Welchem irrtümlichen Glauben seid ihr als Kinder erlegen?
Ich vermute mal, nur Wenige von uns haben als Kind nicht gesagt bekommen, dass man Kirschsteine nicht schlucken darf, weil sonst Kirschbäume aus Einem wachsen. Ebenso wie man Kaugummis auch immer ausspucken müsste, weil sie sonst in einem kleben bleiben. Und solche „Weisheiten“ kursierten in zahlreicher Zahl.
Ich muss ja zugeben, ich habe mal extra einen Kirschstein geschluckt, um die Authenzität dieser ersten Aussage zu überprüfen. Für den Fall, dass das tatsächlich stimmen sollte, tröstete ich mich damit, dass a) ich ja Kirschen sehr gerne mag und der eigene Kirschbaum da durchaus praktisch sein könnte und b) mein Papa ja im Garten- und Landschaftsbau arbeitet und den Kirschbaum sicherlich zurechtstutzen könnte, falls sich das aus einem wachsende Geäst dann doch als unpraktisch erweisen würde.
Naja, der Kirschbaum kam nicht und ich habe es daraufhin nochmal mit einem Pflaumenstein versucht: es hätte ja sein können, dass man die Obstsorten einfach verwechselt hätte. Nachdem aus mir auch kein Pflaumenbaumhaus wurde, war ich mir sicher, dass das alles eine große Lüge ist (zumal mein Opa Äpfel auch komplett gegessen hat und trotzdem nicht der kleinste Apfelbaum aus ihm wuchs) und habe es auch nicht mehr mit weiteren Obstsorten versucht.
Habt ihr als Kinder solchen Aussagen auch unbedingten Glauben geschenkt (Mama und Papa lügen ja schließlich nicht!) oder habt ihr wie ich aus Skepsis ähnliche „mutige“ Experimente gewagt?
Oder gibt es Dinge, von denen ihr wirklich überzeugt wart und die man heute, obwohl es einem inzwischen endpeinlich ist, nur zugibt, weil man damals ja noch ein Kind war und es dafür ja total süß war?! . Also er hier hat denn noch ganz eigene Glauben entwickelt, von denen er sich partout nicht abbringen lassen wollte?
Ein anderer Thread hat mich nämlich an Folgendes erinnert: als ich, gerade sechs Jahre alt geworden, habe ich eine Theateraufführung von „Schneeweißchen und Rosenrot“ gesehen.
Ich bin in den 80ern aufgewachsen, unser Fernseher hatte nur sechs Programme, und ich habe nur „Die Sendung mit der Maus“ und den „Disney Club“ (und eventuell zusammen mit meinem Papa noch Paulchen Panthers Abenteuer) gesehen. Ich war also gänzlich unbedarft; heute hätte ich mit sechs Jahren vielleicht schon eine vage Ahnung von special effects.
Damals war mir allerdings nur klar, dass Schauspieler nur so tun als ob und Tricks gabs für mich da nicht.
Aber: in „Schneeweißchen und Rosenrot“ gibt’s ja den verzauberten Bären bzw. den verzauberten Prinzen, der jetzt ein Bär ist. Meine Schlussfolgerung war also: dieser komische alte bärtige Troll hat tatsächlich Zauberkräfte, weil da ja nun tatsächlich ein Bär herumlief. Vor Schneeweißchen und Rosenrot hatte ich einen gehörigen Respekt, weil Bären sind bekanntlich gefährliche Raubtiere und denen schien das gar nichts auszumachen, dass da ständig ein echter Bär rumlief!
Dann wurde der Bär ja entzaubert und zwar auf der Bühne; zwar unter einem Meganebel, so dass man nicht sah, dass der Mann nur aus seinem Kostüm kletterte, aber für mich war das einerlei. Ich war mir sicher, dass der vorher ein echter Bär war!
Im Anschluss an diese Aufführung versammelten sich die Schauspieler noch im Foyer des Theaters und die Kinder konnten dann Fotos mit denen machen lassen und die Akteure waren noch kostümiert und weils für Kinder ja besonders aufregend ist, war der Prinz inzwischen schon wieder ein Bär!
Ich habe dann gehörigen Abstand zum gesamten Ensemble gehalten: ich war ja schließlich nicht lebensmüde und wollte mich weder von nem Bären fressen noch selbst in irgendein Vieh verwandeln lassen! *vogel zeig*
Ich habe mich auch sehr, sehr lange nicht von meiner Schlussfolgerung abbringen lassen, dass SchauspielerINNEN äußerst mutig sein müssen und keine Angst haben dürfen (jeden Tag mit einem Bären und einem hexen könnenden Grantelsack auf der Bühne stehen zu müssen, ist wohl zweifelsohne eine gefährliche Angelegenheit) und ihre männlichen Kollegen ganz besondere Kunststücke beherrschen müssen, wie z.B. zaubern oder sich in einen Bär verwandeln. (Ich war mir ja nicht sicher, ob der Mann nun wirklich immer verhext wurde oder ob er sich nicht doch auch von ganz alleine verwandeln könnte.)
Als wir im Jahr darauf erneut im Theater waren, war ich auch zunächst ganz froh, dass wir dann oben gesessen sind; für den Fall, dass da wieder böse Wesen auf der Bühne ihr Unwesen trieben, bedeutete das schließlich, dass sie von dort nicht auf uns springen und uns zerfleischen konnten. Der Giftzwerg mit dem langen Bart spielte auch wieder mit, was mich zunächst zutiefst beunruhigte, aber in dem Stück (ich meine, es sei „Peterchens Mondfahrt“ gewesen) hatte er eine ganz liebe Rolle. Da hab ich dann auch mal überlegt, ob meine Eltern nicht vielleicht - aber auch nur ganz vielleicht - doch Recht hatten, als sie mich zu überzeugen versuchten, dass alles nur Show sei.
Die "Weisheit" mit dem Kirschbaum habe ich auch mal zu hören bekommen, aber nicht von meinen eigenen Eltern, sondern irgendwie über Bekannte. Und beim Kaugummi habe ich mich sogar selbst gefragt, ob die nicht kleben bleiben, wenn man die verschluckt.
Hihi, deine Experimentierfreude mit dem Kirschkern und dem Pflaumenkern find ich aber süß!
Mir fallen im Moment leider keine eigenen Beispiele ein, aber ich melde mich nochmal, wenn ich mich wieder erinnern kann.
Meine Oma hat mir da so einige Geschichten aufgetischt, die ich natürlich alle geglaubt habe. Es fing damit an, dass ich nicht zum Spaß Schielen durfte, weil ja dann die Augen, wenn die Uhr schlägt so stehen bleiben. Darum hatte ich dann immer Angst, zum Spaß zu Schielen.
Dann wurde mir glaubhaft bestätigt, dass im Winter meine Ohre abbrechen, wenn ich keine Mütze trage, weil selbige dann einfrieren und einfach wegbrechen. Das hat mir als Kind wahnsinnige Angst gemacht und ich habe immer brav meine Mütze getragen. Und es hieß auch, wenn ich einen Kaugummi verschlucke, kommen Blasen aus meinem Po. Auch das hat nie geklappt. Und dann hat mein Opa noch die schreckliche Geschichte erzählt: wer als Kind seine Großeltern/Eltern haut, dem wächst die Hand aus dem Grab. Das fand ich als Kind so schrecklich gruselig, dass ich immer ganz lieb war.
Also war ich wohl so leicht durch diese Psychotricks zu manipulieren, dass ich ganz umsonst lieb gewesen bin.
nee, also meine Eltern haben mir nie so einen Quatsch erzählt. Meine Großmutter hat immer gesagt: "Kind, wenn du Grimassen schneidest, bleibt dein Gesicht mal so stehen!" oder dass beim Schielen mal die Augen so verdreht bleiben würden und man dann für immer entstellt sei. Geglaubt hab ich das aber nie, da ich meine Großmutter noch nie ernst genommen habe, selbst als kleines Kind. Für mich war sie von Anfang an der Prototyp Frau, der ich nie werden wollte. So duckmäuserich und alles rechtmachen wollend, dass einem schon fast schlecht wurde von der Schleimspur, die sie hinterließ.
Das Schlimmste war immer, dass ich im Winter keinen kalten Kakao oder kalte Milch trinken durfte. Angeblich würden dann Würmer im Bauch entstehen. Jedesmal wenn wir meine Großeltern mal besucht haben, mussten mein Bruder und ich uns diesen ekligen heißen Kakao reinwürgen. Ich hasse warme Milch. Aber für uns Kinder gab es nichts anderes zu trinken, selbst ein Tee wurde verweigert, da Milch ja soooo gesund ist. Ein Glas Wasser durfte man erst trinken, wenn die Flasche mindestens 1 Stunde auf der Heizung stand, da alles Kalte im Winter schädlich ist.
Vielleicht waren mein Bruder und ich als Kinder auch einfach nur zu anders im Gegensatz zu anderen Kindern. Wir haben schon sehr früh alles hinterfragt und Beweise für irgendwelche Behauptungen gefordert. Zauberer fand ich am Anfang immer sehr fazsinierend, bis man mal bei genauem Hinschauen hinter die Tricks gekommen ist und schon war der Reiz vorbei, selbst wenn es sehr gut gemacht wurde. Wahrscheinlich bin ich einfach immer zu pragmatisch und pessimstisch an das Leben rangegangen. Wunder oder so gab (und gibt) es einfach nicht für mich und dass einem ein Apfelbaum ausm Bauch wächst, wäre ja ein Wunder. Von daher ist es für mich nicht möglich und damit indiskutabel.
Das mit den komischen Sprüchen scheint aber auch ein Phänomen der Großeltern zu sein. Wie oben schon gesagt, habe ich solche Sprüche nur von meiner Großmutter gehört. Meinen Kindern habe ich natürlich auch nicht son Quark erzählt, aber da fing dann mein Vater mit diesen Binsenweisheiten an. Aber er hat das immer mit einem dicken Lachen erzählt, so dass meine Kinder das auch nie geglaubt haben. Wer weiß, vielleicht erzähl ich meinen Enkeln ja diesen Humbug auch.
Ich erinnere mich sehr gut an eine bestimmte Situation. Da lache ich heute noch drüber und schäme mich auch etwas. Aber ich war jung und dumm. Ich war bei der Nachbarstochter meiner Großeltern. Claudia hieß sie. Ich hab sie unglaublich bewundert. Sie sah toll aus und hat sich mit mir abgegeben. Claudia ist ca. 10 Jahre älter als ich.
Eines Nachmittages war ich bei ihr. Prinz Charles und Lady Di haben geheiratet. Und ich war so aufgeregt. Obwohl ich eigentlich gar keine Ahnung davon hatte, was das jetzt bedeutet. Irgendwann war Claudia so genervt von mir, dass sie gesagt hat, ich solle still sein, sonst würden der Prinz und die Prinzessin mir nach der Hochzeit nicht vom Balkon zuwinken. Da war ich dann natürlich lieb und artig. Gewunken haben sie dann tatsächlich.
Ich habe einige Zeit gebraucht, um zu verstehen, dass sie mich gar nicht gesehen haben. Ich war unglaublich enttäuscht von Claudia. Aber heute hat sich das längst wieder gelegt. Sie wollte das sehen, und musste mir das ja irgendwie interessant machen.
Aber wenn ich heute drüber nachdenke, da schüttle ich echt den Kopf über mich. Genauso habe ich mich auch früher immer gefragt, warum so viele Menschen gleichzeitig auf der anderen Seite des Fernsehers sitzen. In Filmen oder Tagesschau. Ich hab immer gedacht, dass ist jetzt live und die machen das nur für mich. Sissi habe ich oft gesehen. Irgendwann habe ich dann mal gefragt, warum die Frau immer wieder das Gleiche spielt. Ob ihr das nicht langweilig wird. Da hat mir dann endlich mal jemand das Prinzip des Fernsehens erklärt.
Mir hat man erzählt, Hackfleisch würde aus Mäusen gemacht! Mein ältester Bruder war dass glaube ich, ich hab ihm sowieso alles geglaubt und daraufhin alles wo Hackfleisch drin war nicht mehr gegessen. Dabei war der bloß scharf auf meine Frikadellen!
Oh weia, da kommen Erinnerungen hoch. Ich habe als Kind auch geglaubt, dass beim Schielen die Augen so bleiben, allerdings grundsätzlich, einfach wenn man Pech hat, nicht nur, wenn die Uhr in dem Moment schlägt.
Außerdem habe ich geglaubt, dass man sofort blind wird, wenn man in die Sonne guckt. Probiert hab ich´s trotzdem.
Ich habe meiner Schwester geglaubt, dass diese winzigen roten Tierchen, die wir "Blutsauger" genannt haben, innerhalb kürzester Zeit mein Blut aussaugen und bin deshalb auf Ihren Rat hin mit Kleidung in eine mit kalten Wasser gefüllte Badewanne gesprungen, denn das sollte als einziges helfen. (Heute frage ich mich: Wo waren meine Eltern zu dem Zeitpunkt?)
Außerdem habe ich, aber das ist harmlos, geglaubt, dass man Zitronenlimonade selbermachen kann, in dem man Wasser mit Zucker mischt. Dass meine Schwester mir Salz, statt Zucker ins Wasser gemischt hat, war wahrscheinlich ihr persönliches Vergnügen an der ganzen Geschichte.
Ich habe geglaubt, dass Prostiuierte "Schickmadames" heißen und jeder Frau, die ich im Auto sitzend bei offenem Fenster auf dem Bürgersteig etwas 80-er-Jahre-mäßig entsprechend schrill angezogen und geschminkt gesehen habe, habe ich "Schickmadame" nachgerufen. Das war damals aber ein Zeichen meiner Anerkennung, denn als Kind fand ich diese Kleidung toll. So bunt.
Das müsste im Großen und Ganzen alles gewesen sein.
Ist ja lustig was ihr so alles erzählt bekommen habt, also ich glaube mal mir wurde in meiner Kindheit nicht so viel Quatsch erzählt.
Woran ich mich noch erinnern kann ist, dass ich keine Kirschkerne schlucken sollte, weil man davon fürchterliche Bauchschmerzen bekommen sollte. Da hab ich als Kind immer ganz doll aufgepasst dass ich keinen schlucke, denn wer will schon Bauchschmerzen bekommen.
Und die Sache mit dem Kaugummi, dass wenn man Kaugummi schluckt, er den Magen verklebt und man nichts mehr essen kann und auch Bauchschmerzen bekommt.
Ja, und natürlich das Schielen. Das wurde mir auch so erklärt: Wenn man schielt, kann es passieren dass die Augen stehen bleiben und man nie wieder richtig gucken kann.
Das war es, woran ich mich noch so erinnere.
Mir wurde als Kind viele komische Sachen erzählt. Ich habe geglaubt, dass ich viereckige Augen kriege, wenn ich zu viel fernsehe. Ich bin dann immer zum Spiegel gegangen und hab geguckt ob ich schon welche habe. Außerdem haben mir meine Eltern erzählt, dass meine Augen stehen bleiben wenn ich schiele. Naja all die Dinge, die Kindern halt erzählt werden.
Ich bin mal gespannt ,ob ich auch so später bin.
Ich muss zugeben, dass ich in meiner Kindheit auch so manchen Irrglauben aufgesessen bin. Über einiges kann ich mich heute noch schlapplachen. Ich habe vor vielen Jahren, als kleines Kind, mit meiner Familie und Freunden Urlaub am Meer gemacht, wo es schöne hohe Dünen gab. Um uns Kinder einzuschärfen, dass wir nicht zu weit in die Dünen laufen sollten, erzählte man uns eine kleine Geschichte: In den höchsten Dünen hat das Dünenschwein sein Zuhause.
Es ist ein Einzelgänger und liebt unagekündigten Besuch gar nicht, besonders nicht von kleinen Kinder. Sollte man sich jedoch einmal in seine Düne verirren, wird es "furchtbar" böse. Wir Kinder haben die Geschichte natürlich so geschluckt ohne misstrauisch zu werden. Bin deswegen immer noch ein bisschen peinlich berührt. Na ja, mit dem Dünenschwein habe ich jedenfalls nie Bekanntschaft gemacht. Schade aber auch!!
Ich hatte früher als Kind eine recht blühende Fantasie. Eine Zeit lang habe ich geglaubt, dass nachts immer ein Monster unter meinem Bett ist.Natürlich reine Einbildung, wie ich wusste. Trotzdem habe ich vor dem Schlafengehen noch einmal unters Bett geguckt, ob dort wirklich nichts ist. Schon schräg, wenn man es aus heutiger Sicht betrachtet.
Meine Mutter hat damals immer zu mir gesagt, wer zu viel Cola trinken würde, kriege Würmer. Diese würden dann in meinem Bauch leben und mich innerlich kitzeln. War allerdings zu neugierig und wollte wissen, wie das so ist mit Würmern und habe an einem Abend zwei Flaschen Cola getrunken. Fazit: Würmer habe ich nicht bekommen, dafür aber eine schlaflose Nacht!
Ich könnte noch tausende Anekdoten aus meiner Kindheit erzählen, aber das würde einfach zu lange dauern.
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