Zeitschriften lesen, aber nicht kaufen

vom 23.09.2010, 15:25 Uhr

Jedesmal ärgere ich mich beim Einkauf im Supermarkt oder Zeitschriftengeschäft über Menschen, die beim Zeitschriften- beziehungsweise Illustrierten-Regal stehen und eine Zeitschrift nach der anderen herausnehmen, darin rumblättern und lesen. Das Herumblättern der Seiten geschieht, in dem ein Finger zum Mund geführt und angeleckt wird, dann wird die Seite umgeblättert.

Dass dann teilweise Eselsohren entstehen, ist noch das geringere Übel. Viel schlimmer ist, dass vor allem durch das Durchblättern, mit und ohne angeleckten Fingern, eine Vielzahl von Krankheitskeimen, die sich unzählig auf den Händen und besonders im Mund befinden, an den Zeitschriften haften bleiben. Nun könnte jemand sagen, dass die Verlagsmitarbeiter und die aus dem Supermarkt die Zeitschriften auch anfassen. Das stimmt, aber diese blättern nicht lange darin rum, dazu fehlt ihnen die Zeit. Besonders eklig ist es auch, wenn die so ihrem scheinbaren Hobby frönenden Leser ihre Nase putzen und mit dem benutzten Taschentuch in der Hand weiter in Heften blättern. Niesen in die Zeitschriften ist auch toll.

Eine so blätternde Frau habe ich mal höflich angesprochen und ihr vor Augen geführt, wie unschön es für Käufer ist, wenn sie diese Zeitschriften kaufen wollen. Auf die Frage an sie, wie sie sich fühle beim Kauf solcher benutzten und Keimen behafteten Zeitschriften, legte sie die Illustrierte, die sie gerade las, sofort zurück. Sie sah mich böse an, murmelte Unverständliches und ging zur Kasse. Das will natürlich niemand wahrhaben. Wenn ich entsprechend einkaufen gehe, nehme ich die Zeitschriften aus der Mitte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Hallo Cid,

da kann ich dir nur zustimmen. Ich gehe immer gerne in der Buchhandlung eines Einkaufszentrums. Und wenn ich mir da teilweise die Leute vor den Regalen anschaue, wird mir auch so schlecht. Leute, die beim Blättern den Finger anfeuchten, sind dabei nach meiner Meinung eher das geringste Problem. Was mich persönlich am meisten stört und sehr ärgert, sind die, die sich beim Lesen „extra viel Zeit“ lassen.

Die setzen sich, nachdem sie eine Zeitschrift genommen haben, auf die Lesecouch, und lese erst mal eine halbe Stunde lang. Natürlich ist es erlaubt, sich eine Lektüre genau anzusehen. Aber wer sich dabei schon so lange Zeit lässt, sollte auch eine kaufen. Das ist nur fair gegenüber anderen. Naja, meine Meinung dazu. :evil:

» Physik » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,31 »


Ich muss zugeben, dass ich auch zu den Probelesern im Zeitschriftenladen gehöre. Ich muss mir jede Zeitschrift vor dem Kauf immer anschauen, ob vielleicht was drinsteht, was mich interessieren könnte. Wenn nicht, dann kaufe ich sie nicht.

Aber das mit in die Zeitschrift niesen oder mit dem angeleckten Finger umblättern ist im gewissen Sinne schon ekelhaft. So etwas würde ich nicht machen.

Mich stören jedoch auch die Leute, die sich wie mein Vorposter schon äußerte, sehr viel Zeit lassen. Am Schlimmsten sind die Leute, die eine Stunde vor dem Regal verbringen und somit den Zugriff auf die Zeitschriften verhindern. Bei manchen hilft nicht einmal ein "Entschuldigung", man wird sogar noch angepampt, weil man die Herrschaften bei ihrer Lektüre gestört hat.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich überbrücke Wartezeiten im Bahnhof auch gerne durch das Stöbern in der dortigen Buchhandlung. Ich blättere dann auch in Büchern und Zeitschriften. Dabei lese ich die Artikel und Buchinhalte jedoch nicht, sondern überfliege sie kurz. Gefällt mir eine Zeitschrift oder ein Buch dann, kaufe ich es mir.

Allerdings würde ich nie meine Finger zum Umblättern befeuchten oder stundenlang vor dem Regal stehen und die Zeitschriften lesen. Das finde ich ungemütlich und das mit dem Befeuchten der Seiten ekelig. Leider habe ich das auch schon oft bei anderen Leuten beobachtet. Vielleicht machen die das ja unbewusst. :P

Wenn ich mir eine Zeitschrift kaufe, nehme ich immer eine von unten aus dem Stapel, da das erste Exemplar ja am meisten gelesen, verknickt und beschädigt wird.

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» Amelie » Beiträge: 237 » Talkpoints: -0,78 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Du könntest deine Zeitschriften ja alternativ per Internet bestellen, dann hast du das Problem nicht mehr. Da du selbst ja eh niemals Probelesen würdest (oder?), ist ja nicht schlimm, dass du dann quasi die Katze im Sack kaufst.

Ich gucke in Zeitschriften auch rein, bevor ich sie kaufe. Sonst weiß ich ja nicht, ob sie mich überhaupt interessieren. Aber ich lecke meine Finger dabei nicht ab, verknicke nichts und niese nicht in die Seiten hinein. Ich gehe also mit den Zeitschriften um, wie mit fremdem Eigentum. Denn es IST ja fremdes Eigentum, bis ich den Gang zur Kasse hinter mir habe.

» Tadeya » Beiträge: 21 » Talkpoints: 9,08 »


Also ich habe das in den Zeitschriften vorab blättern eine Zeit lang mal gemacht, allerdings habe ich die Zeitschrift dann meistens auch kurz darauf mitgenommen und bezahlt. Dabei durfte ich jede Menge Leute schon mal zur Seite drängen oder bitten, mich doch kurz mal meine Zeitschrift zu greifen. Leider musste ich auch schon die Erfahrung machen, dass es an Bahnhöfen ganz besonders schlimm damit ist, dass wirklich keiner mal zur Seite gehen will.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kenne das auch. Wenn ich eine Zeitung kaufen will, dann schau ich meistens auf die Titelseite und suche nach Themen, die mich interessieren. Allerhöchstens schau ich noch das Inhaltsverzeichnis an, aber das wars dann auch schon. Ich finde das irgendwie sehr unhöflich, wenn man eine halbe Ewigkeit den Stand blockiert. Ebenso handhabe ich es in der Buchhandlung. Ich lese die Inhaltsangabe und überlege kurz, ob mich diese anspricht. Dann wird das Buch gekauft oder eben wieder zurück ins Regal gestellt.

Wenn man ein Buch vorher testlesen will, dann soll man es sich doch in der Bücherei ausleihen und nicht in der Buchhandlung durchlesen. Das finde ich dreist und unverschämt. Bei Leuten, die ihre Finger auch noch anfeuchten würde ich ehrlich gesagt ziemlich wütend werden und das dem Verkäufer einfach sagen, damit derjenige gefälligst sein angesabbertes Buch kaufen muss. Sowas möchte ich anderen Menschen doch nicht mehr zumuten.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hm, Zeitungen sind teuer und manchmal interessiert einen nur ein bestimmtes Thema. Das geht mir zumindest so und darum bekenne ich mich auch zu den Leuten, die die Zeitung gleich im Laden weitgehend durchsehen und Interessantes in vom Verkäufer unbemerkter Situation gleich lesen. Die Zeitung lege ich dann auch wieder hin, keine Ahnung, wann ich meine letzte Zeitung tatsächlich gekauft habe. Erlaubt ist es nicht, aber wegen einer oder zwei interessanten Seiten bezahle ich keine 3 oder 4 Euro.

Aber ich lecke meine Finger dabei nicht an, wieso sollte ich. Das mache ich nicht mal mit Fernsehzeitungen oder sonstigem, was eben bei mir zu Hause herumliegt. Das finde ich auch eklig. Aber was jetzt das allgemeine Durchblättern der Zeitungen betrifft, finde ich es schon ganz schön übertrieben zu sagen, dass die Zeitung dann zur Keimschleuder wird. Wenn ich sie mit angeleckten Fingern blättere oder hineiniese, na dann schon, das verstehe ich. Aber was das Durchblättern betrifft, sollte man schon die Kirche im Dorf lassen.

Ich meine, Keime sind überall - steril ist die Zeitung ja nun wirklich nicht, auch wenn vorher keiner drin geblättert hat. Zu keinem Zeitpunkt der Herstellung, der Lieferung und des im Laden Liegens ist diese Zeitung steril, also definitiv nie keimfrei. Und die Keime, die die 2 Leute an den unteren Ecken hinterlassen haben, bewirken ja nun auch nicht, dass du krank wirst, wenn du dir eine Zeitung kaufst. Da gibt es im Alltag schon noch ganz andere Situationen in denen man mit schöneren Keimen in Berührung kommt.

Betroffen sind dann ohnehin nur die ein oder zwei obersten Zeitungen, dann nimmt man eben eine untere, wenn man keimreduzierte Zeitungen will. Und gelegentlich soll es ja auch Leute geben, die Zeitungen kaufen, auch wenn sie sie vorher angesehen haben. Das heißt, dass kaum eine Zeitung so lange liegt, dass 100 Leute ihre Finger und im schlimmsten Fall ihren Speichel an den Seiten hatten. Und zu Hause musst du ja mit der Zeitung auch nicht intim werden, man kann sich ja nach dem Lesen die Hände waschen. Ich denke, besonders Geld ist da wesentlich bekeimter als eine Zeitung und da macht ja nun auch keiner Theater.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich blättere auch meistens erst kurz durch eine Zeitschrift oder ein Buch, wenn sie mich interessiert. Allerdings schaue ich dann nur kurz ob mir die Berichte und Themen zusagen, wenn das so ist, dann kaufe ich die Zeitschrift auch. Ich käme nie auf die Idee, mich stundenlang vor ein Regal zu stellen und hemmungslos in einer Zeitung zu lesen. Bei einem Buch blättere ich schnell durch, um zu sehen, ob die Seiten soweit in Ordnung sind oder eventuell Fehler haben.

Ich finde es auch ekelig, wenn Leute ihren Finger anfeuchten, um dann die Seiten besser umblättern zu können. Das finde ich schon frech, wenn sie die Zeitung nicht erworben haben. So etwas stört mich aber auch im Wartezimmer beim Arzt. Meiner Meinung nach, tut man das bei fremdem Eigentum nicht. Auf RTL hat es ja auch mal einen Test gegeben, bei dem sich ein Reporter sogar in einen Kiosk vor ein Zeitungsregal gesetzt hat und stundenlang Zeitungen gelesen hat. Damit wollte man die Reaktionen testen. Die meisten Besitzer und Kunden haben auch klar ihren Unmut darüber deutlich gemacht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Auch ich bin eine dieser unverschämten Persönlichkeiten, die vor dem Kauf einer überteuerten Zeitschrift lieber einen Blick in selbige werfen. Und wenn mich ein Artikel gerade interessiert, lese ich ihn vielleicht auch an Ort und Stelle und lege die Zeitschrift danach wieder ins Regal. Warum? Weil ich es nicht einsehe, für einen Artikel, der mich interessiert und dessen Inhalt ich nun ja kenne, auch noch Geld zu bezahlen. Ich kaufe ja auch keine leeren Verpackungen, Pralinenschachteln oder ähnliches.

Und was das schnelle Durchblättern von Zeitschriften angeht, so halte ich das für unabdingbar. Schließlich möchte ich ja wissen, was ich kaufe, bevor ich es kaufe. Gibt ja teilweise auch Zeitschriften, die noch einmal extra verpackt sind und in die man keinen Blick werfen kann - die werden von mir aber auch nicht gekauft. Um das vielleicht zu verdeutlichen: Wenn ich mir im Supermarkt Putenfleisch kaufen möchte, greife ich eher zur Verpackung, die mir ein schön angerichtetes Mahl präsentiert. Zumindest dann, wenn die andere Verpackung lediglich eine weiße ist, auf der "Putenfleisch" steht. Findet man zwar in keinem Supermarkt, aber man sieht wohl, worauf ich hinaus will.

Wen das stören könnte, sind vielleicht die Besitzer, die ja lieber schnell viel Geld verdienen möchten. Dass sich jetzt aber auch schon Kunden darüber beschweren und die durchgeblätterte Zeitschrift als gefährliche Keimquelle ansehen, erheitert mich ungemein. Gibt im Alltag ganz andere Situationen, bei denen man sich ungleich mehr Keime einfangen kann, von denen man krank wird. Und man ist ja nicht gezwungen, die entstandenen Eselsohren abzulecken - es geht nur darum, eine Zeitschrift zu lesen; davon wurde noch niemand krank. Je nach Thematik vielleicht krank im Kopf, aber körperlich bleibt man meines Wissens gesund dabei.

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» Silentium » Beiträge: 121 » Talkpoints: 122,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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