Geht ihr gerne ins Theater?
Da ich keine eigene Rubrik gefunden habe, poste ich meine Frage mal hier: Ich wollte wissen, ob ihr gerne ins Theater geht!
Wann wart ihr das letzte Mal im Theater? Was habt ihr gesehen? Oder ist das für euch eher lästig, weil ihr euch noch an die Schulausflüge ins Theater erinnert fühlt oder die Stücke viel zu modern - oder viel zu klassisch inszeniert werden?
Ich war nur ein mal in einem Theater, das war in einem "Colosseum" sage ich jetzt mal. War eigentlich ganz schön. Weiß den Namen des Theaters aber nicht mehr, da das irgendwas Italienisches war. Das Highlight war aber das es da einen riesen Bildschirm gab mit allen möglichen Übersetzungen . War schon toll.
Gruß,
philipp
Also ich geh gerne ins Theater, wenn auch nicht sehr oft. Ich schau mir aber nur normale Bühnenaufführungen an, Oper, Operette, Ballett mag ich gar nicht.
Der Besuch der Alten Dame von Friedrich Dürrenmatt
Warten auf Godot von Samuel Beckett (Saugeiles Stück!!!)
Der Gute Mensch von Sezuan von Berthold Brecht
Lenz von Büchner
Maria Stuart von Schiller
Tot eines Handlungsreisenden von "hab ich gad vergessen".
An der Auswahl merkt man schon, dass ich eher die klassischen Sache bevorzuge. Die Häufigkeit schwankt sehr, manchmal reichts nur für ein oder zwei Theaterbesuche im Jahr, manchmal gehen wir auch tehnmal, liegt natürlich auch am Angebot und ob wir gerade in Stimmung dafür sind.
betty hat geschrieben:Tot eines Handlungsreisenden von "hab ich gad vergessen".
Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller - da kommen schlimme Erinnerungen hoch.
Wenn ich im Theater war, dann nur, wenn es grad zum Lehrplan passte und es als Exkursion angelegt war um den Unterrichtsstoff mal "auf der Bühne" zu sehen.
Was ich deshalb bisher sehen durfte war:
Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller
The Glass Menagerie von Tennessee Williams
A Streetcar Named Desire von Tennessee Williams
Cat On a Hot Tin Roof von Tennessee Williams
Moon Palace von Paul Auster
Nathan der Weise von Lessing
Die Räuber von Schiller
Faust von Gothe
Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Berthold Brecht
Alles hat mir mehr oder weniger gefallen was aber eher an den miesen Aufführungen meinerzeit lag...
Ich gehe nicht so gerne ins Theater. Ich weiß nicht ob es an meiner Genaration liegt,dass ich einfach nicht der Theatergänger bin,aber es ist einfach nicht so mein Ding. Ich vertreibe mir meinen Abend lieber vor dem Fernsehr und gucke eine DVD. Wenn ich diese Frage so lese denke ich,dass es sogar ein wenig schade ist,dass die Jugend wenig Interesse an solchen Dingen zeigt. Ich musste mit meiner Schule mal in das Theaterstück Andorra und fand es auch gar nicht schlecht. Ich interessiere mich auch unheimlich für das Schauspielen,aber ich bin einfach zu faul mich abends in ein Theater zu setzten.
Grüße Julia
Hallo zusammen,
dass ich im Theater war, ist ewig lange her. Ich bin auch nicht wirklich ein Theaterfan. Klar war ich als Kind öfter im Theater in Kinderaufführungen, ich kann mich da noch ganz gut an die "Schneekönigin" erinnern, das war schon toll gemacht und hat mir auch gefallen.
Verleidet wurden mir die Theaterbesuche eher durch die Aufführungen, die ich mit der Schule besuchen musste. Besonders die letzte Aufführung, die ich gesehen habe, fand ich einfach nur grässlich. Ich weiß zwar den Titel der Aufführung nicht mehr, aber die Bühne war ganz spartanisch und verfremdet, Stühle stellten Berge dar. Auch wenn die Verfremdung so gewollt war, mein Geschmack war es nicht.
Anstatt ins Theater gehe ich viel lieber in ein Musical.
Viele Grüße von
wölfchen
hallöchen,
freiwillig also aus eigenen Stücken war ich glaube ich noch nie im Theater. Ballet ok, aber Theater eher nicht.
Dazumal musste wir von der Schule aus natürlich ab und an in Theater, ich denke mal da musste jeder durch, und genau das hat mich geschädigt. Es waren durchweg schlechte (schlecht inzenierte) Stücke die schauspielerisch so gar nicht überzeugen konnten.
Ich muss dazu sagen, dass ich die meisten Stücke, die wir anschließend gesehen habe aber gerne gelesen habe.
Da waren zum Beispiel natürlich Romeo und Julia - unterstes Niveau, total modernisiert und meines Erachtens wurde damit die ganze Story in den Dreck gezogen. Ich habe nicht gegen Modernisierungen - aber bitte niveauvoll und nicht so.
Hm und das letzte was ich gesehen habe war wohl Faust. War leider grottenlangweilig. Am liebsten wäre ich frühzeitig verschwunden, aber so wenig Anstand habe ich nun auch wieder nicht. An die anderen kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern.
In der 8. KLasse ( also schon ewig her) hat unsere Schultheatergruppe mal "Die Physiker" gespielt - das wiederrum fand ich um längen besser.
Nunja, mal sehen was so dieses Jahr kommt - vielleicht gehe ich dann nochmal hin. Ich lasse mich gerne überzeugen, dass Theater doch nicht so langweilig ist, wie ich es bisher erleben musste
Liebe Grüße
winny
Ehrlich gesagt war ich nie im Theater. Ich halte nicht viel von Theatern, da sie mir irgendwie öde wirken. Das soll nicht heisen, dass Theateraufführungen schlecht sind, aber das liegt nicht in meinen Interessengebiet.
Meine Klasse und mein Lehrer wollten Mal zum Theater gehen, aber ich bin zu Hause geblieben. Es war ja keine Pflicht, denn am Tag war Unterricht und die Vorstellung lief bis 23 Uhr.
@MrWolfskin: Das klingt aber interessant, muß ich sagen! Vor allem die ganzen Übersetzungen, das ist ja praktisch!
@betty: Ja, Oper und so mag ich auch nicht so gerne. Wo hast Du denn "Warten auf Godot" gesehen? Ich hab's damals in Bochum gesehen, das war echt klasse!
Ich find Klassiker auch ganz gut, auf der anderen Seite bin ich aber auch immer wieder neugierig, mal neuere Stücke zu sehen.
@SambaBoy: das klingt ja alles nach Deutschlektüre, o je. Nicht daß da nicht auch gute Stücke und interessante Inszenierungen dabei sein könnten, aber ein bißchen mehr könnten die Stücke schon gestreut sein, finde ich.
@julia: Schade eigentlich, dabei finde ich, daß man viel vom Theater "haben" oder sogar lernen kann. Natürlich kann mich auch ein Film mitreißen, aber ein Stück kann mich auch mitten hinein ziehen, daß ich gar nicht mehr heraus möchte.
@wölfchen: Mit Verfremdungen muß man aber auch gut arbeiten können, finde ich, es nützt nichts, wenn man einfach einen Stuhl als Berg deklariert und dann behauptet, das wäre Kunst. *g*
@winny: Die Physiker mag ich auch sehr gerne, muß ich sagen! Das Stück bietet einem aber auch viele Möglichkeiten, find ich!
@Ilias: Schade eigentlich, aber Du hast recht, wenn man wirklich nicht will, sollte man auch nicht gehen find ich. Deswegen fand ich es immer gut, daß unsere Theaterexkursionen immer freiwillig waren. Da waren wir dann zwar immer nur so zu zehnt, aber dafür wollte die dann eben wirklich das Stück sehen und haben auch nicht die anderen Zuschauer (durch Reden etc.) gestört.
Ich gehe eigentlich sehr gerne ins Theater und würde auch sehr gerne viel öfter ins Theater gehen, aber leider gibt es bei uns in der Stadt kein Theater, so dass ich dann in der Regel die 50-60km bis Bielefeld oder Münster fahren muss, was an sich ja noch kein Problem wäre. Aber (ich bin übrigens 25) in meinem Umfeld gibt es sonst auch niemanden, der sich wirklich fürs Theater erwärmen könnte (wenn da jemand mal spontan vorschlägt, dass man doch mal zusammen ins Theater gehen könnte, bedeutet das meistens, dass irgendwer Berühmtes grad ein Gastspiel hat und man dann einfach nur – sch*** aufs Theater – diese Person mal sehen möchte), so dass ich dann auch ganz alleine dastehe.
Das ist mir dann auch zu blöd, alleine eine Stunde durch die Gegend zu gurken und mich grad auf dem Heimweg auch mit niemandem austauschen zu können. Ich mein, das kann ich eh nicht, weil wenn ich wem von einem Theaterbesuch erzählen will, heißts meist: „Schön, dass dir das Stück gefallen hat. Und sonst so? Nachher noch in der Stadt gewesen oder was hast du dann gemacht?“
Hätte ich aber ein Theater in der unmittelbaren Umgebung, würde ich sicher auch ein Abo besitzen. Im Theater finde ich es eigentlich immer ein sehr schönes Erlebnis, dass sich in den Pausen die sich absolut fremden Gäste auch durchaus mal im Foyer miteinander über das Stück/das Schauspiel austauschen und sich nach Schluss hier auch noch immer einige Theaterfans tummeln, die das Gesehene reflektieren. Und im Theater habe ich das bisher immer erlebt (im Kino ist mir sowas noch nie passiert; da hat mir nur mal jemand Fremdes nach „Herr der Ringe“ beim Verlassen des Saals beiläufig mitgeteilt, dass seine Füße eingeschlafen sind und sein Hintern wehtut) und da mischt sich dann auch das Publikum so bunt: ich bin schon mal dagestanden und hab mich mit einem Ehepaar um die 60, einem ca. 40jährigen schwulem Paar und einem Mädel in meinem Alter über die zuvor gesehene Aufführung von „Nathan der Weise“ unterhalten. Mich hat auch schon mal jemand in der Pause, als ich mir was zu trinken holen wollte, an der Bar angesprochen und einfach nur gefragt, wie mir das Stück bisher gefällt. Er sei ja von einem der Schauspieler sehr enttäuscht, nachdem er ihn in einem anderen Stück zuvor brillieren hatte sehen; wie ich denn dessen Spiel empfinden würde.
Ich mag diese Art des small talks total gerne, weil eben nicht einfach nur Aussagen übers Wetter getroffen werden, sondern eine wirkliche kleine Unterhaltung angestrengt wird und die Leute wirklich interessiert sind.
Theoretisch brauche ich also niemanden, der mitkommt, aber ich führe diese Gedankengänge auf dem Heimweg gerne weiter und es wäre mir ein Gräuel, da dann noch so lange (bei Theateraufführungen hier in der Stadt, wenn Gastspiele gegeben werden, ist mir das recht egal) alleine fahren zu müssen, ohne mit jemandem kommunizieren zu können.
Und grad über klassische Stücke möchte ich mich immer noch ein wenig auslassen. Ich bin auch eher ein Fan der klassischen Stücke (was es nicht leichter macht, Begleiter unter meinen Theater-Muffeln zu finden), solang sie nicht kaputtmodernisiert worden sind. Ich bin ja eh der Meinung, künstlerische Freiheit hin oder her, dass es eine Anmaßung ist, klassische Stücke „modern“ aufzuführen.
Bei modernen Inszenierungen beispielsweise von „Romeo und Julia“ bin ich ja immer froh, dass Shakespeare schon tot ist und es hoffentlich nicht mitbekommt, wie sein künstlerisches Schaffen da verhunzt wird. Wenn ich ein Stück von Shakespeare sehen will, will ich auch Shakespears Geist verspüren und nicht einfach den Wahnwitz eines Regisseurs in dessen Adaption. Wenn ich ein modernes Stück sehen will, geh ich in ein modernes Stück und nicht in Dramen wie „McBeth“.
Im Übrigen: wenn ich mich an meine innerschulischen Theaterausflüge erinnere, ist das immer sehr angenehm. Allerdings waren wir auch kaum mal im Theater; nur einmal mit dem Deutsch-LK und dann gabs ein freiwilliges Angebot, sich gemeinsam ein englisches Stück anzusehen (leider hatte ich zwei Tage vorher einen kleinen Unfall und musste meine Karte abtreten). In der Mittelstufe führte so einmal jährlich die Theater-AG ein Stück vor (manchmal gabs auch entsprechende Klassenprojekte) und das wars als „großer“ Schüler schon.
In der Grundschule war es allerdings so, dass es einmal jährlich, immer kurz vor Weihnachten, nachmittags einen gemeinsamen Besuch (Kinder mit Eltern) des Theaters in Bielefeld gab, wo man dann eine Vorstellung des dortigen Kinderprogramms, in dessen Rahmen immer ein Märchen aufgeführt wurde, besuchte. Das war für mich immer das Beste am ganzen Advent.
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