Golden Retriever oder Labrador kaufen?

vom 08.09.2010, 17:12 Uhr

Ich konnte meine Familie nach langer Diskussion jetzt doch dazu überreden, dass wir uns einen Hund anschaffen. Ich tendiere natürlich zu den Familienhunden und habe nun die Entscheidung zu fällen, mich zwischen einem Labrador oder einem Golden Retriever zu entscheiden. Ich habe mal gehört, dass Golden Retriever zwar sehr für die Familie geeignet seien, aber ziemlich "dumm" seien. Ich würde gerne wissen, ob dies stimmt.

Den einzigen Unterschied, den ich bis jetzt zwischen den beiden Hundearten kenne, ist dass der Golden Retriever längere Haare hat. Könnt ihr mir die Unterschiede aufzählen und sagen zu welchem Hund ihr tendiert? Hat jemand von euch einen Golden Retriever oder einen Labrador und will seine Erfahrungen schreiben? Wie steht es mit Überzüchtung und dem Preis von beiden (mit einem guten Stammbaum)?

» iamrock » Beiträge: 115 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich kenne sowohl einige Labradore als auch einige Golden Retriever, da ist keiner wirklich dumm, zumindest nicht dümmer als andere Hunderassen auch, es gibt pfiffigere als auch "dümmere" Labradore als auch Retriever. Ich persönlich würde eher zum Labrador tendieren, erstens wegen des kurzen Fells, als auch weil ich kräftigere Hunde mag. Labradore sind halt meistens etwas kräftiger als auch Retriever.

Man muss allerdings aufpassen zumindest die Labradore die ich kenne hören sehr schlecht wenn sie Wasser auch nur sehen, lach. Ein Labrador in einem Mini-Gartenteich ist aber an sich auch ein sehr schöner Anblick, ich glaube nur meine Tante und ihre Fische fanden das nicht so lustig. :lol:

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe einen Schoko-Labrador und würde mich wieder für einen Hund dieser Rasse entscheiden. Ich habe letztens auch einen sehr schönen, fast weißen Golden Retriever gesehen, mag aber die Labradore aufgrund ihres kurzen Fells und der schöneren Färbungen lieber. Viele Golden Retriever sind einfach (wie der Name schon sagt) eher "goldfarben", was mir nicht unbedingt zusagt. Bei den Labradoren gibt es neben den gelben Fellfärbungen auch schwarze und dunkelbraune Farben. Da ich eher dunkle und ansonsten richtig weiße Hunde mag, gefällt mir der Labrador schon aufgrund der Farbgebung besser. Das kurze Fell ist sehr pflegeleicht, während man das Fell eines Golden Retriever intensiver pflegen muss.

Als Familienhund sind beide wunderbar geeignet. Sowohl der Labrador Retriever als auch der Golden Retriever fügen sich im Normalfall sehr gut in ihr Menschenrudel ein. Dem Labrador sagt man zudem noch nach, dass er stets bemüht ist, seinem Besitzer zu gefallen. Auch diese Erfahrung habe ich schon gemacht. Ich weiß nicht, ob diese Eigenschaft auch bei Golden Retrievern ausgeprägt ist. Ob der Hund nun dumm ist oder nicht, hängt von dem einzelnen Individuum ab. Bei Menschen gibt es auch intelligentere Personen, während andere strohdoof sind. So wie man auch über "die Menschheit an sich" nicht sagen kann, dass sie pauschal blöd ist, kann man auch nicht behaupten, dass Golden Retriever dümmer sind als Labradore. Manche Hunde sind sicher nicht so intelligent wie andere, was aber sicher nicht mit ihrer Rasse zusammenhängt.

Labradore sind klassischerweise ein bisschen kräftiger aber dennoch oft kleiner als Golden Retriever. Es gibt allerdings auch recht schlanke Labradore aus der sogennanten "Field Trial"-Linie, die dann eben nicht so bullig ausschauen wie die üblichen Labradore. Ich habe einen solchen Hund und der ist recht klein und für einen Labrador auch schlank gebaut (55 cm/25,6 kg mit 15 Monaten).

Labradore lieben das Wasser und sind sehr verfressen. Letzteres kann man sich bei der Erziehung zunutze machen, indem man bei einem Labrador viel mit Belohnungen in Form von Leckerchen arbeitet (übrigens können das auch rohes Gemüse oder Rinderfleischstückchen sein und nicht nur irgendwelches Industriezeug).

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe auch einen chocolate Labrador. Wenn du dir einen Labrador zulegen möchtest, dann kann ich dir eigentlich nur raten, einen mit Papieren zu kaufen, denn die Labradore werden sehr überzüchtet. Lasst euch vor allem nicht locken, wenn es heißt, Mutter hat Papiere, Vater auch, aber die Welpen nicht. Denn das sind solche, wo es der zweit, dritt oder viert Wurf ist. Denn man bekommt nur für den ersten oder die ersten zwei Würfe Papiere. Schaut euch auch die Papiere in Ruhe an, denn da gibt es auch Fälschungen, hatten wir erst.

Eigentlich stehen die Golden Retriever den Labradoren in nichts nach, die ich kenne. Wasserfreudig sind sie beide, fressen tun beide gerne, sie brauchen beide viel Auslauf. Zur Zeit glaube ich, sind die Golden Retriever etwas größer. Kommt mir zumindest so vor. Wenn es um die Pflege geht, da machen die paar Zentimeter von der Felllänge schon viel aus. Ich finde, beim Labrador sieht man oder spürt man Zecken eher. Sie sind nach dem Baden schneller trocken zu bekommen und man muss sie nicht so oft bürsten wie die Golden Retriever.

Vom Wesen her sind beide sehr gleich. Wenn man bedenkt, dass sie aus einer Linie kommen. Es heißt ja eigentlich auch richtig, Golden Retriever und Labrador Retriever, doch dies ist nicht geläufig. Der einzige Unterschied ist eigentlich wirklich, dass der Labrador zu den mittelgroßen Hunden zählt und der Golden Retriever zu den großen Hunden. Also beim Fressen, Schutzhöschen, Versicherung und so weiter.

Ich selber bin auf einen Labrador eingeschossen, wobei die Golden Retriever natürlich auch ihren Reiz haben. Es ist bei deiner Entscheidung eigentlich nur die Frage nach Fell, Größe und wirklich andere Kleinigkeiten. Bei den Anschaffungskosten kann ich dir nur vom Labrador erzählen. Dort geht es unter anderem nach Farbe. Am günstigsten sind die schwarzen, dann kommen die blonden, dann die braunen und dann die silver coral. Wobei letzteres eine Fehlzüchtung im Grunde ist.

Wenn du an einen Züchter aus Leidenschaft kommst, dann kann es auch sein, dass du mal einen Hund bekommst für 600 - 800 Euro. Du kannst aber auch locker mehr hinlegen. Dann ist auch nicht zu vergessen, dass man am Anfang sehr viel braucht, was man so vielleicht nicht denkt. Zeckenzange, Spot on, Halsband oder Geschirr, Leine und von denen besser zwei als eine, Bettchen, Spielzeug für innen und außen, Sicherung und Unterlage fürs Auto, Fressen, Näpfe und so weiter.

Auf jeden Fall solltet ihr noch darauf achten, egal ob Labrador oder Golden Retriever, der Hund sollte gechipt sein, genauso wie mehrfach geimpft und entwurmt. Ist eines nicht der Fall, dann Finger weg. Ausreden wie, er wurde nicht gechipt, weil er so jung ist, gibt es nicht.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich mag beide Rassen nicht sonderlich, weder von der Optik, noch von den Charaktereigenschaften her. Beide Rassen gelten ja als gutmütig, was ihnen wohl auch den Ruf eines 'dummen' Familienhundes eingebracht hat. Das stimmt aber so nicht, beide Rassen brauchen auch geistige Anregungen und entsprechenden 'Hundesport', dabei unterscheiden sie sich nicht von jedem anderen Hund. Der ideale Familienhund ist meiner Meinung nach ein Hund, der gut behandelt wird und von der Sportlichkeit her ideal zu seiner Familie passt. Bei der Wahl der zu deiner Familie passenden Hunderasse solltest du also auch andere Kriterien anlegen. In erster Linie sind da die Faktoren Geld, Liebe und Zeit, ist von allem ausreichend für einen Hund vorhanden?

Dabei sollte man ruhig sehr kritisch vorgehen: Ist Geld auch für eine teure Operation zum Beispiel vorhanden? Können einige Stunden pro Tag für das Tier aufgewendet werden und stehen alle Familienmitglieder leidenschaftlich hinter dem Hundewunsch? Ist die Familie sehr mobil, vereist sie gerne? Würden alle Familienmitglieder auf eine Fernreise verzichten und bei Regen aus dem Haus gehen, wenn es der Hund erfordert? Besonders die von dir angesprochenen Rassen können auch ordentlich Haaren, ist es in Ordnung wenn zu bestimmten Zeiten im Jahr überall Haare herum liegen können oder es nach nassem Hund in der Wohnung riecht? Passt der Hund von der Größe her in die Wohnung oder die Wohnlage? Verliert jemand in der Familie die Kontrolle über sich, wenn der Hund wiederholt in die Wohnung gepinkelt hat und könnte den Hund schlagen?

Egal, wie du dich entscheidest: Schau bitte in die umliegenden Tierheime. Dort landen oft Rassehunde, die in Familien gelandet sind, die sich diesbezüglich gnadenlos überschätzt haben. Ein Hund ist kein Gegenstand, der irgendwie entsorgt werden kann. Dabei sollte die vermeintliche Schlauheit eines Hundes keine Rolle spielen, sondern erstmal die emotionale Intelligenz der gesamten Familie. Und wenn es zum Beispiel einen Radfahrer, Jogger oder Schwimmer in der Familie gibt, oder einen großen Garten, könnten auch andere Hunderassen ideal sein. Genau genommen kann sogar ein Bullterrier der liebenswürdigste Familienhund sein, wenn er entsprechend behandelt wird.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@ Feuerputz:
Ich weiß ja nicht, was du ihr oder ihm mit dem Beitrag sagen willst. Denn nachdem sie lange hin und her überlegt haben, denke ich schon, dass sie sich genau Gedanken gemacht haben. Nachdem es der erste Hund der Familie ist, würde ich absolut zu einem Hund vom Tierheim abraten. Sie wissen nie, was mit dem Hund genau war. Du kannst nie ausschließen, dass mal etwas passiert ist oder sonst was und eventuell Schlüsselreize etwas auslösen.

Daher würde ich solchen Neulingen im Umgang mit Hunden einen Hund empfehlen, den sie von klein auf erziehen können, natürlich mit Hilfe von Tierarzt, Hundeschule und Züchter, oder einen Hund der die Grundbefehle kennt, aber auch dann ein Hund, der bei einer Person aufgewachsen ist. Jedoch sagt mir mein Gefühl, dass es hier ein Welpe sein wird, den sie sich holen würden.

Irgendwie kann ich deine Aspekte wie Geld, Zeit und Liebe auch nicht wirklich nachvollziehen. Was kostet ein Golden Retriever oder Labrador mehr oder weniger als ein Bullterier? Außer dass sie bei so einem Hund noch viel mehr beachten müssen. Staatliche Voraussetzungen, gegebenen Fall höhere Steuer etc. Versteh ich sonst nicht deine Aussage, denn Hunde kosten ungefähr das selbe, man kann einen Hund die Liebe nicht an der Größe zuschneidern und Zeit brauchen sie auch alle viel.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe halt etwas genauer hingelesen. Der Threadstarter hat nämlich nicht vom langen hin und her kalkulieren erzählt, sondern vom überreden. Und auf dieser Basis sollte man sich eben keinen Hund kaufen oder zumindest eine Rasse auswählen, die auch die Bedürfnisse der Familie widerspiegelt. Im Gegenteil, für mich hat es sich so angehört, dass der Threadstarter sich einfach nur auf zwei Rassen fixiert hat, die derzeit recht bekannt und modisch sind, ohne auch nur zu erwähnen, ob er oder sie in einer Großstadt oder auf dem Land wohnt.

Der Bullterrier war nur ein Beispiel, ich wollte nur einen kontrastreichen Vergleich ziehen. Aber da du es ansprichst: Die laufenden Kosten für große Hunde sind immer höher, als für Kleine. Solche Aspekte müssen bei der Wahl der Hunderasse auch berücksichtigt werden.

Deine Argumente gegen einen Tierheimhund sind in meinen Augen totaler Quatsch. In den Tierheimen sitzen auch misshandelte Tiere, das ist klar. Aber diese machen nur einen Bruchteil der Gesamtmenge aus, ich habe nach kurzem Goggeln zum Beispiel unzählige Labradorwelpen oder entsprechende Mischlinge gefunden, die derzeit in den Tierheimen sitzen. Auch ältere Hunde, denen der Besitzer weggestorben ist oder die aus einem anderen Grund aus einem liebevollen Zuhause heraus gerissen wurden sind da. Außerdem sitzen immer unzählige Hunde aus Zwangsräumungen in den Tierheimen, die oft noch sehr jung, prima sozialisiert und ideal für Familien sind.

Ich finde es auch nicht unbedingt gut, wenn zukünftigen Hundebesitzern immer sofort zu Welpen geraten wird, da diese für Newbies immer deutlich anstrengender sind, als ältere, erfahrenere Hunde. Auch dieser scheinbare Zwang einen Hund gleich durch die Hundeschule zu jagen ist eine Entwicklung, die ich nur bedingt nachvollziehen kann, aber das Thema hatten wir hier schon anderweitig.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo zusammen,

Das der Golden Retriever dumm sein soll ist wohl etwas schlecht formuliert. Ein Retriever ist ein sehr intelligenter Hund der auch sehr lernwillig ist. Ein Labrador ist ja auch ein Retriever, daher ist der richtige Name ja auch Labrador Retriever.

Wir haben seit 4 Monaten unsern Labrador mit einem sehr guten Stammbaum, er kommt aus der Arbeitslinie, nicht aus der Showlinie (Unterschiede sind, das die Showlinienhunde etwas kräftiger sind). Ein Labrador bei einem gutem Züchter sollte so verpaart sein das er nicht schon von vorne herrein eine ED oder HD Bezeichnung fix hat. Dies sind die Gelenkschäden, die bei einem Retriever bzw. bei vielen großen Rasen sehr gerne Auftreten. Einer der beiden Elternteile muss HD / ED 0 haben, der andere sollte Maximal 1 haben! Gute Züchter erkennt man auch daran das sie mit Tieren die ED / HD 2 haben garnicht mehr züchten (laut Labradorverband dürfte man das noch). Ein Labrador kostet ca. 1000-1500 Euro. Bedenke auch das du diesen Hund nach Möglichkeiten sogar bis zu ein Jahr lang die Treppen rauf und runter tragen solltest, um HD / ED Schäden zu vermeiden (weiß ja nicht ob ihr Ebenerdig oder in einem höheren Stockwerk wohnt).

» LucaToni » Beiträge: 593 » Talkpoints: -1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also um mal mit ein paar Leuten hier was klarzustellen:
1. Ich habe meine Entscheidung gut überlegt und Beiträge in denen steht, dass ich mir das ganze gut überlegen sollte sind sinnlos. Wenn du mich nach einer Soundanlage fragst sage ich doch auch nicht kauf dir lieber einen Fernseher
2. Wenn ich eine Frage stelle, in denen ich nach einer Entscheidung zwischen einem Golden Retriever und einem Labrador suche, haben Beiträge mit "Such dir eine andere Rasse" auch nichts zu suchen
3. Ich lebe in einer Kleinstadt mit 12.000 Einwohnern, großem Garten und einem Park 100 m von mir entfernt.

Danke an kleineliebe, Cologneboy2009 und aries24. Alle haben sinnvolle Beiträge gebracht. Nimm dir ein Beispiel Feuerputz!

» iamrock » Beiträge: 115 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge


iamrock, ich habe niemals gesagt, dass du eine bestimmte Rasse wählen solltest oder nicht. Ich habe lediglich angemerkt und mit Beispielen ausgedrückt, dass es die Kategorie "Familienhund" nicht gibt und dass man Hunde nicht als dumm oder schlau kategorisieren kann. Und das war doch der Ausgangspunkt deiner Frage, oder hast du dich da einfach falsch ausgedrückt?

Wenn jemand fragt, ob er sich für diese oder jene Rasse entscheiden soll, weil er gerüchteweise gehört hat, eine sei klüger als die andere, kann man nur davon ausgehen, dass die Person nur ein oberflächliches Wissen über Hunde und deren Haltung hat. Wenn ich nun deine Kompetenz durch deine Darstellung falsch eingeschätzt habe, tut es mir Leid, aber du hast wenig Anhaltspunkte geliefert um mich vom Gegenteil zu überzeugen.

Aus diesem Grund habe ich Fragen gestellt, die durchaus berechtigt sind und vor der Haltung jedes Tieres mehrfach durchdacht werden sollten. Wenn du das nicht wahr haben möchtest, ist das zunächst dein Problem, aber eben auch am Ende das des Tieres. Und um dein Beispiel aufzugreifen: Wenn jemand fragt, welche Soundanlage er sich zum Schauen von Filmen kaufen soll, wird es wohl auch den einen oder anderen geben, der das Stichwort Fernseher in die Diskussion einfließen lässt :wink: .

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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