Baby wacht am Tag alle 30 min auf - wie ändern?

vom 02.09.2010, 18:58 Uhr

Mein Sohn ist mittlerweile 3,5 Monate alt. Er hat seit seiner Geburt das "Problem", dass er tagsüber alle 30 Minuten munter wird und weint. Wenn ich ihn dann aus dem Bettchen nehme, ist er meist nicht gut gelaunt und spätestens nach 45 Minuten lege ich ihn wieder schlafen. Anfangs war es mir ja noch egal, aber jetzt ist es schon ein bisschen mühsam.

Nun habe ich vor ein paar Wochen begonnen, dass ich ihn nach dem Wachwerden im Kinderwagen wieder in den Schlaf schaukle. Es funktioniert eigentlich ganz gut, aber bei der Schlaflänge hat sich immer noch nichts geändert. Mein Mann meint nun, dass ich den Kleinen damit nur verwöhnen und er gar nicht mehr von alleine einschlafen würde. Aber er ist ja den ganzen Tag in der Arbeit und sieht nicht, dass es für unseren Sohn viel besser ist, wenn er länger schläft.

Kennt das jemand von euch? Ist es mit dem Alter noch normal, dass er nicht länger durchschläft? Nachts kommt er auch alle 2 - 3 Stunden und will gestillt werden. Wie kann ich es ändern, dass er endlich länger schläft?

Ich habe schon versucht, dass er tagsüber längere aufbleibt und ich ihn erst nach 1,5 - 2 Stunden schlafen lege, aber es hat auch nicht geändert, also kann es ja nicht daran liegen, dass er nicht so viel Schlaf braucht. Ich habe einmal gehört, dass Babys im Schlaf immer ihre Mutter suchen, liegt es vielleicht daran, dass er immer aufwacht? Sollte ich ihn in der Nacht zu mir ins Bett mitnehmen?

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Kann es sein, dass er einfach mit Muttermilch nicht satt wird? Das hatte meine Freundin auch und sie hat von der Geburt an zufüttern müssen, weil ihre Tochter nicht satt wurde. Sie wollte immer wieder gestillt werden. Über Tag jede Stunde und nachts alle 2-3 Stunden und der Kinderarzt hat ihr geraten jede 2. Mahlzeit eine Flasche zu geben und dann hat die Kleine auch nur noch alle 4 Stunden hunger gehabt. Selbst nach dem Stillen hat sie dann wohl mehr getrunken und hat 4 Stunden später wieder ihre Flasche bekommen. Meine Freundin hatte wohl nicht genug Milch, dass sie bei jeder Mahlzeit richtig satt wurde.

Mit ins Bett nehmen sollte man Babys nicht, weil erwachsene Menschen das Baby zerdrücken könnten im Schlaf, wenn man sich im Schlaf dreht. Man bekommt es ja nicht mit, wenn man die Decke dann über den Kopf zieht oder sich auf das Kind legt.

Ich würde mal mit dem Kinderarzt reden. Vielleicht hat dein Sohn auch Bauchweh. Der Kinderarzt weiß bestimmt Rat. Bei Blähungen im Säuglingsalter gibt es schon gute humane Mittel, die helfen und dem Kind nicht schaden, sondern nützen. Ich würde auf jeden Fall den Kinderarzt aufsuchen um gesundheitliche Probleme auszuschließen und um mit ihm zu besprechen, wie du vorgehen sollst.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich fühle mit dir. Mein Sohn hatte am Anfang auch große Schlafprobleme. Er ist tagsüber schnell wieder aufgewacht und wollte nachts oft trinken.
Wie groß sind denn die Stillabstände tagsüber? Will er da auch so oft an die Brust? Wenn ja wird er vielleicht wirklich nicht richtig satt.

Wir haben auch einiges ausprobiert. Als wir den Kleinen dann zum schlafen gepuckt haben wurde es besser. Weißt du was das ist? Man wickelt die Zwerge fest in ein Tuch und legt sie so schlafen.

Und nachts haben wir ihn auch gepuckt und zusätzlich in einem Beistellbett bei uns schlafen lassen. Da kann man schnell mal die Hand rüberstrecken und auch das Stillen ist so einfacher weil man nicht aufstehen muss.

» Isella » Beiträge: 190 » Talkpoints: 74,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Probiere es mal mit einem Pucksack. Oft wachen Babys auch wegen dem Moro-Reflex auf, wo sie die Arme so hochreißen und dann aus dem Schlaf schrecken, weil sie denken, sie fallen. Sind sie aber fest eingepuckt, dann kann das nicht mehr passieren und sie schlafen in der Regel länger durch.

Es kann natürlich auch sein, dass dein Sohn sehr oft an die Brust mag. Falls also das Pucken, das meistens schon hilft, nichts nutzen sollte, solltest du wohl doch mal den Kinderarzt um Rat fragen. Dass aber ein Kind von Muttermilch nicht satt wird, halte ich übrigens in den meisten Fällen für Quatsch. Zufüttern ist absolut kontraproduktiv, dadurch wird die Milchproduktion ja erst recht verringert. Lieber 2-3 Flaschen Malzbier am Tag, das hat bei mir Wunder gewirkt. Und halt anlegen, anlegen, anlegen, auch wenn's anstrengend ist. Binnen 2, 3 Tagen sollte sich dann die Milchmenge steigern bzw. die Konsistenz der Milch verändern, so dass das Kind schneller satt wird.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Mit ins Bett nehmen sollte man Babys nicht, weil erwachsene Menschen das Baby zerdrücken könnten im Schlaf, wenn man sich im Schlaf dreht. Man bekommt es ja nicht mit, wenn man die Decke dann über den Kopf zieht oder sich auf das Kind legt.


Daran glaube ich gar nicht. Ein anderes Kind bzw. ein fremder Erwachsener, okay - da wäre ich auch vorsichtig. Aber ich als Mutter kann mein Baby nie und nimmer zerquetschen, wenn ich neben ihm liege, das ist der natürliche Mutterinstinkt, und ich würde das auch merken, wenn mein Kind unter der Decke strampeln würde (wobei ich ein Baby habe, das Zeter und Mordio bei jedem Pulli schreit, der über den Kopf gezogen wird, so dass ich da eh keine Bedenken habe). Außerdem bedeckt man ja nur sich selbst und nicht das Baby.

Ich wache schon auf, wenn mein Baby minimal schnaubt, weil die Nase zu ist, trotz Schlaf nehme ich also jedes minimale Geräusch meines Sohnes war - man nennt das übrigens im Fachjargon Ammenschlaf.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke, dass dein Sohn nur so kurz am Stück schläft ist vollkommen normal. Auch noch nach 3,5 Monaten, was ich finde, dass es noch nicht sehr lange ist. Vielleicht hat dein Sohn einfach nur Hunger. Dann kannst du ihn zwar etwas austricksen, indem du ihn in den Schlaf schaukelst, aber er wird aufgrund des Hungers bald wieder wach. Bei meinem Sohn war es ähnlich, sogar noch schlimmer, da er noch kürzer zwischendurch geschlafen hat. Oftmals waren nur 10 Minuten zwischen einer längeren Stillmahlzeit von 45 Minuten und dem nächsten Stillen für 30 Minuten.

Auch in der Nacht, finde ich, sind für den Anfang 2-3 Stunden Schlaf am Stück ganz normal. Wir hatten teilweise nur zwischen einer und zwei Stunden Ruhe bevor unser Sohn erneut gestillt werden wollte. In dem Alter ist es noch ganz normal, dass die Babys so oft kommen. Sie müssen erst den Unterschied zwischen Tag und Nacht erlernen, ebenso wir sie schlafen können erlernen müssen.

Wenn du deinen Sohn herumträgst oder ihn im Kinderwagen schiebst, verwöhnst du ihn keinesfalls zuviel! Im ersten Lebensjahr kann man Babys gar nicht zu sehr verwöhnen, habe ich einmal gelesen. So habe ich es auch bei meinem Sohn gehalten und bin sehr gut damit gefahren. Inzwischen schläft er durch, obwohl es bei uns mehr als ein ganzes Jahr gedauert hat, bis wir soweit waren. Aber das ist eben auch von Kind zu Kind unterschiedlich.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ja er trinkt auch unter tags so alle 2 – 3 Stunden, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass dieses Trinken nicht nur aus Hunger stillen besteht. Deswegen glaube ich auch nicht, dass ein Fläschchen helfen würde. Er könnte ja mehr trinken, aber meist hat er nach einer Seite genug und will nichts mehr. Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass er es gewöhnt ist in so kurzen Abständen zu trinken und keine größeren Mengen zu sich nimmt.

Ich habe in der Zwischenzeit versucht ob es hilft, wenn ich ihn mit ins Bett nehme. Dass ich ihn dabei erdrücke, das glaube ich nicht, zumindest hatte ich bis jetzt keine Probleme. Nur geholfen hat es auch noch nichts, er kommt nach wie vor alle 2 – 3 Stunden.

Ich glaube auch, dass es eher daran liegt, dass er aufschreckt, aber ich weis einfach nicht, wie ich ihm dabei helfen soll, dass er das überwindet. Von euerer Methode (puckern) habe ich noch nie etwas gehört, aber es klingt sehr interessant und ich werde es auf alle Fälle einmal probieren.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke auch, dass es in dem Alter noch normal ist, so oft aufzuwachen. Flascherl würde ich noch nicht zufüttern, zumindest nicht, solange sonst keine Anzeichen dafür da sind, dass dein Sohn zu wenig bekommt. Eine Freund von mir hat vor 4 Monaten ein Baby bekommen. Sie hat nun auch aufgehört zu stillen, weil die Kleine nichts mehr zugenommen hat, und sogar 100g wieder abgenommen hat. Sie hat auch kaum noch volle Windeln gehabt.

Das alles sind Anzeichen, dass ein Baby zu wenig bekommt, dann empfiehlt sich Zufüttern sicher. Wenn du sonst aber vom Prinzip her gerne weiterstillen möchtest, spricht dem sicher nichts dagegen. Wie du schon richtig geschrieben hast, geht es vielen Babys nicht nur um das Trinken, sondern einfach auch um die intensive Beziehung und Kuscheleinheit.

Mein Sohn wurde zu dem Zeitpunkt auch noch sehr häufig gestillt! Am Tag oft jede Stunde und in der Nacht kam er auch alle zwei bis drei Stunden. Mit 5 Monaten hat er dann teilweise schon gute 5 Stunden durchgeschlafen, einige Wochen danach fing es mit den Schlafproblemen erst so richtig an, aber das hatte andere Ursachen.

Mein Sohn hat übrigens auch bei mir geschlafen und ich hatte eigentlich auch nie Bedenken, dass ich ihn ersticke oder dergleichen, aber trotzdem haben ein paar Eltern davor Angst, das ist keine Einzelmeinung. Bei mir war es jedoch auch so und ist es eigentlich noch immer, dass ich jede noch so kleine Kleinigkeit höre. Aber wenn du das Baby nicht bei dir schlafen lassen möchtest, aber dennoch in deiner Nähe, ist ein Beistellbettchen sicher eine gute Lösung.

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass es durchaus sein kann, dass dein Sohn vielleicht aufwacht, weil er vor irgendwas aufschrickt. Das war bei meinem Sohn auch so. Er hat dann angefangen besser zu schlafen, als ich ihn auf den Bauch gelegt habe und vor seinem Kopf als Schutz ein Stillkissen in U-Form. So hatte er ein kleines Nestchen, indem er sich gut geschützt gefühlt hat. Sobald ich das so eingeführt hatte, schlief er auch wesentlich besser durch.

Ich sage aber gleich dazu, dass diese Schlafart von Kinderärzten nicht empfohlen wird, da bisher fast alle (oder sogar alle?) Babys mit plötzlichem Kindstod auf dem Bauch lagen. Ich habe da eigentlich auf meinen Instinkt gehört. Ich denke, dass sich solche Meinungen regelmäßig ändern. Meine Mama hat mir immer erzählt, dass man früher die Kinder auf keinen Fall auf den Rücken legen soll, da sie sonst ersticken können, wenn sie ein wenig erbrechen, heute soll man sie auf keinen Fall auf den Bauch legen. Also die Meinungen ändern sich immer wieder. Deswegen habe ich da nach Bauchgefühlt gehandelt.

So einen Pucksack hatte ich auch. In der Theorie klingt es sehr gut und ich habe auch schon oft gehört, dass es gut hilft, eben weil die Kleinen durch die Schwangerschaft sehr die Enge mögen. Mein Sohn hat darin jedoch nur solange geschrien, bis er davon endlich befreit wurde. Keine Ahnung, warum er es nicht wollte, weil er eigentlich eben auch eher die Enge, oder eben so beschützte Nestchen wollte.

Da viele aber doch positiv vom Pucken erzählen, ist es auf jeden Fall zumindest einen Versuch wert. Viele fangen jedoch auch schon früher damit an, kann also durchaus sein, dass dein Sohn für das erste Pucken schon etwas zu alt ist, aber wie gesagt, es kann ja nichts passieren und so lohnt sich ein Versuch sicher.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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