Kleinkind und Autofahren - Wie kann das die Mutter zulassen?

Mich beschäftigt das schon länger. Ich habe 2 Neffen, 7 und 3 Jahre alt. Früher als der Große noch um die 3 Jahre war habe ich ihn fast jeden Tag gesehen, habe mich oft mit seiner Mutter getroffen und habe da etliches mitbekommen, wie sie den kleinen erzieht. Es gab aber viele Situationen, in denen ich nur noch den Kopf geschüttelt habe und auch zu ihr gesagt habe, dass ich mich das nicht trauen würde, weil es einfach zu gefährlich ist. Sie belächelte mich immer nur. Jetzt frage ich mich, was da in ihr vorgeht.

Aber hier mal die erste Situation: Ich stand mit der Mutter neben ihrem Auto, dass eingeparkt stand. Links und recht neben ihrem Auto jeweils ein Auto, vorne eine Bordsteinkante und ein Blumenbeet und anschließend ein Maschendrahtzaun. Ich habe mit ihr gequatscht, während der kleine spielte. Plötzlich kam er zu seiner Mutter und wollte den Autoschlüssel haben. Sie verneinte. Als er dann noch einmal kam fragte er, ob er Autofahren darf. Ich habe dann mal ganz groß geschaut, habe mir aber nichts dabei gedacht. Ich dachte, er will sich ins Auto setzen und mit dem Lenkrad spielen. Sie verneinte wieder. Dann kam er wieder, kuschelte sich an die Mutter und sie gab ihm den Autoschlüssel.

Dann ging alles so schnell, dass ich nicht mal etwas zu ihr sagen konnte. Der Kleine geht auf die Fahrerseite des Autos, steigt ein, steckt den Schlüssel rein und startet. Es hat nicht beim ersten Versuch mit dem Starten geklappt und ich sagte noch zur Mutter warum er das machen darf. Sie meinte dann nur "damit er Ruhe gibt". Im nächsten Moment sagte ich noch zu ihr, ob sie wenigstens die Handbremse angezogen und den Gang herausen hat. Sie verneinte. In dem Moment schaffte es der Kleine das Auto zu starten und es prallte mit den Reifen gegen die Bordsteinkante und mit der Motorhaube gegen den Zaun. Die Mutter hat nichts unternommen, damit er das nicht macht. Erst als das passiert war, nahm sie ihm die Schlüssel weg. Ich dachte mir im Nachhinein warum ich nichts gesagt habe und bin dann dazu gekommen, dass ja die Mutter neben war.

Aber damit nicht genug. Wir hatten dann wieder eine ähnliche Situation. Eigentlich hatte der Vater beschlossen, dass der Junge die Schlüssel nicht mehr bekommt. Ich war dann gerade in der Küche und habe für die Grillfeier diverse Soßen gemacht. Plötzlich höre ich den kleinen mit einem Schlüssel spielen. Da ich in dem Moment die einzige im Raum war fühlte ich mich verantwortlich und drehte mich um um ihm den Schlüssel wegzunehmen. Als ich mich umdrehte hörte ich nur noch "Platsch" und der Schlüssel lag in meiner Soße. Ich habe dann gesagt, dass er nicht mit den Schlüsseln spielen darf und er soll doch rausgehen, weil die Sonne scheint und er draussen spielen kann, was er aber nicht wollte. Er blieb also in der Küche.

Ich habe dann die Schlüssel abgewaschen und auf dem Schrank ganz hinten hingelegt, damit er nicht an die Schlüssel kommt und bin nach draussen gegangen, weil dann die Mutter vom Jungen in der Küche war. Plötzlich brach Panik aus. Der Junge und der Schlüssel waren weg. Wir haben ihn gesucht und dann hörten wir schon die Autotüre. Das Auto stand dieses Mal hinter 2 anderen Autos (ein BMW und ein Mercedes), hinter dem Auto ein Tor und seitlich eine Mauer bzw. auf der anderen Seite gings bergab. Wir sind dann alle zu dem Auto gestürmt und wollten den Kleinen rausholen. Als sein Papa zu der Türe gegriffen hat, hat er das Auto von innen zugesperrt. Er steckt den Schlüssel wieder an und startete. Es klappte erst nach mehreren Versuchen. Wir warteten alle nur noch bis er auf die anderen Autos auffährt (bzw. das Auto eben nach vorne "hüpft"), da reagierte der Vater und öffnete die hintere Türe. Die Türe ging nicht mit der Zentralverriegelung mit und so konnte er das Auto öffnen und wir haben schlimmeres verhindern können.

Ich war dann die Schuldige wegen dem Schlüssel. Ich habe dann gesagt, dass ich ihn eben so hingelegt habe, dass er nicht dazukommen kann und darauf meinte seine Mutter, sie hat ihm den Schlüssel gegeben, weil er spielen wollte! Jetzt frage ich mich, was in solchen Menschen vorgeht! Sie bringt dadurch nicht nur ihr eigenes Kind in Gefahr sondern auch andere. Das ist doch nicht normal!

Wow, dass ist echt "mutig" von der Mutter. Ich denke, dass einem das ja der Verstand sagen sollte, dass man dem Kind den Schlüssel nicht gibt, wenn es schon sagt, dass es Autofahren will. Bei mir in der Familie hatten wir mal eine fast gleiche Situation mit dem Auto. Nur ist die Mutter als das Kind gestartet hat noch schnell halb ins Auto gehüpft und hat die Handbremse angezogen.

Ich kann mir nur vorstellen, dass solche Mütter entweder ein Problem damit haben nein zu sagen und das dann auch zu meinen oder ihnen fehlt die Konsequenz. Es kommt ja auch oft vor, dass Mütter mit der Erziehung überfordert sind oder eben nicht alles erklären wollen und so kann ich mir vorstellen, dass solche Situationen passieren.

Was genau in dieser Mutter vorgeht wird wohl keiner wissen.

Manchmal fragt man sich schon, ob manche Eltern ihr Kind unbedingt los werden wollen. Das ist einfach mal gefährlich, was sie da tut. Wenn ich mich recht erinnere, ist das sogar strafbar, wenn man Personen ohne Führerschein das Fahren eines Motorfahrzeugs erlaubt. Wenn die Dame jemand erwischt, kann sie richtig Ärger bekommen.

Dass das Kind überhaupt mit dem elterlichen Autoschlüssel bis zu Dir kommt, ist alleine schon ein Unding. Ein ordentlich erzogenes 7 Jahre altes Kind sollte auch durchaus in der Lage sein zu verstehen, was es heißt wenn die Tante nein sagt und den Schlüssel so weit hoch legt, dass er nicht ohne weiteres erreichbar ist. Er hat sich also wohlüberlegt über dein Verbot hinweg gesetzt. Die Eltern bzw. die Mutter sollten sich da schon einen Moment lang fragen, was sie falsch gemacht hat, dass der Junge es als sein natürliches Recht sieht, das Auto zu fahren. Außerdem ist es als Tante nicht deine Pflicht, die Erziehung des Kindes zu sichern, wenn die Eltern dazu nicht gewillt sind. Ich würde allerdings auch nicht lange zusehen, ohne die Mutter einmal ernsthaft ins Gespräch zu nehmen und ihr ins Gewissen zu reden.

Schlimm finde ich vor allem die Sache wo sie den Kleinen fahren lässt. Mitten zwischen den Autos von anderen Personen, die nichts dafür können. Warum muss das sein? Ich erinnere mich auch, dass ich im Grundschulalter als Mädchen Autos sehr faszinierend fand. Es war mein größter Spaß auf dem Bauernhof von Freunden auf dem Feld ganz alleine den Traktor fahren zu dürfen um bei der Feldarbeit zu helfen. Da war aber weit und nichts, womit man einen Unfall bauen konnte oder jemanden gefährden konnte. Dann soll die Frau mit dem Jungen doch einfach auf die Gocartbahn oder zum Autoscooter gehen.

Das ist in meinen Augen absolut anormal. Autos sind nun mal nur für Erwachsene. Selbst ein gelegentliches "Mitlenken" ist eigentlich gefährlich, da das Kind dann ja nicht richtig angeschnallt ist.

Wie man aber einem Kind, noch dazu einem Kleinkind seinen Autoschlüssel geben kann und es das Auto auch noch starten lassen kann, ist mir schleierhaft. Mein Sohn ist schon recht aufgeweckt würde ich behaupten, er kam aber noch nie auf die Idee, danach zu fragen. Das legt nahe, dass die Eltern dem Kind irgendwann einmal von sich aus die Schlüssel gegeben haben und es dazu ermutigt haben, das Auto zu starten. Anders kann ich mir so ein Verhalten seitens des Kindes nicht erklären.

Dass die Eltern dann aber nicht konsequent sind und dann sprichwörtlich die Notbremse ziehen und dem Kind klarmachen, dass es niemals alleine "Auto fahren" darf, ist mir schleierhaft. Wenn das Kind älter wird, können so schlimme Dinge passieren, und selbst wenn kein Personenschaden entsteht, so liegt doch Fahrlässigkeit vor, und ich glaube kaum, dass die Haftpflicht in so einem Fall dann beispielsweise die Instandsetzung des Zaunes an einem Nachbargrundstück oder dergleichen zahlt. Alleine das würde mir schon zu denken geben, von den übrigen Gefahren, die bis hin zu Lebensgefahr für das Kind und andere Verkehrsteilnehmer gehen, einmal abgesehen.