Günstige Auto Direktversicherung
Meine Tochter macht nun ihren Führerschein und sie soll auch ein Auto bekommen. Doch bei meiner Versicherung bezahlt sie ja Unmengen an Geld. Jetzt habe ich gehört, dass eine Auto Direktversicherung viel günstiger sein soll.
Doch sind sie qualitativ auch so überzeugend, wie Versicherungen mit Büro? Also sozusagen zum Anfassen nahe? Ich bin vielleicht etwas konservativ eingestellt, was so etwas angeht und frage deshalb einmal euch, welche Erfahrungen ihr gesammelt habt.
Die Frage ist, welchen Service du von einer Haftpflichtversicherung erwartest. Ich unterstelle mal, dass deine Tochter nicht am Abschluss einer Kaskoversicherung interessiert ist, sondern ein Auto besitzt, welches lediglich einer gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung bedarf. Dann ist es nämlich egal, wie gut/schlecht bzw. kulant/hart die Versicherung ist. Schließlich ist sie immer nur der Ansprechpartner der Gegenseite!
Das nun die Direktversicherungen immer grundsätzlich billiger sind, ist aber ein Märchen. Hier würde ich durchaus mit einem entsprechenden Angebot einer Direktversicherung zu einem gewöhnlichen Versicherungsbüro gehen und mir Gegenangebote einholen. Das muss nicht zwangsläufig teurer sein.
Außerdem stellt sich die Frage, wieso du deiner Tochter nicht anbietest, sich bei dir und deiner Versicherung anzumelden bzw. das du den Wagen bei dir als Zweitwagen versicherst. Das kommt in jedem Fall billiger und nach 1-2 Jahren kann sie sich einen eigenen Vertrag suchen. Schließlich hat sie dann auch nicht mehr den Makel der Anfängerin und muss nicht mit einer hohen Risikoeinstufung rechnen (vorausgesetzt, sie verursacht keine Unfälle).
Gerade bei Autoversicherern sollte man vorsichtig sein mit diesem "Geiz ist geil"-Gedanken. Klar, auch ich möchte es so günstig wie möglich, bloß letztlich ist ja entscheidend, dass man auch Leistungen erhält.
Wo das wiederum relativ egal ist, ist der reine Abschluss einer Haftpflichtversicherung. Hier streitet sich ja der Unfallgegner mit der Versicherung rum und wenn die dann nicht zahlen, hat man selbst ja nichts mehr damit zu tun.
Teilkasko oder gar Vollkasko würde ich jedoch niemals bei Direktversicherern wie Directline oder DA Direkt abschließen, da die Zahlungsmoral doch relativ schlecht ist. Kein Wunder auch, wenn diese Versicherer nie schwarze Zahlen schreiben. Habe da schon öfter auch mit Verkehrsanwälten drüber gesprochen, die das ähnlich sehen. Ganz heißer Kandidat ist da auch die HUK mit superbilligen Preisen, aber einen Schaden sollte man da dann besser nicht haben.
Bei eurer Kombination hängt es jetzt davon ab, welche Schadensfreiheitsklasse du besitzt. Wenn die schon recht hoch ist, dann würde eine verbesserte Zweitwagenregelung sehr gut passen.
Bei der verbesserten bekommt dann der Zweitwagen die gleiche SF-Klasse wie der Erstwagen. Ist es keine verbesserte bekommt man standardmäßig die SF 2, wie es bei allen Versicherern üblich ist. Diese verbesserte Zweitwagenregelung gibt es meines Wissens nur bei ganz wenigen Versicherern noch und selbst kenne ich da nur einen.
So bin ich mit meinem Versicherungsbeitrag übrigens auch von 2000 € auf 412 € jährlich für Haftpflicht + Schutzbrief + Rabattschutz gekommen. Mit 21 sind die Preise da nämlich selbst bei Direktversichern noch sehr heftig, wenn das Auto auf den eigenen Namen angemeldet wird.
Tidus9 hat geschrieben:Gerade bei Autoversicherern sollte man vorsichtig sein mit diesem "Geiz ist geil"-Gedanken. Klar, auch ich möchte es so günstig wie möglich, bloß letztlich ist ja entscheidend, dass man auch Leistungen erhält.
Du hattest es ja schon angesprochen: bei einer Haftpflichtversicherung kann man sich tatsächlich vom Motiv der Kostenersparnis leiten lassen. Denn hier bringt einem selbst ein erhöhtes Serviceangebot (für das man dann ja auch bezahlt) rein gar nichts. Schließlich wird mit der Haftpflichtversicherung immer der Unfallgegner geschützt (was ja auch gut ist).
Wenn es aber um die sog. Zahlungsmoral bzw. den Service geht, der für einen selbst bestimmt ist (eben bei den Kaskoversicherungen), dann mag es tatsächlich so sein, dass die "billigen" Versicherungen eher zögern oder Zahlungen hinausziehen, soweit eben möglich. Hier kann (und muss) man als Kunde eben Gegensteuern! Man darf sich seine Rechte nicht nehmen lassen und muss die Versicherung genügend mit seinen Ansprüchen nerven. Das kann zeitaufwendig sein, muss es aber nicht. Wenn durch dieses Risiko aber letztlich signifikante Beiträge gespart werden können, würde ich auch in solchen Fällen abraten, die teuren "Marken"-Versicherungen zu nehmen. Die haben letztlich auch nichts zu verschenken.
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