Wie erkenne ich einen schlechten Gebrauchtwagen ?

vom 05.02.2008, 18:25 Uhr

Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon mal ein gebrauchtes Auto gekauft und ihm wurde ein Unfallauto oder eine Möhre angedreht !

Da ich schon einige Gebrauchte gekauft haben, hier mal die wichtigsten Merkmale, wie man einen schlechten Gebrauchtwagen erkennt und auf was man achten sollte:

- Erst mal immer bei gutem Tageslicht begutachten. Nicht bei schlechtem Wetter oder in einer dunklen Halle.
- Das Auto sollte sauber und nicht schmutzig sein, da erkennt man keine Kratzer.
- Mit einer Taschenlampe die Radkästen und den Unterboden nach Sprühnebel absuchen, das Auto könnte dann teilweise lackiert worden sein
- Von der Seite das Auto gegen das Licht betrachten und sich die Spiegelungen ansehen. Diese sollten ganz gerade verlaufen. Auf diese Art lassen sich leich Dellen entlarven.
- Die ganzen Spaltmasse, vor allem an der Motorhaube und den Türen prüfen. Diese müssen links und rechts absolut identisch sein. Verschiedene (auch minimale) Abweichungen deuten auf einen Unfall hin.
- Alle serienmässigen Schrauben (auch unter den Teppichen) tragen in der Regel die original Wagenfarbe – hier auf Gebrauchsspuren oder neuen Schrauben suchen. Es könnten Teile getauscht worden sein.
- Lenkrad auf wenig Spiel überprüfen, 1 – 2 cm darf sich ein Lenkrad im Stand nach links oder rechts bewegen, mehr nicht.
- Immer auf eine Probefahrt bestehen, wenn möglich allein, damit einen der Verkäufer nicht ablenkt. Bei der Probefahrt auf Geräusche aller Art achten. Alle Funktionen ausprobieren.
- Während der Fahrt (am besten auf abgelegenen Strassen) bremsen ohne das Lenkrad festzuhalten. Der Wagen muss trotzdem geradeaus laufen ! Auf Kiesweg die Handbremse ziehen, bis die Reifen hinten blockieren. Dann die Bremsspuren auf gleiche Länge überprüfen. Wenn nicht, wirkt die Bremse nur einseitig oder muss neu eingestellt werden.
- Das Service-Heft zeigen lassen und kritisch begutachten. Sind alle Stempel vorhanden und wurden alle regelmässigen Wartungen durchgeführt ?
- Kann der Kilometer-Stand mit dem Zustand des Fahrzeuges übereinstimmen ? Ein 10 jähriges Auto mit vielen Abnutzungsspuren im Innenraum kann eigentlich nicht unter 150.000 KM auf der Uhr haben.
- Jeden Zweifel oder jede Frage gegenüber dem Verkäufer muss geklärt werden.
- Begutachtet das Auto zu zweit ! 4 Augen sehen mehr als 2 und wenn der andere noch Ahnung von Autos hat, ist das nur von Vorteil.

Nehmt euch diese Tips zu Herzen, wenn ihr euch ein gebrauchtes Auto kauft, dann kann eigentlich nicht viel passieren. Wenn euch schon mal eine Gurke angedreht wurde, dann postet das bitte hier. Würde mich interessieren. Danke

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» celi-michi » Beiträge: 196 » Talkpoints: -0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein erstes Auto war tatsächlich eines, das den Namen Gurke verdient hat. Der Verkäufer hat ganz klassisch Stein und Bein geschworen, dass das Auto absolut unfallfrei ist. Guter Witz, mehr war das nicht.

Allerdings hat man das bei der Probefahrt auch nicht gemerkt. Die Mängel kamen erst nach und nach zu Tage. Irgenwie hat der das Ding doch so weit wieder zusammen geschustert, dass es einige Zeit hielt.

Nach einigen Kilometern stotterte der Motor komisch. Da er eh nur drei Zylinder hatte, war das besonders blöd wenn man mal schnell vom Fleck kommen wollte. Irgend ein teil im Zündverteiler war wohl gebrochen und vom freundlichen Mechaniker nur notdürftig geklebt worden. Kleber hält halt nicht ewig.

Als die Batterie nicht selbstständig wieder auflud stellte eine andere Werkstatt fest, dass das mit einer lose eingelegten Lichtmaschine gar nicht gehen kann. Um ein Haar hätte ich die auch noch verloren.

Beim ersten TÜV hat der dann fest gestellt, dass die falschen Frontstrahler eingesetzt waren. In ein Auto mit Leuchtweitenregelung hatten sie Lampen ohne die Funktion eingebaut. Das fand der TÜV nicht witzig.

Mittlerweile habe ich vielleicht einen besseren Blick für den Autokauf entwickelt. Aber vom Fachmann bin ich noch weit entfernt. Daher würde ich bei einer Probefahrt heute vielleicht mehr ausprobieren wie früher. Neben dem, was oben schon erwähnt ist, fällt mir noch folgendes ein: Also vor einer Mauer parken und die Leuchtweitenregelung testen. Die Fensterheber auf allen Fenstern auf Funktion prüfen.

Und wenn man ein Fahrzeug kauft, was noch halbwegs Restwert hat, würde ich einen Gutachter wie den TÜV um eine Einschätzung bitten. Das Gutachten kostet nicht viel, kann aber viele Kosten sparen. Denn Fachleute sehen letztlich doch mehr und können das Auto auch von Unten ansehen. Das verrät auch so einiges.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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