Jobwechsel nach kurzer Zeit - wie am besten begründen?
Mein jetziger Job passt nicht wirklich zu mir, und ich habe ihn ergriffen, um überhaupt wieder in das Berufsleben hineinzukommen. Zudem erfülle ich auch nicht die Anforderungen des Berufs, so dass ich mit einer Kündigung in nächster Zeit rechne. Ich bin noch in der Probezeit und habe eine zweiwöchige Kündigungsfrist. Da ich nicht auf die Kündigung warten möchte, würde ich gerne mich schon jetzt bewerben, vor allem weil man heutzutage nicht so schnell einen neuen Job findet. Wie kann man einen Jobwechsel nach kurzer Zeit am besten begründen? Welche Formulierungen kommen bei Arbeitgeber positiv an?
Es ist heutzutage kein Problem mehr, sich aus einer Stelle heraus weiter zu bewerben. So wie du es ja auch vor hast. Das machen heute viele Arbeitnehmer, weil es generell halt besser aussieht, wenn man sich aus der Berufstätigkeit raus bewirbt, als wenn da steht zur Zeit arbeitslos.
Du solltest die jetzige Anstellung aber erst kündigen, wenn du einen neuen Vertrag bei einem anderen Arbeitgeber hast. Kündigst du und hast dann keine neue Anstellung, dann bekommst du vom Arbeitsamt eine Sperre.
Während der Probezeit kann man ohne Angabe von Gründen kündigen. Was ich halt wie gesagt, ohne einen neuen Vertrag zu haben, nicht machen würde. Und wenn du eine neue Arbeitsstelle sicher hast und du unbedingt einen Grund angeben möchtest, dann ist es doch kein Problem zu sagen, ich habe eine neue Arbeitsstelle gefunden.
Oder ging es dir darum, dass du dich vor deinem neuen Arbeitgeber besser präsentieren möchtest? Dann kannst du sagen, dass du ein neues Wirkungsfeld suchst. In deiner jetzigen Firma unterfordert bist. Oder halt auch, dass du nicht gerne untätig daheim rum sitzt und deshalb erst eine andere Arbeitsstelle angetreten hast.
Ich würde es in diesem Fall mit absoluter Ehrlichkeit begründen, nämlich dass du den beruflichen Anforderungen bei deiner bisherigen Tätigkeit nicht entsprichst. Bei Bedarf kannst du das ja noch weiter ausführen, dass du unterforderst warst oder deine Tätigkeit nichts mit dem zu tun hatte was du eigentlich einmal gelernt hast oder so etwas in der Art. Das ist eine gute Frage auf die man sich prima vorbereiten kann weil sie garantiert kommen wird.
Eine Probezeit ist ja nicht nur für den Arbeitgeber wichtig sondern auch für den Berufseinsteiger. Wenn man merkt dass die Chemie nicht stimmt oder andere Faktoren in der Firma nicht so sind wie man es sich vorgestellt hat dann kann man kurzfristig die Reißleine ziehen. Dafür ist eine Probezeit ja auch gedacht und ich denke mal jeder Personalleiter hat dafür Verständnis. Kritisch würde es nur wenn du in deinem Tätigkeitsnachweis unzählige Probezeiten angeben würdest ohne jemals eine längere Tätigkeit aufgenommen zu haben, aber das ist bei dir ja nicht der Fall.
Selbst kündigen solltest du auf keinen Fall. Ich weiß ja nicht, wie lange du vorher arbeitslos gewesen bist, sprich ob überhaupt noch ein Anspruch auf Arbeitlosengeld I bestehen würde. Wenn das allerdings der Fall sein sollte, handelst du dir mit einer eigenen Kündigung eine Sperrzeit von 6 oder 12 Wochen ein, wohl eher letzteres, denn auch wenn der Job dich nicht glücklich macht, so ist er sicherlich zumutbar. Und wenn dein Chef dich womöglich kündigt, bist du eh bald aus der Nummer raus. Und wenn nicht ist ein unerfüllender Job immer noch besser als gar keiner.
Aber bewirb dich ruhig jetzt schon und begründe deine Suche nach einer anderen Arbeit eben so, wie du es hier auch getan hast: Dein aktueller Job gefällt dir nicht und du suchst nach etwas, das besser zu dir passt. Das ist heute Gang und Gäbe und alles weitere kann man dann in einem Vorstellungsgespräch klären und besprechen.
Muss mich meinen Vorschreibern/innen anschließen. Ich würde auch schon jetzt anzufangen eine andere Stelle zu finden, die deinen Anforderungen enstspricht. Fall es dann zu einem Vorstellungstermin kommt, würde ich auf die Frage, warum man den von der anderen Firma weggehen möchte antworten, dass ich unterfordert war, oder eben die Tätigkeiten die dort verrichtet werden deinen Anforderungen nicht entsprochen haben. Ich würde aber nicht erwähnen, dass du den Anforderungen nicht entsprochen hast, denn so teilst du der neuen Firma eigentlich mit, dass du nicht lernwillig bist bzw. du "dumm" bist. Kommt glaube ich nicht gut bei einer neuen Firma an.
Eine neue Stelle suchen kannst du jederzeit. Das muss dein jetziger Arbeitgeber auch nicht wissen. Das ist allein deine Sache. Wenn du dann eine neue Stelle gefunden hast, würde ich erst kündigen. Auf keinen Fall vorher, da es sonst sein kann, dass du weder die eine noch die andere Stelle hast und am Ende ganz ohne Arbeit wieder dastehst.
In eine Kündigung musst du auch nicht hineinschreiben, warum du kündigen möchtest. Wenn dein Arbeitgeber daran interessiert ist, wird er dich schon fragen und dann kannst du dich immer noch entschließen, ob du ihm etwas von deinem neuen Job sagen willst oder nicht. Es geht ihn im Grunde genommen überhaupt nichts an und die wenigsten Arbeitgeber werden auch fragen, was du danach machst.
@Ashley, wenn ich es richtig verstanden habe, dann bist Du Dir schon im klaren darüber, dass Du Dich besser aus einer ungekündigten Stellung bewirbst und nicht erst abwartest. Ebenso ist Dir aber sicher auch klar, dass da durchaus die Frage kommen kann, warum Du nach kurzer Zeit wechselst. Dir Frage hast Du doch eigentlich selbst schon beantwortet: der aktuelle Arbeitsplatz passt nicht wirklich gut zu Dir und Du suchst etwas, wo Du Dich besser einbringen kannst. Die Formulierung darfst Du gern noch ändern Allerdings würde ich es nicht zu sehr ausschmücken sondern einfach bei der Wahrheit bleiben.
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