden Monat mitbezahlen oder wie ist das?

3) Könnte ich mit einem der beiden Ausbildungsgehälter und dem Kindergeld das mir meine Eltern geben würden leben? (Ich weiss nicht wieviel Kindergeld das ist. Ich glaube etwas über 100€)

» -Tight- » Beiträge: 3 » Talkpoints: 3,52 »



Hallo Tight,
Dein Vorhaben in allen Ehren, aber stellen wir doch erst mal die Rechnung an, wobei ich den jeweils günstigsten Fall Deiner Aufzählungen berücksichtige:

Wenn ich vom Maximallohn ausgehe den Du angegeben hast, also von 785 € BRUTTO bleiben laut Gehaltsrechner (den findest Du auch über Google, wenn Du nachrechnen möchtest) ca. 625 € NETTO, weil der Staat schließlich auch was von Deinem Geld abhaben möchte. Die Abzüge richten sich allerdings nach Bundesland, Religion (Kirchensteuer) und Steuerklasse, Anzahl der Kinder, etc. Zur Berechnung habe ich angenommen dass Du ledig bist, also Steuerklasse 1, Du keine Kinder hast und Kirchensteuer zahlen musst. Allerdings gilt es zu bedenken, dass die Angaben auf der Seite der Arbeitsagentur in Sachen Gehalt nicht allgemeingültig sind. Es ist also gut möglich das Du bedeutend weniger oder aber auch bedeutend mehr verdienst.

Von den 625 € geht jetzt also die Miete ab, bestenfalls 294 € und natürlich die Nebenkosten in Höhe von 250 €, die jeden Monat anfallen. Die Nebenkosten sind übrigens auch ganz unterschiedlich, der eine Vermieter legt eine Pauschale fest in der Strom, Wasser, Müllabfuhr, anteilig umgelegte Kosten für Versicherungen etc. Andere Vermieter bestehen darauf, dass der Mieter Wasser und Heizkosten mit den Stadtwerken abrechnen. Du solltest Dich vorher informieren welche Nebenkosten in diesem Betrag enthalten sind damit es keine bösen Überraschungen gibt. Die 250 € kommen mir jetzt zwar schon ein bisschen hoch vor bei 60 m², aber belassen wir es mal dabei.

Ziehen wir also Deine Fixkosten für die Wohnung (294 € + 250 € = 544 €) von Deinem Nettogehalt ab, bleiben Dir 81 €. Packen wir jetzt noch das angesprochene Kindergeld drauf, das beträgt meines Wissens nach derzeit ca. 180 €. Abziehen müssen wir dann wieder das Kabelfernsehen (ca. 17,00 € Grundgebühr) Internet- und Telefonflat (je nach Anbieter und Geschwindigkeit ca. 20 €) und die GEZ (18,00 pro Monat), Also insgesamt knapp 55 €. Es bleiben Dir monatlich 206 € zum Leben, was bedeutet dass Du etwa 6,80 € pro Tag zur Verfügung hast. Von diesem Geld musst Du Essen, Trinken, Hygieneartikel und Kleidung und Schuhe kaufen. Dazu kommen die Kosten für Bücher, Blöcke etc. für die Berufsschule und eventuelles Fahrgeld um überhaupt auf die Arbeit zu kommen. Die genauen Verhältnisse kenne ich ja nicht, so lässt sich also schwer sagen wie viel an Fahrgeld auf Dich zukommt und ob Du bei Deinen Eltern waschen kannst oder in einen Waschsalon gehen musst, der ja auch noch mal Geld kostet. Außerdem solltest Du Dir dann noch eine Hausratversicherung zulegen. Die Kosten dafür variieren je nach Anbieter. Willst Du den Führerschein machen und ein Auto kaufen? Hast Du ein Handy? Irgendwelche Hobbies die Geld kosten? Solche Positionen solltest Du unbedingt in die Rechnung mit einbeziehen.

Allerdings gilt es auch noch zu klären ob Du bei einem so hohen Bruttoeinkommen noch Anspruch auf Kindergeld hast! Die Einkommensgrenze lag 2009 bei 8004 € Netto. Hat sich daran nichts geändert oder wurde die Grenze sogar angehoben, dürftest Du Glück haben. Allerdings könntest Du im dann im zweiten Ausbildungsjahr den Anspruch verlieren (selbst wenn Du nur um ein paar Euro drüber liegst – das Geld ist dann weg). Diesbezüglich solltest Du Dich an die Kindergeldkasse wenden sobald Du weißt wie hoch Dein Verdienst in den einzelnen Ausbildungsjahren denn nun genau sein wird.

Viel Geld, um Deine neue Freiheit zu genießen, wird Dir jedenfalls nach Abzug aller Kosten nicht bleiben. Und die ganzen unvorhersehbaren Kleinigkeiten wie krank werden und Arzneimittel kaufen müssen, Neuanschaffungen, Verlust der Lehrstelle etc. solltest Du auch berücksichtigen. Um mal eine Sauregurkenzeit überstehen zu können solltest Du unbedingt ein paar Euro auf die Seite legen können – und wie ich so vor mich hinrechne scheint es mir mehr als unwahrscheinlich dass es Dir gelingen wird.

Du siehst also, ganz so einfach wird Dein Vorhaben nicht werden. Vielleicht wartest Du lieber noch etwas oder schaust Dich in Sachen Wohnung in einer günstigeren Preiskategorie um. Einzimmerappartements sind im Verhältnis zu größeren Wohnungen zwar teurer, lägen aber vielleicht eher im Bereich des bezahlbaren. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge würde ich Dir jedenfalls generell vom Ausziehen abraten und stattdessen noch ein bisschen im Hotel Mama bleiben.

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also mal generell zu dem Kindergeld. Da Du erst 17 bist, und ja nicht so viel verdienen würdest, solltest Du auch daran denken, jegliche Ausgabe für die Ausbildung (zum Beispiel Fahrkosten, gekaufte Kleinartikel wie Ordner etc.) aufzuheben, denn diese kannst Du dann als Werbungskosten abziehen, so dass Du eventuell noch unter die festgelegte Grenze kommst, und dann Kindergeld einfach weiter beziehen kannst. Es gibt auch einen Betrag, den Du generell als Werbungskosten abziehen kannst, und wenn Du höhere Kosten nachweisen kannst, setzt Du entsprechend mehr ab. Viele Leute müssen ja ein Stück zur Arbeit fahren oder haben Blockunterricht, wo man manchmal den Zug benötigt.

Wenn es Dir so wichtig ist auszuziehen, würde ich mich vermutlich an deiner Stelle nach einer Ein-Zimmer-Wohnung umschauen, und dann aber nach einer wirklich extrem günstigen. Ob es so eine Wohnung überhaupt in der Gegend gibt, wo Du wohnst, ist natürlich fraglich. Das solltest Du zuvor ganz genau durchrechnen. Wie sieht es bei Dir mit dem Führerschein aus? Würden Dir deine Eltern denn finanziell auch unter die Arme greifen?

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo,
vielen Dank für die schnellen Antworten und die wirklich hilfreichen Tips! Das die Angaben zum Ausbildungsgehalt nur Richtwerte sind weiss ich. Einen Führerschein zu machen ist auch in ferner Zukunft nicht geplant. In eine EG zu ziehen kommt für mich nicht in Frage denn ich wollte mir mit meiner eigenen Wohnung auch meinen größten Traum eines eigenen Billardtisches erfüllen. Ich verfüge über ein Sparbuch das meine Großeltern für mich angelegt hatten.

Dort sind genau 7.000€ drauf. Damit ist Die Einrichtung und der Billardtisch bezahlt. Ich habe nochmals nach Wohnungen gesucht und habe bemerkt das die Wohnung mit den 250€ Nebenkosten die teuerste von allen ist.
Die anderen Wohnungen die ich mir jetzt ausgesucht habe würden mich zwischen 115 und 219€ an Nebenkosten kosten.

Viel billigere Wohnungen werde ich nicht finden denke ich. Diese Wohnungen sind Plattenbauwohnungen in einer Plattenbausiedlung in Berlin Neukölln. Ich wohne hier zwar bereits doch wenn ich ausziehe will ich in dieser gegend bleiben. 6,80€ pro Tag halte ich für viel. Wenn ich das jetzt zuhause hätte wäre ich glücklich :roll:. Ich muss nicht jeden Tag frisch kochen und 3 Mahlzeiten am Tag haben. Ich kann nichtmal kochen. Mir reicht wiegesagt 1 Tiefkühlpizza am Tag. Mehr esse ich hier zuhause auch nicht! Manchmal esse ich auch garnichts. Ich komme super klar. Hauptsache ist das ich nicht verhunger. Und wenn mich dochmal der Hunger packen würde wären Eltern und Großeltern da.

Mit BAB oder BAFög kann ich nicht rechnen da meine beiden Elternteile recht gut verdienen. Ich sehe, ganz so einfach wird das nicht. Ich sollte wirklich abwarten was ich verdiene in der Ausbildung die ich ja noch nichteinmal habe. Und was ich mich auch jetzt Frage ist, wenn ich mit der Ausbildung fertig bin und ich nicht übernommen werde, wie soll ich dann die Wohnung bezahlen? Wäre halt nur schön gewesen aus dem kleinen Elternzimmer auszuziehen, sich ein eigenes geregeltes Leben aufzubauen, wo man sich frei entfalten kann.

» -Tight- » Beiträge: 3 » Talkpoints: 3,52 »



Hey Tight,

nicht vergessen dass bei den 6,80 € pro Tag alles drin ist, was Du so brauchen wirst. Also nicht nur eine Tiefkühlpizza, sondern auch Ersatz für ausgelatschte Schuhe und kaputte Hosen, Schulbücher, Blöcke, Ordner, Stifte und die Kosten für Bus und/oder Bahn. Die Zahnpasta auf Deiner Zahnbürste, Seife, Duschgel, Putzmittel, alles muss von diesen 6,80 € bzw. den 206 € bezahlt werden – wobei ja immer noch nicht kalkuliert war ob Du ein Handy hast bei dem Fixkosten zu zahlen sind. Zusätzlich zur Hausratversicherung, die ich Dir ans Herz gelegt habe um Deine sieben Sachen zu schützen, wäre im Berufsleben auch eine Haftpflichtversicherung sinnvoll. Bekommst Du während Deiner Ausbildung z.B. einen Büroschlüssel (meist handelt es sich ja dann um Schließanlagen) und Du verlierst ihn kann das richtig, richtig teuer werden!

6,80 € pro Tag klingen jetzt unheimlich viel weil Du ja planst nicht mehr als geschätzte 2,50 € an Lebensmitteln pro Tag zu verbrauchen. Nimm aber ruhig mal die 206 € und warte auf einen Monat in dem es Dich eiskalt erwischt weil Du eben Schulsachen brauchst. Da sind schwupp-di-wupp mal 2/3 des Geldes weg. Natürlich passiert das nicht jeden Monat, Du musst ja auch nicht jeden Monat Seife und Duschgel und Putzzeug kaufen, aber es fällt eben alles irgendwann mal an und will bezahlt werden.

Deine 7.000 € sind ein schönes Sümmchen, Du hast tolle Großeltern! Was ein Billardtisch so kostet weiß ich nicht, billig wird er aber nicht sein. Die paar Möbel die Du brauchst werden auch nicht die Welt kosten. Aber mit dem ganzen Kleinkram wie Geschirr, Besteck, Lampen, Vorhänge, eventuell Teppiche und dem ganzen Zeug kommt da schon mal schnell ein Batzen zusammen. Und für die Wohnung an sich wird auch noch die Kaution fällig; das sind meistens 2 Monatsmieten.

Wenn Du die Nebenkosten wirklich etwas drücken könntest, also wirklich nur die „mageren“ 119 € zahlen müsstest wäre das natürlich ein erheblicher Schritt nach vorne. Das genannte BAFöG – dass Du ja ohnehin schon wegen dem Verdienst Deiner Eltern ausgeschlossen hast – ist zwar für den Moment eine nette Sache. So eine Unterstützung würde ich aber auch nur in Anspruch nehmen wenn ich mir ein Studium ermöglichen wollen würde und es aus eigener Kraft und mit Unterstützung der Eltern nicht bewerkstelligen könnte. Denn der Kredit – so angenehm die Zinsen auch sein mögen – muss irgendwann zurückgezahlt werden. Nur für eine eigene Wohnung würde ich mich nicht „verschulden“.

Schlussendlich bin ich wirklich froh, dass wir Dich ein bisschen sensibilisieren konnten und Du Dich entschieden hast noch ein Weilchen im „Kinderzimmer“ auszuharren. Deine Zeit kommt noch früh genug – und vielleicht ergibt sich ja im elterlichen Haus die Möglichkeit das Dach oder den Keller zu einer standesgemäßen Bude für Dich auszubauen. Wär das eine (umsetzbare) Alternative?

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Nein, ein Dach zum Ausbauen haben wir nicht. Und der Keller, naja. Ohne Fenster möchte ich nicht leben ;-) Und der Ausbau des Kellers würde extrem viel Geld und Zeit kosten. Wenn ich mal einen Schulblock oder ähnliches bräuchte können meine Eltern mir immer helfen dies zu bezahlen. Ein Handy habe ich aber allerdings nur mit Prepaid Karte. 10€ Guthaben reichen bei mir ewig. Ich telefoniere eigendlich garnicht. Der Snookertisch den ich mir irgendwann mal gönnen möchte kostet 6000 €.

Ich würde erstmal natürlich die Einrichtung bezahlen und dann den Rest für meinen Traum sparen. Was Besteck,teller ect. angeht, dafür wäre gesorgt. Meine Mutter hat 20 Schränke voll mit denen keiner hier was anfangen kann. Damit könnte man locker 10 Peronen mit allem versorgen was man braucht xD

Und Klamotten habe ich eine Menge. Kaputte Hosen oder ausgelatschte Schuhe gibt es bei mir nicht. Ich würde das, was am Ende des Monats übrig bleibt auf die hohe Kante legen falls irgend etwas neu angeschafft werden muss. Aber ich sehe erstmal wirklich wie sich mein Leben jetzt entwickelt Geld und ausbildungsmäßig und kann ja dann immernoch ausziehen. Ich denke jetzt auch das es besser ist den Service Hotel Mama noch so lange zu genießen wie es geht. Wenn man so liest, um was man sich alles kümmern muss,welche Pflichten man hat und wenn man die Kosten sieht, fängt man an das Elternhaus etwas mehr zu schätzen und einem wird bewusst wie gut man es hier eigentlich hat. Ich bedanke mich bei euch für die vielen Ratschläge.

» -Tight- » Beiträge: 3 » Talkpoints: 3,52 »


Hi -Tight-,

ich finde es schon mal gut von dir das du dir frühzeitig Gedanken machst wie du was anstellen möchtest.

Zunächst solltest du aber erst mal die von dir auserkorene Ausbildungsstelle fest in der Tasche haben. Also bewerben, bewerben und nochmals bewerben. Was die Wohnung und alles andere Betrifft kannst du dir dann im Anschluss Gedanken machen.

Die vorgeschlagenen Vergütungen der Arbeitsagentur sind Richtwerte, was du genau verdienen wirst erfährst du erst beim Vorstellungsgespräch und diese Vergütung variiert sehr stark von Betrieb zu Betrieb. In einem kleinen Unternehmen wirst du eher mit weniger rechnen müssen, in Großbetrieben aller Stromerzeuger oder Großanlagenproduzenten als auch Technikmärkten erhält man meist einen höheren Verdienst und Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld.

zu 1) Wie schon erwähnt, der Verdienst variiert und es werden dir nur Mindeststeuern abgezogen wie Krankenkasse, Soli Zuschlag, etc. Erst ab einem Verdienst von ca. 800,-- Euro wird die Lohnsteuer (die im Regelfall ziemlich rein haut) abgezogen.

zu 2) Die Kaltmiete ist vollkommen in Ordnung allerdings finde ich die Nebenkosten schon sehr arg hoch. Nebenkosten beinhalten meist Heizung, Warmwasser und je nach freundlichem Vermieter sogar das Wasser. die Nebenkosten sind ein Pflichtteil einer Mietwohnung / eines Mietshauses und müssen monatlich bezahlt werden! Ich würde an deiner Stelle erst mal in Erfahrung bringen was in den Nebenkosten inbegriffen ist und gegebenenfalls doch noch nach einer alternative oder dem Gespräch mit dem Vermieter suchen.

zu 3) Das Kindergeld beträgt in etwa 150,-- Euro monatlich was dir ab Auszug sofort zusteht. Das du von einem der Gehälter und dem Kindergeld leben könntest halte ich für äußerst Fragwürdig und gerade zu wahnsinnig. Man beachte die teuerste Wohnung z. B. kostet dich monatlich ca. 590,-- Euro dann ist dein Ausbildungsgehalt so gut wie ausgeschöpft, dann bleiben dir vielleicht noch das Kindergeld aber das reicht vielleicht im äußersten Notfall für deine Lebensmittel. Wo bleibt der Spaß? Fahrkosten hast du auch wahrscheinlich noch und Internet möchtest du bestimmt auch haben? Wie sieht es mit dem Strom aus? Du kannst mal so Summa Summarum mit 30,-- Euro Strom und 30,-- Euro Telefon im Monat rechnen.

Wenn du unbedingt ausziehen möchtest und es keinerlei alternativen gibt kannst du an noch mehr Unterstützung ran kommen. Zum einen sind deine Eltern verpflichtet dir Unterhalt (bis zum erfolgreichen Abschluss deiner Lehre) zu bezahlen, das sind in deinem Alter ca. 300,-- Euro und mehr. Allerdings verlangt man sowas meist ungern von seinen Eltern zumal dies zu Streit führen könnte.

Eine Alternative wäre BAB (Berufs Ausbildung Beihilfe), diese erhält man allerdings nur wenn deine Eltern wirklich absolute Geringverdiener sind. Eine weitere Möglichkeit wäre BAföG (Berufs Ausbildungs Fördergeld), durch den erfolgreichen Antrag erhält man ca. 600,-- Euro im Monat die man allerdings nach Abschluss der Ausbildung und anschließender Berufstätigkeit zurück zahlen muss. Was du noch machen könntest wäre Mietzuschuss bzw. Wohngeld beantragen, dies sind je nach Situation 150,-- Euro mehr im Monat.

Alternativ wäre noch die Möglichkeit für dich und in deinem Alter sehr beliebt der Einzug in eine WG (Wohngemeinschaft). Man erhält ein Zimmer und alle Nebenkosten + meist Telefon und Co. für einen Fixbetrag (ca. 250,-- Euro aufwärts). Allerdings ist es halt dann nicht mehr so mit Privatsphäre wie in einer eigenen Wohnung, dennoch distanzierter wie bei den Eltern. Beides hat so seine Vor- und Nachteile.

Mein Tipp für dich ist: Lehrstelle suchen, dann Wohnung in einem bezahlbaren Rahmen suchen und die Mittel die dir zur Verfügung stehen nutzen. Alternativ: In den sauren Apfel beißen und die dreieinhalb Jahre durchziehen und weiterhin bei den Eltern wohnen und dann sich eine schöne Wohnung suchen :-)

» bastian0307 » Beiträge: 2 » Talkpoints: 2,19 »



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