Tauschringe auch für Rollstuhlfahrer geeignet?

Ich hatte bisher in zwei Fällen mit Menschen zu tun, die im Rollstuhl saßen. Einmal meine Mutter am Ende ihrer Krebserkrankung. Sie hatte da aber halt auch nur einen "normalen" Rollstuhl. Da war das transportieren im Auto kein Problem. Da ich aber vorher schon ein wenig in der Materie drin war, wusste ich generell halt schon, wo man mit Rollstuhl hin kann und wo man absolut nicht hin kann.

Im zweiten Fall hatte der Rollstuhlfahrer zwei Rollstühle. Einmal halt einen Elektrorollstuhl, mit dem er größere Strecken zurück legt und einen "normalen" Rollstuhl. Mit beiden konnte er sich ohne Probleme fortbewegen. Und wenn halt Fahrten mit Privatautos an standen, wurde halt der "normale" Rollstuhl benutzt. Wobei er dann lieber mit dem Bus fuhr oder es mit seinem Elektrorollstuhl halt auch kein Problem war, weitere Strecken zurück zu legen.

Sprich mit ein wenig Organisation würde das schon gehen. Wir waren mit dem zweiten Rollstuhlfahrer auch Billard Spielen. Ich fragte da vorher an, ob das generell möglich ist und erkundigte mich auch nach behindertengerechten Toiletten. Und das war alles kein Problem. Und wir waren auch in Einrichtungen, die nicht behindertengerecht ausgerüstet waren, weil es baulich nicht möglich war. Da wurde vorher gefragt, wie man die Einrichtung mit einem Rollstuhl besuchen kann und da half dann das Personal. Und ich kam sogar auf die Idee, mit ihm auf eine Schlittschuhbahn zu wollen. Sogar das wäre theoretisch möglich gewesen. Zumindest von seiner Seite aus. Da gibt es irgendwelche Aufsätze für seinen Rollstuhl. Wurde dann aber generell abgelehnt, aufgrund der allgemeinen Verletzungsgefahr. Also die Gruppe durfte so Aktivitäten generell nicht machen, er war kein Hinderungsgrund.

Alles wird man mit einem Rollstuhlfahrer nicht machen können. Aber man kann mehr machen, als man sich als Gehender vorstellen kann. Es braucht nur mehr Organisation. Man kann aber erst organisieren, wenn klare "Wünsche" da sind.

Ein Rollstuhlfahrer kann in manchen Fällen wirklich mehr als eine gesunde Person in der Hinsicht. Der Elektrorollstuhl macht hier nämlich Sinn, weil er somit sich die Busfahrten im Stadtverkehr sparen kann. Mit dem Rolli kommt er locker 12 Kilometer voran. Wenn er jetzt auf einen mechanischen Rollstuhl wechseln würde, bräuchte er erst einmal wesentlich mehr Zeit.

So kann er natürlich einiges nutzen, aber leider nutzt es ihm nichts. Durch die gut ausgebauten Radwege ist er schneller wie jeder Bus und daher wechselt er den Rollstuhl nur selten. Und so gibt es auch andere einfache Dinge des Alltags, die sich dann so ähnlich verhalten.