Senioren WG: Fiktion oder traurige Wirklichkeit?

vom 21.09.2010, 14:20 Uhr

Die Nachfrage nach Wohngemeinschaften im Alter ist auf jeden Fall vorhanden. Auf dem Portal plusWGs.de findet man einige Anzeigen zu Wohngemeinschaften für Leute ab 50 Jahren.

» PlusWG » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,11 »



Ehrlich gesagt finde ich es gar nicht erschrdckend, wenn sich ältere Menschen zu einer WG zusammen tun. Ich denke, die meisten Menschen, die ein Interesse dafür haben, möchten in einer Senioren-WG wohnen und müssen aber nicht. Es hat wohl etwas damit zu tun, dass es in einer WG immer eine anwesende Person gibt, falls etwas passiert oder falls Hilfsbedarf besteht. Man ist dadurch nicht so einsam, wovor es einige Menschen graut, gerade wenn kein Kontakt zu Kindern/ Enkelkindern mehr besteht oder diese nicht vorhanden sind.

Es werden auch Wohngemeinschaften angeboten, in denen eine Betreuung durch Pflegepersonal stattfindet. Die Senioren sind zwar auf sich selbst gestellt, erhalten aber Unterstützung im Alltag, es gibt ein gemeinsames Programm und solche Dinge. Früher war es ja schon eher so, dass Senioren mit in den Häusern von Kindern gewohnt haben, was heutzutage ja immer mehr wegfällt. Und so ist eine WG mit anderen Senioren nur eine logische Konsequenz. Ich muss gestehen, dass ich den Gedanken, später als ältere Person in einer WG zu wohnen auch nicht so ganz abgeneigt bin.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich habe bis eben noch nichts von diesem Phänomen gehört und wusste nicht, dass es tatsächlich sowas wie Senioren WGs gibt. Jetzt wo ich davon höre, weiß ich auch nicht so richtig, was ich davon halten soll, denn an sich kann man ja nicht sagen, dass sowas jeden Treffen wird und kann. Ich meine, wenn man verheiratet ist und beide Ehepartner Senioren sind, dann wird es sicherlich doch nicht dazu kommen, dass man sich noch mit anderen eine Wohnung teilen muss oder? Da wird die Rente von beiden Teilen doch ausreichen müssen und eventuell kann man dann auch noch mit der Unterstützung der Kinder rechnen, denke ich doch mal.

Der Gedanken nach lebenslanger Arbeit in einer Senioren WG ziehen zu müssen, erschreckt mich schon ein wenig, zudem ich gerade studiere und auch nicht alleine wohne. Als negativ empfinde ich das derzeit nicht, denn ich und meine Mitbewohnerin können uns zusammen eine sehr schöne und große Wohnung leisten und sind damit auch sehr zufrieden, dennoch aber würde ich mir nach der Arbeit gerne auch etwas eigenes leisten. Wenn man von vornherein weiß, dass es zu solchen Fällen kommen kann, kann man dann aber natürlich auch bewusst dagegen vorgehen, in dem man beispielsweise spart und sich ein Haus kauft oder aber eben eine Wohnung.

In einem solchen Fall hätte man dann gut vorgesorgt und müsste mit solchen Problemen nicht mehr kämpfen, beim Eigenheim ergeben sich dann natürlich aber auch wieder andere Probleme, Instandhaltungskosten beispielsweise oder auch der seniorengerechte Umbau der Wohnräume. Es ist alles nicht so einfach, wie es erscheint. Abgesehen davon hätte dann auch die WG wieder ihre Vorteile, beispielsweise achten dann die älteren Herrschaften auch eher aufeinander, wenn etwas passieren sollte.

Auch ist zu bedenken, dass es häufig vorkommt, dass ältere Menschen vereinsamen, wenn sie beispielsweise keinen regelmäßigen Besuch von der Familie und so weiter bekommen. In einer WG würde man dem gezielt entgegen wirken. Dennoch kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass die WG den älteren Herrschaften eine angenehme Atmosphäre bieten kann, denn selbst hier würde man vermutlich anhand der Wohnungsgröße und anderen Aspekten einfach merken, dass das Geld fehlt und das man nicht aufeinander hockt, um sich sozialen Beistand zu leisten, sondern weil man arm ist.

Man kann dies also aus mehreren Perspektiven betrachten und ich schätze mal, wenn jemand weiß, dass die Rente knapp wird, dann wird es für solche Personen auch eine Erleichterung sein, Freunde und Bekannte in der selben Situation zu haben, die dann auch helfen, wenn es Probleme gibt und mit denen man dann eine derartige WG gründen kann. Die Tatsache, dass Senioren sowas aber nötig haben, obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet haben, ist aber dennoch erschreckend und ich denke, dass ich mich im Laufe meines Lebens auf jeden Fall darum bemühen werde, mich abzusichern, um eine derartige Situation später nicht erleben zu müssen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde die Vorstellung einer WG für Senioren auch nicht so schlimm. Es kommt natürlich auch auf den Grund an, warum diese WG gegründet wurde. Wenn jemand im Alter gezwungen ist, die Wohnung mit jemandem zu teilen, weil das Geld sonst nicht reicht, ist es schon hart, weil man dann ja an der WG als solches kein Interesse hat. Dann ist man sicher auch frustriert, mit anderen zusammen wohnen zu müssen, obwohl man lieber alleine wäre. Aber so als Alternative zu einem Altenheim finde ich eine Wohngemeinschaft für Senioren doch viel besser.

Vielleicht ist es bei einigen Senioren auch wirklich so, dass sie freiwillig eine WG gründen. Es kann doch auch Vorteile haben, nicht alleine zu leben. Dann können sich die Bewohner gegenseitig unterstützen und hätten auch Gesellschaft, was im Alter ja oft automatisch weniger wird. Ich würde aber auch die Idee gut finden, die hier schon angesprochen wurde, Misch- Wohngemeinschaften mit älteren und jüngeren Personen zu gründen. Die Leute könnten gegenseitig viel voneinander lernen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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