Jugendämter greifen nie ein
Zum einen hat es mit einem anderen Beitrag zu tun, jedoch ist dies ein ganz anderes Thema. Es ist immer leicht gesagt, geh doch zum Jugendamt und die machen dann schon was. Arsch lecken, ganz ehrlich gesagt. Jugendämter machen nichts. Warum ist das so? Ganz einfach, weil das Elternrecht in Deutschland einfach zu groß ist. Folgende Beispiele: Meine Mutter hat mich als Kind geschlagen, ich hatte blaue Augen, blaue Flecken und es wurde sogar von unseren Nachbarn gesehen. Diese haben das Jugendamt eingeschalten. Der Kinderarzt wusste davon Bescheid, dass ich geschlagen wurde, dass ich schwere Kohlen in den dritten Stock schleppen musst und so weiter. Doch das Jugendamt hat mehrere Jahre nicht reagiert!
Anderes Beispiel, ich sehe wie die Nachbarin ihr Kind an den Haaren die Treppen hoch schleift, wie das Kind immer angeschrien wird, gehe zum Jugendamt, man bekommt Stress mit den Nachbarn, das Jugendamt macht nichts und das Kind hat es danach noch schwerer bei der Mutter oder bei den Familien. Ganz schlimmes Beispiel, ein Kind wird zu Hause geschlagen, trägt auch Schaden davon mit sich rum, die Schule wendet sich ans Jugendamt, die Schwester, die Patin, die Oma, die Schulfreundin, Eltern von Schülern und das Kind ist noch immer bei dieser Mutter. Nachdem sich die Schule eingeschalten hatte, nahm die Mutter das Kind von der Schule. Es wurde nichts vom Jugendamt gemacht, die Leute wurden teilweise aus dem Amt raus geworfen, gingen dann zur Polizei, da das Jugendamt nicht handelte und wurden dort belacht.
Auch das Kind, wo es um den Hund geht, da weiß das Jugendamt Bescheid. Die wissen, dass die Eltern Alkoholiker sind, lassen das Kind jedoch in dieser Familie. Auch wenn das Kind viel alleine ist, Schlüsselkind ist und man es immer außen sehen kann. Es interessiert die einfach nicht.
Ich habe mal mit dem Jugendamt gesprochen, mit Polizei, mit Rechtsanwälten und Pflegern von Jugendämtern und jeder sagt mir, dass das Elternrecht in Deutschland einfach zu hoch ist. Manchmal sagt das Kind, dass es schon irgendwie geht, oder es ist keine körperliche Misshandlung da oder sonst was und schon bleibt das Kind in der Familie. Es heißt dann auch immer, es könnte ja jeder einfach kommen und etwas behaupten und darauf hin kann man ein Kind nicht aus einer Familie nehmen.
Das Jugendamt stattet dann einen Besuch ab, der angemeldet ist und wenn sie dann eine heile Familie vorfinden ist es ihnen im Grunde egal, das ist die traurige Wahrheit die ich hier und auch schon in anderen Städten gesehen habe. Wenn man von keinem Hilfe bekommt, dann ist es das Jugendamt. Wobei man dies noch ausweiten muss. Denn von der Polizei zum Beispiel bekommt man auch keine Hilfe. Wenn man an die Eltern tritt und die einen Schläge androhen, dann kannst du auch nichts machen, denn der andere hat ja noch nichts gemacht, O Ton Polizei hier, als wir uns mal wo einmischten.
Es ist bei weiten nicht so einfach wie man es sich vorstellt. Wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt, dann würden die mich mal brennend interessieren und wie ihr dann vorgegangen seid.
Dass das Jugendamt nie eingreift ist eine absurde Behauptung, die ich wirklich anmaßend finde und es schon fast an Rufmord an das Jugendamt grenzt.
Wenn du wirklich solche Erfahrungen gemacht hast, dann wende dich weiter. Dann gehe nicht nur zum Jugendamt, sondern informiere die Presse. Denn so kann und darf ein Jugendamt nicht arbeiten. Sicher waren in den Medien schon Berichte, wo gesagt wurde, wie unmöglich die Jugendämter arbeiten. Aber das war vor einigen Jahren. Mittlerweile dürfen die Jugendämter gar nicht mehr so ungenau arbeiten und würden sich selber das Grab schaufeln, wenn alle in dem einen Jugendamt so schlimm wären, wie du beschreibst.
Es kann immer sein, dass mal ein Jugendamtmitarbeiter nicht genau arbeitet. Sei es aus Faulheit oder eben auch, weil dieser Mitarbeiter so eine Erziehungsmethode auch für richtig hält. Wenn man aber in einem Jugendamt nur solche Mitarbeiter findet, ist das schon ein wenig unglaubwürdig. Und dann auch noch einige Beispiele aus einem Ort. Wenn einem da nicht geholfen wird, dann muss man eben weiter gehen.
Ich habe zwar auch schon miterlebt, dass man einige Mitarbeiter von Ämtern U(nicht nur Jugendämtern) ein wenig in den Hintern treten muss, damit sie aktiv werden, aber wenn solche Anschuldigungen im Raum stehen, dann muss ein Jugendamt handeln. Und jeder Jugendamtmitarbeiter hat ein Vorgesetzter, mit dem ich mich dann in Verbindung setzen würde.
Diamante, das was ich geschrieben habe, ist hier wirklich vorgefallen, das schlimmste an dem was da oben steht ist, dass eine der betroffenen Personen MEINE geliebte Halbschwester ist. Ich weiß nicht wie ich die Presse einschalten soll. Jeder von uns war schon selber beim Jugendamt und die machen echt nichts. Ich hab schon einen Anwalt mir genommen gehabt vor circa einem Jahr und meine Oma hat noch einen Anwalt.
Mein Freund sagt auch ich soll an die Presse oder an die Familienministerin treten, doch ich weiß ehrlich nicht wie ich es machen soll. Ich will auch keinen Rufmord an einem Jugendamt machen, doch es verläuft nicht immer wie bei einer Schreiberin hier. Bei mir brauchte das Jugendamt auch Jahre bis es tätig wurde.
Ich glaube auch, dass es sehr stark auf den einzelnen Betreuer ankommt. Wie überall, also auch im Jugendamt, gibt es eben mehr engagierte Leute und weniger engagierte. Das findet man jedoch wie gesagt überall.
Deine Erlebnisse sind sicherlich alles andere als gut und so geht es natürlich nicht. Ich würde mich auch an andere Stellen wenden. Dabei reicht es oft schon, wenn du einfach einen anderen Betreuer beim Jugendamt einforderst. Zunächst bekommt man zwar als Antwort, dass dieser eine Betreuer für diesen einen Jugendlichen oder eben Kind zuständig ist, also manchmal muss man auf einen Wechsel bestehen, aber prinzipiell ist das möglich.
Ich selber habe auch schon einmal ein schlechtes Erlebnis mit einem Betreuer im Jugendamt gehabt. Vor meiner Karenzzeit habe ich mit schwer erziehbaren Jugendlichen gearbeitet. Wie du dir vorstellen kannst, kamen eigentlich fast alle Jugendlichen aus eher schlechten bis schlimmen Familienverhältnissen. Ich weiß noch, wie in meiner Anfangszeit einmal ein Mädchen zu mir gekommen ist und gemeint hat, dass sie sich nicht nach Hause traut, weil sie aus diesem oder jenen Grund sicher verprügelt werden wird. Sie hat mir ihre Situation genauer geschildert und ungeschickter Weise war meine Vorgesetzte an dem Tag auch nicht erreichbar.
So habe ich mich zunächst einmal auch an das Jugendamt gewendet und um Rat gebeten, beziehungsweise habe ich mir eben auch nicht gedacht, dass ich das Mädchen so einfach nach Hause schicken kann. Leider habe ich auch einen sehr unmotivierten Betreuer erwischt, der genau nichts unternommen hat. Ich war damals auch total entsetzt, aber der Betreuer meinte eben nur, dass er die Familie kennt und er könne da nichts machen.
In meiner Anfangszeit hatte ich leider auch noch nicht die Erfahrung mit der Umgangsweise mit dem Jugendamt und so war ich auch ein wenig überfordert. Zum Glück ist dann die angekündigte Katastrophe an diesem Tag bei diesem Mädchen nicht eingetreten, obwohl ihre Aussagen schon gestimmt haben und sie wirklich oft geschlagen wurde.
Ich würde jedoch auch nie allgemein behaupten, dass ein Jugendamt nichts unternimmt und immer nur zusieht! Das ist in keinster Weise richtig! Es mag einzelne schwarze Schafe als Betreuer geben, aber diese einzelnen Personen sind nicht das ganze Jugendamt! Es gibt zahlreiche höchst motivierte Mitarbeiter, die sehrwohl viel Unterstützung anbieten und sich sehr engagieren.
Im Fall des oben genannten Mädchens habe ich die Situation dann auch mit meiner Vorgesetzten gesprochen und ich habe mich dann auch an einen anderen Betreuer gewendet. Im Endeffekt kam sie dann auch in ein betreutes Wohnen und eine Sozialarbeiterin und eine Psychologin haben versucht, die Familie wieder zusammenzuführen. Es geht also sehrwohl auch anders!
Ich weiß nun nicht genau welche Funktionen ein Jugendamt in Deutschland hat, da ich in Österreich bin. HIer höre ich auch immer wieder, wie unzuverlässig ein Jugendamt ist und dass es ja nichts unternimmt und so weiter. Hier muss man aber auch sagen, dass ein Jugendamt zumindest in Österreich nicht für alle Themen verantwortlich ist. Viele getrennte Eltern wenden sich zum Beispiel wegen Besuchsrechten an das Jugendamt. Hier oder zum Beispiel auch bezüglich Alimenteregelung kann das Jugendamt eine Ansprechstelle sein und es wird in der Regel auch versuchen, eine Vermittler- und Schlichtrolle einzunehmen. So bieten sie zum Beispiel auch Mediationen und dergleichen an.
Wenn es jedoch hart auf hart geht, hat das Jugendamt in Österreich keine Entscheidungskraft! Ein wirkliches Besuchsrecht oder Regelung zur Unterhaltszahlung kann nur ein Gericht machen. Das Jugendamt wird hier dann zwar auch zu Rate gezogen, aber nicht mehr. Ebenso muss ein Vater dem Jugendamt keine Lohnzettel oder dergleichen vorlegen. Vor Gericht muss er es machen.
Genauso ist es auch mit Vorwürfen oder Anschuldigungen bezüglich Gewalt in der Familie. Wieviele Mütter oder Väter werfen dem jeweils anderen Elternteil vor, gewalttätig zu sein oder dergleichen. Auch hier kann das Jugendamt von einer Sekunde zur nächsten nichts machen. Es kann nur eine Unterstützung und eine Beratung sein.
Im konkreten Notfall muss man sich an die Polizei wenden. So ist es natürlich nicht nur in getrennt lebenden Familien, sondern eben auch in anderen Situationen. Wenn du mitbekommst, dass ein Kind oder ein Jugendlicher misshandelt oder sonst irgendwie sehr schlecht behandelt wird und das Jugendamt nichts macht, würde ich mich beim nächsten Vorfall bei der Polizei melden. Die kommt auf jeden Fall schneller als ein Jugendamt. Ein Jugendamt ist eine tolle und sehr hilfreiche Stelle, die aber nicht für alles verantwortlich oder eben zuständig ist.
kleineliebe hat geschrieben:Diamante, das was ich geschrieben habe, ist hier wirklich vorgefallen, das schlimmste an dem was da oben steht ist, dass eine der betroffenen Personen MEINE geliebte Halbschwester ist.
Dann sind das vielleicht ein oder zwei Jugendämter, die nicht eingreifen, aber deswegen kannst Du doch noch lange nicht behaupten, dass nie ein Jugendamt eingreifen würde! Das kannst Du zum einen nämlich gar nicht beweisen, daher wäre ich grundsätzlich vorsichtiger mit solchen Aussagen, zum anderen kenne ich tatsächlich andere Fälle, in denen das Jugendamt eingegriffen hat.
Du meinst also die Elternrecht seien zu umfassend? Ganz so ist es auch nicht, nur ist doch die Frage, dass man ein Gleichgewicht finden muss, das Elternrechte und die Rechte des Staates in einen ausgewogenen Einklang bringt. Und das ist gar nicht so einfach. Außerdem wäre es doch sicher auch nicht in Ordnung, wenn wegen einiger Ausnahmen sehr viele Eltern auf einmal rechtlos wären; immerhin sind doch die meisten Eltern ihren Kindern sehr gute Eltern. Auch wenn Du scheinbar andere Erfahrungen in Deinem Umfeld machst, wirst Du sicher zugeben, dass diese schlechten Erfahrungen alles andere überdecken.
Außerdem stelle ich mir die Frage, wie Du beim Jugendamt vorgesprochen hast, ich lese nämlich immer nur, dass das Jugendamt nichts macht, obwohl Du teilweise scheinbar Kontakt aufgenommen hast. Aber wie denn? Hat das denn wirklich Hand und Fuß gehabt? Wegen jeder kleinen Anmerkung wird man dort auch nicht aktiv werden, da wäre ja auch Missbrauch Tür und Tor geöffnet - jeder könnte jeden verleumden und erst mal in Atem halten.
Und auch wenn Du alles richtig gemacht hast, ist das ja noch nicht das Ende der Fahnenstange. Hast Du Dir ein paar Notizen gemacht, hast Du Dich damit beim Amtsleiter beschwert? Wenn dort nicht, wo dann in den Behörden, beim Landrat? Im Ministerium? Und wenn das nicht hilft, dann nimmt sich mittlerweile doch jede kleine Tageszeitung solcher Fälle an, wenn sie denn einigermaßen Hand und Fuß haben. Da braucht man einfach nur mal in der Redaktion anzurufen!
Entschuldige, aber so hilflos kann man doch nicht sein oder tun! Wenn einen eine Situation wirklich aufregt und man etwas ändern will, dann findet man - unter anderem auch dank schon sehr vieler Tipps im World Wide Web - genug Anregungen. Natürlich, nur zu meckern ist schon einfacher.
Generell ist das alles eine zweischneide Sache, wenn man nicht selbst das betroffene Kind oder das betroffene Elternteil ist. Nur so vom Hören und Sagen, kann man viel gehört haben.
Zu deiner Schwester. Du erzählst immer wieder, wie schlimm deine Kindheit war. Aber ich habe bisher noch nie gelesen, dass deine Schwester ausdrücklich gesagt hat, liebe Schwester hol mich zu dir oder so. Denn du hättest uns sicherlich um Hilfe gebeten, da du ja hier selbst schreibst, dass du nicht weißt, wie man da agieren kann.
Ich sehe es nämlich in dem Fall deiner Schwester und eventuell auch anderer deiner genannten Fälle so, dass die Kinder eventuell dem Jugendamt gegenüber selbst geäußert haben, dass sie lieber bei Mama bleiben wollen. Und das ist oftmals auch! ausschlaggebend. Mag hart klingen, aber auch das gehört zum Kindswohl.
Ich habe eine Bekannte, die wurde als kleines Kind auch aus ihrer Ursprungsfamilie genommen und die Pflegeeltern gebracht. Was genau war weiß ich nicht, auf alle Fälle war sie selbst sehr stark unterernährt. Das Mädchen ist schon ein paar Jahre volljährig und kann bis heute nicht damit umgehen, dass sie einfach abgeholt wurde und zu Pflegeeltern gebracht wurden. So weit ich das weiß, gibt es noch mindestens zwei Schwestern, von denen mindestens eine bei den Eltern bleiben durfte. Der Bekannten würde es heute anders gehen, wenn man damals damit anders umgegangen wäre. Da kann die Pflegefamilie noch zu fürsorgend und besorgt und bemüht sein.
Ich selbst habe eine Erkrankung, die wahrscheinlich auf psychischen Missbrauch in der Kindheit zurück zu führen ist. Zumindest zum Teil. Mein Bruder würde sagen, uns ging es gut und so weiter. Der hat unsere Kindheit komplett anders erlebt. Heute denke ich oft, warum hat mich da keiner raus geholt. Und auch wenn ich in einem Haushalt groß geworden bin, in dem alles totgeschwiegen wurde und "angeblich" nie nach außen Kontakt bestand- es war vieles bekannt, was bei uns ablief. Scheinbar nebensächlich Aussagen von Menschen die mein Leben verfolgt haben, fügen sich zu einem Bild zusammen. Aber wenn man mich aus meinem Elternhaus raus genommen hätte, wären meine Gefühle sicherlich nicht anders. Vielleicht noch extremer. Immer behaftet von dem, die wollten mich nicht mehr.
Und so Leid es mir tut, wenn man jedes Kind, dass "scheinbar" nicht ordnungsgemäß erzogen wird, aus seiner Familie raus nimmt- dazu fehlen in Deutschland auch die Möglichkeiten. Außerdem passiert es dann auch ganz schnell, dass ungerecht und zu schnell geurteilt wird. Da braucht dann die 13jährige die gerade Zoff mit der Mutter hat nur kurz sagen, Mama schlägt mich und schon wohnt sie wo anders. Und ich bin mit Sicherheit kein Freund von Schlägen und halte sie auch nicht für gut. Ich glaube trotzdem, dass es Situationen gibt, in dem auch einfach das schlagende Elternteil überfordert ist. Wenn es einen Ausgleich gibt, sprich die Eltern sonst liebende Eltern sind und die Kinder nicht aus Spaß an der Freude verprügelt werden, lassen sich mit Sicherheit noch andere Wege finden.
Und zur Familie mit dem Hund. Ich lese das bei dir so raus, die sind Alkis ( ich schreibe bewusst nicht Alkoholiker) und die dürfen deshalb keine Kinder haben. Ich glaube aber, dass auch abhängige Eltern durchaus gute Eltern sein können. Alkoholismus ist immer noch eine Krankheit und kein Wunschkonzert. Und auch in anderen Familien mit kranken Eltern wird den Eltern nicht die Möglichkeit und Befähigung ein Kind groß zu ziehen, abgesprochen. Wenn die Eltern sonst allem nachkommen, sprich das Kind regelmäßig zu Essen und frische Kleidung bekommt, regelmäßig zur Schule geht, geliebt wird ( auch kranke Menschen können lieben) und nicht geschlagen wird, kann auch ein Kind eine schöne Kindheit mit alkoholkranken Eltern haben. Nur weil man sich das eventuell nicht vorstellen kann, kann es trotzdem anders sein. Nicht alle Alkoholiker sind gewalttätig, unsauber und was weiß ich.
Und wie schon jemand sagt, man sollte auch mal vergleichen, in wie vielen Fällen das Jugendamt auch hilft. Aber es werden immer wieder einzelne Fälle aufgezählt und die dann als Grundlage genommen.
Und ich habe auch schon von Fällen gelesen, in denen total über reagiert wurde. Ein Mädchen erzählt im Kindergarten, dass es gemeinsam mit Papa badet. Etwas was in meinen Augen relativ normal ist. Die Kindergärtnerinnen melden das dem Jugendamt mit dem Verdacht auf sexuellen Missbrauch. Obwohl das Kind dazu kein Ton gesagt hat. Das Kind wird aus der Familie genommen, der Vater steht unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen, obwohl gar nichts war und der Vater sich nur um sein Kind gekümmert hat. Wäre das Kind ein Junge gewesen, hätte da kein Mensch was dazu gesagt. Hätte die Mutter mit dem Sohn gebadet, hätte da auch keiner was dazu gesagt. Das Leben des Mannes ist an seinem Wohnort ruiniert.
Nun ja, ich weiß gerade eben nicht, was ich wirklich schreiben soll. Das Jugendamt hat vor 20 Jahren nicht eingegriffen, das Jugendamt schreitet heute nicht ein und nicht nur das Jugendamt hier, sondern auch das Jugendamt in einem anderen Bundesland. Und nach all den Erfahrungen darf ich nicht sagen, dass Jugendämter nicht eingreifen.
Um mal kurz zu den Thema meiner Schwester abzuschweifen, sie ist zu mir gekommen und hat gesagt, dass sie zu mir und meinem Freund will, das hat sie Juni dieses Jahr gesagt und das hat sie auch schon vor ein paar Jahren Weihnachten geäußert. Bei meiner Schwester ist es so, dass jeder wirklich jeder beim Jugendamt war und nein, meine Schwester hat nur angedeutet, was zu Hause los ist, hat aus Angst nichts definitives gesagt.
Ich selber habe schon mal im Alter von 12 Jahren eine Falschaussage gemacht bei der Polizei, weil meine Mutter mir drohte, mich umzubringen, wobei sie mich davor windelweich geschlagen hat. Wundert man sich dann, dass man die Klappe hält? Wenn es nach mir ginge, würde ich die kleine holen und hier her tun, doch ich komm nicht an sie ran. Zudem wüsste ich, dass dann die kleine und ich in Gefahr sind, denn vor ein paar Jahren hat meine Mutter versucht mich um zu bringen.
Da kann man nur über den offiziellen Weg gehen, doch wenn selbst ein Anwalt kapituliert, dann kann es nicht nur an mir liegen. Es sind ja wie gesagt mehrere involviert. Ich wollte eigentlich auch hier schon mal um Rat fragen, jedoch wollte ich sie so weit raus lassen und nirgendwo etwas kund tun, was ihr schaden könnte. Weiß ja nicht, ob man das hier versteht. Man kann immer leichter über andere schreiben, über etwas was man gesehen hat oder erlebt hat, doch wenn es um die eigene Familie geht, dann ist man vorsichtiger.
Das finde ich wirklich seltsam, dass du in so vielen Jugendämtern schlechte Erfahrung gemacht hast. Wo da der Hund begraben ist, kann ich dir leider auch nicht sagen, weil ich nicht weiß in welcher Art und Weise du mit dem Jugendamt gesprochen hast und mit wem.
Warst du persönlich beim Jugendamt oder hast du nur angerufen? Hast du ihnen die genaue Situation geschildert? Hast du dich dort auch zurückgehalten oder hast du mit den Betreuern dort schon Klartext gesprochen? Gehe nochmal zum Jugendamt persönlich hin und bleibe hartnäckig. Wenn du mit dem Betreuer nicht zufrieden bist, bestehe auf einen anderen!
Ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass dir dann wirklich keiner hilft! Aber falls das wirklich so sein sollte, dann gibt es auch noch andere Stellen an die du dich wenden kannst. Ich komme aus Österreich und da heißen die Stellen doch etwas anders als in Deutschland fürchte ich. Ich habe aber gerade ein wenig im Internet gegoogelt, ob es sowas ähnliches wie eine Jugendwohlfahrt in Deutschland gibt und da sind schon mehrere Möglichkeiten aufgelistet.
In Deutschland heißt das allgemein Kinder- und Jugendhilfe. Dazu gehört unter anderem als öffentliche Behörde eben auch das Jugendamt, aber es gibt auch freie Träger. Das sind dann die Jugend- und Wohlfahrtsverbände. Dazu gehören zum Beispiel auch die Caritas, das diakonische Werk, das deutsche Rote Kreuz und so weiter. Erkundige dich einmal, welche Vereine es da in deiner Gegend gibt und da gibt es sicher mehrere, auch wenn es dir nicht gleich bewusst ist.
In meiner Gegend gibt es zum Beispiel auch eine Frauenberatungsstelle. Dort wird aber auch Kindern und Jugendlichen geholfen. Dort findest du zum Beispiel auch Psychologen, die dich zum Jugendamt begleiten und dir helfen. Dort wirst du ganz sicher nicht weggeschickt!
Ich selber bin in die Oberpfalz gefahren, war beim Jugendamt und legte auch schriftliche Beweise vor. In diesem Fall war es das kopierte Tagebuch meiner Schwester in der Sachen stehen, die sich keiner vorstellen kann. Ich war mehrmals dort. Meistens zurück haltend, einmal leider jedoch nicht, da es mir echt auf den Sack ging, dass keiner etwas unternahm, habe mich aber auch sofort entschuldigt für mein Verhalten.
Scheinbar muss ich doch noch mal energischer werden. Sprich die wirklich so lange nerven, bis die nicht mehr anders können. Doch wenn du dahin gehst und echt mit einer Wand redest, dann resignierst du irgendwann. Wenn es heißt, schön dass du Angaben machst, aber über den weiteren Verlauf dürfen wir ihnen nichts sagen, denn sie sind ja nur die Halbschwester, dann ist es echt geil. Sagen wir mal so, wir haben die gleiche Mutter und meine ich habe zehn Jahre lang mehr oder minder meine Schwester groß gezogen. Nun ja.
Ich verstehe durchaus, dass du schlimme Erlebnisse hattest und auch, dass es andere Fälle gibt, in denen Kinder zuhause sehr schlecht behandelt oder gar misshandelt und/oder missbraucht werden, während das Jugendamt und andere Stellen, die vielleicht etwas unternehmen könnten, nicht eingreifen. So etwas kommt vor und ich halte nichts davon, so etwas unter den Teppich zu kehren und zu verleugnen. Für die Betroffenen sind diese Erlebnisse sehr schmerzhaft und frustrierend. Im schlimmsten Fall erleiden Kinder dabei irreparable Schäden physischer und psychischer Art.
Ich finde es allerdings absolut unsachlich und unprofessionell, mit solchen blöden Verallgemeinerungen Stimmung zu machen. Du schreibst, dass die Jugendämter nie eingreifen. Interessant dass du also alle Jugendämter und alle Fälle, die sie bisher betreut haben und die sie deiner Meinung nach betreuen sollten, zu kennen scheinst - deutschlandweit. Du kannst doch gar nicht beurteilen, wie sich die Situation in anderen Fällen darstellt und inwieweit die Jugendämter eingreifen. Du hast nun offensichtlich mehrere negative Erfahrungen mit dem Jugendamt gemacht. Dennoch ist es absolut nicht sinnvoll und anmaßend, wie Diamante schon geschrieben hat, wenn du deine subjektiv negativen Erfahrungen verallgemeinerst und alle Jugendämter in den Dreck ziehst.
Wenn jemand konkrete Hinweise darauf hat, dass ein Kind in seiner Familie sehr schlecht behandelt wird und diese Beobachtungen gegenüber dem Jugendamt äußert, muss der Sachbearbeiter der Geschichte nachgehen. Sollte das nicht der Fall sein, weil der entsprechende Mensch sich als absolute Nullnummer herausstellt, gibt es in den meisten Fällen auch immer einen Vorgesetzten, an den man sich wenden kann. Selbst wenn es einzelne Leute gibt, die ihren Job nicht ernst nehmen, kann ich nicht glauben, dass du ständig in Kontakt mit schlechten Jugendämtern konfrontiert bist und mit Sachbearbeitern, die vor allem gut wegschauen können. Solche Leute gibt es in jedem Job und sicher auch bei diesen Ämtern. Von einigen Querschlägern abgesehen sollte es Menschen geben, die ihren Job kompetent und verantwortungsvoll ausüben. Dazu gehört dann eben auch, sich um Verdachtsmomente zu kümmern.
Wenn du bisher immer negative Erfahrungen mit diesen Behörden gemacht hast, solltest du auch überlegen, ob du die Geschichte wirklich richtig eingeschätzt und artikuliert hast. Wenn man wirklich etwas erreichen will, sollte man sachlich bleiben. Bist du dir sicher, dass diesbezüglich alles glatt gelaufen ist und dass du auch echte Anhaltspunkte liefern konntest, die deine Vermutungen stützen konnten? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand so oft schlimme Dinge miterlebt, diese Dinge beim Jugendamt meldet und dann jedes Mal die Erfahrung macht, dass sich niemand adäquat darum kümmert. Falls die Ereignisse, die du miterlebt hast, wirklich so schlimm waren wie du sie eingeschätzt hast, hättest du dir doch eigentlich mehr Mühe geben müssen, oder? Wenn ich ein echtes Interesse hätte, in einem solchen Fall zu helfen, würde ich alles daran setzen, zur Lösung der Situation beizutragen.
Keiner der hier Schreibenden hat die Situationen miterlebt, die du hier schilderst - abgesehen von dir. Daher können einige es sicher auch nicht nachvollziehen, wie diese Situationen scheinbar verlaufen sind. Ich denke nur, dass du die Situation nicht verallgemeinern und vielleicht dazu übergehen solltest, die Situationen etwas genauer und neutraler zu betrachten um dann konsequenter zu handeln.
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