Zuviel Sex in Werbung und Musikvideos
Die Tage habe ich im Fernsehen gesehen, dass Frau von Gutenberg, die Frau unseres aktuellen Verteidigungsministers, die Ursachen der aktuellen Missbrauchsfälle unter Kindern und Jugendlichen (siehe Ameland und der aktuelle Fall in einer Abnehmklinik) in den Medien sucht.
Sie kritisiert, dass in Musikvideos und auch in der Werbung immer mehr nackte Menschen und eindeutig sexuelle Handlungen zu sehen seien und meint, die heutige Jugend würde dadurch versaut und ihnen der Einstieg zum Schauen von Pornos dadurch vereinfacht würde. Die Jugendlichen würden so ein völlig falsches Bild von Sexualität entwickeln, was im schlimmsten Fall zu Ausschreitungen wie auf Ameland führen könnte. Jugendliche würden Fetische und BDSM als vollkommen gängig und normal empfinden und ihre eigene Sexualität so nicht entwickeln können.
Wie seht ihr das? Versauen die Medien mit der ungezügelten Schau von Sexualität in Werbung und Musikvideos wirklich die Sexualität unserer Jugendlichen und verhindern eine alters-und persönlichkeitsgerechte Entwicklung? Oder ist diese Sicht der Dinge vollkommen überspitzt?
Ich denke, dass man das nicht allein auf die Medien schieben kann. Dass die Medien und eben auch die Musikvideos immer mehr nackte Haut zeigen, ist in meinen Augen vielmehr eine Gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Was allgemein gilt ist bekannt: Sex sells! Erwachsene und Pubertierende schauen eher zu, wenn die Werbung so aufgezogen wird. So wird bei kleinen Kindern versucht mit Trickfilmfiguren und einer Stimme, die sagt wie toll denn dieses Spielzeug wäre, zu punkten.
Um auf die Wirkung der Werbung auf die Jugend zu kommen. Hier sehe ich tatsächlich einen - wenn auch kleinen - Effekt. Der Unterschied zu früher ist in der Quantität solcher Themen zu finden. Ich meine, dass nun speziell am Tag mehr Haut zu sehen ist und mehr auf die Sexualität bezogene Handlungen. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass man in der Jugend auch mal gerne länger aufbleibt und das Nachtprogramm (ihr versteht?) bewundert. Da war ich kein Einzelfall, denn im Freundeskreis wurde das egal bei welchem Geschlecht auch gemacht. Was natürlich stimmt, ist dass man an jeder Ecke, sei es im Fernsehen, in Zeitschriften oder auf Werbeplakaten sexuelle Themen finden kann. Das macht den Kontakt dazu einfacher, aber gesucht wird er in diesem Alter sowieso.
Aber warum denkt die gute Frau von Gutenberg nun, dass dieser Zugang zu sexuellen Dingen die Jugend eben in dieser sexuellen Hinsicht verstümelle? Die Frage kann ich an sich leider nicht beantworten. Das Einzige, was ich dazu weiß, ist dass in den letzten Jahren keine große Veränderung in der Statistik des ersten; und in der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs im Bezug zum Alter der Jugendlichen auftrat.
Was ich aber auch bemerkt habe, ist dass Jugendliche (ja sogar schon Kinder) immer respektloser werden. Hier ist es ganz klar eine Frage der Erziehung. Manche Eltern verlieren die Kontrolle über ihre Kinder bzw. es ist ihnen z.T. egal, was die Kinder vom Fehlverhalten der Eltern aufschnappen. Anderen Eltern ist das nicht egal, aber diese haben auch z.T. keine Chance, da deren Kinder das bereits im Kindergarten und noch intensiver in der Schule und im Freundeskreis aufschnappen; also diese Respektlosigkeit und Aggressivität. Es wird gern beleidigt und die Toleranz von sowie die Hemmschwelle gegenüber Verbrechen sinkt dadurch. Dies tritt dann natürlich auch in Form von auf die Sexualität bezogenen Beleidigungen wie auch sexuellen Straftaten nach außen. Diese Tatsache wiederum erweckt vielleicht! (ich denke ja) den Eindruck, dass Jugendliche die falsche Einstellung zur Sexualität entwickeln.
Ohne jetzt ein Fan der Familie Guttenberg zu sein, halte ich die These für nicht sehr weit hergeholt, dass der einfache Zugang zu kommerzieller, männlicher Pornographie sowie die zunehmenden Sexualisierung der Gesellschaft ganz klar das Bild hinsichtlich Sexualität von Kindern und Jugendlichen nachhaltig negativ prägt! Wie soll man einem Kind denn erklären, dass das, was in den Videos gezeigt wird, eben nicht normal ist - gerade wenn eben alle davon sprechen und das Kind es lange Zeit selbst (eben in den Filmchen) so sieht!
Anders als bei z.B. Actionfilmen ist hier ja ein gewisser Bezug zum realen Leben gegeben. Natürlich kann ein Kind Actionfilme schauen und wird die Handlung in den wenigsten Fällen als normal/real wahr nehmen, weil es wohl keinen in späteren Leben kennen lernen wird, der damit prahlt, mit einer Panzerfaust einen Zug zum stehen gebracht zu haben.
Anders beim Thema Sexualität. Denn entsprechende Kontakte wird das Kind bzw. der Jugendliche schon auch haben. Und wenn es sich mit Freunden unterhält, dann ist die Wahrscheinlichkeit eben eher da, dass einer davon prahlt, wie sehr seine Erfahrungen sich an den Filmen orientieren. Also das gezeigte eben doch normal ist.
Was aber, wenn dieser Jugendliche dann keine 20 cm hat, nicht ständig willige Frauen vorfindet und auch nicht in der Lage ist, Frau über Stunden zum schreien zu bringen? Dann kann das Weltbild schon wackeln!
Ebenso besteht die Gefahr für Mädchen darin, dass sie sich mit der Rolle abfinden, eben wirklich gefallen an dem finden zu müssen, was Männern gefällt. Und das sie es als unnormal empfinden, wenn sie beim Akt nicht die Lust verspüren, vor Entzückung zu schreien. Wenn Mädchen vorgesagt und vorgelebt bekommen, dass das, was sie eigentlich nicht wollen, normal ist, dann behindert dies schon die eigenständige Entwicklung eines eigenen Willens hinsichtlich Sexualität.
Deine Meinung klingt plausibel. Was ich besonders zutreffend finde, ist das die gleichgeschlechtliche Pornographie zu leicht erreichbar ist. Das ist ja in diesen Zeiten kein Wunder, hat aber einen etwas heftigeren Einfluss auf Jugendliche... Vielleicht wäre es angebracht, dem ganzen härtere - auch gesetzliche - Riegel vorzuschieben (was natürlich einfacher gesagt als getan ist). Andererseits schmecken verbotene Früchte bekanntlich besser, vor allem Jugendlichen schmecken sie besser. Welche Maßnahmen hier hilfreich oder doch eher kontraproduktiv sind, vermag ich leider auch nicht zu sagen - leider. Auch deinem letzten Absatz stimme ich zu. Bei den anderen beiden enthalte ich mich, mangels eigener sicherer Meinung und mangels Wissen darüber.
Allerdings reden wir hier die ganze Zeit von Pornographie. Um nochmals auf die Werbung und die Musikvideos zurückzukommen, so denke ich nicht, dass die teils gezeigten sexuellen Handlungen, jemanden zum falschen Weltbild oder zur Pornographie führen (kann man vielleicht anders sehen).
Der tatsächliche Einstieg und die Vereinfachung zum schauen von Pornos ist meiner Meinung nach im Internet selbst zu suchen. Man stelle sich einfach mal vor: Die Eltern lassen ihr Kind oder den Jugendlichen (bei dem das wohl auch üblich ist) allein im Netz surfen. Der hat keinen Popup-Blocker; und selbst wenn doch, öffnet sich plötzlich ein Porno-Popup. "Oh, was ist denn das?" wird sich gefragt und die Sache nimmt seinen Lauf. Demzufolge meine ich, dass der Kontakt mit Pornographie in unserer modernen Zeit nunmal so leicht wie noch nie ist - und es wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch keine rückläufige Entwicklung in diesem Sinne geben. Es ist (fast) unmöglich den frühen Kontakt mit Pornographie übers das Internet zu verhindern und eben da sehe ich das Problem; nicht in Medien und Musikvideos. Dieser Text hier kann dann meinen früheren Eintrag hier ergänzen, denke ich.
Ich bin ebenfalls der Meinung dieser Frau, ich kann mich vollkommen anschließen. Das hat auch etwas mit dem Verschwinden der Kindheit zu tun, wie es Neil Postman propagiert hat. Es ist leider eine Tatsache, dass Erwachsene keine Geheimnisse mehr vor ihren Kindern haben, weil es eben die Medien gibt.
Durch den unbeschränkten Zugang zu diversen Medien wie Radio, TV und Internet gelangen die Kinder und Jugendlichen zu Informationen, die eigentlich nicht für sie bestimmt ist. Deshalb unterscheidet die Kinder von den Erwachsenen heutzutage nicht mehr sehr viel.
Man muss das einfach überdenken, wie man dem ganzen Einhalt gebietet, denn ich finde schon, dass das, was sich die Jugendlichen zu Gemüte führen, teilweise nicht sehr vorteilhaft für ihre Entwicklung ist. Natürlich sind nicht nur die Medien Schuld, sondern auch die Erziehenden Organe, wie zum Beispiel Eltern oder Freunde. Wenn hier kein Zugang zu diversen Filmen und Internetseiten geboten wird, dann kann es auch nicht so weit kommen.
Ich denke auch, dass die Medien eine wichtige Rolle in dieser Entwicklung spielen. Wenn ein Kind nach Mitternacht einmal Fernsehen gucken sollte, muss es doch zwanghaft den Eindruck gewinnen, dass Geschlechtsverkehr mit mindestens 3 Partnern gleichzeitig völlig normal ist.
Es ist sogar ein Fall bekannt, bei dem 2 Jungen um die 13 Jahre ein 11 jähriges Mädchen über Monate vergewaltigt haben, bevor sich das Mädchen jemandem anvertraute. Auslöser für die Vergewaltigung war, dass die Jungen ein entsprechenden Film im Fernsehen sahen und das dort gezeigte schlicht nachmachen wollten.
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