Einstellung mit "Beamtenstatus"
Hallo zusammen!
Vorerst will ich sagen, das meine Aussage ausschließlich meine eigene Meinung ist und ich niemanden persönlich damit angreifen will. Es geht als um einen Job mit "Beamtenstatus" und ich möchte einfach mal wissen was ihr darüber denkt?
Ich bin seid 3 Monaten aus meiner Ausbildung raus und nun als Facharbeiter eingestellt. Mit meinem Job bin ich vollkommen zufrieden und auch mit der Bezahlung. Nun hab ich von einer Freundin gehört, die jetzt auch nach ihrer Ausbildung bei einer Stadtverwaltung fest eingestellt wurde. Und ohne jetzt irgendwelche Summen zu nennen, musste ich feststellen, das Sie 200 € weniger Brutto Verdienst hat und trotzdem Netto genau 400€ mehr als ich bekommt. Und das nur wegen dem "Beamtenstatus"? Was haltet ihr davon? Wenn ich ehrlich bin finde ich das ziemlich unfair und wollte einfach mal mehrere Meinungen dazu hören.
Sorry, aber was ist das denn für eine Fragestellung? Der eine ist halt nur Facharbeiter, der andere Beamter!
Als Beamter genießt man eben gewisse Vergünstigungen bei Versicherungsleistungen (Rentenversicherung usw.) - nur auf der anderen Seite auch wieder nicht, z. B. was die Krankenversicherung angeht. Viele Beamte "müssen" sich zusätzlich noch privat versichern, da der Staat als Arbeitgeber in der Regel nur die Hälfte der Kosten trägt. Und eine private Krankenversicherung wird in der Regel immer teurer, da spart man nur am Anfang richtig gegenüber einer gesetzlichen, ein Beamter mit 50 Jahren steht da recht schnell dumm da gegenüber einem Facharbeiter, der mit der gesetzlichen Versicherung günstig davonkommt.
Der große Vorteil, den Beamte haben, ist die Unkündbarkeit - was sie mit mehr als genug Nachteilen bezahlen, denn die paar Gimmicks wie tendenziell günstigere Versicherungen, werden schnell aufgefressen.
Z. B. kann man als Beamter auch mal eben versetzt werden, zum Beispiel auf eine höhere Stelle. Nur heißt das nicht, das auch automatisch das Gehalt angepasst wird, der Arbeitgeber (Staat) kann hier einfach das alte weiterbezahlen, obwohl man mehr oder weniger befördert wurde. In der freien Wirtschaft geht das auch, aber maximal 3 Monate, danach muss der Lohn erhöht werden - eben um Arbeitnehmer so nicht auszunutzen!
Dazu kommt, dass Beamte im Vergleich zu gleichqualifizierten Kräften in der freien Wirtschaft langfristig günstiger sind, da ihre Gehaltserhöhungen weit unter deren liegen. Bei Beamten wird das Gehalt linear erhöht, bei freien Kräften geht es schon in Richtung exponentiell!
Mal als Gegenfrage, wenn Beamte ja soviel besser wegkommen : Warum versuchen viele alte Beamte heutzutage im öffentlichen Dienst als Angestellte unterzukommen (steigende Bewerbungen), anstatt einfach weiter ihren Job zu machen?
Und nur aus rein persönlicher Erfahrung: Ein Freund von mir hatte ernsthaft vor Polizist zu werden (hatte dann nach 6 Monaten gekündigt), eben da hier anfangs wesentlich mehr bezahlt wird als bei anderen Ausbildungsberufen. 5 Jahre später lacht er drüber, da er mittlerweile das doppelte verdient, als wenn er diesen Weg eingeschlagen hätte - und das bereits nach 3 Jahren Lehre und 2 Jahren Berufspraxis!
Ich finde diese Frage auch etwas komisch, ehrlich gesagt. Es klingt fast so, als ob du neidisch darauf bist, dass sie eben Netto mehr heraus bekommt als du. Aber das muss ja an gewissen Vergünstigungen liegen, die sie durch ihren Job als Beamtin nun eben bekommt.
Was ist dein eigentliches Problem mit der Tatsache, dass es Beamtenjobs gibt? Ist es, weil sie Netto mehr bekommt als du oder was ist eigentlich das, worauf du hinaus willst?
Es steht doch jedem Frei sich auf eine Beamtenstelle zu bewerben. Wenn du deutscher Staatsbürger bist und keine Vorstrafen hast kannst du das auch.
Du hast ja schon richtig erkannt dass das Bruttogehalt bei Angestellten höher ist als bei einer vergleichbaren Eingruppierung des Beamten. Es ist auch richtig dass für Beamte die Abgaben für die Arbeitslosenversicherung und die Rentenversicherung entfallen. Bei der Krankenversicherung hast du keine große Wahl, du musst eine private Versicherung abschließen um einen Zuschuss von der Beihilfe zu erhalten. Natürlich kann man auch in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben, dort bezahlt man aber dann die vollen einhundert Prozent weil sich der Arbeitgeber nicht zur Hälfte an den Kosten beteiligt. Eine Familienversicherung gibt es übrigens auch nicht, du musst jede Person einzeln versichern. Besonders schmerzhaft wird es wenn du noch vor hast dir ein paar Kinder anzuschaffen und deine Frau nicht arbeitet. Nahezu unbezahlbar wird es wenn du vor Eintritt an bestimmten Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes leidest.
In der Regel hat man keine Wahl wenn man auf einer Stelle sitzt wo hoheitliche Aufgaben zu erfüllen sind oder das so gewünscht ist (teilweise bei den Lehrern), du musst Beamter werden oder deinen Platz räumen. Ein weiterer Aspekt sind die unkalkulierbaren Versetzungen. Im Prinzip kann dich dein Arbeitgeber von heute auf morgen ungefragt in einen weit entfernten Ort versetzen solange du innerhalb deiner Laufbahn bleibst. Diese Variante wird auch rege genutzt wie ich schon selber feststellen konnte. Auch mit dem Verdienst ist es so eine Sache. Den Beamten wurden bei uns das Urlaubsgeld und das Weihnachtsgeld komplett gestrichen. Bei den Angestellten ging das nicht so ohne weiteres. Hier wurde ihre monatliche Arbeitszeit verringert was ungefähr auf dasselbe hinauskam, allerdings hat das für sie den Vorteil dass sie ungefähr 25 Tage weniger im Jahr arbeiten müssen. Auch bei den Gehaltserhöhungen gab es bisher immer zeitliche und monetäre Differenzen bis auch die Beamten Anspruch darauf hatten.
Wie du sicherlich gemerkt hast finde ich es nicht nett wenn immer auf den Beamten herumgehackt wird und sie zum Feindbild der Masse gehören. Sie machen ihren Job wie jeder andere auch, es gibt viele unterbezahlte Stellen und die persönliche Situation durch die strengen Hierarchien ist oft frustrierend.
Eigentlich ist das mein einziges Problem an der Sache, aber wenn ich mir die Antwort von Subbotnik so durchlese wird mir das ganze ein wenig plausibler. Ich fand die Tatsache einfach nur unfair, das der Unterschied so groß ist.
hooker hat geschrieben:Es steht doch jedem Frei sich auf eine Beamtenstelle zu bewerben. Wenn du deutscher Staatsbürger bist und keine Vorstrafen hast kannst du das auch.
Genau das dachte ich mir auch. Ganz ehrlich: eine solche Diskussion braucht doch kein Mensch, da kann man es auch unfair finden, dass Jüngere mehr verdienen als Ältere, Kollegen mit weniger Betriebszugehörihkeit mehr als solche mit längerer Betriebszugehörigkeit und so weiter und so fort. Statt einfach zu jammern und alles unfair zu finden, sollte man sich lieber mal die Hintergründe anschauen. Dann erkennt man leicht, warum das so ist. Und wenn jemand möchte, ich könnte auch noch Beispiele anfügen, die belegen, dass der Schein des Beamtendaseins trügt.
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