Nachbarn holen sich einen Hund
Ich muss es euch einfach mitteilen, denn ich bin so fassungslos. Unsere Nachbarn wollen sich einen Hund holen und ich kann jetzt schon sagen, dass das kein gutes Ende nehmen wird. Vor allem würde ich am Ende auch gerne von euch wissen, wie man es ihnen am Besten ausreden kann. Erst einmal zur Familien Situation. Die Tochter wünscht sich einen Hund und hat nun das Okay von ihrer Mutter bekommen, leben tut sie aber bei ihrem Vater. Sie selber ist elf Jahre alt und geht in die Schule.
Der Vater bei dem sie wohnt ist Alkoholiker und demnach auch immer in entsprechenden Zustand. Die Mutter wohnt ein paar Straßen weiter und ist auch Alkoholikerin. Zu finden sind die zwei, teilweise sogar mit Tochter, eigentlich nur an der Tankstelle, wenn sie am Trinken sind. Der Vater macht nun einen Ein Euro Job und ist den halben Tag nicht da. Genau zu der Zeit wo die Tochter auch in der Schule ist.
Es soll ein Welpe kommen und es soll ein kleiner Hund sein, denn einen großen erlaubt ihr die Mutter nicht. Der Vater ist von dem ganzen Vorhaben überhaupt nicht begeistert. Wenn ich nun daran denke, dass der Welpe den halben Tag alleine sein wird und auch was anstellen wird wenn keiner da ist, dann habe ich nur Angst, wie wohl dann der Vater reagieren wird.
Ich weiß auch nicht, ob es die Tochter schafft, den restlichen Tag sich um den Hund zu kümmern. Sie ist nicht gerade fit, geht in die Sonderschule, hat ADS und noch so einiges andere. Kam leider durch den Alkoholkonsum schon während der Schwangerschaft. Sonst ist die kleine sehr clever, doch freut sie sich so auf den Hund, dass ich kaum denke, dass man es ihr ausreden könnte.
Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr von so einer Situation wisst? Dazu gesagt habe ich nichts weiter, doch mir dreht sich der Magen um, wenn ich an den Hund nur denke. Wer soll dem Hund was beibringen, wer soll ihn leiten, denn auch kleine Hunde brauchen jemanden.
Ich wäre genau deiner Meinung. Es war ziemlich dumm und unüberlegt von der Mutter, dem Mädchen solche Versprechungen zu machen. Sicherlich wäre die Phase, in der sich das Mädchen einen Hund wünscht, auch wieder über kurz oder lang verflogen.
Wohnt der Hund denn dann wenigstens bei der Mutter? Denn wenn sie schon solche Versprechungen gegenüber der Tochter macht, dann sollte sie doch wenigstens zu einem Großteil mit einbezogen sein, da der Vater ja anscheinend keinen Hund zuhause bei sich duldet. Außerdem könnte dann das Mädchen, da es ja nicht weit von der Mutter wegwohnt, den Hund immer dort versorgen kommen.
Wenn du allerdings auch schreibst, dass das Kind auf eine Sonderschule geht und es auch in der Schule nicht ganz fit ist und die Eltern beide noch Alkoholiker sind, dann würde ich doch, wenn es denn unbedingt ein Tier sein muss, eher zu einem anderen Haustier als zu einem Hund raten, da ein Hund doch extrem viel Pflege benötigt, alleine schon deshalb, weil man mit ihm öfters am Tag bei Wind und Wetter Gassi gehen muss. Bei einem Hasen oder einer Katze würde dann wenigstens dieser Punkt der Pflege entfallen. So könnte, wenn das Mädchen verantwortungbewusst genug ist, das Haustier weitestgehend nur von dem Mädchen verpflegt werden.
Generell kannst du in dieser Situation vermutlich nicht viel bewirken, außer dass du versuchst mit der Mutter des Mädchens zu reden und ihr zu erklären, wieviel Verantwortung für einen Hund nötig sein wird und dass man sich praktisch immer mit dem Tier befassen muss, was ein 11-jähriges Mädchen sicherlich noch nicht komplett alleine schafft.
Natürlich sind es nicht gerade die besten Voraussetzungen für die Familie, wenn die Situation wie du sie schilderst tatsächlich so ist und das Mädchen wahrscheinlich alleine die Sorge für den Hund übernehmen müsste. Was du ihr anbieten könntest, sofern du vielleicht Zeit hast, dass du mit dem Hund gehst, wenn sie den halben Tag nicht zu Hause ist, sie dir dafür aber verspricht, dass sie sich dafür den Rest des Tages gut um den Hund kümmert.
Vielleicht tut es ihr ja gut, einen Hund zu haben. Dieses Tierchen würde eventuell eine Art Freund oder Vertrauter darstellen, dem sie alles erzählen kann. Ich selber war ein Einzelkind und mein Hund und meine Katze waren meine besten Freunde und Balsam für meine Seele. Außerdem habe ich gelesen, dass es der Entwicklung der Kinder enorm gut tut, wenn sie mit einem Tierchen aufwachsen. Die Kleine, wenn sie so clever ist, wird das gut in den Griff bekommen, mit dem Hund Gassi gehen und ihn dementsprechend versorgen. Ich würde mir da nicht allzu große Gedanken machen.
@ Nettie:
Also wohnen tut sie bei ihrem Vater und dort soll dann auch der Hund mit hin.
@ wirreszeug:
Da ich selber arbeite und dies in Schicht, da kann ich mich nicht noch um einen Hund kümmern. Würde es vielleicht tun, hab mir dem Mädel Kontakt, meide jedoch jeden Kontakt zu Vater und Mutter von ihr. Ich hab selber Arbeit, Haus, Katze, Hund, da kann ich nicht noch anderen helfen. Ich arbeite sechs Tage die Woche.
kleineliebe hat geschrieben:Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr von so einer Situation wisst? Dazu gesagt habe ich nichts weiter, doch mir dreht sich der Magen um, wenn ich an den Hund nur denke.
Mir dreht sich der Magen um wenn ich lese wie das Kind dort aufwachsen muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den Jugendämtern egal ist, wenn Kinder mit ihren betrunkenen Eltern an Tankstellen rumlungern.
kleineliebe hat geschrieben:Wer soll dem Hund was beibringen, wer soll ihn leiten, denn auch kleine Hunde brauchen jemanden.
Gilt auch für kleine Menschen!
Zum Thema selber denke ich, dass gerade solche Kinder einen besonderen Freund und Tröster brauchen. Im TV sieht man immer wieder Filme mit völlig unrealistischen Mensch/Kind - Hund Beziehungen. Da können nur falsche Erwartungen entstehen. Verständlich, dass sie sich so sehr einen Hund wünscht und nicht daran denkt, was da sonst noch alles auf sie zukommen wird.
Mit 11 Jahren und wenn sie wie du schreibst ansonsten clever ist, sollte sie schon in der Lage sein zu verstehen warum ein Hund nicht geeignet wäre. Bekannte haben es sich anders überlegt als ich ihnen aufgezählt habe was da alles an Arbeit und vor allem Kosten auf einen zukommen. Daran, dass Hunde vor allem Erziehung brauchen und auch vor Arbeit und Schule nach draußen müssen, denkt man nicht, wenn man seinem Kind ein Haustier schenken möchte.
Ich denke auch, dass ein Kaninchenpaar die bessere Lösung wäre. Da entfallen einige Verpflichtungen, die Kosten sind nicht so hoch und wenn mal keiner Zeit für das Tier hat, hat es noch immer seinen Partner und vereinsamt nicht. Kaninchen sind nicht diese dummen Käfiginsassen, die man sich nur angucken kann. Bei richtiger Haltung legen sie ihre Scheu ab, fetzen durch die Gegend, stellen Blödsinn an und suchen, wenn man sie ordentlich behandelt, auch Kontakt. Vielleicht informiert sie sich mal über Haltung, Wesen, etc wenn man ihr diese Tiere vorschlägt.
Bin teilweise bei Sonty, dennoch denke ich mir, dass es dem Kind vielleicht wirklich gut tun würde einen kleinen Freund zu haben. Ich kenne das Mädchen nicht, doch ich könnte mir vorstellen, dass es sich darum sehr gut kümmern kann. Nur weil sie so dumme Eltern hat, muss es nicht heißen, dass sie Verantwortungslos ist. Mit 11 Jahren ist sie sicher dazu fähig.
Da erwähnt wurde, dass die Mutter und auch der Vater Alkoholiker sind, denke ich mir, ist das Mädchen sehr selbständig, da sie die ganze Zeit sich selber überlassen wird. Ich glaube daran, dass eben darum, weil sie mit der Situation unzufrieden ist, einen Freund braucht.
Ausreden kannst du ihr bzw. den Eltern es sowieso nicht. Ich würde zwar mit dem Mädchen reden, ob eventuell ein Kaninchen oder anderes kleines Nagetier eine bessere Wahl wäre. Gute Ratschläge sind da sicher ok. Meine Kinder wünschen sich auch einen Hund, doch sie wissen, dass wir nicht die nötige Zeit dazu haben.
Sollte man da nicht lieber erst mal damit anfangen dem Kind zu helfen, als dass man dem Hund hilft, der angeschafft werden soll? Warum kann man als Nachbar nciht mit dem Jugendamt zusammenarbeiten und das Jugendamt auf diese Zustände aufmerksam machen. Wenn wirklich beide Eltern Alkoholiker sind, hat in diesem Haushalt oder besser gesagt in diesen Haushalten kein Kind was verloren. Und wenn man dort anfängt, dann hat sich die Sache mit dem Hund auch erledigt.
Wenn das Jugendamt da nichts macht, weil das Kind nicht gefährdet ist, dann wird auch ein Hund nicht gefährdet sein. Ich kann da irgendwie nicht verstehen, dass man sich Gedanken um den Hund macht, wenn man schon das Gefühl hat, dass es dem Kind nicht gut geht. Vielleicht hat sich ja durch den Einsatz mit dem Jugendamt der Hund auch schon erledigt und der Hund iast dann kein Thema mehr.
Die Zustände in dieser Familie sind nicht tragbar, da stimme ich dir zu. Irgendwie wirkt das alles wie die Klischee-Asi-Familie aus irgendwelchen Sendungen im Privatfernsehen. Da sind zwei Leute, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen, nicht richtig arbeiten, dafür trinken und sich daher auch gar nicht vernünftig um ihr Kind kümmern können. Dann werden noch Hunde angeschafft - und fertig ist das Bild. So etwas ist einfach furchtbar und ich finde es erschreckend, dass diese Leute gar nicht mitbekommen, dass solche Pläne doch ohnehin nicht funktionieren. Nun gut, dafür fehlen sicher auch die intellektuellen Voraussetzungen.
Es ist natürlich total schwachsinnig, dem Kind einen Hund zu versprechen, wenn der Elternteil, bei dem das Kind lebt, nicht einmal mit dem Hund einverstanden ist und die Familie in problematischen Verhältnissen lebt. Ein weiteres Lebewesen trägt da wohl kaum zur Lösung der Situation bei. Wahrscheinlich hat die Mutter deswegen ja zu dem Hund gesagt, weil sie nicht in der Lage ist, sich vernünftig mit den Wünschen ihres Kindes auseinanderzusetzen und diese, wenn nötig, auch abweisen zu können. Wenn die Eltern eh nur herumhängen, haben sie mit Erziehung sicher auch nicht viel am Hut und nehmen den Weg des geringsten Widerstandes.
Vielleicht wäre ein Hund schön für das Mädchen und ein kleiner Lichtblick in ihrem sonst wohl eher eintönigen Leben. Allerdings fände ich es einfach sehr verantwortungslos, diesem Kind die Verantwortung für ein Lebewesen zu übertragen. Die Eltern sind dafür sicher nicht in der Lage. Es gibt zwar auch andere Alkoholiker, die ein Haustier halten, allerdings denke ich, dass ein Tier nicht in solche Hände gehört. Dazu stellt sich noch die Frage, ob das Kind überhaupt in der Lage ist, die Verantwortung zu übernehmen. Du schreibst, dass es eine Sonderschule besucht. Liegt das "nur" an der ADHS und damit verbundenen Konzentrationsstörungen (und weiteren typischen Problemen in diesem Zusammenhang), oder ist das Kind vielleicht geistig auch nicht auf einem altersgerechten Stand? Ich denke, dass auch dieser Faktor ein Problem darstellen kann.
Eigentlich bin ich ja dafür, dass es blödsinnig ist, sich in die Angelegenheiten der Nachbarn einzumischen. Ich hätte auch keine Lust auf einen Nachbarn, der mir vorschreibt, was ich tun und lassen soll. Allerdings denke ich in diesem Fall, dass du versuchen solltest, diesen Leuten diese Spinnerei auszureden. Abgesehen davon, dass sie mit ihrem vergleichsweise geringen Einkommen (Stichwort: 1-Euro-Job) vielleicht nicht noch zusätzlich Geld für ein Tier ausgeben sollten (Hundesteuer, eventuell Hundeschule, Tierarztbesuche und Co. kosten dann ja auch etwas), sind diese Leute offensichtlich charakterlich (Alkohol-Abusus) nicht als Hundehalter geeignet.
Ich würde auf keinen Fall noch Angebote machen, dass du mit dem Hund rausgehst. Wer seinen Hund nicht alleine versorgen kann, sollte sich kein Tier halten. Irgendwelche Zugeständnisse würde ich dabei nicht machen, nur damit jemand seinen Willen bekommt. Ich würde hier nur an den Hund denken - der wird angeschafft, dann stellt man fest, dass er doch Ansprüche hat - und schon wird er wieder weggegeben.
Du kannst da eigentlich überhaupt nichts machen weil es dich nichts angeht, so traurig das auch ist. Wenn dir so viel daran liegt könnte man mit dem Nachbarn sprechen und ihm in einem freundlichen Gespräch erzählen dass du oder dein Partner auch einmal einen Hund hatten, ihn aber wieder abgeschafft haben weil er Unsummen kostet, die Wohnung während der langen täglichen Abwesenheit demoliert hat und die Tierarztrechnungen einfach nicht mehr zu bezahlen waren. Das müsste eigentlich jeden überzeugen, gerade wenn man das Geld lieber für andere Dinge ausgeben möchte.
Vielleicht kümmert das Kind sich ja auch rührend um ihren Hund, so als Familien- und Freundesersatz. Wir haben hier auch eine asoziale Familie die überall negativ auffällt. Aber wie die Kinder ihren Hund betutteln und auch jeden Morgen vor der Schule ausführen ist absolut beispielhaft.
Ich habe mich auch als erstes gefragt, wieso denn das Kind noch bei den Eltern lebt, die beide ein Alkoholproblem haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in der Lage sind, um ihrer Tochter ein gutes Leben zu bieten und ihr die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die sie braucht. Ich denke auch, dass man dort erstmal handeln muss. Das Jugendamt wird sicherlich nicht tatenlos zu sehen. Dann wird sich, wie schon gesagt wurde, die Geschichte mit dem Hund auch erstmal erledigen.
Das Mädchen wird sich auf den Hund freuen, da sie dann etwas zum lieb haben hat und sich kümmern muss. Wenn sie von ihren Eltern nicht viel Zuwendung bekommt, wird sie sich dann noch mehr an den Hund hängen. Ich denke auch, dass man erst sehen sollte, wie man dem Mädchen helfen kann.
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