Karate lernen im Alter

vom 27.09.2010, 14:00 Uhr

Ich bin jetzt 20 und bin von Karate ziemlich begeistert. Eine Freundin von mir macht es bereits seitdem sie 12 ist und es beeindruckt mich immer, wenn sie versucht mir etwas beizubringen. Deswegen möchte ich das nun auch in einem Verein richtig und von Grund auf lernen. Allerdings raten mir viele davon ab, weil sie der Meinung sind, dass es jetzt zu spät wäre, um Karate richtig und gut zu lernen. Das fände ich ziemlich schade, weil ich eigentlich auch nicht will, dass ich immer total verrenkt in der Gegend stehe, während die "jungen Hüpfer" alles perfekt hinlegen.

Was haltet ihr von meiner Idee? Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um gut in Karate zu sein?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ist das dein Ernst? Ich bin gerade vor Lachen fast vom Stuhl gefallen. Du bezeichnest also 20 schon als Alter? Dann melde dich doch gleich mal im Seniorenheim und zur Rentnergymnastik an, wenn du dir schon solche absurden Gedanken machst.

Meinst du jetzt mit "gut sein", dass du eine Wettkampf-Karriere hinlegen willst? Dafür wirst du sicher schon zu spät sein, da du dafür erst mal die erforderlichen Kyu-Prüfungen machen musst, dann das erforderliche Können erwerben musst und dann gegen Leute antreten wirst, die das schon ihr ganzes Leben lang machen. Also für eine Wettkampf-Karriere (egal ob Kata oder Kampf) bist du tatsächlich etwas spät dran, wobei du mit entsprechendem Talent natürlich auch da noch Erfolg haben kannst.

Ich weiß ja nicht, was dir deine Freundin so erzählt hat, aber normalerweise kann Karate jeder machen und "verrenken" tut sich beim Karate übrigens auch niemand. Dass ein Anfänger nichts perfekt hin bekommt, ist doch eigentlich normal und sollte sich bei einem ernsthaften Training schnell ändern. Die Bewegungen sind nicht all zu schwer und sollten mit etwas Übung eigentlich für jeden machbar sein.

Normalerweise wird in Vereinen auch das Training getrennt abgehalten, denn mit Kindern zu trainieren ist für alle Erwachsene ziemlich blöd und für Partnerübungen oft auch unsinnig. Wenn du nicht gerade im allerletzten Dorf trainieren willst, wird das Training wohl getrennt stattfinden.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich wundere mich auch stark, was du so als alt empfindest. Karate kann man wirklich in jedem Alter noch beginnen und in den Anfängergruppen meines Dojos waren auch immer ein paar Rentner dabei, die komplett neu mit dieser Sportart angefangen haben und aufgrund ihres freien Zeitplans recht viel trainieren konnten. Diese Rentner haben dann auch ziemlich flott mehrere Prüfungen abgelegt und die jüngeren Teilnehmer überrundet. An Wettkämpfen konnten diese auch teilnehmen und aufgrund der Seltenheit ihrer Altersgruppe auch immer gute Plätze belegen ;-)

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also Deine Überschrift ist wirklich sehr unglücklich gewählt. Dachte eben Du frägst uns ob Dein Opa mit 75 Jahren noch Karate ausüben kann. Du bist doch erst 20 Jahre und Alter kann man das nicht nennen. Klar lernt man als Kind leichter und man wächst praktisch mit dem Karate auf.

Aber ich denke trotzdem, dass Du mit 20 Jahren noch gut aufnahmefähig bist und den Sport super lernen kannst. Natürlich muß man das auch wollen. Wenn man etwas lernen will, dann ist man sowieso nie zu alt dafür. Traue Dich ruhig und Du wirst sehen, dass es sich lohnt. Wenn es Dir aber zuviel wird oder es Dir keinen Spass macht, dann kann man natürlich auch mit 20 Jahren wieder aufhören.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mein Freund macht Karate seitdem er 15 ist und ist ´somit seit 17 Jahren begeistert dabei. In seinem Verein sind viele ältere Mitglieder, die noch aktiv Karate machen. Die machen das zwar auch schon länger, aber dennoch sind sie nicht mehr die Jüngsten. Er erzählt mir oft, dass Erwachsene zu ihnen in den Verein kommen und mit trainieren, die noch nicht als Kind dort waren und das gelernt haben.

Ich denke, du bist nicht zu alt dafür, um das jetzt noch zu lernen. Sicherlich wirst du keine Karriere in diesem Sport mehr machen können, da du ja von Null anfängst es zu lernen. Aber um den Sport zu beherrschen, um Spaß daran zu haben im Verein zu trainieren, dazu bist du sicherlich noch nicht zu alt. 20 ist kein Alter, egal für welchen Sport. Sicherlich ist es von Vorteil, schon in jüngeren Jahren damit zu beginnen. Dies allerdings auch nur, weil man als Kind einige Dinge einfach besser lernt. Aber das bedeutet nicht, dass du es mit deinen 20 Jahren nicht auch lernen kannst.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Nun gut, also zu deiner Überschrift äußer ich mich jetzt mal nicht, das haben die Anderen schon getan :lol:

Grundsätzlich sei mal gesagt, dass man nie zu alt ist um sportliche Aktivitäten auszuüben oder zu beginnen. Dass man nun vermutlich mit 80 gewisse Extremsportarten nicht mehr ausführen kann, weil die körperlichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind, da würde ich schon eher zu tendieren aber in deinem Alter kannst du noch alles machen.

Ich räume ein, dass du vermutlich als aktiver Sportler nicht mehr in die Olympia- Mannschaft ausgewählt wirst, da dies eine zeitliche Hürde mit sich bringen würde. Denn dafür brauchst du wirklich eine recht hohen Kyu, bzw. später dann einen Dan-Grad.Dazu müssen mehrere Meisterschaften gewonnen sein, national wie international aber ich lege ein Veto in die Aussage von Pepsi-light, dass du keine "Wettkampfkarriere" mehr starten könntest.

Wettkämpfe fangen schon in den kleinsten Klassen an. Ich war über 10 Jahre aktiver Kampfsportler und habe als Jugendlicher angefangen. Früher war es schon so bei uns , dass man erst ab dem Blaugurt Zugangsberechtigungen für die regionalen und überregionalen Titel-Wettkämpfen erhielt aber man konnte vorher schon bei den sogenannten "Freundschafts-Wettkämpfen" seine Wettkampferfahrungen sammeln, welche auch schon mit Urkunden und Preisen ausgezeichnet worden sind.

Bei den Wettkämpfen wird auch noch mal in verschiedenen Klassen eingeteilt. Gewichtsklassen, Altersklassen und Status. Du hättest also jede Möglichkeit dich noch an Wettkämpfen zu beteiligen, sofern dass mit ein Ziel für dich sein sollte.

Zum Sport an sich möchte ich dir raten, dir erstmal ein paar Schulen anzuschauen. Jede Schule sollte einen sogenannten Zuschauerbereich haben, da kannst du dir dann erstmal einen Eindruck über den Unterricht selbst verschaffen und dir dann überlegen ob du eine Probestunde absolvieren willst. Seriöse Schulen bieten kostenlose Probestunden an. Tausche dich mit dem Lehrer aus, wie er seinen Unterricht gestaltet. Heutzutage sind viele Schulen nur noch aufs Geld aus, stimmt das Geld, bekommst du alles, selbst deinen Schwarzgurt in kürzester Zeit, dies soll aber nicht Ziel und Sinn des Sports sein.

Gerade in den asiatischen Kampfsportarten sind die Vereinigung von Geist und Körper ein wesentlicher Bestandteil. Leider wird das heute in den wenigsten Schulen noch vermittelt. Vielmehr wird heute nach dem "hau-druff" Prinzip gelehrt. Wenn du also ein Interesse an dem eigentlich Sinn dieses Sports hast, dann suche dir eine Schule in den beides noch gelehrt wird.

Auch rate ich von "Massenklasse" ab. Viele Schulen bieten unzählige Kurse an inclusive Fitnesszentrum und anderes Gedöns. Meistenteils werden diese Schulen "nur" als Geldanlage verwendet. Für jemanden der nur ein bisschen Fitness machen will und die Gunst nutzen möchte nebenbei noch ein bisschen links-tritt-vor zu lernen ist das sicher genau das Richtige aber sicher nicht wenn man ein wirkliches Interesse an dem Sport hat.

» Wombat » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,22 »


Also ich musste schmunzeln. Mit 20 hat man doch noch kein "Alter" erreicht, in dem man eine Kampfsportart nicht ausführen soll oder neu erlernen kann. Wenn du dich für Karate interessierst würde ich dieses auch einfach versuchen zu lernen. Natürlich verstehe ich, wenn du es nicht als wirklich einfach empfindest. Gerade in einem höheren Alter anzufangen als es eigentlich "normal" ist, hemmt einen manchmal schon. Genau das gleiche hatte ich auch. Ich bin nun 19 und wollte eigentlich mit Carpoeira anfangen. Da in meinem Verein aber meist nur Jugendliche im Alter von 14-16 sind, hatte ich darauf keine Lust. Zumal ich erstens niemanden habe mit dem ich mich in meinem Alter angemessen unterhalten kann, und zweitens muss ich sehen, dass ein "alter Sack" von den anderen abgezogen wird. Da ist mir mein Ego dann doch zu groß für^^

» Unfug » Beiträge: 305 » Talkpoints: 4,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ach Quark! Mit zwanzig Jahren bist du noch lange nicht zu alt um Karate oder eine andere Kampfkunst zu lernen. Das ist völlig falsch. Egal wie alt man ist, man kann immer was neues lernen selbst mit 50 oder 60 Jahren kann man das noch lernen solange man nicht der Wettkampf Typ ist. Ich würde an deiner Stelle nicht darüber nachdenken sondern einfach damit anfangen. Es wird dein Leben verändern und es wird dir mit Sicherheit sehr gut tun.

» Yalcinator » Beiträge: 450 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Du fällst mit 20 Jahren wohl wirklich nicht mehr zu den „jungen Hüpfern“, aber trotzdem ist es durchaus noch im Bereich des Möglichen, dass du trotzdem einmal richtig gut in Karate wirst. Zum Lernen ist es nie zu spät, es erfolgt nur langsamer. Natürlich ist es ratsam mit sämtlichen Sportarten und insbesondere bei Kampfsportarten besonders früh damit anzufangen, weil der Körper in den frühen Jahren noch besonders schnell lernt, sich an Bewegungsabläufe gewöhnt und einfach allgemein noch elastischer und fitter ist, aber manchmal ist es eben einfach so, dass man eine Sportart erst ein wenig später für sich entdeckt und das ist auch überhaupt nicht schlimm, solange man nicht auf einen Weltmeistertitel aus ist, sehr gut kann man dennoch werden. Und wer weiß: Vielleicht bist du ja ein Naturtalent ;).

Die einzigen, wirklich wichtigen Hauptvoraussetzungen , die man mitbringen muss, ist erst einmal wirklich Begeisterung für den Sport. Etwas an dem man wirklich Freude und Spaß hat, macht man auch gleich viel besser, weil die Motivation einfach wesentlich höher ist, wirklich etwas zu erreichen. Das ist nämlich der zweite, sehr wichtige Punkt: Motivation und der Wille, etwas zu schaffen. Das geht meistens mit der Freude einher.

Ich denke, dass du diese Voraussetzungen schon erfüllst, wobei man das ganz zu Anfang noch nicht mit Sicherheit sagen kann. Es kann natürlich auch passieren, wobei ich das für sehr unwahrscheinlich halte, dass du einmal am Training teilnimmst und dann doch feststellst, dass das überhaupt nichts für dich ist. Aber wie gesagt: Ich glaube nicht, dass es so kommt. Entscheidend ist wirklich nur, dass du dir deine Begeisterung erhältst und nicht zu schnell aufgibst, natürlich kann es frustrierend sein, wenn man etwas mal nicht so schnell schafft, wie die anderen, möglicherweise wesentlich jüngeren „Mitkämpfer“, aber das ist natürlich kein Grund, gleich aufzugeben. Ich finde die Idee auf jeden Fall gut und drücke dir die Daumen, dass es auch wirklich klappt.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein Vater hat mit dem Karate begonnen als er 37 Jahre alt war und insofern fast doppelt so alt wie Du. Als er damals mit dieser Sportart anfing, war er weder besonders sportlich noch irgendwie in einem laufenden Training, er fuhr lediglich hin und wieder mit dem Fahrrad, aber das war es auch. Erstaunlicherweise, wie ich finde, war das Training für ihn allerdings kein Problem, auch nicht in Sachen Aufbau der eigenen körperlichen Fitness.

Da wir Kinder zeitgleich auch im Karateunterricht angemeldet wurden, hatte ich damals einen direkten Verglich zwischen seinen und unserem Vorankommen, und obwohl ich auch heute noch sagen würde, dass wir Kinder schon allein durch unser ausgedehntes Herumrennen draußen, den Sportunterricht in der Schule, das Fahrrad- und Rollschuhfahren und all das, was man als Kind so macht, wesentlich fitter waren als mein „alter“ Vater, kann ich nach wie vor doch tatsächlich nicht behaupten, dass er für irgendetwas länger gebraucht hätte, was vor allem darauf zurückzuführen gewesen wäre, dass er erst so spät mit diesem Sport angefangen hat. Er hat das Karate auch wirklich so lange betrieben, dass er im Endeffekt den 3. Dan erreicht und somit quasi den dritten Schwarzgurt hatte.

Ich würde mir deshalb an Deiner Stelle überhaupt keine Gedanken darüber machen, ob Du nun mit gerade mal zwanzig Jahren zu alt bist, um Dich im Karateunterricht anzumelden, warum auch? Mich würden mal die genaueren Gründe derjenigen interessieren, die Dir davon aufgrund Deines „zu hohen“ Alters abraten, weil ich mir sicher bin, dass es keine wirklichen Gründe gibt, die hier genannt werden könnten. Und falls doch jemandem ein solcher einfällt, ist dieser sicherlich ziemlich leicht zu widerlegen. Vielleicht berichtest Du uns ja noch mal, ob Du Dich mittlerweile im Karateunterricht angemeldet hast und wie es sich für Dich nun darstellt, vor allem, ob Du das Training als besonders schwer ansiehst.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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